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Das neueste Spiel der PlayStation Studios schneidet schlechter als Concord bei Steam ab

Das Debakel um Concord und die anschließende Schließung der Firewalk Studios sind den meisten noch in Erinnerung. In der Spitze erreichte Concord 697 gleichzeitige SpielerInnen bei Steam. Viel zu wenig für einen Hero-Shooter, der Rest ist bekannt.

Dass das neueste Spiel von Sony Interactive Entertainment und einem anderen First-Party-Studio noch weniger SpielerInnen als Concord bei Steam begeistern kann, klingt erstmal ziemlich gefährlich. Bei LEGO Horizon Adventures liegen die Dinge aber vermutlich (und hoffentlich) noch ein bisschen anders.

Dennoch: LEGO Horizon Adventures hat bisher maximal 602 gleichzeitige SpielerInnen erreicht und diese Spitze ist schon einige Tage her. Gut möglich, dass es nie mehr höher hinausgeht. Damit liegt das neue Spiel von Guerrilla Games, Studio Gobo und Sony Interactive Entertainment also sogar noch hinter Concord.

Gewiss: LEGO Horizon Adventures ist außerdem noch für PS5 (wie Concord) und vor allem Nintendo Switch erschienen. Auf der Nintendo-Konsole dürfte es die angepeilte Verkaufsgruppe besser erreichen und das Weihnachtsgeschäft kommt auch noch.

Und dennoch: Der Wert der „gleichzeitigen SpielerInnen“ bei Steam wird gerne als eine Art Resonanz- und Hype-Messer herangezogen. Und da scheint nicht besonders viel Buzz rund um LEGO Horizon Adventures zu herrschen.

Gemischte Kritiken

Die Veröffentlichung des Spiels wurde von gemischten Kritiken begleitet, wobei viele Rezensenten unsicher waren, wer genau die Zielgruppe ist. Einige Kritiker bemängelten, so berichtet es GameRant, dass das Spiel weder Fans der LEGO-Reihe noch der Horizon-Franchise so richtig begeistern könne, was es in eine Art Nische drängt. Auch die Spielerbewertungen sind wenig ermutigend: Auf Steam hat LEGO Horizon Adventures derzeit eine „Ausgeglichen“-Bewertung, mit nur 56 % positiven Rezensionen.

Laut SteamDB hat sich das geringe Interesse auch am vergangenen Wochenende gezeigt, an dem das Spiel lediglich 150 gleichzeitige SpielerInnen erreichte. Angesichts der starken Marken LEGO und Horizon überrascht diese niedrige Zahl. Aber Zahlen lügen bekanntlich nicht, oder?

Auch ein Vergleich mit anderen PlayStation-Titeln auf Steam untermauert die Sachlage: Spiele wie Horizon Zero Dawn Remastered (2.538 SpielerInnen) und Until Dawn (2.607) schnitten deutlich besser ab. Auf der anderen Seite hatte Sackboy: A Big Adventure mit 610 Spielern ähnliche Schwierigkeiten.

Bildmaterial: Sony Interactive Entertainment

9 Kommentare

  1. Und dennoch: Der Wert der „gleichzeitigen SpielerInnen“ bei Steam wird gerne als eine Art Resonanz- und Hype-Messer herangezogen. Und da scheint nicht besonders viel Buzz rund um LEGO Horizon Adventures zu herrschen.

    Ja, aber in diesem Fall würde ich das nicht zu rate ziehen. Denke, der allergrößte Teil der Zielgruppe wird nicht auf dem PC zu finden sein, wie ihr ja selbst auch schon angedeutet habt.

    Da wäre es viel spannender zu erfahren, wie gut sich das Spiel auf den Konsolen verkauft hat. Da wird das Spiel sicher seinen größten Absatz machen.
    Ich glaube zwar nicht, dass die Verkäufe richtig massiv ausfallen werden, andererseits ist Lego Horizon jetzt auch sicher kein AAA-Blockbuster-Budget-Titel, da müssen die Verkäufe sich auch nicht zwangsweise im zweistelligen Millionenbereich aufhalten.
    Das ist halt das Schöne an Mid-Budget-Spielen. Sie sind mit einem geringeren Risiko behaftet und ich hoffe, dass Sony in Zukunft auch öfter auf solche Titel setzt.

  2. Ich bin da eher bei @Sanctuslight .

    Auch unabhängig von der Qualität werden wir sehen, dass die Tendenz zunimmt, dass die Leute immer weniger Spiele direkt kaufen. Weil sie erstens wissen, dass der Preis innerhalb von wenigen Monaten rapide sinkt. Weil sie zweitens wissen, dass man in der Regel sowieso viel nachpatchen werden muss. Weil sie drittens wissen, dass blinde Käufe zu oft enttäuschen und man daher Reviews abwartet. Und weil sie viertens sowieso mehr als genug Zeug zum Nachholen haben.

    Das wird im Serien/Streaming Sektor übrigens genauso passieren oder passiert ja auch schon. Es hat sich mittlerweile etabliert, dass man Streamingservice XY nicht mehr dauerhaft abonniert sondern nur noch sporadisch für 1-2 Monate um Serie XY durchzubingen. Die Strategie, eine Folge pro Woche zu releasen, ist damit auf dem Scheiterweg angelangt.

