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Im Test! Super Smash Bros. Ultimate

Bildmaterial: Super Smash Bros. Ultimate, Nintendo

TitelSuper Smash Bros. Ultimate
Japan7. Dezember 2018
Nintendo
Nordamerika7. Dezember 2018
Nintendo
Europa7. Dezember 2018
Nintendo
SystemNintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerNintendo / Sora Ltd. / BANDAI NAMCO Studios Inc.
GenresKampfspiel
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungDeutschland Nordamerika Japan

Vor etwa sechs Monaten enthüllte Nintendo auf der E3 2018 den nächsten Eintrag in der beliebten Crossover-Kampfspiel-Reihe. Super Smash Bros. Ultimate, so der Titel des neuen Prügel-Spektakels, verspricht, das größte Smash-Bros.-Spiel zu sein, das es je gab.

Mit 74 Kämpfern, über 100 Kampfarenen und über 800 Musikstücken nehmen die Entwickler dieses Versprechen auch sehr ernst.

Verkaufstechnisch scheint das Spiel bereits ein massiver Erfolg in Japan, den USA und in Europa zu sein und stößt in der Hinsicht Pokémon Let’s Go vom Thron des meistverkauften Spiels für Nintendo Switch. Mit Quantität weiß Super Smash Bros. Ultimate also definitiv zu überzeugen, doch welche Qualität das Gesamtpaket aufweist, stellen wir nun auf den Prüfstand!

Der Stern der irrenden Lichter

Spieler der Smash-Bros.-Titel für Nintendo Wii und Wii U werden bestimmt einen gewissen Aspekt in der letzteren Version vermisst haben: In Super Smash Bros. Brawl gab es noch den Subraum-Emissär, einen Kampagnenmodus, der neben unzähligen Kämpfen auch viele Jump-and-Run-Passagen bot.  In den Spielen für Wii U und Nintendo 3DS fehlte eine vergleichbare Kampagne, doch mit Super Smash Bros. Ultimate ändert sich das.

Einmal durchzählen, bitte…

Smash Bros. Ultimate brüstet sich mit dem Slogan “Alle sind dabei!” – und Tatsache, startet man den Abenteuermodus des Spiels, bekommt man eine besondere Zwischensequenz zu sehen. Alle Kämpfer des Spiels blicken einer massiven Invasion von Meisterhänden entgegen, die von der mysteriösen Lichtgestalt Kyra angeführt wird.

Plötzlich lösen sich die Meisterhände auf und riesige Lichtstrahlen verfolgen die Helden und Bösewichte und löschen diese bei bloßer Berührung gnadenlos aus. Einzig Kirby konnte sich noch retten, doch der gesamten Welt erging es anders. Alles wurde vom Licht verschluckt und die Seelen unzähliger Figuren aus diversen Spielen sind nun im Besitz von Kyra.

Kirby muss sich nun aufmachen, um seine Freunde und auch Widersacher zu befreien und Kyra zu bezwingen. Auf dem Weg wird der Spieler vielen Videospiel-Homagen begegnen und sich einigen großen Bossgegnern und unzähligen Kopien von bekannten Kämpfern stellen müssen, die von diesen Geistern besessen werden.

Im Abenteuermodus bewegt ihr euch über eine riesige Karte und begegnet vielen Geistern.

Hier spukt’s doch!

»Hat man bereits einmal Smash Bros. gezockt, wird man sich hier bestimmt auch schnell wieder hineinfinden.«

Geister sind ein großes Gimmick im Abenteuermodus, doch für die restlichen Spielmodi optional. Primär-Geister verstärken den Angriff- und den Abwehr-Status des Kämpfers, besitzen einen Rang und eventuell noch einen zusätzlichen Effekt (mache mehr Schaden, starte den Kampf mit einem bestimmten Item, etc.) und können mit unterschiedlichen Methoden aufgelevelt werden (Kämpfe, Items, dem Opfer von anderen Geistern…).

Sie haben einen festen Typ (Angriff, Abwehr, Griff und Neutral) und jeweils einen Vorteil gegen einen anderen Typ, Neutral natürlich ausgeschlossen. Sub-Geister können zusätzlich zum Primär-Geist ausgerüstet werden und bescheren einen zusätzlichen Effekt. Möchte man sich keinen Vorteil verschaffen, kann man den Abenteuermodus auch ohne ausgerüstete Geister spielen und so viel mehr Belohnungen nach den Kämpfen scheffeln.

