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Im Test! Donkey Kong Bananza ist Gorilla-Fun in Bestform und der erste Pflichtkauf für Switch 2

Titel Donkey Kong Bananza
Japan 17. Juli 2025
Nintendo
Nordamerika 17. Juli 2025
Nintendo
Europa 17. Juli 2025
Nintendo
System Nintendo Switch 2
Getestet für Nintendo Switch 2
Entwickler Nintendo
Genres Action-Adventure
Texte Deutschland Nordamerika Japan
Vertonung Deutschland Nordamerika Japan

Ihr erinnert Euch: In unserem Hands-on-Preview sprachen wir Donkey Kongs neuestem Abenteuer bereits Hit-Potenzial zu. Nach über 25 Stunden mit der Vollversion brauchen wir gar nicht lang um den heißen Brei zu reden: Ja, Donkey Kong Bananza ist tatsächlich ein waschechter Hit geworden. Und wenn Ihr bereits eine Switch 2 besitzt, kommt Ihr um diesen Pflichtkauf nicht herum, denn: So viel Spaß mit einem 3D-Hüpf-Abenteuer hatten wir seit Super Mario Odyssey nicht mehr.

Tatsächlich verantwortet das Team hinter Marios gefeierter Weltreise auch Donkey Kongs Rückkehr in die dritte Dimension. Das merkt man dem kreativ-chaotischen Abenteuer immerzu an, wenngleich „Bananza“ ganz selbstbewusst sein eigenes spannendes Süppchen kocht.

Auf zum Planetenkern

Aber eins nach dem anderen: Wenn Ihr unser Preview gelesen habt, wisst Ihr bereits um das grundlegende Spielprinzip von „Bananza“. Lasst uns trotzdem kurz aufrollen, worum es geht. Nach einem gemeinen Bananenraub durch die Scharlatane der Void Company überschlagen sich die Ereignisse und Minenarbeiter Donkey Kong wird in die Tiefen des Untergrunds geschleudert. Hier trifft er auf die schüchterne Nachwuchssängerin Pauline, die eine gemeinsame Reise zum Mittelpunkt des Planeten vorschlägt. Warum sich der Teenager den Planetenkern zum Ziel setzt? Nun, weil dieser selbst die größten aller Wünsche erfüllen soll, heißt es. Im Fall von Pauline ist das die Aussicht auf eine Rückkehr zur Heimat an der Oberfläche und im Fall des ikonischen Gorillas bedeutet das – na klar – jede Menge Bananen.

Ihr übernehmt also die Kontrolle über den liebenswerten Bananenliebhaber, um Euch Schicht für Schicht gen Planetenkern zu graben und das ist wortwörtlich gemeint. „Bananza“ ermuntert zur kompetenten Zerstörung der vielen weitläufigen Sandbox-Levels. Der schrullige Gorilla schlägt, gräbt und stürzt sich durch nahezu sämtliches Terrain, das die – thematisch vielseitig angelegten – Schichten zu bieten haben. Ein Umstand, der im ausführlichen Test der Vollversion übrigens auch technisch mächtig beeindruckend ausfällt.

Erst kürzlich erklärte Director Kazuya Takahashi in einem Interview, dass man den Spaß und die Spielbarkeit gegenüber der Performance priorisiert habe – es solle entsprechend gelegentlich zu Einbrüchen der Bildrate kommen, wir berichteten. Bis der Abspann in unserem Test über den Bildschirm rollte, konnten wir solche absolut verschmerzbaren Einbrüche der Bildrate an einer Hand abzählen. Es scheint also, dass Takahashis Aussage erfreulicherweise auf die berühmte japanische Bescheidenheit zurückgeht. Wir waren jedenfalls mächtig angetan von der bombenfesten Bildrate.

Eine Banane geht noch!

Aber zurück zum Abenteuer! Der friedliebende DK gräbt und schlägt sich natürlich nicht grundlos durch die Heimat netter Insel-, Wald- und Berg-Völker. Im Terrain der verschiedenen Levels verbergen sich zahlreiche Schätze, die es freizulegen gilt. Von Truhen über Fossilien bis zu den wertvollen Goldbananen stolpert Ihr immerzu über belohnende Funde. Die Fossilien sind in der nächstgelegenen Boutique flott gegen schicke neue Outfits für DK und seine charmante Begleitung eingetauscht; die funkelnden Früchte hingegen versorgen Euch bei jedem Fünferpack mit Fertigkeitspunkten, die Ihr in eine Auswahl von Boni und neuen Fähigkeiten für Donkey Kong investiert. So schlagt Ihr mit der Zeit härter zu oder erhöht die Reichweite Eurer praktischen Klatsche, mit der Ihr nicht nur nahe gelegene Ressourcen einsammelt, sondern ebenso versteckte Schätze ausmacht.

