Titel | Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix |
13. Februar 2020 | |
Sega | |
15. Mai 2020 | |
Sega | |
15. Mai 2020 | |
Sega | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Sega |
Genres | Rhythmusspiel |
Texte | |
Vertonung |
Erneut segnet das virtuelle Vocaloid-Popsternchen Hatsune Miku eine Nintendo-Konsole mit einem neuen Musikspiel. Zuvor haben es nur Spin-offs der Project-DIVA-Reihe auf Nintendo 3DS geschafft, doch nun wartet Sega mit dem neuesten Streich der Reihe für Nintendo Switch auf – Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix. Dieser Titel beinhaltet 91 Lieder aus älteren Hatsune-Miku-Spielen und zehn komplett neue Songs. Auch einige neue Features haben es in das Spiel geschafft. Meine Meinung zum Spiel folgt in den nächsten Absätzen!
Can you feel the rhythm?
In Project-DIVA-Spielen geht es darum, bei laufender Musik die richtigen Tasten im richtigen Moment zu drücken, halten oder zu kombinieren. Ein klassisches „rhythm game“ also. Während im Vordergrund Symbole für die Noten über den Bildschirm sausen, läuft im Hintergrund eine Choreographie mit 3D-Modellen oder auch mal ein animiertes Video ab. Nach Abschluss eines Liedes wird eure Leistung eingestuft und ihr werdet mit VP (vermutlich „Vocaloid Points“) und Rangpunkten belohnt. Im Rang aufzusteigen hat meiner Erfahrung nach keinerlei Auswirkung; alle 101 Lieder sind von vornherein freigeschaltet. Doch was könnt ihr mit VP anfangen?
Kleider machen Vocaloids
Für jeden Vocaloid gibt es verschiedene Module. Hierbei handelt es sich um Kostüme, die zu bestimmten Liedern passen und schick anzusehen sind. Um neue Module freizuschalten, müsst ihr sie im Anpassungsmenü für VP erwerben. Das Gleiche gilt auch für Frisuren sowie Accessoires für Kopf, Gesicht und Körper. Beim Erwerb von Modulen bekommt ihr auch gleich die dazugehörige Frisur freigeschaltet und könnt so den Körper von Modul X mit der Frisur von Modul Y kombinieren. So entsteht ein Gameplay-Loop aus Songs spielen, VP erhalten und in Anpassungen investieren, die ihrerseits wieder VP benötigen. Wer alles freischalten möchte, wird somit eine gute Weile beschäftigt sein.
Neue Features mit an Bord
Da es gerade um Kleidung ging, kann man gleich eines der neuen Features von Project DIVA Mega Mix erwähnen: den Shirt-Editor. Bis zu fünf Shirtdesigns könnt ihr im Spiel entwerfen. Zwar ist der Editor selbst etwas mager an Features und die Steuerung mit Controller oder Touchscreen fummelig, dennoch konnte ich es mir nicht nehmen lassen, ein JPGames-Shirt zu entwerfen. Es sieht auch in Aktion schick aus!
Eine weitere Neuerung ist der sogenannte „Mix Mode“. Dahinter steckt ein Modus, in dem ihr alle Lieder mit einer Bewegungssteuerung spielen könnt. Hierfür benötigt ihr zwei Joy-Con, die ihr dann in jeweils eine Hand nehmt und vertikal haltet. Durch das Neigen zur Seite steuert ihr zwei Balken auf dem Bildschirm und müsst per Knopfdruck im richtigen Zeitpunkt Noten treffen. Mal etwas Neues für die Project-DIVA-Reihe, aber sonderlich lange hat der Spaß nicht gehalten. Musikspiele und Bewegungssteuerung beißen sich eher, als dass sie harmonieren.
Verpixeltes Déjà-vu
Project DIVA Mega Mix setzt primär auf einen Cel-Shading-Stil für die 3D-Modelle in den Song-Choreographien. Beim näheren Hinsehen kamen mir die 3D-Modelle doch etwas bekannt vor. Sie wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem letzten Project-DIVA-Spiel für PlayStation 4 übernommen und scheinen bei Mega Mix durch die Beleuchtung immerhin nicht mehr so puppenartig auszusehen und zu glänzen. Daher vermute ich, dass es sich hier größtenteils um eine Portierung des Spiels für PlayStation 4 handelt, zumindest was technische Aspekte angeht. Das bringt allerdings auch einige Unschönheiten mit sich.
