Fans von Onimusha bewiesen im Laufe der Jahre zweifellos einen langen Atem. Abseits einer Neuauflage des Originals aus dem Jahr 2019 lag die beliebte Marke trotz ihres ikonischen Status immerhin weitgehend brach.
Dass Capcom mittlerweile auch dem zweiten Teil eine gelungene Remaster-Fassung spendierte, ist ein weiterer willkommener Appetizer; Fans lecken sich aber natürlich vor allem wegen der längst überfälligen Serien-Fortsetzung die Finger.
Im Rahmen der letztjährigen Game Awards überraschend angekündigt, hatten wir bereits die spannende Gelegenheit zur Klinge zu greifen und „Way of the Sword“ auszuprobieren. Spielt sich Miyamoto Musashis dämonisches Abenteuer so gut, wie es den Anschein macht? Wir verraten es Euch in unserem Anspielbericht.
Auf Dämonenjagd mit Toshiro Mifune
„Way of the Sword“ erzählt die Geschichte des sagenumwobenen Rōnin Miyamoto Musashi. Wenn Ihr nun neugierig die Ohren spitzt und denkt „den kenn’ ich doch“, ergibt das natürlich Sinn. Immerhin inspiriert Miyamotos bewegtes Leben als Schwertkämpfer im Japan des 16. und 17. Jahrhunderts bis heute zahlreiche fiktive Werke – man denke etwa an Takehiko Inoues Vagabond.
„Way of the Sword“ interpretiert den prominenten Schwertkämpfer nun in seinen jungen Jahren als titelgebender Onimusha, der sich gegen die dämonischen Genma zur Wehr setzt. Der Haken: Eigentlich hat der heißblütige Abenteurer da gar nicht so große Lust drauf und will den mysteriösen Handschuh vielmehr gleich wieder loswerden. Als Held wider Willen zieht Musashi also los, um einen Weg zu finden, sich von seiner zweifelhaften Bestimmung loszureißen.




Der präsentierte Spielabschnitt ließ uns für gute 30 Minuten in einen vermutlich frühen Teil von Musashis Abenteuer eintauchen. Wir schlüpften in die Rolle des charismatischen Helden, der sich am Antlitz des ikonischen japanischen Schauspielers Toshiro Mifune bedient.
Damit führt Capcom die Tradition fort, seine Protagonisten an tatsächliche Film- und Seriendarsteller anzulehnen. Ihr erinnert Euch: Samonosuke aus dem Original schmückte sich mit dem Gesicht von Takeshi Kaneshiro, während Jubei aus dem zweiten Spiel das Gesicht von Yusaku Matsuda trug. Dass sich der neue Protagonist nun von Toshiro Mifune inspiriert zeigt, entpuppt sich bereits in der kurzen Zeit, die wir mit ihm verbringen durften, als absoluter Goldgriff. Capcom bedient sich nicht nur am hübschen Gesicht der Kurosawa-Muse, sondern ebenso an der liebenswerten Schrulligkeit, die der berühmte Schauspieler in diverse seiner Rollen steckte.
Alt bewährt statt neu erfunden
Aber auch abseits des toll präsentierten Protagonisten gilt: „Way of the Sword“ macht audiovisuell einen hervorragenden Eindruck. Von den finsteren Panoramen der feudalen Kyoto-Kulisse bis zu den unheimlich detailverliebten Gesichts-, Bewegungs- und Kampf-Animationen, staunten wir ein ums andere Mal, welch Potenzial doch in Capcoms RE Engine steckt. Da trübten dann auch gelegentliche Ruckler kaum den starken Eindruck, zumal diese mit größter Sicherheit bis zur Vollversion ausgemerzt werden dürften.




Stichwort „Kampf“: Im Rahmen unserer Hands-on-Session arbeiteten wir uns durch ein schauriges Wäldchen hinauf zu einer Tempelstätte. Die begrenzte Level-Architektur ließ dabei noch kaum Abenteuer abseits der Gefechte mit Dämonen zu. Von diesen gab es dafür bereits allerhand zu bestreiten.
Bereits die erste Handvoll Keilereien beruhigte dabei unser Fan-Herz: „Way of the Sword“ dient nicht als Fundament für eine radikale Neuausrichtung der Marke. Capcom hätte der Serie sicherlich ohne große Mühen in ein überbordendes Action- oder gar Soulslike-Korsett zwingen können. Stattdessen orientiert sich der Titel aber merklich am Tempo und der Atmosphäre der Serienanfänge.
Wir hacken nicht wild drauf los, sondern studieren unsere Gegner und reagieren mit zeitigen Paraden auf ihre Angriffe. Das geht angenehm direkt von der Hand und belohnt uns nicht nur mit einer schicken Animation, sondern ebenso dem Bruch der feindlichen Haltung. Taumelnden Schergen geben wir dann mit den typischen Issen-Manövern den Rest – das macht zu gleichen Teilen spielerisch Spaß wie es ein Fest fürs Auge ist.
Bezwungene Feinde setzen dann Seelen frei, die wir uns mit unserem Handschuh einverleiben. So füttern wir unsere Lebensleiste, die Energie zum Einsatz von Spezialmanövern sowie den Ressourcen-Pool zur Erweiterung unseres Fähigkeiten-Repertoires.
Elektrisierendes Duell
Bekämpften wir eingangs noch mühelos vereinzelte Feinde, stellten sich uns im Verlauf der Demo immer fiesere Formationen in den Weg. Darunter gaben sich auch so manch Gegnertypen die Ehre, die Fans der frühen Titel nur allzu gut wiedererkennen dürften. Neben den gängigen Genma bekamen wir es etwa mit den Armadillo-ähnlichen Dämonen zu tun, die halsbrecherisch auf uns zu rollten. Oder mit geflügelten Fieslingen, die sich unsere mühsam erkämpften Seelen einverleibten.




