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Im Test! Cronos: The New Dawn ist hochwertige Horror-Unterhaltung

Titel Cronos: The New Dawn
Japan 5. September 2025
Bloober Team
Nordamerika 5. September 2025
Bloober Team
Europa 5. September 2025
Bloober Team
System PlayStation 5, Xbox Series, Nintendo Switch 2, PC
Getestet für PlayStation 5
Entwickler Bloober Team
Genres Survival-Horror
Texte
Deutschland Nordamerika
Vertonung Nordamerika

Der in Polen ansässige Entwickler Bloober Team, welcher sich unter anderem für Titel wie Layers of Fear, Observer, The Medium und das Silent Hill 2 Remake verantwortlich zeichnet, möchte uns nun mit Cronos: The New Dawn erneut in Gruselstimmung versetzen.

Erstmals angekündigt wurde Cronos: The New Dawn im Oktober des Jahres 2024. Ursprünglich sollte zudem Private Division als Publisher fungieren. Dieses Vorhaben fiel jedoch kurz vor der ersten Ankündigung des Titels ins Wasser und letztendlich entschied man sich bei Bloober Team dafür, den Release von Cronos: The New Dawn selbst in die Hand zu nehmen.

Sammler physischer Versionen dürfen sich außerdem über eine physische PS5-Version freuen. Xbox- und Switch-2-Nutzer müssen sich leider mit reinen Download-Versionen des Titels begnügen. Für Windows und Mac erscheint der Titel ohnehin lediglich in digitaler Form.

Cronos: The New Dawn erscheint am 5. September für PS5, Xbox Series, Switch 2, PCs und Mac. Ob sich der neue Grusel-Hit aus dem Hause Bloober Team lohnt oder ob man doch lieber einen erneuten Ausflug nach Silent Hill oder Raccoon City unternehmen sollte, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.

Das postapokalyptische Polen der 80er-Jahre versetzt uns ins Schaudern

Die Geschichte von Cronos: The New Dawn spielt in einem alternativen Universum im Polen der 80er-Jahre. Das katastrophale Ereignis, hier „The Change“ genannt, hat die Menschheit ausgerottet und kann am ehesten als eine Art verheerende Krankheit oder auch als Seuche bezeichnet werden.

Wir übernehmen die Rolle einer „Reisenden“, welche die Aufgabe erhalten hat, zurück in das Polen der 80er-Jahre zu reisen um den Ursprung dieser tragischen und verheerenden Katastrophe zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen hat ein Reisender die Möglichkeit, die Seelen von verstorbenen Schlüsselcharakteren zu bergen und diese auf diverse Informationen hin zu untersuchen. Man spielt also eine Art Zeitreise-Detektiv. Die mysteriöse Organisation, genannt „The Collective“, ist unser Auftraggeber und leitet uns durch die verschiedenen Etappen des Abenteuers.

Gelungene Mischung aus bekannten Elementen des Survival-Horror-Genres

»Was sofort ins Auge fällt, ist die unheimliche Ähnlichkeit mit anderen Survival-Horror-Games wie beispielsweise Dead Space oder Resident Evil.«

Was sofort ins Auge fällt, ist die unheimliche Ähnlichkeit mit anderen Survival-Horror-Games wie beispielsweise Dead Space oder Resident Evil. Man steuert die Spielfigur mit einer Über-der-Schulter-Perspektive und kann sogar wie bei Dead Space diverse Stampf- und Schlagangriffe ausführen um den Gegnern so noch den letzten rettenden Hieb zu verpassen. Gerade in den ersten Spielminuten fühlt man sich daher sofort gut aufgehoben und findet sich sehr schnell mit dem Spielsystem zurecht.

Was bei Cronos: The New Dawn allerdings doch etwas anders ist, ist die Tatsache, dass es hier wirklich nur begrenzt Munition gibt. Ein etwas ausgiebigeres Ballern, wie es bei einem Dead Space oder Resident Evil hin und wieder möglich ist, ist hier quasi unmöglich. Man muss also äußerst penibel und vorsichtig mit seiner Munition umgehen. Mehrere Fehlschüsse kann man sich also kaum erlauben, denn sonst reicht der Munitionsvorrat in diversen Schlüsselmomenten nicht aus um die jeweiligen Gegner auszuschalten.