Was sich in diesem Kontext bereits in der Vorabversion andeutete, bestätigt sich mit der Vollversion: „Bananza“ kreiert einen hervorragenden Spielfluss und beachtlichen Sammeltrieb, der Euch schnell mal Stunden an den Bildschirm fesselt, um „nur noch schnell die eine Banane“ einzuheimsen. Folgt Ihr einfach nur der Hauptgeschichte, ist der Abspann sicher verhältnismäßig flott erreicht. Sich der vielen kreativen, optionalen Inhalte zu entziehen, fällt aber genauso schwer wie seinerzeit in „Odyssey“. Wollt Ihr alle Bananen und Fossilien ergattern, blickt Ihr dann sogar mit Leichtigkeit einer Spielzeit von 30+ Stunden entgegen.

Kreativ, clever und hochgradig spaßig!

Eine üppige Laufzeit, in der – ganz vorbildlich – nie Langeweile aufkommt. Eure geliebten Bananen verstecken sich nämlich nicht nur in den Innereien der vielen Terrains. Sämtliche Erdschichten sind bis zum Rand mit Herausforderungen gefüllt, die Euch mit den wertvollen Früchten belohnen. Zuvor machten wir bereits Hindernisparcours unsicher und trotzten Feinden unter Zeitdruck in abgesteckten Arenen.

In der Vollversion locken die „Breath of the Wild“-ähnlichen Tempel mit immer kreativeren Aufgaben, je weiter Euer Abenteuer voranschreitet. Ihr formt etwa eine Schneise ins Gelände eines Abhangs, um so die Strecke für herabfallende Gelee-Würfel vorzugeben. Oder Ihr tragt Masse von einem Terrain ab, das sich an anderer Stelle wieder manifestiert. So werden zuweilen wirklich clevere, immerzu aber hochgradig spaßige Herausforderungen aufgetischt, die durchweg am Ball halten.

Immer, wenn sich der kreative Krawall langsam abzunutzen droht, zieht „Bananza“ frische Twists aus dem Hut, die der simpel-genialen Grundidee neuen Aufwind bescheren. Der Titel führt Euch dabei behutsam an neue Mechaniken heran, ehe Eure frisch erlangten Fähigkeiten konsequent im Rahmen einer Erdschicht bzw. Welt abgefragt werden. Zu den bereits bekannten Kong- und Straußen-Bananzas gesellen sich neben der flinkfüßigen Zebra-Bananza übrigens noch weitere Transformationen, die sich toll in das Gesamtrepertoire eingliedern. Die dürft Ihr aber selbst entdecken!

Der euphorische Eindruck wird eigentlich nur von einem nennenswerten Manko geschmälert. Wie diverse andere in jüngerer Vergangenheit veröffentlichte Nintendo-Titel, setzt „Bananza“ auf einen äußerst leichten Schwierigkeitsgrad. Von einem fordernden Finale abgesehen, dürftet Ihr ohne Probleme zum Abspann gelangen. Sicher: Den größten Spielspaß zieht man hier aus der kreativen Schatzsuche; fordernde Geschicklichkeitspassagen nehmen auf der Rückbank Platz. Außerdem wird ein nicht unbeträchtlicher Teil des Publikums noch ein paar Tage jünger sein. Trotzdem hätte DKs neues Abenteuer durchaus etwas fordernder ausfallen dürfen. Das tut dem Spielspaß letztlich aber kaum einen Abbruch.

Ungewohnt spektakulär

Ein Umstand, der nicht zuletzt darin begründet liegt, weil „Bananza“ schlicht toll präsentiert ist. Die vielen Erdschichten begeistern mit einem Potpourri an bunten spielerischen wie visuellen Ideen. Vor allem begeistert aber das ungleiche Duo, das Euch ohne Mühe ans Herz wächst. Wenn die kleine Pauline ihre Sorgen und Freuden laut macht und Donkey Kong mit putzigen Gesten reagiert, ist das immerzu eine Wonne und manchmal sogar richtig rührend.

„Bananza“ ist aber nicht nur – wie von Nintendo ohnehin gewohnt – süß. Gerade zum Ende hin häufen sich immer spektakulärere Sequenzen, die tatsächlich untypisch bombastisch ausfallen. Eine willkommene Überraschung und beeindruckender Showcase der technischen Möglichkeiten von Switch 2. Erfreute Mario Kart World bereits mit hübschen Schauwerten, lässt „Bananza“ neugierig spekulieren, was künftig noch so alles auf Nintendos aufgebohrter Hybridkonsole möglich werden könnte.

Wo wir vorhin bereits das jüngere Publikum anschnitten: Habt Ihr vor, Euch mit Euren Kleinen ins Abenteuer zu stürzen, bietet der 2er-Koop-Modus ein putziges Fundament für die gemeinsame Reise. Der zweite Spieler macht es sich in Form von Pauline auf DKs Schulter bequem und feuert manifestierte Ausrufe auf Feinde. So können auch ganz kleine Donkey-Fans am Spaß teilhaben. Ebenfalls nice to have: Der Skulptur-Modus, der sich oberflächlich an den Funktionen gängiger 3D-Modellierungssoftwares bedient, damit Ihr verschiedene Vorlagen nach Belieben bearbeiten und gestalten könnt. Dieser Modus stellt dann auch nochmal eindrucksvoll vor, wie präzise die neue Maus-Steuerung von Switch 2 ausfällt.

