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Warum Masahiro Sakurai ungern im Mittelpunkt steht – und dennoch ein Manga zu ihm entstand

Es gibt nur wenige EntwicklerInnen, die über Jahrzehnte hinweg so großen Einfluss hatten wie Masahiro Sakurai. Kirby, Super Smash Bros. – viele denken bei diesen Namen sofort an ihn. Und jetzt, parallel zur Veröffentlichung seines neuen Herzensprojekts Kirby Air Riders, hat Sakurai in einem Interview mit Game*Spark Einblicke in ein Thema gegeben, das man eher selten von ihm hört: seine eigene Person.

Denn obwohl er zu den bekanntesten Spieleentwicklern weltweit gehört, ist erstaunlich wenig über sein Leben offiziell festgehalten. Genau das ändert sich nun – mit einem biografischen Manga über seine Karriere. Doch wie Sakurai verrät, war das zunächst überhaupt nicht nach seinem Geschmack.

Ein bescheidenes und unauffälliges Leben

Sakurai erzählt, dass er die Idee anfangs sogar deutlich abgelehnt hat. Er sei damals extrem beschäftigt gewesen, aber es ging ihm auch um ein grundsätzliches Prinzip: Er möchte nicht im Mittelpunkt stehen.

Er beschreibt sich laut Game*Spark so: „Ehrlich gesagt, ziehe ich es immer noch vor, ein bescheidenes, unauffälliges Leben zu führen. […] Ich gebe mein Bestes, um meine Arbeit und meine Ideen zu bewerben, aber ich bin jemand, der es vorzieht, Werbung für sich selbst zu vermeiden und sich nicht in den Vordergrund zu drängen.“

Interviews, die sich zu sehr auf ihn als Person konzentrieren, lehnt er oft ab – und er sagt sogar: „Ich möchte auch lieber nicht zum Spielball des Internets werden.“ Für ihn sollten Spiele im Fokus stehen, nicht der Entwickler dahinter. Oder wie er es direkt formuliert: „Es ist am besten, wenn die Leute einfach die Spiele spielen, unabhängig davon, wer sie entwickelt hat.“

Warum er es sich doch anders überlegte

Was ihn umgestimmt hat, war die Hartnäckigkeit und Begeisterung von Rintaro Osumi, dem verantwortlichen Manga-Redakteur. Osumi überzeugte ihn, dem Projekt eine Chance zu geben – und plötzlich ging alles sehr schnell: Konzept fertig, Storyboards ausgetauscht, Umsetzung gestartet.

Obwohl Sakurai anfangs zögerte, war er danach umso genauer. Osumi verrät im Interview, dass Sakurai jedes Detail prüfte: Inhalte, Zusatzspalten, Cover, sogar den Einband. Er steuerte eigene Ideen bei und lieferte Feedback oft noch am selben Tag.

Sakurai erklärt außerdem, dass der Manga zwar einige typische Übertreibungen enthalte, er aber darauf achtete, dass die Geschichte grundsätzlich auf Fakten basiert, die er bereits durch seine Kolumnen oder Interviews öffentlich gemacht hat.

Ein Manga, der vor allem inspirieren soll

Trotz seiner Zurückhaltung hofft Sakurai, dass das Buch seinen Zweck erfüllt: junge Menschen für Spieleentwicklung zu begeistern. Osumi fasst das Ziel so zusammen: Es gehe darum, „noch ein paar mehr Menschen zu ermutigen, eine Karriere in der Spieleindustrie anzustreben“.

Der Manga umfasst 160 Seiten, ihr findet ihn bei Amazon Japan. Aktuell gibt es leider noch keine Ankündigung zu einer englischen Übersetzung. Würdet ihr einen Manga über Sakurais Leben lesen? Gibt es vielleicht noch eine andere Person, über die ihr in Manga-Form etwas Neues lernen wollt?

via Automaton Media, Bildmaterial: Masahiro Sakurai – Making the World More Fun Through Games

1 Kommentar

  1. „Ehrlich gesagt, ziehe ich es immer noch vor, ein bescheidenes, unauffälliges Leben zu führen.

    Das ist genau das, was ich an ihm mag und was ich auch gerne auf mein eigenes Leben übertrage.

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