In einem aktuellen Interview mit Epic Games anlässlich der kommenden Veröffentlichung von Final Fantasy VII Rebirth für PCs sprach Naoki Hamaguchi nicht nur über die Technik und das unlängst besprochene „Middle Child“-Syndrom, nachdem der Mittelteil einer Trilogie besonders gut sein muss.
Es ging auch um die Essenzen der Story, sowohl des Originals als auch der Remake-Trilogie. Die grundlegenden Prämissen, Themen und Konzepte. Das kontroverse Ende von Final Fantasy VII Rebirth und die damit verbundene Spaltung würden sich stark mit dem Thema des Originals überschneiden, resümiert Epic Games. Ein Thema, das Hamaguchi als „Leben“ bezeichnete.
„Die Grundphilosophie der Welt von Final Fantasy VII ist, dass nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen, sondern auch der Planet selbst Leben in sich trägt“, beschrieb Hamaguchi. „In der heutigen Welt gibt es viele anhaltende Umweltprobleme wie den Klimawandel, und man kann sagen, dass diese Vorgänge die Lebensdauer des Planeten verkürzen. Als Menschen sind wir Lebewesen, die mit dem Planeten koexistieren, und deshalb müssen wir uns mit Fragen befassen, die sein Leben betreffen.“
„Leben“ und die Leitthemen
Auf diese Weise, um auf die ursprüngliche Version zurückzukommen, „teilen die reale Welt und die Welt von Final Fantasy VII ein gemeinsames Thema, das auch im Wandel der Zeit bei den Menschen weiterhin Anklang findet.“
Während Hamaguchi und Kitase schon in früheren Interviews das Leitthema von Final Fantasy VII Remake als „Reunion“ und „Nostalgisch, aber neu“ beschrieben, konzentriert sich Final Fantasy VII Rebirth, wie ihr sicher auch bemerkt habt, auf „Bindungen“ – das zeigt sich vor allem in den Charakteren.
Alles in allem hält sich die Remake-Trilogie aber an die Vorlage und das ist eine Geschichte, so Hamaguchi, die um die „Gaia-Theorie“ des Serienschöpfers Hironobu Sakaguchi herum erschaffen wurde.
Die Gaia-Theorie von Sakaguchi
„Die Gaia-Theorie besagt, dass Planeten – wie Menschen, Tiere und Pflanzen – Leben haben. Es ist eine Denkweise, die postuliert, dass selbst wenn man stirbt, man in irgendeiner Form im Planeten verbleibt, der uns weiterhin beeinflusst und man eines Tages wiedergeboren wird“, erklärte Hamaguchi.
„Da Verstorbene natürlich nicht wieder zum Leben erweckt werden können, ist es schwierig, das oben erwähnte, scheinbar widersprüchliche Thema des Lebenszyklus in die Geschichte einzubauen, aber die Geschichte von Rebirth fängt ein, wie sich diejenigen fühlen, die mit den Wünschen der Verstorbenen zurückbleiben“, so Hamaguchi.
Während es im Original also um den plötzlichen, unvorhersehbaren Verlust an sich ging, geht es in der Remake-Trilogie mehr um den Umgang damit. Das gelte laut Hamaguchi „nicht nur [für] die Charaktere wie Cloud und seine Kameraden, sondern auch die Spieler selbst – und wie diese Wünsche in Form von Wiedergeburt weitergetragen werden.“
Bildmaterial: Final Fantasy VII Rebirth, Square Enix
Die Gaia-Theorie stammt nicht von Hironobu Sakaguchi (so sehr ich die Arbeit dieses Mannes auch schätze), vielmehr gelten als deren geistige Eltern Lynn Margulis und James Lovelock - beide hatten mit der Produktion von Unterhaltungssoftware nichts zu tun, sondern handelten diese Thematik rein wissenschaftlich ab.
Ich denke mal, Hamaguchi wollte da nicht wissenschaftlich herangehen und hat sich nur auf Sakaguchis Interpretation in FF7 beschränkt. Glaube ich jedenfalls!