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Final Fantasy XVI: Produzent machte es zur Pflicht für das Team, Game of Thrones zu schauen

Ihre Inspirationen bei der Entwicklung von Final Fantasy XVI teilte das Team bereits in jüngerer Vergangenheit. Und auch, dass die HBO-Hit-Serie Game of Thrones dabei eine größere Rolle spielte, ist bekannt.

Aber, dass das Team auch „verpflichtet“ war, sich Game of Thrones anzusehen? Das verriet Produzent Yoshida nun in einem Gespräch mit den KollegInnen von Eurogamer.

Elden Ring Rectangle

Game of Thrones war Pflicht

Das Team musste „nach Westen schauen“, um Inspiration für düsterere, mittelalterliche Fantasy zu finden, da „solche Dinge hier, wo wir in Japan leben, nicht existieren“. Infolgedessen konzentrierte sich das Team schließlich auf westliche Medien, die diesen Anforderungen entsprachen, und Game of Thrones sei wohl eines der einflussreichsten Fantasy-Werke, die der Westen jemals hervorgebracht habe.

Yoshida bestand also darauf, dass die Kern-Teams an EntwicklerInnen, die mit der Arbeit an Final Fantasy XVI begannen, sich vollends auf Game of Thrones einzulassen und das Grundgefühl der Serie in sich aufzunehmen. Er machte es also zur Pflicht, dass sich jede/r die Serie anschaut.

„Wir wollten etwas schaffen, das bei vielen Menschen wirklich Anklang findet“, erklärt Yoshida. „Und als wir sahen, wie Game of Thrones und davor die [Roman-]Serie ‚Das Lied von Eis und Feuer‘ bei den Spielern großen Anklang fanden, wussten wir, dass dies auch etwas war, das wir tun wollten. Als wir mit der Entwicklung des Spiels begannen, haben wir unser etwa 30-köpfiges Kernteam schon sehr früh das Blu-ray-Boxset von ‚Game of Thrones‘ erwerben lassen und verlangten, dass jede/r es sich ansah, weil wir dieses Gefühl wollten.“

Na hoffentlich ist das Team vor der letzten Handvoll Folgen dann aber doch noch ausgestiegen. Politik, Intrigen und Verrat haben wir jedenfalls schon mal in der kürzlichen Preview-Session serviert bekommen. Hier lest ihr mehr.

Final Fantasy XVI erscheint am 22. Juni für PlayStation 5.

Bildmaterial: FINAL FANTASY XVI © 2023 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved.

13 Kommentare

  1. In GoT gibt es schließlich ein ganzes Geschwader an tragenden Figuren - schon allein wegen des schieren Umfangs der Serie.


    Ich hätte das für eine ziemlich spannende Idee gefunden, wenn man wirklich mehrere Point of View Charaktere, ähnlich wie bei Game of Thrones, in Final Fantasy XVI spielen könnte. Das hätte der Geschichte natürlich viele verschiedene, spannende Facetten gegeben. Bei Eis und Feuer (ist ja die Romanvorlage zu GoT) hat es GRRM eigentlich über 5 Bände mehr als brillant geschafft, eine Einheit zu bilden mit den PoV-Kapiteln. Das Schicksal der Charaktere spielt sich über mehrere Kontinente, Meere und andere Hürden ab, unzählige Kilometer, aber es fühlt sich immerzu an, als würde man eine nahtlos zusammenhängende Geschichte lesen, obwohl die Geschichte halt durch sehr viele Hauptcharaktere aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt wird.


    Sowas kann natürlich etliche Gefahren mit sich bringen. GRRM hat jetzt seit fast 12 Jahren keinen neuen Eis und Feuer Roman zustande bekommen, einfach weil dieser Schreibstil mit den vielen PoV-Charakteren extrem auslaugend ist.


    So viele Charaktere hätte man bei Final Fantasy XVI natürlich nicht schreiben müssen. Aber klar, selbst bei 3 Hauptcharakteren besteht bereits die Gefahr, den Faden zu verlieren. Gut möglich, dass sie mit diesen Gedanken gespielt haben und dann wieder verworfen, weil man es sich doch nicht zugetraut hat. Also hat man wohl den Kompromiss entworfen, Clives Geschichte aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven zu erzählen.


