Square Enix hat seinen Finanzbericht für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2025 vorgelegt. Der Bericht widmet sich dem sechsmonatigen Zeitraum bis zum 30. September 2024. Während das Unternehmen in einigen Bereichen Rückgänge verzeichnete, konnte es dank des MMO-Segments dennoch ein insgesamt starkes Ergebnis präsentieren.
Rückgang im Konsolensektor, MMO-Bereich überzeugt
Im Bereich Digital Entertainment, zu dem auch die klassischen Videospiele zählen, sanken die Nettoumsätze im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund hierfür waren die vergleichsweise schwächeren Neuveröffentlichungen in diesem Zeitraum, die nicht an den Erfolg von Final Fantasy XVI und Final Fantasy Pixel Remaster aus dem Vorjahr herankamen.
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Trotz der rückläufigen Verkaufszahlen konnte das operative Ergebnis im Bereich Digital Entertainment jedoch gesteigert werden. Verantwortlich dafür war vor allem der Erfolg der neuen Dawntrail-Erweiterung von Final Fantasy XIV, die am 2. Juli 2024 veröffentlicht wurde.
Dementsprechend verzeichnete der MMO-Sektor eine deutliche Umsatzsteigerung von 35,5 Prozent im Jahresvergleich, was einem Betrag von 32,4 Milliarden Yen (ca. 204 Millionen Euro) entspricht. Das operative Ergebnis stieg sogar um 40,8 Prozent auf 13,1 Milliarden Yen (ca. 82,5 Millionen Euro). Neben Final Fantasy XIV trugen auch andere MMOs wie Dragon Quest X Online zu diesem Wachstum bei. Besonders hervorzuheben ist aber natürlich der Einfluss von Dawntrail.
Erfolgreiche Merchandising-Verkäufe
Square Enix konnte auch von geringeren Entwicklungskosten und niedrigeren Werbeausgaben profitieren, was sich positiv auf das operative Ergebnis auswirkte. Im Bereich Merchandising verzeichnete das Unternehmen ebenfalls ein starkes Wachstum.
Die Verkaufszahlen neuer Figurenreihen, darunter Produkte der „Bring Arts“- und „Play Arts“-Serien sowie neue „NieR: Automata“-Figuren, trugen zu einem Umsatzanstieg von 9,6 Milliarden Yen (ca. 60,5 Millionen Euro) bei, was einer Steigerung von 14,7 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Das operative Ergebnis des Segments legte sogar um 80,9 Prozent auf 3,4 Milliarden Yen (ca. 21,4 Millionen Euro) zu.
Neuausrichtung nach Verlusten im Vorjahr
Das vergangene Geschäftsjahr war für Square Enix herausfordernd. Große Titel wie Final Fantasy VII Rebirth und Foamstars konnten die Erwartungen nicht erfüllen, was zu erheblichen Verlusten führte. Zudem belasteten außerordentliche Verluste durch die Einstellung in Entwicklung befindlicher Spiele die Bilanz.
Um dem entgegenzuwirken, plant das Unternehmen in seiner mittelfristigen Strategie für 2025 bis 2027 einen Wechsel hin zu Multiplattform-Veröffentlichungen und einer Fokussierung auf „Qualität statt Quantität“ in der Spielentwicklung.
Square-Enix-Präsident Takashi Kiryu hatte in den letzten Monaten zahlreiche Umstrukturierungen angestoßen und unter anderem erklärt, dass Square Enix ein Marketing-Problem habe und wie er es lösen möchte. Man hatte außerdem offenkundig mehrere Projekte gestrichen und wolle in Zukunft selektiver sein.
Die knallharten Finanzergebnisse
Der Nettoumsatz ging um 8,4 Prozent auf 157,6 Milliarden Yen (ca. 993 Millionen Euro) zurück, während das operative Ergebnis um 22,1 Prozent auf 21,2 Milliarden Yen (ca. 133,7 Millionen Euro) stieg. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dennoch um 29,3 Prozent auf 11,8 Milliarden Yen (ca. 74,4 Millionen Euro).
Trotz eines allgemeinen Umsatzrückgangs zeigt sich Square Enix zuversichtlich für die Zukunft, insbesondere dank des starken MMO-Segments und der Anpassung der Entwicklungsstrategie. Mit Life is Strange: Double Exposure, Fantasian Neo Dimension, Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven und vor allem Dragon Quest HD-2D Remake, für das man speziell für den japanischen Markt zuversichtlich sein darf, hat man auch noch einige Veröffentlichungen in der Pipeline, die in den Zeitraum ab Oktober fallen.
via Automaton Media, Square Enix, Bildmaterial: Final Fantasy VII Rebirth, Square Enix
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