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Im Test! Story of Seasons: Grand Bazaar garantiert dutzende Stunden Farming-Spaß

Titel Story of Seasons: Grand Bazaar
Japan 27. August 2025
Marvelous Games
Nordamerika 27. August 2025
Marvelous Games
Europa 27. August 2025
Marvelous Europe
System Nintendo Switch 2
Getestet für Nintendo Switch, Nintendo Switch 2, PC
Entwickler Marvelous
Genres Simulation
Texte
Deutschland
Vertonung Nordamerika

Bereits seit vielen Jahren sind Farmsimulationen sehr beliebt. Der Vorreiter des Genres ist ohne Frage die Story-of-Seasons-Reihe. Als Harvest Moon auf dem SNES gestartet, hat man dutzende Spiele inspiriert. Mit Story of Seasons: Grand Bazaar erschien nun ein Remake des ursprünglich auf dem Nintendo DS veröffentlichten Harvest Moon: Der Großbasar. Lohnt sich die Neuauflage des Klassikers oder wird der Basar lieber für immer geschlossen?

Die Farm ruft

Bevor es nach Brisendorf geht, müsst ihr euch erst einmal einen Charakter erstellen. Hierbei führt Story of Seasons die Tradition bisheriger Spiele fort und lässt euch einen Körpertyp unabhängig vom Geschlecht auswählen. Habt ihr einen Charakter erstellt, der euch gefällt, verpasst ihr eurem neuen „Ich“ einen Namen und wählt eure Pronomen aus. Alles sehr inklusiv und dürfte einigen SpielerInnen gefallen.

Es ruft euch nach Brisendorf, denn dort wird jemand für die ansässige Farm gesucht. Schnell erfahrt ihr: Ohne euch sieht es schlecht aus um die Zukunft der Örtlichkeit. Denn das einstige Prachtstück, der Basar, ist mittlerweile nur noch ein Schatten seiner selbst.

Seit die früher für die Farm zuständige Person nicht mehr da ist, ging es mit dem Basar immer weiter bergab. Doch schnell wird klar: Ihr seid ein absolutes Bauer- und Verkaufstalent! Doch woher nehmt ihr die Sachen für den Verkauf?

Die Antwort ist natürlich logisch: Ihr baut Gemüse und Co. an, sammelt Kräuter in der Wildnis und baut Mineralien ab. Also nichts Untypisches für eine Bauernhof-Simulation. Der Gameplay-Kreislauf ist damit grundsätzlich auch schon schnell erklärt: Sammelt Erzeugnisse über die Woche hinweg, um am Basar samstags diese verkaufen zu können.

Trautes Heim, Glück erstmal allein

Falls ihr noch nie von einem Spiel der Story-of-Seasons-Reihe gehört habt, lasst mich euch das Gameplay erklären. Auf eurer Farm finden sich diverse Anlaufspunkte. Ihr habt ein Zimmer, in welchem ihr schlafen geht, speichern könnt. Hier könnt ihr euch täglich im TV Tipps holen und in der Küche Essen kochen. Im Stall könnt ihr Tiere halten, darunter Hühner oder Lamas. Diese müssen täglich gefüttert werden. Das könnt ihr mit gekauftem oder selbst hergestelltem Futter machen – oder ihr schickt sie bei gutem Wetter auf die Weide. Dank einer Glocke könnt ihr die Tierchen recht flott zu euch rufen.

Am meisten Zeit verbringt man jedoch auf den Feldern. Diese sind in Quadrate aufgeteilt und pro mit einer Hacke bearbeitetem Feld könnt ihr Samen einpflanzen. Je nach gewünschtem Erzeugnis beträgt die Wachstumsdauer unterschiedlich viele Tage. Eine Rübe ist beispielsweise schneller erntereif als Weizen. Was recht ungewöhnlich ist: Ihr könnt zwei Mal am Tag gießen, um Produkte besser zu pflegen und höhere Qualitäten zu erhalten. Am Anfang des Spieles könnte dies je nach Menge der Felder jedoch aufgrund geringer Energie-Reserven schwierig werden.

