Auch in Free-to-Play-MMORPGs gibt es Gacha-Systeme. MU Archangel vom koreanischen Publishers Webzen wurde nun nach Entdeckung von verbrauchertäuschender Gacha-Mechaniken von der koreanischen Fair Trade Commission (KFTC) mit einer hohen Strafe belegt.
Nach Berichten von The Chosun Daily and ThisIsGame, die Automaton übersetzt hat, habe die KFTC festgestellt, dass Webzen drei Arten von „Gacha-Tickets“ verkaufte, die ein verstecktes Mindestminimum an Pulls erforderten, bevor sie zum Erfolg führen konnten. Den Spielerinnen und Spielern war allerdings nicht bekannt, dass die Chance auf seltene Items bei den ersten 50 bis hin zu den ersten 149 Ziehungen bei 0 Prozent lag.
Das Problem kam im März 2024 ans Licht, woraufhin Webzen sich entschuldigte, Rückerstattungen anbot und von einem „Fehler in der Wahrscheinlichkeitsanzeige“ sprach. Die KFTC betonte jedoch, dass dies nichts daran ändert, dass „MU Archangel“-Spieler unter dem falschen Eindruck kauften, seltene Items bereits beim ersten Zug ziehen zu können. Von 20.226 betroffenen NutzerInnen erhielten bisher nur 860, also weniger als 5 Prozent, eine Entschädigung.
Daher erließ die KTFC am 30. November einen Korrekturauftrag (Verbot zukünftiger Verstöße und Berichtspflicht zu Präventionsmaßnahmen) sowie eine Strafe von 158 Millionen Won (ca. 107.000 USD bzw. 92.000 EUR) gegen Webzen. Die Strafe ist zwar hoch, aber vielen nicht hoch genug, denn im Verhältnis zum Umsatz des Unternehmens ist die Summe relativ gering. Auch wird die wiederholte Verflechtung von Politik und Wirtschaft in Korea kritisiert.
Verdacht gegen weitere Publisher
Aber auch weitere Publisher standen im Verdacht, nicht sauber ihre Wahrscheinlichkeiten bei Gacha-Systemen angegeben zu haben, wie es das koreanische Gesetz fordert. Zwischen April und Juni 2025 untersuchte die KFTC ähnliche Verstöße bei Krafton (PUBG: Battlegrounds), Gravity (Ragnarok Online), WeMade (Night Crows) und Com2uS (STARSEED: Asnia Trigger).
Bei mehrmaligen Verstößen kann übrigens die Lizenz entzogen werden, das Spiel darf dann nicht auf dem koreanischen Markt erscheinen. Das bekannteste Beispiel dafür ist EA Sports FC von FIFA. EA möchte die Wahrscheinlichkeiten ihrer „Packs“ nicht offen legen. Ihnen wurde daher untersagt, die EA FC Ultimate Edition in Korea zu veröffentlichen, die im „Ultimate Team“-Modus zwingend auf In-Game-Währung und Zufallsmechaniken setzt.

Die Strafen gegen solche und ähnliche Praktiken sollten tatsächlich noch viel höher Ausfallen.
Und Dann sollte sich Daran global ein Beispiel genommen und in jeder Region so verfahren werden.
Was spricht dagegen einfach den Entwickler in den Titel zu schreiben?