Nicht selten hatte ich daher das Problem, dass es mehr Gegner als Munition in der jeweiligen Situation gab. So war ich nicht selten gezwungen, die jeweilige Passage neu zu starten. Man hat zwar die Möglichkeit mit verschiedenen Items ein klein wenig Munition und auch diverse Heil-Items herzustellen. Dennoch haperte es bei mir trotzdem nicht selten an Nachschub für das Schießeisen. Und das, obwohl ich sehr sparsam damit umgegangen bin. Die unzähligen, mal mehr und mal weniger stark mutierten Gegner vertragen meiner Meinung nach aber auch etwas zu viel.

Auch die Bosskämpfe, die hin und wieder eingestreut werden, sind meiner Meinung nach viel zu unausgeglichen gestaltet. Diese erfordern eigentlich schon fast, dass jeder Schuss ein Treffer ist, denn sonst findet man sich erneut in der Situation wieder, dass man keine Munition mehr übrighat. Im Nahkampf sind Gegner dieser Art übrigens nicht zu besiegen.

Hier hätten die Entwickler also wirklich noch etwas mehr Feintuning in den Titel, speziell in das Kampfsystem oder das Balancing, investieren sollen. Eine Alternative wäre ein anpassbarer Schwierigkeitsgrad, aber auch dieser hat es – weshalb auch immer – nicht ins fertige Spiel geschafft. Am Ende bleibt hier also, zumindest für mich, ein etwas durchwachsenes Gesamtbild in Sachen Gameplay-Erfahrung, welches deutlich runder und zugänglicher sein könnte. Gerade Genre-Neulinge werden mit dem doch recht anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad definitiv Probleme haben.

Wunderbar unheimliche Atmosphäre macht einiges wett

Was man jedoch positiv hervorheben sollte, ist die wunderbar düstere und unheimliche Atmosphäre, die Cronos: The New Dawn bietet. Die ohnehin schon sehr schaurigen Locations werden durch diverse Licht- und Schatteneffekte und perfekt eingestreute Soundeffekte zusätzlich wunderbar untermalt und erzeugen somit absolute Gänsehaut-Stimmung.

Nach einiger Spielzeit stellt sich zwar ein kleiner Sättigungseffekt in Sachen Locations ein, dies ist jedoch bei Titeln wie Dead Space ebenso der Fall und kann Cronos: The New Dawn daher nur bedingt angekreidet werden. Ein klein wenig mehr Abwechslung bei den Locations hätte dem Titel aber dennoch gutgetan.

Interessante Spielwelt mit wenig Spielraum zum Erkunden

Das Erkunden der Welt ist bei Cronos: The New Dawn sehr eingeschränkt. Hin und wieder öffnen sich die Areale etwas und man kann auch mal abseits des eigentlichen Pfads erforschen. Immer wieder findet man auf diesen recht kurzen Ausflügen auch mal ein paar nützliche Items wie Munition oder diverse Crafting-Gegenstände.

Besonders weit entfernen kann man sich vom eigentlichen Pfad aber nicht und daher bleibt der Titel auch hier hinter seinen Möglichkeiten zurück. Denn gerade diese postapokalyptische Spielwelt bietet augenscheinlich viel zum Entdecken. Sie zeigt euch aber relativ schnell auch wieder, wo die Grenzen in Sachen begehbarer Spielwelt liegen. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen.

Optischer Leckerbissen in Horror-Reinform

Aus grafischer Sicht bietet der Titel, wie man es vom Entwickler Bloober Team gewohnt ist, eine enorm hohe Qualität. Die Areale sind dank der modernen Unreal Engine 5 wunderbar in Szene gesetzt und glänzen mit scharfen Texturen und tollen Licht- und Schatteneffekten.

Speziell bei schmalen und beengten Gängen, in denen euch das Ausmaß der Krankheit aufgrund von Infektionsherden regelrecht um die Ohren gehauen wird, glänzt die Unreal Engine 5. Sie erzeugt ein wunderbar ekliges und gleichzeitig auch faszinierendes Bild, das euch auch nach dem Spiel noch beschäftigt. Das erzeugt eine tolle und wunderbar unheimliche Atmosphäre, die euch auch nach mehreren Spielstunden immer wieder das Fürchten lehrt.

Der Titel lief im Performance-Modus stets mit flüssigen 60 Frames über den Bildschirm. Speziell in Sachen Technik gab es so keinerlei Beanstandungen während unserer Testsession.

Synthesizer-Soundtrack, der perfekt zur Atmosphäre passt

Ein weiteres Highlight von Cronos: The New Dawn ist definitiv der Soundtrack. Mit einem fantastischen Synthesizer-Soundtrack, der zu jeder Sekunde an den typischen Sound der 80er-Jahre erinnert, ist der Titel zwar etwas Horror-untypisch musikalisch untermalt, dennoch empfand ich die Soundkulisse zu jeder Zeit als perfekt abgestimmt und unglaublich stimmig.

