| Titel | Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian |
| 26. September 2025 | |
| Koei Tecmo Games | |
| 26. September 2025 | |
| Koei Tecmo America | |
| 26. September 2025 | |
| Koei Tecmo Europe | |
| System | Nintendo Switch, PlayStation 4, PlayStation 5, Windows |
| Getestet für | Nintendo Switch |
| Entwickler | Gust, Koei Tecmo Games |
| Genres | JRPG |
| Texte |
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| Vertonung |
Es war einmal ein Spin-off der Atelier-Reihe, welches als sogenanntes Gacha-Spiel für mobile Geräte und PCs erschien: Atelier Resleriana. Dieses wurde Anfang des Jahres im Westen eingestellt, kurz nach dem ersten Jubiläum. Doch damit die Welt von Laterna nicht völlig verlorengeht, gibt es nun mit Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian ein Spin-off zum Spin-off, welches für Konsolen und PCs erschienen ist. Hierbei handelt es sich um ein „normales“ vollständiges Spiel, welches aber in derselben Welt wie das namensgebende Mobile Game spielt.
Die Katze und der Wächter
Zu Beginn von Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian könnt ihr auswählen, ob ihr das Spiel als Rias oder Slade starten wollt. Dies hat nicht wirklich große Auswirkungen, denn beide Charaktere treffen sehr schnell aufeinander und ihr könnt jederzeit zwischen ihnen wechseln. Lediglich der Anfang des Spieles unterscheidet sich dann. Der grobe Plot von dem Titel lässt sich grundsätzlich schnell zusammenfassen.
Rias und Slade finden nach ihrem Aufeinandertreffen ein altes Alchemie-Atelier. Aus irgendeinem Grund hat Rias, die weibliche Protagonistin mit den Katzenohren, eine Affinität zur Alchemie und kann direkt damit loslegen. Das ist hilfreich, denn ihre Heimatstadt Hallfein wurde vor vielen Jahren von einer Katastrophe heimgesucht und zerstört. Außerdem hilft es nicht, dass ein Apex vor kurzem auftauchte und somit das Königreich keine Finanzen hat, dieses Dorf zu unterstützen. Doch nun können Slade und Rias gemeinsam dank der Alchemie und ihrem eigenen kleinen Laden dabei helfen, die Stadt wieder aufzubauen.
Ein Apex ist ein riesiges legendäres Monster, welches, wie ihr dann auch im Spiel erfahren könnt, von der Alchemistin Resna Sternenlicht und ihren Gefährten besiegt wurde. Dies bezieht sich auf Ereignisse aus dem ursprünglichen Atelier Resleriana: Forgotten Alchemy & the Polar Night Liberator.
Ihr müsst diesen mittlerweile nicht mehr verfügbaren Titel aber nicht gespielt haben um die Geschichte dieses neuen Abenteuers zu verstehen. Es spielt zwar in derselben Welt und bezieht sich gelegentlich darauf, ihr trefft auch auf Charaktere aus dem Titel – aber für das Verständnis der Story benötigt ihr kein Hintergrundwissen.
Das Aufbauen kann beginnen!
Um das Dorf wieder auf Vordermann zu bringen, werden Geld und Materialien benötigt. Manche davon könnt ihr sammeln, oft müsst ihr mit Alchemie neue Gegenstände schaffen und diese dann abliefern. Anfangs ist das Dorf noch in Ruinen. Je weiter jedoch der Aufbau-Level der einzelnen Distrikte steigt, desto schöner sind die Gegenden und die zerstörten Häuser werden wieder neu aufgebaut. Bei mir persönlich löst ein solch visueller Effekt sehr viel Freude und Motivation aus. Aber auch einen Nutzen habt ihr davon. Je höher die Aufbau-Stufe, desto mehr Items verkaufen die hiesigen Läden.
Einer davon gehört jedoch euch selbst! Im Mistletoe Miscellaneous könnt ihr euch ein wenig austoben und die hergestellten oder gesammelten Dinge verkaufen. Mithilfe von Feen, welche unterschiedliche Boni zum Verkauf hinzugeben, verkauft ihr eure Gegenstände. Das erhöht die Aufbau-Stufen der Stadt und bringt euch ordentlich Kohle. Auch euer eigenes Geschäft könnt ihr im Level erhöhen. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel den verkauften Objekten. Außerdem könnt ihr Gegenstände kaufen um den Laden zu dekorieren, was ebenfalls diverse Boni bringt.
