| Titel | Dead Take |
| 31. Juli 2025 | |
| Pocketpair Publishing | |
| 31. Juli 2025 | |
| Pocketpair Publishing | |
| 31. Juli 2025 | |
| Pocketpair Publishing | |
| System | PC-Steam |
| Getestet für | PC-Steam |
| Entwickler | Surgent Studios |
| Genres | Mystery-Horror |
| Texte |
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| Vertonung |
Mystery-Game in der Traumfabrik
Eine Villa in den Hollywood Hills, eine Story über die Schauspielindustrie, verpackt in ein Mystery-Horror-Game. Das ist Dead Take, ein kurzes Spiel für einen Abend. Auf den ersten Blick wirkt das Spiel wie ein klassisches Haunted-House-Horrorabenteuer, doch unter der Oberfläche verbirgt sich ein kreativer Meta-Ansatz, der nicht nur erzählt, sondern auch dekonstruiert – und bewusst verwirrt.
Als Chase Lowry, ein alternder Schauspieler, gespielt von Neil Newbon, den manche vielleicht als Astarion aus Baldur’s Gate kennen, durchstreift Ihr die Villa des Film-Moguls Donny Cain auf der Suche nach eurem Kumpel Vinny.
Durch das Lösen von Puzzles im Thema Hollywoods öffnet Ihr immer mehr Räume und findet neues Film-Material, das Ihr im Villa-eigenen Heimkino ansehen könnt. Die Story wird durch diese kurzen Videos, durch Dioramas oder Soundeffekte erzählt. Was in der Geschichte über Freundschaft, Verrat und die Schattenseiten der Filmindustrie wirklich passiert ist und was Chase lediglich halluziniert, lässt das Spiel offen.
Film-Puzzles als besonderes Feature
Die Film-Schnipsel, die Ihr im Laufe der Geschichte finden werdet, sind eine ganz eigene Puzzle-Mechanik. Durch eine Software namens „Splaice“ könnt Ihr verschiedene Filmclips miteinander verschmelzen und ein neues Video produzieren. Ihr braucht die neuen Sequenzen, um in der Story voranzukommen und mehr von dem zu verstehen, was um Vinny alles vorgefallen ist.
In-Game heißt es, eine „KI“ würde die Filme zusammenschneiden. Das passiert auch bei manchen Kombinationen, teilweise entsteht aber ein absolut neuer Clip, der nichts mehr mit dem Ausgangsmaterial zu tun hat. Da stellt sich mir in der Logik des Spiels die Frage, wie das funktionieren soll – und was davon in der Geschichte wirklich passiert ist.
Wenn die Software jedoch wirklich einfach nur Schnitte setzt, tauchen ganz neue Zusammenhänge auf. Dieser kreative Umgang mit Film als Rätselmechanik funktioniert erstaunlich gut. In diesen Momenten glänzt das Spiel mit Innovation und Überraschung, wovon ich mir insgesamt mehr gewünscht hätte.
Die Rätsel, mit denen Ihr langsam alle Türen des Hauses öffnet, sind absolut machbar und heben sich nicht groß von anderen Vertretern des Genres heraus. Es geht darum, Symbole zuzuordnen und einfache Zusammenhänge aus Texten zu finden. Nicht immer hat es dabei einen wirklichen Bezug zur Story – in einem Teil des Anwesens rätseln wir uns beispielsweise durch eine Sauna, was den Spielfluss eher bremst als fördert.
Gleichzeitig zu viel und zu wenig Story
Habe ich mich dafür interessiert, was als Nächstes passieren wird? Ja. Sitze ich um ein Uhr nachts immer noch hier, weil ich es in einem Zug durchspielen wollte? Ebenfalls ein starkes Ja. Hab ich eine Ahnung, was gerade passiert ist? Vielleicht …
Der experimentelle Erzählstil bietet verschiedene Versionen des Geschehenen an, je nachdem, wie man auf die Szene blickt. Das kann, richtig eingesetzt, große erzählerische Kraft entwickeln. Es gibt aber zu viele verschiedene Stränge, die angedeutet und wieder fallen gelassen werden. So verläuft Dead Take leider eher zu einem unscharfen Bild als zu einer packenden Geschichte.
Das Spiel erzählt in Andeutungen, Bildern, Soundeffekten und vor allem durch die Filmschnipsel. Das sorgt für eine dichte, oft mysteriöse Stimmung, macht es aber schwer, einen klaren Überblick zu behalten. Was ist zwischen Chase und Vinny passiert? Welche Rolle spielen die anderen Akteure, die nur am Rande auftauchen? All diese Stränge werden aufgemacht, aber nicht ausreichend erforscht. Damit büßt die Geschichte stark an Wirkung ein. Mehr Fokus hätte dem Spiel gutgetan.
Ein Abend im Kino
Bildmaterial: Dead Take, Pocketpair Publishing, Surgent Studios






Ein Mystery-Game, das Rashomon-artig verschiedene Versionen von Wahrheit generiert klingt wie eine mitreißende Idee. In System Shock fand ich die hinterlassenen Sprachnachrichten immer am stimmungsvollsten.
Cooler Review für eine nischige Idee von der ich definitiv mehr sehen will