Zusätzlich zu diesem tollen Soundtrack gibt es knackige Soundeffekte und eine ordentliche Synchronisation obendrauf. Ein rundes Gesamtpaket in Sachen Ton und Bild also.

Knackiges Horror-Zeitreise-Abenteuer

Cronos: The New Dawn ist Survival-Horror, wie man ihn kennt und liebt. Der, zumindest für meinen Geschmack, etwas zu heftige Schwierigkeitsgrad und die ein oder andere Passage, die meiner Meinung nach hätte besser ausbalanciert werden müssen, haben mich zwar des Öfteren in die pure Verzweiflung getrieben, dennoch muss man sich eingestehen, dass der Titel ein durchaus hochwertig produziertes Stück Horror-Unterhaltung ist.

Die wunderbar unheimliche Atmosphäre, die schicke Grafik, die mit tollen Licht- und Schatteneffekten glänzt, und der fantastische Soundtrack, der zusätzlich von knackigen Soundeffekten und einer hochwertigen Synchronisation abgerundet wird, ergeben ein technisch absolut rundes Gesamtbild, dem es an nichts fehlt.

Für Horror- und Survival-Fans ist Cronos: The New Dawn also auf jeden Fall empfehlenswert. Genre-Neulinge oder Spieler, die gerne unangenehmen und oft auch nicht ganz ausbalancierten Spielpassagen aus dem Weg gehen möchten, sollten sich den Titel vor einem Kauf vielleicht erst nochmal genauer anschauen.

 

Story

Eine Reisende wird in die Vergangenheit geschickt um einer Katastrophe auf den Grund zu gehen. Das Polen der 80er-Jahre dient als tragischer Schauplatz dieser Geschichte.

Gameplay

Klassisches Survival-Horror-Gameplay mit einer Über-der-Schulter-Perspektive, Crafting-Möglichkeiten und unzähligen Terror-Momenten. Ein Fest für Grusel-Fans.

Grafik

Die Unreal Engine 5 zaubert erneut ein fantastisches Bild auf den heimischen Monitor. Die Licht- und Schatteneffekte setzen diese unheimliche Spielwelt toll in Szene.

Sound

Toller Synthesizer-Soundtrack mit 80er-Jahre-Charme trifft auf kernige Soundeffekte und eine hochwertige Synchronisation.

Sonstiges

Des Öfteren findet man sich in schier ausweglosen Situationen wieder. Diese wären mit etwas mehr Balancing seitens der Entwickler deutlich spielbarer und einsteigerfreundlicher ausgefallen.

Bildmaterial: Cronos: The New Dawn, Bloober Team

15 Kommentare

  1. Cronos ist mein Spiel des Jahres. Hab es gestern den ganzen Tag gespielt und werde das heute auch wieder machen.

    Gewagte Aussage ^^
    Es kommt ja noch das ein oder andere Highlight.

    Spiel noch etwas dann reden wir nochmal :D

  2. Was bei Cronos: The New Dawn allerdings doch etwas anders ist, ist die Tatsache, dass es hier wirklich nur begrenzt Munition gibt. Ein etwas ausgiebigeres Ballern, wie es bei einem Dead Space oder Resident Evil hin und wieder möglich ist, ist hier quasi unmöglich.


    Also alles, was ich bisher im Review gelesen habe, passt zu Alan Wake 2 und dem Silent Hill 2 Remake. Wenn man die Spiele auf "Normal" spielt zumindest. Ich habe beide Spiele als herausfordernd bezeichnet, aber immer fair. Jetzt weiß ich tatsächlich nicht, ob Marco hier schon andere Spieler von diesem Kaliber gespielt hat. Denn was er hier beschreibt, ist eigentlich so der Standard bei aktuellen Survival Horror Titeln. Ich habe jetzt auch noch kein anderes Review gelesen, wo kritisiert wurde, dass Cronos zu hart sei. Wenn überhaupt muss man ja eines sagen, diese Ressourcenknappheit soll nur Panik verursachen, aber diese Spiele wissen, wann du in der Klemme sitzt. Es ist, meines Erachtens nach, immer nur eine künstliche Panik und im richtigen Moment schiebt das Spiel dir dann doch Ressourcen zu.

