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Neues „Lollipop Chainsaw“ irritiert mit Anti-DEI-Statement zur Ankündigung

Erst letzte Woche haben Dragami Games und das taiwanesische Unternehmen Nada Holdings die langfristige Partnerschaft bezüglich Lollipop Chainsaw bekannt gegeben. „Mehrere neue Projekte“ sollen sich demnach in Arbeit befinden. Jetzt konkretisierte Dragami Games diese Angaben – zur Freude der Juliet-Fans.

So befinden sich unter diesen Projekten ein neues Videospiel und eine Anime-Adaption. Natürlich hatten Fans auf das neue Spiel am allermeisten gehofft. Jetzt haben wir die Bestätigung dazu. In diesem Zusammenhang irritiert allerdings auch ein Statement in der Ankündigung.

„Dank der starken Partnerschaft zwischen Nada Holdings und Dragami Games ist die Entwicklung eines brandneuen ‚Lollipop Chainsaw‘-Titels bereits in vollem Gange, der den Charme des Originals bewahrt und weiter ausbaut“, heißt es in der Ankündigung.

Und weiter: „Mit dem festen Willen, den Geist des Originals zu wahren, sind wichtige Mitarbeiter, die bereits am vorherigen Titel mitgearbeitet haben, Teil des Entwicklungsteams. Das neue Projekt wird außerdem unter besonderer Berücksichtigung des Feedbacks der Fans entwickelt.“

Man fährt fort: „Wie das Original soll auch der neue Titel eine Welt voller schwarzem Humor erschaffen. Bei der Entwicklung wird darauf geachtet, dem unverwechselbaren Ton und Geist des Originals treu zu bleiben, ohne im Namen von DEI (Diversity, Equity und Inclusion) übermäßige kreative Einschränkungen vorzunehmen.“

Wen man mit dem ungefragten Anti-DEI-Statement anlocken will, ist fraglich. Der Kontext offenbart sich auf den ersten Blick jedenfalls nicht und neben ersten Medien zeigen sich auch viele Fans in sozialen Netzwerken und Foren leicht irritiert. Außerdem bezweifeln Fans, dass Serienschöpfer Suda 51 und der markante James Gunn involviert sind, wenngleich Dragami Games die Beteiligung „wichtiger Mitarbeiter“ verspricht. Wir werden sehen!

via Gematsu, Bildmaterial: Lollipop Chainsaw RePOP, Dragami Games

39 Kommentare

  1. DA: Veilguard ist gefloppt, weil man einfach die Essenz der Reihe weichgespült hat. Dass die queere Repräsentation darüber hinaus sehr schlecht geschrieben war, ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Bei Duke sehe ich das dann auch. Wenn man die “Babes” und Machoness entfernen würde, würde dem Spiel ein Stück der Identität entfernt werden. Etwas, das langjährige Fans abschrecken würde.

    Dass Queer Representation auch noch funktioniert, beweist der Erfolg von Hogwarts Legacy, Baldur’s Gate oder Life is Strange. Es gibt genügend erfolgreiche queere Games. Nicht jeder wird seine Freude an einem extrem progressiven Boyfriend Dungeon haben. Aber man wird auch nicht verlangen können, dass ein Hetero Mann aus Interesse Grindr ausprobiert.

    Aber zum eigentlichen Thema: Was wir hier einfach nicht so mitbekommen, ist der Kulturkampf in den USA. Besonders Transmenschen erfahren im trumpischen Kampf gegen DEI viel Leid. Es ist Teil ihrer Unterdrückung und warum viele u.a. ihre Jobs aus fadenscheinigen Gründen verlieren.
    Dragami Games mag zwar ein japanischer Developer bzw Publisher sein. Aber ich glaube, dass der Begriff bewusst genutzt wurde. Vielleicht nur, weil es gerade Zeitgeist ist. Vielleicht aber auch genau, um diese Zielgruppe abzuholen. Das weiß nur der Verfasser.

  2. Es ging nicht um mehr Vielfalt und Repräsentation bei Del Walkers Kritik

    Doch, ging's. Ausdrücklich um "Platz für beides". Zumal Walker hier über die stereotype Schönheit schwarzer Frauen sprach, womit er sich doch sehr schlecht als Schutzschild für xenophobe Perspektiven auf das Thema eignet. Haben deine Quellen das weggelassen?

    Es Rückgrat zu nennen, werde ich nicht beurteilen. Als jemand, dem Diversität sehr wichtig ist und in seinen über 40 Jahren aufgehört hat zu zählen, wenn jemand “ Sie dürfen lieben, wen sie wollen. Ich will es nur nicht sehen müssen” gesagt hat, bin ich das Thema Leid, wenn Leute von “aufzwingen” sprechen. In den mittlerweile 28 Jahren, seit ich für queere Rechte auf die Straße gehe, hat sich sehr viel getan, was garantiert nicht passiert wäre, wenn die Community nicht laut gewesen wäre.

