Titel | Persona 4 Arena Ultimax |
17. März 2022 | |
Atlus | |
17. März 2022 | |
Atlus | |
17. März 2022 | |
Atlus | |
System | Nintendo Switch, PlayStation 4, PC |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Arc System Works |
Genres | JRPG |
Texte | |
Vertonung |
Im September 2021 läutete Atlus zur Feier des 25-jährigen Bestehens des Persona-Franchise das “Persona 25th Anniversary Project” ein. Innerhalb eines Jahres sollen rund um das Franchise diverse Ankündigungen stattfinden. Einige dieser Announcements wurden bereits durchgeführt, beinhalteten jedoch meist nichts Spektakuläres. Abseits von Merchandise-Artikeln wurde aber auch ein Spiel angekündigt – eine Portierung des Kampfspiels Persona 4 Arena Ultimax!
Dieser Titel erschien zuerst 2013 für Arcade-Maschinen in Japan, dann 2014 auch für PlayStation 3 und Xbox 360. Mit einer Auffrischung der Grafik, der Spielbalance und fast allen zuvor veröffentlichten DLCs wurde die Fortsetzung von Persona 4 Arena nun auch auf Nintendo Switch, PlayStation 4 und PCs via Steam veröffentlicht. Wir haben uns das geballte Persona-Prügelpaket für Nintendo Switch angeschaut!
Story im Doppelpack
„Die Fortsetzung von Persona 4 Arena“ hieß es zuvor. Atlus, das Original ist ja gar nicht für aktuellere Konsolen erhältlich… das tut dem Ganzen jedoch keinen Abbruch. Diese neue Version von Persona 4 Arena Ultimax enthält den ursprünglichen Story-DLC und verpackt somit die Geschichtsmodi beider Spiele. Im Menü wird die Reihenfolge allerdings angezeigt, sodass Neulinge der Arena-Spinoff-Reihe am besten erst alle Routen im Reiter „P4A: StoryMODUS“ durchspielen. Danach kann Episode „P4“ angegangen werden und danach der nächste freigeschaltete Menüpunkt. Doch worum geht es in der Story von Persona 4 Arena überhaupt?
Diese setzt nach den Geschehnissen von Persona 4 Golden an, sodass man immerhin das Original oder die Golden-Version gespielt haben sollte – idealerweise auch Persona 3, da Charaktere und Storyelemente daraus auch vorkommen, aber man dürfte diesen Anteil auch durch die Erklärungen in Arena nachvollziehen können.
Jedenfalls trifft sich das Untersuchungsteam aus Persona 4 im Mai während der Golden Week erneut, doch aus unerklärlichen Gründen ist der Midnight Channel wieder im Sendemodus, obwohl die Ursache dafür eliminiert wurde. Es läuft ein Programm, in dem eine bizarre Version von Teddie namens General Teddie den sogenannten „P1 Grand Prix“ ausruft. Erst macht sich das Team nichts aus diesem Aufruf zum Kampf, doch nachdem einige Teammitglieder verschwanden, gehen die restlichen Mitglieder den mysteriösen Geschehnissen, die sich entfalten, doch auf den Grund. Arena Ultimax setzt dann nach dem Ende von Persona 4 Arena ein.
Träge erzählte Geschichte…
Erzählt wird die gesamte Geschichte in Visual-Novel-esken Sequenzen, die durchaus andauern können. Ab und an wird der Text dann von einem Kampf unterbrochen, jedoch geht dann der Kreis von vorne los. Die Geschichte von Persona 4 Arena ist für ein Kampfspiel in Ordnung, allerdings einfach ziemlich lahm aufgrund der verschiedenen, auswählbaren Charakterrouten, die aber im Grunde die gleiche Erzählung ablaufen, nur eben aus einer anderen Perspektive. Arena Ultimax hingegen geht die Erzählung glücklicherweise anders an und setzt den Leser auf eine Flowchart, an der man zudem einordnen kann, wann was zeitlich passiert.
Was weniger lahm ist – das gesamte Spiel verfügt über deutsche Texte! Diese scheinen auch mit Sorgfalt übersetzt worden zu sein. Es ist zwar etwas ungewohnt, zu lesen, wie das Untersuchungsteam in Umgangssprache spricht. Doch da sie Teenager sind, passt es ja doch gut. Manche Begriffe wie beispielsweise der Midnight Channel bleiben auf Englisch, aber das ist verständlich, da diese Begriffe für Fans wahrscheinlich zu ikonisch sind.
…versus temporeiche Kämpfe
In Sachen Gameplay hingegen glänzt Persona 4 Arena Ultimax durchaus. In den Händen des Entwicklerstudios Arc System Works wurde beim Original bereits gute Arbeit geleistet, denn euch erwartet ein Kampfspiel mit der typischen Arc-System-Works-Qualität. Wer ihre Kampfspiele wie BlazBlue, Guilty Gear und andere bereits kennt, wird sich gewiss schnell mit der Steuerung von Arena Ultimax anfreunden.