Der beliebte Star-Gorilla in Bestform!

Na endlich! Donkey Kong bekommt endlich das ganz große Abenteuer spendiert, das er nach Jahren auf der Nintendo-Rückbank verdient. Und was für ein Abenteuer das ist! „Bananza“ hat uns bereits vorab mit seinem unheimlich frischen Grundrezept, jeder Menge Kreativität und einer satten Portion Spielspaß überzeugt. Und dieser tolle Ersteindruck setzt sich erfreulicherweise im weiteren Abenteuer vielfach fort. Der Titel erfreut mit zahlreichen kunterbunten Ideen, einer hervorragenden Präsentation und teils ungewohntem Spektakel, wie es auf Nintendos Vorgängerkonsole nicht möglich gewesen wäre. Wenn Ihr bereits zur Switch 2 gegriffen habt, winkt hier der erste waschechte Pflichtkauf. Donkey Kong Bananza ist ein Hit!

 

Story

Donkey Kong und Pauline machen sich auf zum Planetenkern, um ihre Wünsche wahr werden zu lassen. Der Startschuss für ein kunterbuntes Abenteuer!

Gameplay

Jede Menge technisch beeindruckende Zerstörung, kreative Herausforderungen und clevere Ideen. Nur etwas fordernder dürfte es sein.

Grafik

DK ist so hübsch wie noch nie zuvor! Zum Ende hin winken gar richtig spektakuläre Schauwerte, die zeigen, was die Switch 2 drauf hat.

Sound

Eingängige Musikstücke, satte Soundeffekte und eine tolle Darbietung der einzigen sprechenden Figur, Pauline.

Sonstiges

Zwei-Spieler- und Skulptur-Modus als nette Dreingabe.

Bildmaterial: Donkey Kong Bananza, Nintendo

3 Kommentare

  1. Danke für den Test. Seht schon interessant aus das Spiel, aber da mein Switch 2 kauf noch weit in der Zukunft liegt (das Ignorieren von Xenoblade von Nintendo + das die Konsole zu 90% Digital Only ist haben mir meinen kauf wunsch stark reduziert) brauche ich mir um das Spiel eh keine Gedanken machen. Sollte ich die Konsole dann irgendwann haben werde ich dann bestimmt mal im Sale für 30-40€ bei dem Spiel zugreifen, da es schon recht spaßig aussieht.

  2. Schönes und ausführliches Review und deckt sich mit dem doch schon starken Wertungs-Tenor Online. Da Mario Kart World zuerst kam und somit der PR-Fokus auf dem Spiel lag, war lange unklar, was das hier eigentlich sein soll. Als man dann aber hörte, dass das Odyssey Team an dem Spiel sitzt, verschwand die allgemeine Skepsis dann doch immer mehr.

    Ich glaube, ne Angabe für die Spielzeit ist hier schwierig. Im Review steht ja was von 30+ Stunden, wenn man alles erkunden möchte. Ich glaube, die wenigsten außer vermutlich Longplay-Channels auf YouTube werde da nur durch die Story rushen. Wenn man solche Spiele mag, nimmt man auch alles mit. Erinnere mich da an Super Mario Odyssey wo später noch diese absolut brutalen Level auf dem Mond auf einmal kamen. Das war alles optional natürlich und hatte, wenn ich mich richtig zurückerinnere, schon gar nichts mehr mit der Story-Kampagne zu tun.

    Ich hatte ne menge Freude an Super Mario Odyssey und das Spiel ist für mich bisher auch der einzige legitime Nachfolger zu Super Mario 64. So etwas nochmal im Donkey Kong Gewand spielen zu können mit anderen neuen Gameplay-Elementen ist schon sehr cool. Aber ich bleibe hier trotzdem dann erstmal hart. Der Preis macht es mir leicht, nicht zuzugreifen. Hatte immer noch so die leiste Hoffnung, Media Markt/Saturn könnte nochmal so eine App-Aktion anbieten, wie es zuletzt Death Stranding 2 eben 20 Euro billiger gab.

    Aber Bananza ist weiter auf dem Schirm.

  3. Für mich hat es sich immer ergeben dass ich bei Wertungen zu Nintendo Games 20-30% einer Wertung abziehen kann. Wenn IGN also eine 10/10 gibt wäre es für mich vermutlich eine 7 oder 8. Aber wie bei Nintendo üblich sind 30 Stunden Spielzeit inkl. aller Sammelgegenstände lächerlich kurz für ein Game was 70 Euro kosten soll. Also kann man davon ausgehen dass nach maximal 10-15 Stunden ein normaler run beendet ist und da sag ich eindeutig "Nein danke". Für 30-40 Euro vollkommen okay.

    Charm hat das Spiel auf alle Fälle aber irgendwie sieht es auch aus wie ein My time at Sandrock oder andere Indiegames. "Erster Pflichtkauf"..da wird Mario Kart World aber weinen.

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