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Das war’s, es ist vorbei: Die E3 ist endgültig und offiziell gestorben

Das war’s, es ist vorbei. Die E3 ist endgültig gestorben. Das berichtet heute die Washington Post unter Berufung auf Stanley Pierre-Louis, den Präsidenten der Entertainment Software Association. Die ESA bestätigte es bereits bei Twitter.

Es ist das Ergebnis aus einer Mischung von neuen Wettbewerbern, dem Rückzug langjähriger Partner, einem veränderten Publikumsverhalten und den pandemiebedingten Ausfällen, führt Gene Park ins Feld. Die letzten Wiederbelebungsversuche sind kläglich gescheitert.

„Wir wissen, dass die gesamte Branche, Spieler und Entwickler gleichermaßen, eine große Leidenschaft für die E3 hegen. Wir teilen diese Leidenschaft“, wird Pierre-Louis von der Washington Post zitiert. „Wir wissen, dass es schwierig ist, sich von einer so beliebten Veranstaltung zu verabschieden, aber es ist die richtige Entscheidung angesichts der neuen Möglichkeiten, die unsere Branche hat, um Fans und Partner zu erreichen.“

Schon seit Jahren zeichnete sich ein Trend ab, der gewissermaßen unumkehrbar geworden war. Publisher haben vermehrt ihre eigenen digitalen Shows veranstaltet, man möchte fast sagen, Nintendo war mit der Nintendo Direct der Vorreiter. Standgebühren, Reisekosten, Fristen und Co. konnten sich Publisher im Gegenzug sparen.

Doch auch nachdem Nintendo 2011 die erste „Direct“ ausstrahlte und andere Publisher mit ähnlichen Formaten folgten, ging es für die E3 zunächst weiter. Dann kam The Game Award auf, 2018 blieb Sony der E3 fern und 2019 gründete Keighley das Summer Game Fest. Es folgte die Corona-Pandemie, gewissermaßen der Todesstoß.

Die E3-Shows haben viele legendäre Momente hervorgebracht und viele Fans wünschen sich nach wie vor die Tage voller Ankündigungen, Spannung und bester Unterhaltung. Doch das ist nun Geschichte. Bye, bye, E3.

Bildmaterial: Entertainment Software Association.

11 Kommentare

  1. Groß vermissen werde ich die E3 nicht denn die Bühnenshows waren immer viel zu viel Gerede und viel zu wenig Spielszenen.


    Was ist denn dann bei Keighleys Shows der Fall? Den vielen inhaltsleeren State of Plays (eine richtige PlayStation Experience im Dezember gab es ja auch schon lange nicht mehr) und noch vielen weiteren anderen belanglosen Streams.


    Die E3 war sicherlich immer Hit or Miss, aber man hatte immer dieses eine besondere Wochenende für Freunde des Hobbys im Jahr, auf das man sich gemeinsam freuen und erleben konnte. In Zeiten, wo man über das Internet alles mitverfolgen kann, noch intensiver als damals, als die Messe noch viel exklusiver und verschwiegener war. Heute hat man dann alles über einen Sommer verteilt, das meiste wird eh vorab geleakt weil sich die Publisher zu viel Zeit mit ihren Ankündigungen lassen. Die Game Awards haben nun leider auch wieder gut demonstriert, dass bei Keighleys Events zu viel Schall und Rauch ist.


    Aber ich sehe da natürlich ein noch viel größeres Problem und wieso ich halt auch der Meinung bin, dass die E3 sich vermutlich nicht mehr lohnen würde. Die Entwicklungszeit der Spiele ist enorm geworden. Die Leute verfolgen die E3 ja, weil sie diese Hammer-Ankündigungen erleben wollen. Zum Beispiel die erwähnte legendäre E3 wo all das angekündigt wurde, was @Fayt aufgezählt hat. Und genau diese E3 war ja mehr oder weniger der Anfang vom Ende. Das Final Fantasy VII Remake lag noch weit in der Zukunft, Shenmue 3 lag genau so weit weg und floppte anschließend. Sony hatte für das Jahr darauf kaum was anzukündigen da das Pulver verschossen war und das Ego war nach der Kritik der Pressekonferenz, wo die Leute durch zig verschiedene Hallen gescheucht wurde, extrem angeknackst.


    In der heutigen Zeit hätte man kaum noch irgendwas anzukündigen. Das ist auch das Problem, wieso Keighleys Show sehr häufig solche Gurken sind. Die Spieler haben eben noch diese magische E3 Woche im Geiste, aber die Zeiten sind lange vorbei. Man muss es sich nur mal ausmalen, Hellblade 2 wurde auf den Game Awards 2019 angekündigt und wird dann, vielleicht mal, im kommenden Jahr erscheinen.


    Das hat auch mittlerweile nichts mehr mit Nachwirkungen der Pandemie zu tun sondern es ist einfach die lange Zeit, die solche Spiele im Ofen verbringen müssen. Mittlerweile kann man deutlich flexibler sein mit den Möglichkeiten, wie man die Spieler erreicht. Und trotzdem schafft man es immer wieder, diese Möglichkeiten nicht korrekt zu nutzen.

  2. Das überraschende an dieser Meldung für mich ist, dass die E3 offensichtlich noch nicht offiziell gestorben war. Ich bin eigentlich schon seit einem Jahr oder so davon ausgegangen, dass die E3 offiziell tot ist.

  3. Die Streams von Nintendo und Playstation Direct etc. können die Veranstaltungen doch garnicht ersetzen, denn da kann man wenigstens auch selber mal zocken und manchmal gibts echt geile Werbegeschenke zu den games. Naja hauptsache die Gamescom findet weiterhin statt 😜

  4. Die Streams von Nintendo und Playstation Direct etc. können die Veranstaltungen doch garnicht ersetzen, denn da kann man wenigstens auch selber mal zocken und manchmal gibts echt geile Werbegeschenke zu den games. Naja hauptsache die Gamescom findet weiterhin statt 😜

    Die meisten Spieler haben die E3 ja auch nur von zuhause verfolgt. Da kannst du auch nichts anzocken. Die Gamescom ist nochmal was anderes, weil es eine Messe auch für Privatpersonen ist. Die E3 war aber immer eher an Redakteure und Co gerichtet und zu vielen Dingen hatte man als normaler Besucher nicht mal Zutritt.


    Die Werbegeschenke sind auch eher Gimmicks. Für den einen oder anderen wird es sicher irgendwie ein Highlight gewesen sein, sich einmal im Jahr mit Werbegeschenken einzudecken. Aber in der Regel sind das ja irgendwelche Dinge, die günstig in Massen produziert werden können, wie Kugelschreiber oder so. Ich glaube dem werden die wenigsten eine Träne nach weinen. Und wenn dann geht's wahrscheinlich auch mehr um das Messe-Feeling, als tatsächlich um die Werbegeschenke.

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