Die eigentlich interessante Action findet jedoch außerhalb von Hallfein statt. Das Atelier von Slade und Rias befindet sich außerhalb der Stadt und nach kurzer Zeit erhaltet ihr darüber auch Zugang auf die „Dimensional Paths“ – Wege einer anderen Dimension, welche das Atelier mit weit entfernten Orten verbinden können. Dies ist hilfreich, denn einer der wichtigsten Aspekte ist das Sammeln von Materialien. Und hier beginnt der wundervolle Teil, welcher die Reihe natürlich über viele Jahre ausmacht und auszeichnet.
Ausrüstung kaufen? Ne! Selbst macht die Katzenfrau!
Jeder Teil der Atelier-Reihe macht bei dem Aspekt der Alchemie so sein eigenes Ding. Auch Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian macht da keinen Unterschied. Ihr wählt einen Gegenstand aus, den ihr erschaffen wollt, und dann geht es eigentlich auch direkt los. Ihr benötigt dafür aber grundsätzlich ein Rezept. Diese gibt es im Laufe des Spieles, können gekauft oder freigeschaltet werden. Bei der Alchemie selbst lehnt sich der Titel an seine Mobile-Game-Vorlage an und nutzt ein Farb-System. Die Gegenstände und Materialien besitzen je zwei Farben. Reiht ihr dann Gegenstände so an, dass die Farben immer zusammenhängend sind, ist das Ergebnis deutlich besser. Auch können so neue Rezepte freigeschaltet werden.
Die einzelnen Materialien haben zufällige Bonus-Werte. So gibt es einen Boost auf Angriffs-Werte bei Ausrüstung, Heil-Items können bessere Heil-Effekte erhalten oder Angriffs-Gegenstände kriegen mehr Wumms. Das Fine-Tuning macht unglaublich viel Spaß und ist aber auch nötig. Denn manche Gegner im Spiel sind wirklich knackig und erfordern von euch, gute Ausrüstung und Items gebastelt zu haben. Zusätzlich könnt ihr Gegenstände und Materialien klonen, falls ihr gewisse Items einfach so gut findet, dass ihr sie mehrfach haben wollt. Dies kostet jedoch Geld – was gerade am Anfang schnell ausgehen kann.
Ebenfalls teuer ist das Verstärken von Gegenständen. Ausrüstung und nutzbare Items könnt ihr mithilfe der Feen und der Kerne, welche Slade im Laufe des Spieles erhält, verbessern. Die Feen können in den Dimensional Paths rekrutiert werden und haben zufällige Boni-Effekte. Habt ihr also ein wenig Glück und stellt es geschickt an, kann ein Item auf einmal deutlich stärker werden und plötzlich nahezu doppelt so viele Status-Verbesserungen mit sich bringen.
Das fühlt sich jedes Mal richtig gut an, wenn man bei einem Gegner ein wenig gestrauchelt ist und dann mit neuer Ausrüstung diesen einfach zerstört. Dies liebe ich an der Atelier-Reihe und auch hier findet sich wieder die Möglichkeit im Alchemie-System völlig zu versinken.
Zufallsgenerierte Dungeons crawlen?!
Wenn ihr nicht Hallfein aufbaut oder den Alchemie-Kochlöffel schwingt, werdet ihr die Dimensional Paths erkunden. Hierbei handelt es sich um zufallsgenerierte Dungeons, welche sich bei jedem neuen Besuch ändern. Die Monster, auf die ihr stoßen könnt, sowie die potentiell findbaren Materialien sind pro Ebene jedoch festgelegt. Diese sind in verschiedene Themen und Schwierigkeitsgrade unterteilt. Neue Pfade schaltet ihr durch das Voranschreiten der Story frei.
In den Pfaden gibt es unterschiedliche Events, die auftreten können. Sei es ein Feldboss, der zufällig auftaucht, oder das Erscheinen zahlreicher spezieller Puni. Hierbei handelt es sich um Schleimmonster, welche in der Gold-Form zum Beispiel besonders viel Geld fallen lassen. Diverse Schatztruhen belohnen euch mit Accessoires, die ihr entweder verkaufen oder ausrüsten könnt. Die bereits erwähnten Feen könnt ihr hier antreffen und für Geld rekrutieren. Sie geben euch für den aktuellen Aufenthalt aber auch Bonus-Effekte.
