Im JASRAC Magazine sprach Final-Fantasy-Komponist Nobuo Uematsu über seine Laufbahn und wie er sich seine Zukunft vorstellt. Dabei äußerte er sich auch zur generativen KI im Musikbereich und erklärte, dass er „diese Technologie nie verwendet hat und vermutlich auch nie verwenden wird.“
Beim Rückblick auf die Geschichte der Videospielmusik – die Nobuo Uematsu zum Großteil selbst miterlebt hat – gab es für Uematsu einige Schlüsselmomente. Er erzählt über die technischen Limitationen der frühen Konsolen, als er Musik nur aus einer Melodielinie, einer Akkordlinie und einer Basslinie erschaffen sollte. Später war es Komponisten später möglich, die Musik aufwändiger zu gestalten.
„In den letzten Jahren gab es einen Anstieg technischer Neuerungen bei der Grafik von Videospielen. Aber musikalisch habe ich das Gefühl, dass die Musik ihr ‚finales Stadium‘ bereits erreicht hat, als Musiker ihre Studioaufnahmen in Spielen nutzen konnten“, so Uematsu.
„Auch binaurale Audio-Technik war ein Meilenstein, und wir haben das schon in Final Fantasy X umgesetzt. Die Frage ist nur, wie sehr die Spieler das in Zukunft wirklich verlangen“, erklärt Uematsu. Künftige Entwicklungen könnten sich laut ihm darauf konzentrieren, wie flüssig Musiker zwischen bestimmten Klängen wechseln können.
Uematsu werde wohl nie KI nutzen
„Vielleicht kann KI dabei eines Tages helfen. (…) Ich habe KI nie genutzt und werde es wohl auch nie tun. Es ist viel lohnender, die Schwierigkeiten des kreativen Prozesses selbst zu durchleben. Wenn man Musik hört, macht es doch Spaß, den Hintergrund des Komponisten zu entdecken, oder? KI hat aber keinen solchen Hintergrund. Auch bei Live-Auftritten ist von Menschen produzierte Musik nicht perfekt – jeder macht es auf eigene Weise, und gerade diese kleinen Schwankungen und Imperfektionen sind es, die das Musikerlebnis so erfüllend machen.“
Nobuo Uematsu hat den Ruf eines Autodidakten. Es überrascht daher nicht, dass er sich in einem Umfeld am wohlsten fühlt, in dem er die „Herausforderungen“ des kreativen Prozesses selbst bewältigen kann. Selbst nachdem er sich von der Arbeit als hauptberuflicher Videospielkomponist zurückgezogen hat, macht Uematsu immer noch Musik und hat keine Pläne, damit aufzuhören. So arbeitet er gerade an neuen Originalkompositionen und veröffentlicht bald ein vollständiges Album.
Dieses Jahr stehen noch zahlreiche Live-Auftritte an, und nächstes Jahr plant er sogar Projekte im Ausland. „Ich glaube, es ist das geschäftigste Jahr meines Lebens. Wenn ich nicht jeden Tag arbeite, habe ich das Gefühl, ich wache am nächsten Tag nicht mehr auf. Wer schon einmal ums Überleben kämpfen musste, ist wahrscheinlich für immer so“, scherzt Uematsu.
Kojima zeigt sich offen
Auch Mastermind Hideo Kojima äußerte sich in diesen Tagen zum Thema. Der „Death Stranding“-Macher betrachtet „KI eher als einen Freund“ – aber einen, den er nur „die mühsamen Aufgaben“ der Entwicklung „übernehmen lassen würde, die Kosten senken und Zeit sparen würden.“ Den kreativen Teil würde er der KI jedoch nicht überlassen.
via Automaton Media, GamesRadar, Bildmaterial: Final Fantasy VII Rebirth, Square Enix

Genauso sieht es aus - und hier spreche ich selbst als Musiker. Wenn man Musik machen will, möchte man selbst etwas erschaffen und dies dann auf eigene Weise präsentieren. Authentizität schlägt dabei Perfektion. Das gilt nicht nur für Musik sondern Kunst im Allgemeinen. Es geht darum, mit dem was man macht, etwas ausdrücken zu wollen.
Auch als Konsument nehme ich persönlich Musik/Kunst anders war, wenn ich weiß, dass sie von Menschenhand und nicht von einer Software stammt.