In temporeichen Kämpfen stehen sich zwei Charaktere aus einer Auswahl von insgesamt 22 gegenüber und prügeln um den Sieg. Im Gefecht stehen den Kämpfern leichte und starke Angriffe zur Verfügung. Um die Mechanik der Persona-Beschwörung aus der RPG-Reihe zu integrieren, können Kämpfer mit Persona ihre mächtigen Mitstreiter auch für leichte und starke Persona-Angriffe rufen, doch man sollte Vorsicht walten lassen. Unter der Lebensleiste werden „P“-Karten angezeigt, die nicht etwa die mögliche Anzahl an ausführbaren Persona-Angriffen darstellen. Stattdessen gehen sie zur Neige, wenn die Persona attackiert wird, während sie für einen Angriff beschworen wurde oder noch auf dem Bildschirm verbleibt. Somit sollte man nicht blind einen Persona-Angriff nach dem anderen feuern, sondern muss günstige Momente ausnutzen, bevor man temporär keine Persona mehr beschwören kann.
Abseits dieser Mechanik gibt es noch für einige Charaktere die Option, ihre Schattenversion im Auswahlbildschirm als Kämpfer zu wählen. Schattenversionen von Kämpfern eignen sich für eine risikoreiche, aber auch lohnenswerte Spielweise, wenn man beispielsweise gerne aggressiver spielt. Sie besitzen mehr HP, erhalten für Angriffe mehr SP, die für Spezialangriffe benötigt werden, und haben auch einen temporären Modus, der ihnen unendlich SP verleiht. Allerdings teilen sie auch weniger Schaden aus und vermissen bestimmte defensive Fertigkeiten wie den Burst oder den Erwachen-Status, der bei weniger als 35 % HP einen Verteidigungsschub beschert.
Persona-Style wie eh und je
Während sich moderne Fighter immer weiter 3D-Modellen zuwendeten, setzt Persona 4 Arena Ultimax noch auf gute alte 2D-Sprites, die sich vor 3D-Hintergründen in die Kämpfe stürzen. Das sieht im Handheld-Modus auf Nintendo Switch auch gestochen scharf aus und macht Laune auf das Spiel. Im TV-Modus sehen die Sprites und Hintergründe noch akzeptabel aus, das User Interface mitsamt allen Leisten und visuellen Elementen sieht da aber leider recht verschwommen aus.
Musikalisch beweist auch der Kampfspiel-Ableger der Persona-Reihe coole Melodien, die ins Ohr gehen und die Kämpfe passend untermalen. Neben aus den RPG-Titeln bekannten Stücken sind auch für das Prügelspiel neue Songs komponiert worden. In Sachen Tonspuren finden wir englische und japanische Voiceover, die beide eine gute Qualität demonstrieren.
Optimal online, aber nicht für alle
Neben den Story- und Arcade-Modi haben Spieler unter anderem die Möglichkeit, sich in diversen anderen Modi auszutoben. Tutorials und Herausforderungen bieten einen guten Einstieg in das Spiel, der „Golden Arena“-Modus bietet darüber hinaus auch eine Art Survival-Modus, in dem man die Stufe der Charaktere steigert und sich durch viele Duelle kämpft. Doch was bei einem solchen kompetitiven Titel heutzutage nicht fehlen darf, ist ein Online-Modus. Hier kann man Gegner suchen, sich für Ranglistenkämpfe anmelden und das Spiel sucht im Hintergrund weiter nach willigen Duellanten. Alternativ kann man auch nach Räumen suchen, in denen mehrere Spieler Platz finden.
Bisher konnte ich auf Nintendo Switch einige wenige Gegner finden und in den Genuss von Online-Kämpfen kommen. Trotz WLAN-Verbindung (man muss ja den schlimmsten Fall testen!) waren die Gefechte nicht von Lag beeinflusst worden. Allerdings kam es vor Kampfbeginn dazu, dass ab und an die Verbindung zum Gegenspieler nicht hergestellt werden konnte – das kann aber auch bedeuten, dass dieser die Verbindung selbst abbrach.
Kampfspiel-Veteranen wird aber wahrscheinlich sehr freuen, dass Atlus den Netcode von Persona 4 Arena Ultimax mit einem Update im Sommer aufrüsten wird. Dann wird das Spiel über Rollback-Netcode verfügen, der durch diverse Techniken Lag entgegenwirken und für ein flüssigeres Spielerlebnis sorgen soll. Der Wermutstropfen hier: das Netcode-Update erhalten nur die PC- und PS4-Version des Spiels, die Version für Nintendo Switch geht da leer aus. Schade, denn an der Fähigkeit der Hardware dürfte es nicht scheitern – Nintendo Switch verwendet Rollback beispielsweise im Multiplayer-Modus der „Nintendo Switch Online“-Bibliothek. Das bedeutet, für die wirklich beste Fassung des Spiels sollten Interessierte dann wohl zur PC- oder PlayStation-Version greifen.
Die ultimaxivste Version des Persona-Prüglers
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Persona 4 Arena Ultimax, Sega, Atlus, Arc System Works