Das Erkunden zufallsgenerierter Gegenden hat Vor-, aber auch Nachteile. Denn irgendwie sieht immer alles gleich aus, die Monster sind oft auch einfach nur dieselben Modelle in anderen Farben. Ein nicht untypisches Problem der Reihe. Es gibt aber auch Orte außerhalb der Pfade, die ihr besuchen und erkunden könnt. Dort gibt es festgelegte Monster und einmalig findbare Truhen, welche euch teilweise mehr Erkundungsoptionen geben. Denn Rias hat einen Enterhaken, welcher aufgelevelt werden kann. Slade kann im Laufe des Spieles lernen, unterschiedliche Wände zu zerstören.
Wieder rundenbasiert – gut oder schlecht?
In Atelier Yumia hatte die Reihe einen deutlich actionreicheren Kurs eingeschlagen. Fans von rundenbasierten Kampfsystemen werden bei Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian jubilierend die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wie in den Ursprüngen der Serie gibt es in Auseinandersetzungen mit Monstern eine festgelegte Reihenfolge darüber, welcher Charakter zuerst angreift. Dies hängt von der jeweiligen Geschwindigkeit der Figuren ab. Bis zu sechs Figuren wird eure Party im Laufe des Spieles annehmen. Dabei sind diese in eine vordere und eine hintere Reihe eingeteilt.
Drei Charaktere sind dabei „aktiv“, während die anderen Figuren sich in der Reserve befinden. Der Fokus liegt dabei aber in einem durchdachten Wechsel der Einheiten. Auf Knopfdruck könnt ihr einen gemeinsamen Angriff starten und somit in einem Zug mehrere Einheiten attackieren lassen. Dies verbraucht jedoch „Technical Points“, die ihr im Laufe des Kampfes ansammelt. Kampf-Items können auf diese Weise kombiniert werden und somit einen starken Bonus-Effekt auslösen. Mithilfe der Interrupt-Funktion kann sich ein Charakter dazwischenwerfen und Gegenstände nutzen. Alles auf Kosten der Technical Points.
Ihr merkt, ein Zusammenspiel der Einheiten und deren Fähigkeiten ist wichtig. Neben normalen Angriffen könnt ihr Skills verwenden, welche Action Points kosten. Diese erhaltet ihr durch normale Attacken. Im Laufe des Kampfes füllt sich dann die Unite Gauge, welche auch Folgeangriffe und mächtige „Unite Bursts“ ermöglicht. All das bringt eine spannende Dynamik in das Kampfsystem, welche einfach Spaß macht. Doch während der Züge der Feinde müsst ihr die Augen offen halten. Denn ihr könnt feindliche Attacken abwehren. Macht ihr dies im richtigen Moment, wird der Schaden deutlich reduziert. Warum das auf der Nintendo Switch manchmal schwierig war, erkläre ich euch später.
Ein spaßiges Abenteuer – nicht ohne Probleme
Grundsätzlich greifen in diesem Ableger der Reihe viele gut funktionierende Elemente in sich zusammen. Aber zum Beispiel das Grundgerüst, die Alchemie, kann doch auch sehr herausfordernd sein. Zwar bekommt ihr das Grundprinzip erklärt, doch die ganzen Effekte müsst ihr euch mühsam anlernen. Wer die Reihe vorher gespielt hat, der kennt sich da aber schon aus. Als langjähriger Fan werdet ihr auch zahlreiche Charaktere wiedersehen. Ob nun Ryza, Wilbel oder Sophie – viele Gesichter aus den verschiedenen Spielen tauchen auf.
Doch nicht alle werden Teil eurer Party. Ein Beispiel ist hier sogar die namensgebende Resna – wobei sie ein spezieller Fall ist. Im Grundspiel wird sie euch nicht beitreten. Für ein wenig Geld jedoch schon! Denn sie und Valeria sind Teil der kaufbaren DLCs, welche in den nächsten Monaten veröffentlicht werden. Ich muss zugeben, mir ist das echt sauer aufgestoßen.
