Einem Bericht von Human Rights Watch aus dem Jahr 2025 zufolge sind in Mexiko weiterhin „extrem hohe Raten“ an Mord und anderen Gewaltverbrechen zu verzeichnen. Der Trend erreichte 2022 seinen Höhepunkt, als sechs mexikanische Städte Mordraten von über 100 pro 100.000 Einwohner verzeichneten.
Landesweit ist die Mordrate in den letzten Jahren leicht gesunken und liegt derzeit bei etwa 25 pro 100.000 Einwohner. Ein Anstieg der gemeldeten Verschwundenen im gleichen Zeitraum deutet jedoch darauf hin, dass sich die tatsächliche Mordrate möglicherweise nicht wesentlich oder gar nicht verändert hat.
Ein Großteil der Gewalt im Land wird mit Drogenkartellen in Verbindung gebracht, gegen die die Regierung im Laufe der Jahre nur schwer vorgehen konnte. Warum diese makabre Einleitung? Während eine Verbindung der Videospielindustrie mit realer Gewalt fragwürdig ist, bietet sie dem Gesetzgeber eine willkommene Grundlage zur Bekämpfung.
Steuer auf Videospiele für Erwachsene
So kamen Videospiele nun auch ins Visier des mexikanischen Parlaments, als die Abgeordnetenkammer am 17. Oktober für eine 8-prozentige Abgabe auf gewalttätige Spiele zustimmte. Die Maßnahme wurde in das mexikanische Wirtschaftspaket 2026 aufgenommen und als Teil der „Gesundheitssteuern“ präsentiert, die auch höhere Abgaben auf zuckerhaltige Getränke, Tabak und Glücksspiel beinhalten.
Der Vorschlag lässt sich genauer als „eine Steuer auf Videospiele für Erwachsene“ beschreiben, da er nicht nur gewalttätige Titel ins Visier nimmt, sondern alle mit den Altersfreigaben C (ab 18 Jahren) und D (nur für Erwachsene) gemäß dem mexikanischen Äquivalenzsystem für Videospielinhalte.
Der erste Gesetzesentwurf wurde ursprünglich am 14. September im Rahmen einer Haushaltspräsentation des Finanzministeriums eingebracht. In der hieß es: „Neuere Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Nutzung gewalttätiger Videospiele und einem höheren Aggressionsniveau bei Jugendlichen sowie negativen sozialen und psychologischen Auswirkungen wie Isolation und Angstzuständen festgestellt.“
Konkrete Studien wurden in der Präsentation nicht genannt. Der Vorschlag geht jetzt an den Senat, wo er voraussichtlich in den kommenden Wochen diskutiert wird. Der Kongress der Union muss bis zum 15. November über die Verabschiedung des Gesetzes entscheiden.
via GameRant, Bildmaterial: Cronos: The New Dawn, Bloober Team

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