Sind Produkte geerntet, packt sie am besten in euer Lager. Denn in diesem Spiel können Erzeugnisse ihre Frische verlieren, wenn ihr sie die ganze Zeit in der Tasche rumschleppt. Dies bedeutet natürlich geringere Umsätze auf dem Basar. Jedoch ist das Lager nicht endlos und zu Beginn des Spieles recht begrenzt. Und unterschiedliche Qualitäten der Erzeugnisse machen das zu einem nervigen Problem.

Qualität steigern, um Umsätze zu verbessern

Nahezu alle Gegenstände, die ihr in Brisendorf finden könnt, fallen in eine Qualitätsstufe. Diese wird in Sternen bemessen. Nach kurzer Zeit erhaltet ihr die Möglichkeit bei den Erntewichteln Gegenstände abzugeben und die möglichen Stufen diverser Produktkategorien zu erhöhen. Das ist sehr cool – aber! Jede Qualitätsstufe eines Produktes nimmt einen eigenen Slot im Inventar ein.

Oft rannte ich zu Beginn des Spieles mit Gegenständen von Stufe 0.5 oder 1 umher, welche dann mein Inventar und das Lager unnötig füllten. Das verbessert sich nur geringfügig im Laufe der Zeit, wenn das Lager und das Inventar wächst. Entweder hätte man hier die Zwischenstufen weglassen oder die Gegenstände gemeinsam sortieren sollen. Mir ist bewusst, Inventar-Management gehört zu dieser Art von Spiel dazu, aber das wirkte unnötig nervig.

»In Story of Seasons: Grand Bazaar könnt ihr springen und solltet dies auch.«

Auf eurer Farm findet ihr außerdem eine Mühle – zwei weitere im Dorf selbst. Den Zugang dazu schaltet ihr nach und nach frei. Darin könnt ihr eure Produkte verarbeiten und somit hochwertigere Gegenstände für den Basar erhalten. Verarbeitet die Milch zu Käse, die Mineralien zu Schmuck und Kräuter zu Parfüm. Je nach Menge der eingestellten Gegenstände und Hochwertigkeit dauert die Produktion unterschiedlich lang.

Bläst jedoch ein starker Wind durch das Dorf, wird die Produktion beschleunigt. Immerhin drehen sich die Windräder dann schneller. Ist ein Produkt fertig, wandert es in einen eigenen Speicher und ihr bekommt eine Information über die Fertigstellung. Kleiner Tipp: Lasst das Zeug im Speicher bis zum Basar, denn dann nimmt es keinen Slot im Lager ein.

In den Windmühlen könnt ihr auch eure Werkzeuge verbessern, vorausgesetzt ihr sammelt die dafür benötigten Mineralien. Dies ermöglicht euch bei der Feldarbeit zum Beispiel mehr Felder auf einen Schlag zu bewässern. Oder sagen wir eher: auf einen Sprung. Denn in Story of Seasons: Grand Bazaar könnt ihr springen und solltet dies auch. Im Sprung werden eure Gegenstände nämlich besser – und im freischaltbaren Doppelsprung noch mehr!

Das Dorfleben beginnt

Abseits des Farmlebens solltet ihr täglich mit den Bewohnern des Dorfes sprechen und ihnen Geschenke machen. Dies ermöglicht nicht nur potentielle Romanzen. Denn mit steigendem Freundeslevel lernt ihr mehr über die Personen und erhaltet zudem Aufgaben. Diese frischen vor allem zu Beginn des Spieles, wo ihr auf der Farm noch nicht so viel zu erledigen habt, den Spielalltag auf. Da wollen die Charaktere manchmal bestimmte Items oder ihr sollt zum Beispiel einfach zehn Dinge kochen. Somit habt ihr eigentlich fast immer zusätzliche Ziele, auf die ihr zuarbeiten könnt.