Der namensgebende Charakter, der die Vorlage für dieses Spin-off gegeben hat, ist nicht im Grundspiel enthalten und muss dazugekauft werden. Natürlich nimmt sie nur eine kleine Rolle ein im Vergleich zum großen Ganzen – aber als Fan von dem (leider hierzulande eingestellten) Mobile Game fand ich das schon etwas krass. Auch wenn DLC-Charaktere ja nun nichts Neues sind für die Serie.
Ein weiteres Problem ist vor allem in den ersten Stunden der begrenzte Platz im Korb und am Ende auch im Lager. 9.999 mag nach viel klingen, doch in einem Spiel, wo man alles, was man sieht, einsammeln soll, ist das gar nicht so viel. Euer Korb für eine Wanderung hat auch „nur“ 500 Slots. Diese Slots sind aber dann doch recht schnell belegt, wenn man einen der dimensionalen Pfade erkundet.
Jeder besiegte Gegner lässt Gegenstände fallen. All die Sammelspots geben euch zahlreiche Items. Und sich dann hinsetzen und aussortieren ist dann leider ein wenig mühsam und nervig. Immerhin wollt ihr von jeder Item-Art die besten Sachen mitnehmen, um noch bessere Items craften zu können!
Ein hübsches Spiel – aber nicht auf der Nintendo Switch
Gut, die Überschrift ist übertrieben. Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian ist kein hässliches Spiel. Der Aufbau des Dorfes stellt sich hübsch dar, Rias Geschäft ist niedlich dekoriert. Die Charaktere sehen toll aus und haben im Kampf sehr coole Animationen. Doch leider kommt hier die Switch völlig an ihre Grenzen. Die Auflösung ist wirklich nicht sehr gut und die Charaktere wirken oft irgendwie unscharf. Generell hat das Spiel einen etwas „verschwommenen“ Touch, um es ein wenig übertrieben auszudrücken.
Getestet wurde auf Nintendo Switch 2. Es gibt aber keine dedizierte Version dafür, nur die normale Switch-Fassung existiert. In den Kämpfen bricht die Framerate auf der alten Hardware nicht selten ein. Auch auf der neuen Hardware bleibt es jedoch nicht immer stabil, auch wenn es ein flüssigeres Spielerlebnis gibt. Doch hier kommt nun das Abwehren von feindlichen Angriffen wieder ins Spiel.
Denn wenn in den Kämpfen die Framerate auf der älteren Hardware teils auf bis zu 15–20 FPS fällt, ist ein Blocken schwerer. Immerhin ist dies auf Switch 2 nur selten ein Problem und wenn es Drops gibt, sind diese nicht so massiv. Das liegt aber am Ende nicht an der Hardware, sondern einfach an der fehlenden dedizierten Version.
Immerhin wissen der Soundtrack und die japanische Sprachausgabe zu überzeugen. Für manche Spielende könnte Rias übertriebene Art vielleicht ein wenig zu aufdringlich sein. Aber man kann sich daran gewöhnen. Die musikalische Untermalung weist serientypisch gut gelaunte Melodien auf und besonders das Kampf-Theme hat es mir angetan.
Ein gelungenes Abenteuer, nicht nur für Atelier-Fans
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian, Koei Tecmo, Gust









Danke für den Test! Ist für mich dennoch nur ein Sales Kandidat und das man Resna dazu kaufen muss, als namensgebende Alchemistin, finde ich auch total daneben. Aber gut zu wissen, dass ich erst gar nicht über die Switch Version nachdenken brauche, dann wird es auf jeden Fall irgendwann die PS5 Version ^^"
Wie angekündigt ist Reslarina offenbar wieder deutlich traditioneller als Yumia. Wobei Yumia auf seine Art schon auch funktioniert. Doch so gut sich der Testbericht (abgesehen von der nur käuflich zu erwerbenden Namensgeberin) auch liest, weiß ich nicht, ob ich heuer nach dazu komme, es zu spielen. Hab' noch gut zu tun mit Trails in the Sky 1st Chapter und die Remakes von DQ1 und 2 kommen auch dieser Tage raus. Und da Yumia ja erst im März erschienen ist, bin ich geneigt zu sagen: ein Atelier pro Jahr reicht mir. So tief hänge ich in der Reihe schließlich auch wieder nicht drin.