    Hinzukommt natürlich auch, dass Projekte immer öfter an gewissen Meilensteinen gemessen werden. Was oft genug auch nachvollziehbar ist, denn man kann sich ja zurecht fragen, warum manches nicht die Qualität von dem Anderen hat. Das ist Marktwirtschaft.

    Auf der anderen Seite trotzdem auch schade, denn man vergisst so leicht, dass Geschmacksfragen die Qualittätsfragen schnell in den Schatten stellen können. Beispielsweise scheint jeder die Serie Ringe der Macht ziemlich abzulehnen aus den verschiedensten Gründen, die auch alle mal mehr mal weniger berechtigt sein könnten. Ich liebe die Serie trotzdem und bin soweit ziemlich zufrieden mit ihr. Sowie es sich aktuell abzeichnet, wird es mit der Dune Serie wohl ähnlich laufen.

    Was das Lego Spiel betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob man wirklich einen Zusammenhang mit Horizon herstellen kann. Lego Games erzählen keine großartigen Geschichten. Und sie erweitern auch nicht die Lore oder verbessern das Gameplay der Originale. Sie replizieren maximal einen generellen Vibe durch die Designs und sind ansonsten recht simpel gehaltene Platformer. Dementsprechend haben sie auch eine ganz andere Zielgruppe. Eine große Menge von Franchise-Fans anzusprechen ist damit äußerst unwahrscheinlich. Obwohl es bei einigen Franchises durchaus Ausnahmen geben kann, wenn diese ohnehin dafür bekannt sind, eine breite Altersklasse anzusprechen und auch gerne experimentieren.

    Was ich da an Kritik lesen kann, sind vor allem Probleme mit dem PSN Account und der Spielzeit. Zu teuer sind die Lego Games aber definitiv auch geworden, wenn man sie mit anderen Spielen vergleicht.

  3. Dadurch schwindet dann bei Produktionen die mehr kosten auch weiter die Bereitschaft risiken einzugehen und sich neu zu erfinden. Man erhält den gewohnten Einheitsbrei, worüber sich dann wieder die Spielerschaft ärgert. ^ ^ Wer weiß ob es irgendwann mal zu einem großen Zusammenbruch der Branche kommen wird und ob Gaming wieder zum Nerdhobby wird.

  4. Weil sie erstens wissen, dass der Preis innerhalb von wenigen Monaten rapide sinkt.

    Außer bei Nintendo... Oh, DESHALB verkaufen sich ihre Spiele so gut, verstehe!
    (Gut, das, und weil sie auch einen sehr diversen Spielekatalog haben, mit denen sie mehr verschiedene Fans an sich binden können).

    Dadurch schwindet dann bei Produktionen die mehr kosten auch weiter die Bereitschaft risiken einzugehen und sich neu zu erfinden. Man erhält den gewohnten Einheitsbrei, worüber sich dann wieder die Spielerschaft ärgert. ^ ^ Wer weiß ob es irgendwann mal zu einem großen Zusammenbruch der Branche kommen wird und ob Gaming wieder zum Nerdhobby wird.

    Ich glaube, es hilft nicht, einfach die Spiele zu ignorieren, die man als "Einheitsbrei" empfindet. Noch viel wichtiger ist es, die außergewöhnlichen Titel zu kaufen und darauf aufmerksam zu machen. Nur, wenn Publisher sehen, dass SOLCHE Titel sich verkaufen, wissen sie auch, dass es sich lohnt, mal wieder aus der Masse herauszustechen.

  5. @Fayt

    Du sagst es mit "gewohnt" im Grunde ja schon selbst. Eine Risikobereitschaft oder Freiheit für Kreativität existiert dort ohnehin nicht großartig. Dass der ganze Bereich nun zusammenbricht, glaube ich nicht. Aber es wird neue Studios geben, die dann mit AA und vllt auch Indie games die neuen Trends und Standards mitbestimmen. Und das finde ich viel spannender, als darauf zu warten, dass sich irgendwann mal ein AAA Studio dazu bequemt, mal was neues zu probieren.


    @Psycake 

    N ist mit dem allgemeinen Markt sowieso nicht vergleichbar. Das beginnt schon beim Thema Impact und Legacy seiner Marken. Über Herangehensweise und Philosophie für Spiele- und Konsolenentwicklung. Bis hin wie sie aktuell durch ihren Switch 1 Erfolg und Switch 2 Zeitpunkt aufgestellt sind. Das macht sie über die Dinge, mit denen andere aktuell Probleme haben, ziemlich erhaben.

    Es wird auch sehr interessant zu sein, wie der Markt sich verändert, wenn A derzeit sowieso so eine Stimmung für Multiplattforming herrscht, und B die Switch 2 dann so in etwa auf dem Niveau einer PS4 wäre und C sie preiswert angeboten wird. Das wird, denke ich, vor allem dazu führen, dass viele junge Studios die Switch 2 bei der Entwicklung mit einschließen, weil sie stark genug für guten Hyperrealismus ist und zugleich eben ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste, Faktor für Umsätze. Zumal sich PS5 und Xbox ja eher immernoch verhalten verkaufen.

    Mich würde es daher auch überhaupt nicht überraschen, wenn die Switch 2 langfristig erfolgstechnisch nochmal einen drauf setzt. Dieser Punkt ist aber natürlich nur Spekulatius. So oder so glaube ich, dass die Switch 2 aufgrund des aktuellen Marktes für einige Beben sorgen könnte.

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