Microsoft hat kürzlich das dritte Quartal seiner Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Der Softwarehersteller erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 61,9 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 21,9 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg um 17 Prozent und der Nettogewinn stieg um 20 Prozent.
Das ist das zweite Quartal in Folge, in dem Microsoft die zusätzlichen Einnahmen aus der Übernahme von Activision Blizzard berücksichtigt, die Gaming kurzzeitig zum drittgrößten Geschäft von Microsoft machten. Dieses Mal liegt Gaming dank stärker als erwarteter Windows-OEM-Umsätze wieder auf dem vierten Platz hinter Windows.
Trotz eines starken Quartals für Microsoft mit einem Anstieg des Office-Umsatzes und des Microsoft Cloud-Umsatzes um 23 Prozent im Jahresvergleich sind die gesamten Gaming-Umsätze von Microsoft nur dank Activision Blizzard gestiegen, wobei die Xbox-Hardware-Umsätze in diesem Quartal zurückgingen und die Geräte-Umsätze ebenfalls erneut zurückgingen.
Der aktuelle Stand des Game Pass
Auf der Xbox- und Gaming-Seite sind die Einnahmen aus Xbox-Inhalten und -Diensten, zu denen auch der Xbox Game Pass gehört, um 62 Prozent gestiegen. Dies ist wiederum den Einnahmen von Activision Blizzard zu verdanken, die den Großteil der Einnahmen ausmachen.
Microsoft gab im Februar bekannt, dass der Xbox Game Pass inzwischen auf 34 Millionen AbonnentInnen angewachsen ist, einschließlich der „Xbox Game Pass Core“-Mitglieder (vormals Xbox Live Gold). Vier bisher Xbox-exklusive Spiele sind jetzt für PS5 verfügbar, einige davon auch für Nintendo Switch.
Dieser strategische Wandel ist vorerst auf diese Spiele beschränkt, scheint aber eine Reaktion auf eine Verlangsamung des „Xbox Game Pass“-Wachstums und der Xbox-Konsolenverkäufe zu sein. „Wir erweitern unsere Spiele auf neue Plattformen und bringen vier unserer Fanlieblinge zum ersten Mal auf Nintendo Switch und Sony PlayStation“, so Satya Nadella, CEO von Microsoft, während einer Telefonkonferenz zu den Ergebnissen. „Tatsächlich hatten wir Anfang dieses Monats sieben Spiele unter den Top 25 im PlayStation Store, mehr als jeder andere Publisher.“ Recht hat er.
Hardwareverkäufe schwach, Spieleeinnahmen stark
Trotz einiger anfänglicher Erfolge für Xbox-Spiele auf Konkurrenzplattformen ist die Xbox-Hardware in diesem Quartal um satte 31 Prozent zurückgegangen, ein großer Rückgang nach einem schwachen Quartal für Xbox-Verkäufe während der wichtigen Weihnachtszeit im letzten Jahr. Microsoft gibt in seinen Ergebnisunterlagen das Offensichtliche zu: dass der große Rückgang „auf das geringere Volumen der verkauften Konsolen zurückzuführen“ sei.
Insgesamt sind die Spieleinnahmen um 51 Prozent gestiegen, gestützt durch die zusätzlichen Einnahmen von Activision Blizzard, die 55 Punkte zum Nettoeffekt beitrugen. Das bedeutet, dass ohne Activision Blizzard der gesamte Gaming-Umsatz von Microsoft in diesem Quartal tatsächlich zurückgegangen wäre. Die neu erworbene Abteilung verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatz von 1,97 Milliarden US-Dollar, aber die Integrationskosten, Transaktionskosten und andere Umsatzkosten belaufen sich insgesamt auf 980 Millionen US-Dollar. Zusammen mit den sonstigen Betriebsausgaben (1,34 Milliarden US-Dollar) errechnet sich für Activision Blizzard ein Gesamtbetriebsverlust von 350 Millionen US-Dollar.
Xbox-Inhalte und -Dienste wären ohne Activision Blizzard nur um ein einziges Prozent gestiegen, daher ist es klar, dass dieser Riesenkauf bereits große Auswirkungen auf die gesamten Gaming-Einnahmen von Microsoft hat. Es sieht so aus, als würde es im nächsten Quartal auch bei Microsoft im Gaming-Bereich ähnlich zugehen.
Amy Hood, Finanzchefin von Microsoft, sagt, dass das Unternehmen im nächsten Quartal mit einem erneuten Rückgang der Xbox-Hardwareumsätze rechnet. Zusammen mit einem Gesamtwachstum der Gaming-Umsätze im niedrigen bis mittleren 40-Prozent-Bereich, wobei Activision Blizzard rund 50 Einflusspunkte haben wird. Es wird erwartet, dass die Einnahmen aus Xbox-Inhalten und -Diensten im vierten Quartal um etwa 50 Prozent steigen werden.
via The Verge, Bildmaterial: Xbox