    Aber sämtliche von mir aufgezählte Titel haben Abschnitte, wo du denkst, dass es nun sehr knapp wird und du nicht weiß, ob du weiterkommen wirst. Da zähle ich sogar die neuen Resident Evil Spiele zu. Das gilt, wie immer, ausschließlich, wenn man die Spiele auf "Normal" oder höher spielt, alles darunter ist ja ein klassischer "Walk in the Park" weil du mit Ressourcen überhäuft wirst. Dead Space hat ja dieses sehr (absichtlich) frustrierende Element, wenn das Spiel meint, du bist gerade gut ausgestattet, findest du nur noch diese 1 Credit Kisten und keine Munition oder Health Items mehr. Umso mehr findest du die aber, wenn das Spiel bemerkt, dass es wirklich knapp ist.

    Dass Cronos anscheinend keine auswählbaren Schwierigkeitsgrade hat, ist schon etwas seltsam. Da sollte man mit einem Patch nochmal nachbessern. Gibt keine Gründe, hier nicht mehr Optionen anzubieten bei einem Spiel dieser Art. Das hatte das Genre schon immer mit sich gebracht.


    Zu der etwas kontroversen Aussage von ElPsy, es würde 10.000 Survival Horror Titel geben, habe ich mir ernsthaft mal Gedanken gemacht. Da das Genre vor RE7 so gut wie tot war, fängt meine Zeitrechnung ab 2017 wieder an. Und auf Anhieb fallen mir in fast 9 vergangenen Jahren nicht so viele neue Titel ein. Resident Evil hat 3 Remakes und zwei neue nummerierte Ableger gebracht, im Februar wird dann das sechste neue Resident Evil Spiel seit 2017 erscheinen. Dann hat man das Dead Space Remake. Dann hat man The Callisto Protocol und das Silent Hill 2 Remake und nächsten Monat erscheint Silent Hill f. Und nicht zu vergessen: Alan Wake 2. Und jetzt halt Cronos. Edit: Ich habe das verunglückte Perfect Dark Reboot in der Aufzählung vergessen.

    Und je nachdem, ob man sie dazuzählen möchte: The Last of Us 1 und 2.

    Im Indie Sektor hat man Tormented Souls, wovon nun ein zweiter Teil erscheint, Signalis, Alisa und Crow Country. Sicherlich wird es im Indie-Sektor noch das ein oder andere Spiel geben aber das wird dann halt schon sehr nischig.

    Aber, zumindest meiner Meinung nach, ist das doch ein überschaubarer Output an Spielen. Auch noch sehr Remake-Lastig. Soll heißen, an Sequels und neuen Original IP's hat man noch einmal weniger Auswahl.

  3. @Somnium Ich habe alle RE- und alle Dead-Space-Teile gespielt und hatte nie auch nur eine Situation die mit Cronos vergleichbar wäre.
    Also entweder bin ich mittlerweile nicht mehr fähig genug oder das Balancing passt hier einfach nicht. :P Ich tippe mal auf letzteres.

    Diese Situationen kamen mir einfach zu oft und zu anstrengend vor. Nicht im Sinne von Terror-Gefühl wie es bei Dead Space oft der Fall ist, eher im Sinne von man muss die Situation wirklich ein paar mal spielen um zu begreifen wie sich die Entwickler die jeweilige Passage vorgestellt haben um dann im besten Fall so gut wie möglich auf die heranstürmenden Gegner reagieren zu können. Trial and Error quasi.
    Und das hat bei einem Horror-Titel einfach nichts verloren und zerstört völlig die Immersion, sollte man echt mal zu lange an einer bestimmten Stelle hängen. Einfach nervig.

    Ich hoffe auf mehr Einstellungsmöglichkeiten in einem zukünftigen Update, damit auch Genre-Neulinge den Einstieg in das Spiel finden können beziehungsweise manchmal möchte man ja einfach auch nur mal die Atmo aufsaugen ohne ständig gestresst zu werden.
    Wenn ich Stress will zocke ich ein Soulslike..

  4. Schöner Test.

    Allerdings bin ich raus bei einem Scifi Apokalypse Setting. Hinzu kommt das bei mir sowieso Punkte abfallen bei einer Zeitreise Story.
    Da hat man sich für 2 Ideen entschieden womit man mich nicht abholen kann. ^^

    Gepaart mit der sehr schwachen Gegner Variation ist es für mich persönlich nicht Wert das Spiel selber zu kaufen.

    Ich werde das Let's Play was ich angefangen habe noch zuende gucken und mir den Soundtrack mal geben aber dann wars das.

    Trotzdem muss man Bloober zu lobe halten das man sich mit einer eigenen IP nicht wieder für einen Walking Simulator entschieden hat. Man hat hier wahrscheinlich mit SH2R Blut geleckt oder so.

    Mal schauen was noch so kommt von denen.

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