Square Enix steht in den letzten Jahren zunehmend unter Druck. Trotz bekannter und beliebter Franchises wie Final Fantasy und Dragon Quest hat das Unternehmen in den letzten drei Jahren mit stagnierendem Umsatzwachstum und schwachen Gewinnmargen zu kämpfen, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern wie Nintendo, Capcom, Bandai Namco und Konami. Umfangreiche, bereits eingeleitete Umstrukturierungen greifen noch nicht vollends.
Investor benennt konkrete Probleme
3D Investment, ein Investor aus Singapur mit inzwischen über 14 Prozent Unternehmensanteilen, macht dafür die schwache Leistung der Konsolen- und Mobilsparten von Square Enix verantwortlich. Die außergewöhnlich hohen Abschreibungen im Zusammenhang mit vorab eingestellten Spielen seien ebenfalls ein Problem. Auch die Arcade- und Verlagssparten des Unternehmens seien „nicht synergetische“ Geschäftsbereiche, die den Unternehmenswert nach unten ziehen würden.
Die Gruppe hatte im Frühjahr die Anteile aufgestockt, seitdem warten Beobachtende gespannt darauf, wie 3D Investment Partners ins Unternehmen hineinwirken will. Üblicherweise folgt auf solche „aktivistischen“ Anteilseignungen auch entsprechende Bemühungen, verschiedensten Einfluss auf das Unternehmen zu erwirken. 3D Investment Partners ist bekannt für ein solches Vorgehen.
Square Enix steuert bereits dagegen, von 2025 bis 2027 möchte das Unternehmen einen „Neustart“ wagen. Doch offenbar ist das für 3D Investment nicht ausreichend und zu vage. Den Investoren fehlen konkrete Pläne für eine langfristige Erholung sowie konkrete Ausführungspläne oder KPIs (Leistungskennzahlen) für Maßnahmen, die die Probleme des Unternehmens beheben sollen.
Sie fordern das traditionsreiche japanische Unternehmen deshalb dazu auf, seine mittelfristige Strategie zu überdenken. Um weitere Investoren und Aktionäre von der ihrer Meinung nach nötigen Veränderung zu überzeugen, veröffentlichte man eine 100-seitige Präsentation, die Missstände im Management von Square Enix aufzeigen soll.
Einst eine Ära prägend
„Es ging nie nur um ‚Unterhaltung‘. Was Square Enix einst ins Leben rief, war eine ‚Kultur‘, die eine Ära prägte, und eine ‚Industrie‘, die die Welt faszinierte. Aber bringt Square Enix heute noch etwas wirklich Neues hervor?“, beginnt das Papier kämpferisch und umrahmt von alten Firmenfotos, Zeitungsausschnitten und Screenshots.
Zuvor hatte man bereits mit Square Enix’ CEO Takashi Kiryu gesprochen, war jedoch mit der Reaktion unzufrieden; offenbar kam nur eine kurze E-Mail, dass der aktuelle Plan angemessen sei. Immer wieder gibt es Investoren in der Videospielebranche, die das Unternehmen überwiegend aus wirtschaftlicher Sicht bewerten und deshalb auf große und schnelle Veränderungen drängen.
So stand bis vor kurzem beispielsweise der japanische Mobilspiel-Gigant GungHo ähnlichem Druck durch Großaktionär Strategic Capital, der GungHo wiederholt dazu aufforderte, seinen CEO zu entlassen. Weitere Aktionäre folgten der Aufforderung bisher nicht. Deshalb ist auch nicht abzusehen, ob und wie Square Enix auf die öffentliche Kritik reagieren wird.
via Automaton Media, Businesswire, 3DI Partners, Bildmaterial: Square Enix

Ich dachte mir bei der Überschrift auch schon, was ein Investor überhaupt sagen könnte, das bereichernd wäre. "Seid einfach massentauglich haha habt ihr darüber nachgedacht"?
Letzten Endes wird hier wohl nur die Umstrukturierung kritisiert. Davon kann man halten was man möchte, aber ihr vorheriger Kurs hat sich ja ganz offenbar auch nicht bewährt und das hat wirklich alle möglichen Interessen abgedeckt. Daher mal abwarten, was daraus überhaupt resultieren wird.
3D Investment Partners sind schon ein gruseliger Haufen. Was die hier mit SE machen haben die schon mit ganz anderen Firmen abgezogen und jedes Mal ein Manifest oder ne ellenlange Powerpoint-Präsentation zusammengeworfen, um die Firma zu kritisieren, in die sie investiert haben.
Aber andererseits besteht SE mittlerweile auch aus hauptsächlich unfähigen Entwicklern. Keiner kann mir erzählen, dass ein Hauptteil der Dragon-Quest-Reihe 10 Jahre lang in Entwicklung sein muss, nur um dann wieder das klassische rundenbasierten Kampfsystem zu haben, die identischen Designs von Akira Toriyama und die jämmerlichste Geschichte, die selbst für Embryos zu simpel ist.
Ebenso sollte ein Kingdom Hearts 4, basierend auf der Unreal Engine, oder ein neues Final Fantasy auch nicht eine Dekade Entwicklungszeit benötigen. Was zur Hölle machen hunderte/tausende von Entwickler da für diese ganze Zeit, in der sie bezahlt werden? Die Frage stellt sich vor allem wenn das Endergebnis dann mittelmäßig ist. Andere Firmen, die kleiner sind/waren machen das so viel besser.