    Laut, unbequem und hartnäckig. Vergessen wir nie, dass der Christopher Street Day die fröhlich-friedliche Wiederaufführung zivilen Ungehorsams, von Unruhen, eines gewaltsamen Aufstandes der Anständigen ist.

  3. Doch, ging's. Ausdrücklich um "Platz für beides". Zumal Walker hier über die stereotype Schönheit schwarzer Frauen sprach, womit er sich doch sehr schlecht als Schutzschild für xenophobe Perspektiven auf das Thema eignet. Haben deine Quellen das weggelassen?

    Platz für beides, weil eben typisches Schönheitsideal im Entwicklungsprozess durchaus bekämpft wird, was ja im Zuge von DEI passiert. Ja es ging dabei um schwarze Frauen, das hat auch die Quelle gar nicht weggelassen, die ist ja Del Walker. Mir ist nicht klar, wie du auf ein Schutzschild für xenophobe Perspektiven kommst, weil es hier nicht um Verteidigung xenophober Perspektiven geht.

  4. Platz für beides, weil eben typisches Schönheitsideal im Entwicklungsprozess durchaus bekämpft wird, was ja im Zuge von DEI passiert. Ja es ging dabei um schwarze Frauen, das hat auch die Quelle gar nicht weggelassen, die ist ja Del Walker. Mir ist nicht klar, wie du auf ein Schutzschild für xenophobe Perspektiven kommst, weil es hier nicht um Verteidigung xenophober Perspektiven geht.

    Wie dir vielleicht bekannt ist, kommt aus exakt derselben Ecke, die sich die Mär von der "Uglification" zusammenerfunden hat, auch ein erbitterter Widerstand gegen dieselben schwarzen Protagonistinnen in Spielen, die Del Walker entwirft.

    Vielleicht fällt der Groschen in dem Zusammenhang, wenn du dir auf youtube Trailer zu entsprechenden Spielen raussuchst und den Kommentarbereich durchliest (z. B. Flintlock - Siege of Dawn). Da würde ich deinen Blick insbesondere auch auf die 2024er Dogwhistle "SBI detected" lenken. Und das sind blose Trailer, eine "DEI-Verseuchung" wird einzig anhand der schwarzen Protagonistin festgestellt, lange bevor das Spiel tatsächlich rauskommt. Weiblich und schwarz gleich woke. Mehr brauchen die im Prinzip nicht, aber mehr Ragebait geht immer.

    Diese Leute kämpfen grundsätzlich bereits gegen die schwarzen Frauen, die Del Walker zum Zwecke der Inklusion und Repräsentation entwirft. Ich sage: Da können die nicht obendrauf noch die Aussagen Walkers für ihre Zwecke instrumentalisieren, der ja ohnehin nur die Figuren designt, die diese Leute in "ihren" Spielen gar nicht haben wollen. Und das war mit "Schutzschild für xenophobe Perspektiven" gemeint.

    Anhand Walkers Portfolio kann ich nicht mal seine ausschließlich für schwarze Frauen formulierte Kritik am Designprozess nachvollziehen. Im Gegenteil, in den meisten Spielen, die ich da lese, sind diverse Körperformen ohnehin nur den männlichen Figuren vorbehalten. Schöne, schlanke, schwarze, weibliche Figuren muss man hier auch nicht mit der Lupe suchen (ich finde etwa Lawless aus Suicide Squad: Kill the Justice League, Nora Harris aus dem Last of Us 2-Remake oder Santari Khri aus Jedi: Survivor).

  5. Wie dir vielleicht bekannt ist, kommt aus exakt derselben Ecke, die sich die Mär von der "Uglification" zusammenerfunden hat, auch ein erbitterter Widerstand gegen dieselben schwarzen Protagonistinnen in Spielen, die Del Walker entwirft. (...)

    Die Uglification ist keine Mär, sondern ein Fakt, wie bei Del Walker und an anderen Beispielen wie auch schon genannt zu sehen ist. Diese Ecke gibt es so auch nicht. Es gibt ein Spektrum und nicht nur eine Ecke, aus der eine Kritik käme. Diese Vorstellung, dass es nur ein Links und Rechts gäbe und Kritik käme dann nur von der einen oder anderne Ecke ist ein klassisches Schwarz-Weiß Weltbild. Du magst dieses Weltbild vertreten und glauben, dass nur xenophobe Leute die schawrze Protagonisten hassen gleichzeitig Uglification kritisieren aber dem ist nicht so. Es gibt Extreme und es gibt eine ganze Menge dazwischen, Menschen teilen sich nicht streng in zwei Seiten ein. Von demher die Extreme zu nutzen um die Personen die ihnen nicht angehören zu diskreditieren ist zwar eine klassische Strategie aber auch durchsichtig.

    Was deine Beispiele angeht, uhm.. also mit Idealvorstellungen haben diese eher wenig zutun, eher mit dem Versuch von realitätsnahen Durchschnittsdarstellungen.

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