Die Kämpfe mit Geistern sind besonders aufgebaut: man kämpft gegen einen verfügbaren Charakter aus Super Smash Bros. Ultimate, doch um das Ganze auf den Geist zuzuschneiden, können viele unterschiedliche Aspekte angepasst werden. Spieler und/oder Gegner erhalten einen Vorteil, einen Gegenstand, es gibt Anpassungen an der Kampfarena und so weiter. Beispielsweise wurde das Boden-Pokémon Libelldra von dem Kämpfer Ridley in grüner Farbe repräsentiert und die Kampfarena erbebte in gewissen Abständen. Diese Geister-Idee ermöglichte den Entwicklern, viele unterschiedliche und manchmal auch verrückte Kampfszenarien in das Spiel einzufügen – was zugegebenermaßen sehr gewieft ist.

Bezwingt man im Abenteuermodus einen Geist, wird dieser dem eigenen Deck hinzugefügt. Man kann Geister aber auch auf andere Arten erhalten, beispielsweise über die Geistertafel. Hier erscheinen Geister in bestimmten Intervallen und lassen sich herausfordern. Gewinnt man in der Geistertafel einen Kampf, erreicht man einen Minispiel-Bildschirm. Hier dreht sich ein Ring mit Öffnung um den besiegten Geist und man muss diesen im richtigen Moment mit einer Knarre treffen. Trifft man stattdessen den Ring, bricht ein Stück ab – dieser Zustand wird dann gespeichert und erhöht beim nächsten Sieg gegen den Geist die Trefferchancen.

Never change a winning system

Hat man bereits einmal Smash Bros. gezockt, wird man sich hier bestimmt auch schnell wieder hineinfinden. Grundlegend bewegt man sich mit dem Analog-Stick und nutzt die restlichen Tasten für Angriffe und andere Aktionen. A wird für normale Angriffe und B für Spezialangriffe verwendet. Beide Tasten können in Kombination mit einer Richtungseingabe des Sticks für weitere Angriffe verwendet werden. Mit X und Y springt man und mit den Schultertasten führt man Ausweichmanöver aus, blockt und greift den Gegner. Bevor es in den Kampf geht, wählt man erst die Regeln des Kampfes – Leben, Zeit oder andere Parameter – und danach die gewünschte Kampfarena.

»Jeder Kämpfer strahlt nun mehr Charakter aus. Fuegro feiert sich beispielsweise nach jedem erfolgreichen Angriff ganz keck selbst.«

Neben den normalen Smash-Kämpfen gibt es auch einen Turnier-Modus, einen Squad- und einen Spezial-Smash-Modus. In den weiteren Modi findet man wieder einmal den Classic Mode (der jedem Charakter ein Thema für seine Route bietet), den Multi-Man-Smash und einen Trainingsmodus. Hier könnt ihr auch eure eigenen Mii-Kämpfer erstellen und eure amiibo-Figuren zum Leben erwecken und zu mächtigen Kämpfern trainieren. Apropos Kämpfer: Man startet in Super Smash Bros. Ultimate mit den Charakteren, die es im Original für Nintendo 64 gab, den Rest muss man durch viele Kämpfe (oder auch den Abenteuermodus) erst freischalten!

Ein Augenshmaush

Auch wenn die Wii-U-Version von Smash Bros. bereits gut aussah, konnten die Entwickler für die “ultimative” Switch-Version deutlich nachbessern. Viele Charaktermodelle wurden angepasst, beispielsweise wurde das Aussehen von Zelda und Ganondorf geändert und basiert nun auf ihrem Design aus A Link Between Worlds und Ocarina of Time. Spezialeffekte sehen nun eher Cartoon-artig als realistisch aus. Kampfarenen wurden aufgehübscht und selbst ältere Stages aus alten Spielen sehen nicht fehl am Platz aus.

Das Ganze trägt zu einem sehr positiven Eindruck des Spiels bei. Am meisten gefällt mir, dass auch viel an der Mimik und Gestik der Charaktere gearbeitet wurde. Das Paradebeispiel hierfür wäre der Neuzugang aus Pokémon, Fuegro. Fuegro ist eine große Wrestler-Katze und dieser Aspekt zeigt sich nicht nur im Angriffsrepertoire, sondern auch in der Art, wie sich der Kämpfer bewegt. Nach jedem erfolgreichen Angriff feiert sich Fuegro ganz keck selbst – die Entwickler konnten diesen Kämpfer definitiv überzeugend ins Spiel einbringen.

Spüre die Wucht in den Ohren

Die Audiothek strotzt nur so vor energiegeladenen Liedern und Musikstücken.