Die Leute da brauchen echt strenge Strukturen und klare Abläufe. Das scheinen im Moment nur Yoshidas und Hamaguchis Teams mehr oder weniger zu haben. Generell sollten alle anderen Produzenten da Mal gekickt werden um ein wenig Motivation und Intelligenz in die Firma zu bringen. Schön und gut, dass Yoko Taro Nier und Nier Automata gemacht hat, aber der scheint keinen Druck zu haben was neues auf die Beine zu stellen und dennoch wird er jedes Jahr voll bezahlt. So kann man echt keine Firma leiten.
Ist jetzt nicht so, dass ich von Anzugträgern, Investoren, CEO's etc. die 0 Bezug zum Medium haben, viel übrig habe. Aber ohne die würde die ganzen Publisher auch nicht existieren. Es würde sicherlich keine kostspieligen AAA-Projekte geben, die das Budget sprengen. Und genau das möchten die großen Square Enix Titel ja sein - Blockbuster. Bestimmt wird gleich wieder irgendwer Sandfall heranziehen - Aber, sie müssen sich auch erstmal bei einem zweiten Titel beweisen und zudem ist Clair Obscur auch nicht mit einem Indie-Budget entstanden, wie es viele immer behaupten. Da lief einfach verdammt viel gutes für die Macher zusammen und das muss halt wieder bestätigt werden, beim nächsten Titel dann. Square Enix ist aber noch in so vielen anderen Geschäften verwickelt, ohne Investoren würde das einfach nicht funktionieren. Und die wollen bekanntermaßen ein Return of Investment haben.
Aktuell gibt es von Final Fantasy Union eine Doku in Spielfilmlänge über den aktuellen Zustand von Square Enix und wie das damals schon ne menge Fehler gemacht wurden, als Squaresoft und Enix noch nicht miteinander verschmolzen waren. Und wie der Ärger nach dem Merger dann erst richtig anfing. Bei Square Enix wurden die Fehler nicht erst jetzt gemacht, sondern halt vor vielen Jahren bereits.
Und die Firmen, die nun in Square Enix investieren, sind natürlich allen voran gespannt, was der neue CEO vor hat und wohin diese Umstrukturierung führen wird, die jetzt schon länger im Gange ist. Und anscheinend sind die Investoren einfach noch nicht überzeugt. Für viel Aufbruchstimmung hat Takashi Kiryu nach großen Reden auch nicht gesorgt, eher ist man negativ aufgefallen durch den Stellenabbau und kommender Verwendung von KI von Debugging-Prozessen. Dass das Verlagsgeschäft aber auch kritisch betrachtet wird, überrascht mich. Dass man im Digital Entertainment sein Jahren schwächelt weiß man, aber von Square Enix als Verlag (besonders, nachdem man sich im Westen mit Random House als Vertriebspartner verbündet hat) hatte ich bisher immer recht positives Feedback in den Finanzberichten gehört.
Aber ist auch alles egal. Letztendlich zählen einfach die Ergebnisse, die diese Umstrukturierung mit sich bringen wird. Und wenn das alles gut läuft, werden sich automatisch die Investoren beruhigen und entspannen.
Gibt es da irgendwo offizielle Belege zu? Der arbeitet doch nicht einmal für Square Enix, seit Jahren ist der Freelancer meines Wissens. Wenn sie ihn für zig Projekte buchen und bezahlen, diese Projekte dann (wie er nun selbst sagte), eingestampft werden, dann muss man dafür eher die Leute verantwortlich machen, die ihn jedes mal dafür ins Boot holen und nichts davon umsetzen. Von Luft kann er sich ja auch nicht ernähren, er muss für die Sachen, die er da macht, bezahlt werden. Glaube, der würde es gerne mal sehen, wenn eines seiner Projekte dann nicht eingestampft wird^^
Es müsste korrekt heißen: "Was Square und Enix einst ins Leben riefen, war Kultur, die eine Ära prägte."
Heiẞt: der Statusverlust begann eigentlich schon in dem Moment, als aus Square und Enix Square Enix wurde - wurde jedoch erst 2-3 Jahre später wirklich spürbar. Damit steht man aber nicht allein da, denn es gibt kaum Fusionen, die in kreativer Hinsicht wirklich fruchtbringend sind.
Um es nochmal zusammenzufassen: Im Endeffekt erklären die Investoren im ersten Dreiviertel hier nichts, was wir nicht wissen, und was der neue CEO nicht selbst auch schon weiß und auch schon (oberflächlich) adressiert hat.
Die Kernkritik geht hier eher in die Richtung, dass seit dem CEO Wechsel immernoch zu wenig Transparenz herrscht. Zu wenig über Lösungen und Zukunftspläne kommuniziert wird. Und ich denke, dass die meisten hier diese Kritik im Endeffekt auch teilen.
Klar, den Investoren geht es mehr um Finanzen. Aber wie die Zukunft von Final Fantasy, Dragon Quest, Kingdom Hearts, Drakengard/Nier aussieht, würden wir doch gern auch wissen. Seit Jahren gibt es ja nichts anderes als mal mehr mal weniger glaubwürdige Gerüchte und Spekulationen.
Aber im Endeffekt denke ich, dass das Papier keine Wirkung haben wird. Ich hab den Eindruck, dass der neue CEO einen Plan im Kopf hat und diesen nun durchziehen wird, komme was wolle. Erste wirklich relevante Ergebnisse werden wir wahrscheinlich 2028 oder noch späer sehen. Wenn halt diese ganze Matsuda und FF7R Soße endlich vorbei ist, die man noch irgendwie überstehen muss.