Je mehr sich in der Choreographie im Hintergrund abspielt, desto weiter wird die Auflösung runtergeschraubt. Das betrifft glücklicherweise nur die Choreographie und nicht die Musikspiel-Symbole im Vordergrund, diese bleiben nämlich immer scharf. Ruckelfrei zum Glück auch, das wäre sonst fatal für ein solches Spiel. Doch alle 3D-Tanzeinlagen, Kulissen und Effekte im Hintergrund werden einfach nicht so hoch aufgelöst, wie es auf dem Bildschirm einer Nintendo Switch oder einem Fernseher möglich wäre. An sich ist dies nicht so schlimm, da man sich beim Zocken meist primär auf die Liednoten konzentriert und weniger auf das Geplänkel im Hintergrund. Aber wenn man Screenshots von den Choreographien machen möchte, dann erhält man meist eher „fusselige“ Pixellinien. So wie in vielen der Screenshots dieses Tests, sorry.
Generell sind die 3D-Modelle aber gut gelungen, die Kulissen sehen aufwendig aus. Auch die animierten Videos, die statt 3D-Choreographien eingesetzt werden, sind angenehm anzusehen. Nur der Punkt mit der variablen Auflösung hindert das Spiel daran, sein grafisches Potential voll zu entfalten. Vermutlich mussten sich die Entwickler zwischen einer hohen Auflösung und einer stabilen Bildrate entscheiden. Die Entscheidung fiel offensichtlich auf Letzteres, denn diese bleibt wirklich konstant ohne Einbrüche.
Die Qual der DLC-Wahl
Wer auf Vocaloid-Songs steht, darf sich bei der Basisversion des Spiels auf 91 beliebte Lieder aus älteren Titeln und zehn komplett neue Songs freuen. Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix wird im Westen nur digital im Nintendo eShop für 39,99 Euro erhältlich sein. Vorbesteller dieser digitalen Version erhalten sofort noch ein DLC-Paket mit vier Songs, alle anderen können dieses Pack dann im Juni kostenlos herunterladen.
Wer jedoch *noch mehr* Lieder haben möchte, kann gleich zur „Mega Pack“-Version greifen, die alle sechs zusätzlichen DLC-Pakete beinhaltet, die euch insgesamt 36 weitere (aber alte) Songs und viele Vocaloid-Module bescheren. Für diese Version wird im eShop dann 59,99 Euro verlangt. Überlegt es euch gut, denn kauft ihr nur die Basisversion, müsstet ihr die Zusatz-Pakete für jeweils 6,99 Euro erwerben und seid somit bei einem Gesamtpreis von über 80 Euro. Einen Season-Pass mit allen Paketen für einen reduzierten Preis scheint es zu diesem Zeitpunkt zumindest nicht zu geben. Schade.
Mikus wackliges Debüt auf Nintendo Switch
Mal wieder hat das virtuelle Idol einen Konsolenspiel-Ableger spendiert bekommen, dieses Mal auf Nintendos Hybridkonsole. Fans von Musik- oder Vocaloid-Spielen, die darüber hinwegsehen können, dass Mega Mix größtenteils altbekannte Lieder enthält, aber altbekannte und gute Musikspiel-Kost mit sich bringt, können sich einen Kauf des Titels überlegen. Unentschlossene, die sich noch nicht viel mit der Materie auseinandergesetzt haben, hören sich vielleicht erst mal ein paar Lieder der Songliste an, denn Vocaloid-Lieder sind definitiv nicht jedermanns Geschmack.
Vergleicht man den Mega Mix mit Future Tone, dem letzten Project-DIVA-Spiel für PlayStation 4, so punktet Mega Mix zwar mit Portabilität und einigen Spielereien, aber kann nicht in Sachen Umfang der Songliste (der PS4-Titel bietet etwa 230 Lieder für 50 Euro) und Grafikqualität mithalten. Die DLC-Situation des Titels macht eine klare Empfehlung zudem noch etwas schwieriger, doch im Kern ist Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix immer noch ein gutes Musikspiel mit visuellen Abstrichen.
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix, Sega