Von den angekündigten 800+ Musikstücken konnte ich bisher noch nicht alle hören, aber generell machte die Musik einen sehr positiven Eindruck. Viele Originale, aber auch viele Remixe von bekannten Liedern aus den verschiedenen Franchises der Kämpfer, aber auch anderen Nintendo-Spielen, bekommt man zu hören. Zugegebenermaßen sind aber nicht alle Remixe so super und übertreffen das Original, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Über das Sounddesign gibt es auch einige Worte zu verlieren. Die Soundeffekte in den Kämpfen sind gut gewählt und tragen wirklich viel zum Spielgefühl bei. Jedem Schlag, jedem Tritt, jedem Gegner, den man in die Luft katapultiert, folgt ein entsprechend passender Soundeffekt. Diese akustische „Rundheit“ erzeugt in Kombination mit dem HD-Rumble der Konsole ein sehr zufriedenstellendes Kampfgefühl.

Online darf natürlich nicht fehlen

Mit einem Nintendo-Switch-Online-Abonnement könnt ihr natürlich auch Super Smash Bros. Ultimate mit anderen über eine Internetverbindung zocken, wenn ihr alle Gegner in eurem näheren Umfeld bereits in Person in den Boden gestampft habt. Hier habt ihr zuerst die Auswahl zwischen “Smash” und “Fan-Loge”. Letztere ermöglicht euch, bei einem zufälligen Kampf, der derzeit stattfindet, zuzusehen. Der Smash-Modus ist unterteilt in “Schnelles Spiel”, “Hintergrund-Suche” und “Kampf-Arenen”.

Im schnellen Spiel könnt ihr alleine oder zu zweit an der Konsole gegen andere gematcht werden und auch bestimmte Regeln einstellen, mit denen ihr am liebsten kämpfen würdet – jedoch gibt es keine Garantie, dass diese Regeln auch zustandekommen. Für die Hintergrund-Suche wählt ihr einen Kämpfer, Regeln und könnt dann einfach in einem anderen Modus zocken, bis ihr mit einem passenden Spieler online gematcht werdet.

Tretet Kampfarenen bei und liefert euch hitzige Duelle!

Kampf-Arenen sind Lobbys, denen man beitreten oder die man selbst erstellen kann. Hier stellt man zuerst ein Regelwerk ein und eröffnet dann die Arena für jegliche Spieler online oder auch nur für die eigenen Freunde. Sechs Personen können an einer Arena teilnehmen; vier kämpfen gleichzeitig und zwei sitzen dann auf der Zuschauertribüne. Umständlich ist jedoch, dass man eine Arena komplett schließen und wieder neu öffnen muss, selbst wenn man nur eine Kleinigkeit am Regelwerk verändern möchte.

Und der Sieger ist…

»…der Spieler! Gewiss ist Super Smash Bros. Ultimate nicht perfekt, aber mit der Hülle und Fülle an Kämpfern, Arenen, sammelbaren Objekten und Modi wird einem ein sehr hochwertiges Paket geboten, welches sich für einzelne Spieler, aber auch für gesellige Gaming-Runden sehr gut eignet. Der Abenteuermodus und die Geistertafel bieten auf die Schnelle abwechslungsreiche Kampfszenarien und auch im Online-Modus kann man sich gut austoben. Leider hat man nicht immer Kämpfe ohne Lag, was wirklich schade ist.

Für Super Smash Bros. Ultimate wurden bereits mehrere Updates veröffentlicht und auch ein DLC-Pass angekündigt – der erste von fünf zusätzlichen Kämpfern wird überraschenderweise Joker, der Protagonist aus dem beliebten JRPG Persona 5. Dieses massive Paket wird uns auch ohne zusätzliche DLC-Inhalte bestimmt für eine lange Zeit Spaß bringen, doch trotzdem würde ich gerne sehen, wie das nächste Projekt in der Super-Smash-Bros.-Reihe aussehen wird. Aber dafür können sich die Entwickler ruhig etwas Zeit lassen.«

 

Die mysteriöse Entität Kyra löscht alle Lebewesen aus – außer Kirby. Nun liegt es an euch, die restlichen Kämpfer zu befreien und Kyra zu bezwingen.
Prügelt euch nach bester Smash-Manier in vielen unterschiedlichen Modi.
Die bestaussehendste Version von Smash. Aufgehübschte Charaktermodelle und Kampfarenen machen einen sehr guten Eindruck.
Soundtrack mit einer Masse an originalen Musikstücken und Remixe aus diversen Spielen. Das Sounddesign verleiht den Kämpfen die passende Untermalung und steigert den Spaß.
Spieler mit Sammelfieber haben hier viel freizuschalten – Musikstücke, Charaktere, Geister. Ein DLC-Pass mit weiteren Kämpfern, Arenen und Musikstücken wurde bestätigt.

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