JPGAMES.DE: Pinos Spiele des Jahres 2024

Mit Astro Bot spendiert Team Asobi dem blechernen Sonnenschein endlich ein umfangreiches Abenteuer, das genau das liefert, was seine vorigen Auftritte bereits versprachen. Der Titel sprudelt nur so vor verspieltem Ideenreichtum und beeindruckender Kreativität und bereitet mit jeder Minute gute Laune und puren Spielspaß. Gemeinsam mit meiner Partnerin konnten wir über einige Abende hinweg kaum den Controller aus der Hand legen, bis auch wirklich jeder Bot gerettet und jedes geheime Level entdeckt war. Team Asobi legt die Messlatte für 3D-Plattformer erfreulich hoch – mal sehen, wie Nintendos Superklempner darauf reagiert.

Nur mit Mühe fand ich seinerzeit in das sperrige und eigenwillige Original. Obwohl Dragon’s Dogma danach schrie, mir zu gefallen, wollte der Funke nicht so recht überspringen. Trotzdem: Auf dem Blatt klang auch diesmal wieder alles ganz nach meinem Geschmack und mit anderen Serien brauchte ich eben auch schon mehrere Anläufe, bis ich mich vollends auf sie einlassen konnte. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie froh ich darüber bin, dass es mit Dragon’s Dogma II endlich Klick machte. Der Titel bricht selbstbewusst mit etablierten Genre-Gepflogenheiten – das ist gewöhnungsbedürftig und wird eben nicht jedem gefallen. Hat Euch seinerzeit bereits das Original abgestoßen, kann es durchaus sein, dass Ihr auch hier keinen Zugang findet. Aber hier bin ich: Vielleicht als Ausnahme von der Regel, vielleicht aber auch als Beweis dafür, dass es manchmal lediglich eines zweiten Versuchs bedarf.

Like a Dragon: Infinite Wealth ist ein freches Früchtchen. Schmückte sich der direkte Vorgänger als frischer Neustart, der keine großen Kenntnisse der langjährigen Gangster-Oper voraussetzt, widmet sich „Infinite Wealth“ – in nicht unwesentlichem Umfang – wieder der Yakuza-Legende Kazuma Kiryu. Dessen Geschichte galt eigentlich als beendet; „Infinite Wealth“ gönnt dem ikonischen Protagonisten alter Tage nun aber doch nochmal einen rührenden Abschluss. Das ist gegenüber Neulingen, die lediglich mit Ichibans erstem Abenteuer vertraut sind, fast ein bisschen unfair. Habt Ihr Kiryus Reise aber von Anfang bis Ende erlebt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Euch „Infinite Wealth“ mit seiner Nostalgie und bitteren Süße zu Tränen rührt.

Davon ab bereitet der Titel aber auch sonst einfach großen Spaß. Die sonnigen Gefilde Hawaiis locken quasi an jeder Ecke mit verspielten Inhalten, die serientypisch schnell mal von der eigentlichen Geschichte ablenken können – wenn diese nicht so fesselnd wäre! Dem Protagonisten-Duo sei Dank, halten sich Frohsinn und Melancholie äußerst stimmig die Waage. „Infinite Wealth“ ist dabei sicher nicht perfekt – hier und da finden sich einige altbekannte Stolpersteine. Trotzdem ist der Titel seinem direkten Vorgänger in nahezu jedem Punkt überlegen.

Platz 4 – Metaphor: ReFantazio

Platz 5 – Elden Ring: Shadow of the Erdtree

Platz 6 – Final Fantasy VII Rebirth

Platz 7 – Prince of Persia: The Lost Crown

Platz 8 – Unicorn Overlord

Platz 9 – Kunitsu-Gami: Path of the Goddess

Platz 10 – Slitterhead