Den spielerischen Höhepunkt markierte dann aber der Bosskampf mit Sasaki Ganryu. Im Vergleich zu Musashi begrüßt dieser exzentrische Schwertkämpfer den Umstand, Träger eines Oni-Handschuhs zu sein. Zerlegten wir das dämonische Kanonenfutter auf dem Weg zu unserem Rivalen noch mit verhältnismäßiger Bequemlichkeit, brachte uns das Duell mit Ganryu ordentlich ins Schwitzen.
Hier wollen sämtliche fair telegraphierten und dennoch kniffligen Angriffe gekonnt pariert werden, wenn man nicht flott vom „Game Over“-Bildschirm begrüßt werden möchte. Stellen wir uns mit unseren Paraden gut an, brechen wir irgendwann die Haltung unseres Kontrahenten und nehmen so gezielt Punkte ins Visier. So teilen wir wahlweise satten Schaden aus oder werden alternativ mit der Ausschüttung zahlreicher Seelen belohnt.
Der gewonnene Bosskampf markierte dann auch das Ende der Demo und ließ uns mit überbordender Vorfreude zurück. Wir hätten mit größtem Vergnügen weitergespielt, denn „Way of the Sword“ scheint ganz erfreulicherweise das zu sein, was sich Fans erhofft haben: Ein neuer Ableger, der seinen Wurzeln treu bleibt und gleichzeitig an den richtigen Stellen modernisiert.
Dass sich der Titel so hervorragend spielt, wie er aussieht, festigt dabei umso mehr unsere Überzeugung, dass „Way of the Sword“ gehöriges Hit-Potenzial birgt. Capcom positioniert sich nicht nur mit einem würdigen Comeback der Marke, sondern ebenso mit einem schaurigen Action-Feuerwerk, das zum Besten gehören könnte, was uns im kommenden Spieljahr erwartet.
So hat ein Comeback auszusehen!
Wow! Nachdem wir kürzlich bereits mit Freude feststellen durften, dass sich PRAGMATA vom Sorgenkind zum potenziellen Sci-Fi-Juwel gemausert hat, entlässt uns nun auch Onimusha: Way of the Sword mit einem mehr als guten Gefühl aus der ersten Hands-on-Session.
Der Titel übersetzt seine brillante Präsentation samt audiovisuellem Spektakel kompetent auf die spielerische Ebene und begeistert mit elektrisierenden Duellen, die toll von der Hand gehen. In den rund 30 Minuten, die wir an der Seite von Musashi Miyamoto verbracht haben, kam das wohlig vertraute Spielgefühl der Serienanfänge auf, das mit „Way of the Sword“ die genau richtige Modernisierung erfährt. Lediglich abseits der Kämpfe muss sich nach wie vor zeigen, wie viel spielerisches Potenzial im vielversprechenden Comeback steckt.
Wir sind uns trotzdem sicher: Hier winkt ein potenzieller Hit! Gepaart mit Resident Evil Requiem, PRAGMATA und Monster Hunter Stories 3 stehen die Zeichen gut, dass 2026 ein Spitzenjahr für Capcom markieren dürfte. Wir freuen uns darauf!
Bildmaterial: Onimusha: Way of the Sword, Capcom

Bin echt zwiegespalten mit diesem Spiel. Ich liebe Onimusha ja sehr, aber ich will es jetzt nicht in Form eines Souls Hybriden wiedersehen müssen. Von der Sorte gibt es echt genug im Markt. Und vom generellen Pacing und der Spielstruktur her soll es, laut Anspielsessions, nicht unbedingt ein Souls Spiel sein. Aber wenn HUD, Kameraführung, Mechaniken und der Spielrhythmus aus sehen als stammen sie von Souls, dann reicht mir persönlich das schon als Grund, um davon fern zu bleiben.
Egal. Eine Ferndiagnose wird der Sache vielleicht auch nicht gerecht. Eine Demo muss her.
Wenn es kein Souls ist, wird es gekauft. Ich liebe die Onimusha Reihe und hoffe auf ein Remaster von Teil 3.
Wird instakauf. Voll laune drauf!
Schön, dann kann sich Capcom als Nächstes ja mal endlich daran setzen Breath of Fire mit gleich guter Qualität aus der Versenkung zu holen endlich von ihren Toten IPs wenn Onimusha schon geglückt ist, ja ein gutes Zeichen
Und Dino Crisis gleich dazu