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„Himmlische Wesen“ – Ehemalige Mitarbeiter geben Einblicke zur Arbeitskultur bei Nintendo

Einer der wenigen Vorzüge von sozialen Netzwerken ist es, dass man dort Persönlichkeiten wie Takaya Imamura folgen kann, wenn sie denn verrückt genug sind, ihr Leben oder Einblicke in ihre Arbeit dort zu teilen.

Der Tingle-Schöpfer und langjähriger Nintendo-Mitarbeiter Takaya Imamura hat sich kürzlich in einem solchen sozialen Netzwerk zu seinen Erfahrungen bei Nintendo geäußert – und dabei tiefe Einblicke in die Arbeitskultur der traditionsreichen Firma gegeben.

Imamura arbeitete 32 Jahre lang unter anderem an Zelda, Star Fox und F-Zero für Nintendo, bevor er sich selbstständig machte. In seinem Beitrag beschreibt er ehrfürchtig, wie schwer es ihm fiel, sich inmitten eines Teams von außergewöhnlich talentierten Menschen zu behaupten.

„Bei Nintendo gab es so viele unglaubliche Menschen, und ich erinnere mich, dass ich mich ständig gefragt habe, wie ich mich in einem solchen Umfeld beweisen könnte“, erinnert sich Imamura. Die Selbstzweifel begleiteten ihn bis zu seinem Abschied bei Nintendo.

„Ich fühlte mich endlich frei von dem Minderwertigkeitsgefühl, das ich jahrelang mit mir herumgeschleppt hatte“, schreibt Imamura. Zugleich räumt er ein, dass der Abschied von den Kollegen auch Wehmut mit sich brachte. Sein Wunsch nach mehr kreativer Freiheit war letztlich aber stärker. Seit Februar ist Imamuras aktuelles Videospiel OMEGA 6 auch im Westen erhältlich.

Weitere Ex-Entwickler stimmen zu

Imamuras Aussagen zeigte auch bei anderen ehemaligen Nintendo-Mitarbeitern Wirkung. Shinji Watanabe, heute CEO von Epsilon Software, verglich die Entwickler bei Nintendo mit „himmlischen Wesen“. Ken Watanabe, der zehn Jahre lang als Entwickler bei Nintendo tätig war und heute ebenfalls unabhängig arbeitet, kommentierte: „[Bei Nintendo] gibt es wirklich nur tolle Leute. Der Versuch, sich unter ihnen hervorzuheben, war sowohl anstrengend als auch erfüllend.“

In den Worten schwingt bereits mit, dass die außerordentliche Talentdichte sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Automaton Media berichtet von einem viralen Beitrag von Miura Koichi von 2023. Er beschrieb Nintendo damals als einen „Zufluchtsort für Genies und Übermenschen, aber für einen Durchschnittsmenschen“ wie ihn sei es die Hölle.

Bildmaterial: Mario + Rabbids Sparks of Hope, Ubisoft

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