In den letzten Monaten machte Quantic Dream nicht nur mit Detroit: Become Human von sich reden, sondern auch durch Berichte französischer Medien über schlechte und toxische Arbeitsbedingungen beim Entwicklerstudio von David Cage. Die Tageszeitung Le Monde und die Website Mediapart berichteten von ehemaligen Mitarbeitern, die sich den Redakteuren anvertrauten. Von 15 Arbeitsstunden täglich und 80 in der Woche ist die Rede, aber auch von 600 Mails mit sexistischen und rassistischen Bildmontagen im internen Mailverkehr.
Nun geht das Entwicklerstudio Quantic Dream gegen diese Vorwürfe vor. Studiochef David Cage bezeichnet sie als „lächerlich“, Co-Gründer Guillaume de Fondaumière als „komplett falsch“. Doch dabei bleibt es nicht. Canard PC, die ebenfalls berichtet haben, sollen laut Kotaku „Mails mit Drohungen“ erhalten haben. Danach „kam erstmal nichts“. Quantic Dream geht auch juristisch vor und klagt gegen die Medien aufgrund ihrer Berichterstattung. Das sei ein Novum für die Branche, berichtet Der Standard.
Vor Gericht muss nun ergründet werden, ob die Medien Fairness haben walten lassen. Das berichtet Canard PC. Demnach müssen die Medien beweisen, dass sie bei den Berichten mit Fairness und „guten Absichten“ vorgegangen sind. Auch, ob Quantic Dream im Vorlauf zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde, soll ergründet werden.
Cage verwies angesichts des Vorwurfs sexistischer und rassistischer Arbeitsbedingungen auf die Zusammenarbeit mit Ellen Page, die der LGBT-Community nahe stünde und Jesse Williams, der sich für Bürgerrechte stark mache, so Der Standard. Mögliche Bildmontagen hatte die Studioführung eingeräumt, vom ganzen Ausmaß habe man aber erst 2017 erfahren.