Ein großes Merkmal des Titels ist das Gefühl, ein Teil der Community zu sein. Das unterstreicht sich natürlich durch die Events mit den Charakteren. Täglich sprecht ihr mit Leuten, ihr könnt aber auch einfach auf Knopfdruck winkend an den Bewohnern vorbeilaufen. Das bringt nicht ganz so viel Zuneigung, geht aber einfach schneller. Wirklich schön finde ich auch die Events, in denen ihr gar nicht vorkommt und ihr einfach mehr über die Beziehungen der Charaktere lernt. Nun ist es natürlich so, dass hier größtenteils alles idyllisch ist und echte Konflikte gibt es eher selten – aber das soll ja auch ein gemütliches Spiel sein, kein Drama.

Ein weiteres Merkmal der Reihe sind die Feste! Regelmäßig lädt euch der Bürgermeister Felix zu den kommenden Festivals ein. Ob Teeparty oder Blumenfest – in eurem ersten Jahr unterstützt er euch sogar mit Geschenken, damit ihr mitmachen könnt. Seid ihr die gewinnende Person bei einem Fest, erhaltet ihr auch einen Pokal, welcher dann in eurem Haus aufgestellt wird.

»Wie mir auffiel, seid ihr dauerhaft springend schneller unterwegs als laufend«

Das Brisendorf ist nicht besonders groß, dennoch hat man sich etwas Spezielles einfallen lassen, damit ihr schneller von A nach B kommt. Mithilfe eines Gleiters könnt ihr euch nach einem Sprung vom Wind tragen lassen. Das ist an sich ganz cool – aber leider eben auch abhängig vom Wind. Außerdem scheint der Wind immer nur gen Osten zu blasen. Wollt ihr also in die westliche Gegend, müsst ihr laufen. Oder springen: Denn wie mir auffiel, seid ihr dauerhaft springend schneller unterwegs als laufend.

Auf zum Basar!

Wie bereits erwähnt, findet in jeder Spielwoche samstags der Basar statt. Dieser gilt zeitgleich als Check für euren Fortschritt in der Stadt. Das Steigern des Basar-Levels bringt neue Charaktere für den Basar, bringt euch neue Möglichkeiten in der Stadt und schaltet neue Gegenden, wie die Windmühlen, frei. Der Basar wächst auch durch eure Hilfe bei diversen Figuren, damit diese nach Erfüllen einer Mission einen Stand eröffnen. So könnt ihr beispielsweise einen Handwerker auf den Basar holen, welcher die Qualität eurer Felder verbessert. Ihr könnt jedoch nur einen Auftrag pro Woche platzieren. Also vergesst beim Basar-Stress nicht auch eure Farm zu erweitern!

Das Wichtigste für euren Umsatz ist aber, natürlich, der eigene Stand. Ihr könnt eure Erzeugnisse und gesammelten Gegenstände in das Inventar packen und den Stand eröffnen. Dabei gibt es zwei Schichten, morgens und nachmittags. Mit einer Glocke lockt ihr vorbeilaufende, potentielle Kunden an. Diese werden auf die von euch auf dem Tresen platzierten Gegenstände aufmerksam und wollen diese dann im besten Falle von euch kaufen. Es gibt auch Trend-Items, welche gefragter sind.

Um mehr Profit zu machen, könnt ihr euren Basar ausbauen oder auf spezielle Produkte spezialisieren. Habt ihr zum Beispiel viele Farmerzeugnisse, holt euch das Set, welches den Umsatz dafür erhöht. Mithilfe der Erntewichtel könnt ihr während der Verkaufsphase einen kleinen Extra-Verkaufsmodus starten, in welchem ihr zahlreiche Items schneller oder hochwertiger verkaufen könnt. Das macht auch den großen Unterschied aus. Denn ihr könnt theoretisch auch Dinge jederzeit im Dorf beim Händler verkaufen. Aber dann gehen euch all die Basar-Boni verloren. Außerdem wächst die Basar-Stufe danach, wie viel Umsatz ihr macht. Es ist also schon das Ziel, die ganze Woche darauf zu warten.

Doch was ist neu?

