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„Ein echter Skandal“ – Michel Ancel spricht darüber, warum WiLD eingestellt wurde

Erinnert ihr euch an WiLD? Das PlayStation-exklusive Projekt wurde vor satten zehn Jahren vom seinerzeit frisch von Rayman-Schöpfer Michel Ancel gegründeten Wild Sheep Studio angekündigt.

Im Sommer bestätigte Creative Director Steven ter Heide endlich, wovon man längst ausgehen musste. WiLD wurde schon lange der Stecker gezogen. Über die Hintergründe sprach jetzt Michel Ancel in einem Interview. Er kehrte nicht nur dem Studio hinter WiLD, sondern auch der gesamten Branche schon 2020 den Rücken.

Der ehemalige Ubisoft-Designer bezeichnete die Art und Weise des Zustandekommens als „einen echten Skandal“. In einem Interview mit Superpouvior hat Ancel seinen ehemaligen Arbeitgeber Ubisoft dafür verantwortlich gemacht, dass das Projekt erst übernommen und dann seiner Meinung nach „buchstäblich zerschlagen“ wurde.

2018 habe man bereits eine spielbare Version gehabt, aber man habe zu lange gebraucht, um das Spiel auf PS5 umzumünzen. Das habe die Produktion verlangsamt, gleichzeitig kam es bei Publisher Sony Interactive Entertainment zu „großen Veränderungen im Management und das Spiel wurde eingestellt“.

Publisher-Pingpong

Dann habe Ubisoft angeboten, WiLD zu übernehmen. Bei Sony merkte man aber offenbar auch, dass WiLD als Exklusivspiel taugen könnte. Es gab einen Rückzieher, laut Ancel wurde das Budget verdoppelt und man wollte WiLD wieder zu PlayStation holen.

„Leider waren die Verträge mit Ubisoft bereits weit fortgeschritten, und wir lehnten das Angebot von Sony ab. Was für eine Schande“, erinnert sich Ancel. Die eigentlichen Probleme mit dem Spiel hätten laut Ancel begonnen, als es Ubisoft Paris in die Hände gefallen sei. Tommy François übernahm die Leitung, der Ubisoft später nach Vorwürfen zu sexuellem Fehlverhalten verließ. Ancel selbst habe einen Burnout erlitten und das Spiel sei im Chaos versunken.

„Ich war nicht mehr da, um das Spiel zu verteidigen, das von den Leuten in dieser Abteilung, die alle möglichen Änderungen verlangten, ohne das Spiel tatsächlich zu spielen, buchstäblich zerschmettert wurde. Ein echter Skandal. Nach zwei Jahren des Umherirrens wurde das Spiel unter dem Vorwand aufgegeben, dass es nicht mehr dem ursprünglichen Spiel entsprach“, so Ancel.

Im Interview verrät Ancel übrigens auch, er habe die Branche verlassen, weil die Probleme bei der Entwicklung von Beyond Good & Evil 2 und Wild zu einem Burnout geführt hätten. 2020 wurde von einem französischen Nachrichtenportal allerdings auch über das „Toxic Leadership“ des einstigen Rayman-Schöpfers berichtet. Selbiges soll – Gerüchten zufolge – aktuell auch bei einem Remake-Projekt zu Rayman eine Rolle spielen.

via VGC, Bildmaterial: Wild Sheep Studio

1 Kommentar

  1. tja, hätte man das Angebot bloß angenommen, dann hätte Playstation aller Voraussicht nach jetzt nen großartiges Spiel mehr... aber es hat nicht sollen sein und das Spiel reiht sich ein in die Riege der Totgeweihten, Spiele die es nie geschafft haben erschaffen zu werden, weil sie von Anfang an vom falschen Entwickler bearbeitet wurden

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