Es handelt sich bei diesem neuen Titel ja um die Neuauflage eines im 2008 erschienenen DS-Titels. Das heißt, es wurde natürlich viel geändert oder verbessert. Das beginnt natürlich bei der hübschen Grafik, welche euch im Brisendorf erwartet. Wobei hübsch natürlich relativ gesehen werden kann. Der niedliche Chibi-Look der Charaktere und der Welt gefällt sicherlich auch nicht jedem. Aber die knalligen Farben, zahlreiche Details im Dorf und die hübschen Artworks der Charaktere helfen dabei, einen ganz bestimmten Charme zu versprühen. Auf Nintendo Switch 2 läuft das Spiel flüssig und sieht hübsch aus.

Doch nicht nur grafisch wurde gewerkelt. Auch diverse Optimierungen wurden eingebaut. So könnt ihr nun deutlich früher eure Werkzeuge verbessern als im Original, auch das Herstellen eigener Saat geht schneller. Früher sind eure Pflanzen beim Durchqueren kaputtgegangen und das Erstellen eines eigenen Charakters ist neu. Auch die Unterstützung der Erntewichtel ist im Remake neu und das Sammeln von Glückspunkten bei allem, was ihr macht, ermöglicht Upgrades bei den kleinen Helfern zu kaufen. Wer also das Original noch kennt, wird hier dennoch viel Freude finden. Denn es ist ein riesiges Upgrade und fühlt sich eigentlich schon wie ein ganz anderes Spiel an.

Musikalisch gibt es überhaupt nichts zu meckern. Was für ein schöner Soundtrack! Er unterstreicht die idyllische Stimmung des kleinen Dorfes. Eine Sache fiel mir jedoch auf. Eine der Melodien im Brisendorf klingt unfassbar ähnlich zu etwas, das man in einem Dragon-Quest-Spiel hören würde. Das ist aber definitiv nichts Negatives. Eine Sprachausgabe hat der Titel auch, „wichtige“ Zwischensequenzen sind in tollem Englisch vertont.

Dutzende Stunden Farming-Spaß erwarten euch

Ist Story of Seasons: Grand Bazaar nun der neue helle Stern am Farminghimmel? Nun, das würde ich nicht sagen. Gerade zu Beginn führen die unterschiedlichen Qualitätsstufen zu nervigen Inventarproblemen. Aber es ist dennoch ein absolut solides und spaßiges Abenteuer. Ich habe meine Zeit im Brisendorf bisher sehr genossen und werde auch noch viele Stunden hier verbringen. Immerhin muss ich den besten Basar aller Zeiten aufbauen!

 

Story

Der Basar im Brisendorf war einst ein Highlight. Mittlerweile aber eher peinlich. Es ist eure Aufgabe, eure Farm aufzubauen um den Basar wieder zu Höchstleistungen zu bringen!

Gameplay

Baut auf eurer Farm Gemüse an, kümmert euch um eure Tiere, verbessert eure Werkzeuge und sprecht mit den Bewohnern. Jeden Samstag geht es auf den Basar, denn dort verkauft ihr eure gesammelten Erzeugnisse.

Grafik

Ein niedlicher Artstyle, der mit hübschen Farben und vielen Details im Dorf daherkommt. Auf Nintendo Switch 2 mit flüssigem Gameplay.

Sound

Sehr hübscher Soundtrack und tolle englische Sprachausgabe.

Sonstiges

Deutsche Texte mit englischer Sprache, umfangreicher Charakter-Editor mit freischaltbaren Klamotten.

Bildmaterial: Story of Seasons: Grand Bazaar, Marvelous

1 Kommentar

  1. Es ist mit Abstand das beste SoS Game und ich habe es im Vorfeld maßlos unterschätzt. Mir macht es sehr viel Spaß vor allem weil es sich flott spielt und die NPCs so viele, nette Unterhaltungen haben und selten die selben Sätze sagen. Klar ist es nicht ohne Schwächen aber ich persönlich mag es trotzdem sehr viel mehr als andere Farming Games. Was wirklich nervt ist der begrenzte Stauraum in Verbindung mit den unterschiedlichen Qualitätsstufen der Items. Man hat einfach viel zu wenig Platz gerade wenn man regelmäßig die Itemstufe upgraded. Am besten immer das alte Zeug sofort verkaufen denn man findet eh so viel davon.

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