    Ob man sich die TV-Serie von Game of Thrones als Vorbild nehmen soll, weiß ich gar nicht. Die Serie ist ein Paradebeispiel dafür, wie man ein Ende völlig in den Sand setzen kann was sogar GRRM verblüfft zurückgelassen hat. Man kann aus der Serie ne menge Inspiration mitnehmen. Allen voran sollte man aber die Inspiration mitnehmen, wie man eine große Geschichte nicht beenden sollte.


    Das ist sicher aber auch nur die halbe Wahrheit. Wenn ich raten müsste, kam die Idee nicht von Yoshida selbst, sondern von den westlichen Instanzen, die ihnen für ein Erfolg dazu geraten haben. Vielleicht ein interner SE Berater, vielleicht auch die führenden Köpfe von Sony. Bei Capcom läuft es nämlich seit Resident Evil 7 genau so ab. Ohne sich von amerikanischen Kollegen beraten zu lassen, wird da kein kreativer Prozess durchgewunken. Würde mich nicht wundern, wenn es bei Square heute genauso läuft. Der Final Fantasy 7 Remake hatte ähnlich westliche Züge, sie werden mit der Strategie schon viel früher angefangen haben.


    Capcom setzt seit Teil 7 von Resident Evil tatsächlich auf sogenannte "Consultants". Obwohl Resident Evil aufgrund westlicher Einflüsse damals entstanden ist, waren die Spiele, die daraus entstanden sind, sowohl optisch als auch narrativ ganz klar von einem japanischen Stil geprägt. Die neuen Resident Evil Spiele entstehen halt immer noch komplett von japanischen Teams, aber den letzten Schliff holt man sich, sehr wahrscheinlich, durch externe westliche Berater, die man anheuert. Man hat den Anime-Stil bei Resident Evil ausgemerzt und bei der Story merkt man halt, auch wenn die von japanischen Autoren geschrieben wurde, ein amerikanischer Autor hat hier nochmal nachgeholfen, stilistisch alles nochmal anzupassen.


    Das hat für mich jetzt nicht nur etwas negatives. Man kann hier schnell von Identitätsverlust sprechen. Aber besonders bei älteren japanischen Titeln merkt man immer schnell, vieles geht in der Übersetzung verloren. Wenn man hier wirklich externe Berater engagiert, die so ein Script ein wenig anpassen, ist das etwas, was dem Spiel zugute kommen kann.

    Während ich finde, dass das bei Resident Evil funktioniert, bin ich aktuell der Meinung, dass das bei DMC 5 und aktuell bei Street Fighter 6 komplett in die Hose geht.


    Das ist halt auch wieder so ein schmaler Grad. Bei Final Fantasy XVI wird ja gar kein Geheimnis raus gemacht, dass der japanische Markt und japanische Stilmittel absolut zweitrangig sind. Als Inspiration dienten westliche Serien und Videospiele. Berücksichtigt wurden westliche Geschmäcker und Zielgruppen. Bevor man noch irgendwie etwas großartig von dem Spiel sah, hat man das relativ schnell klar gemacht.


    Und mit Michael-Christopher Fox (Koji Fox) hat man bei Final Fantasy XVI ja schon so einen Berater, auch wenn der deutlich enger mit Square Enix verwurzelt ist. Man könnte halt meinen, dass das der persönliche Dolmetscher von Naoki Yoshida ist. Aber in Wahrheit ist Koji Fox sehr eng mit der Story von Final Fantasy XVI verknüpft. Er fungiert hier nicht nur als Übersetzer des japanischen Scripts, er soll wohl auch stark in der Entwicklung der Story mit eingebunden worden sein.


    Man hat sich also auch hier bewusst eine Person ausgewählt und eingebunden, die nicht japanischer Herkunft ist und der Geschichte diesen Feinschliff geben soll, den man erwartet, um diese angepeilte Zielgruppe zu erreichen.


    Aktuell scheint sich das auszuzahlen, die aktuellen Previews schwärmen von Final Fantasy XVI (sogar Outlets, die dem Spiel nicht viel zugetraut haben). Der Plan, den man verfolgt, scheint zumindest aktuell vollends aufzugehen. Man hat den westlichen Geschmack getroffen. Darum ging es von vornherein. Natürlich muss sich das komplette Spiel halt noch beweisen. Und da weiß ich immer noch nicht, ob das, was man hat, komplett ausreicht.


    Ich bin mir sehr sicher, man wird auf die Metascores von dem Resident Evil 4 Remake und Tears of the Kingdom schauen. Die Spiele haben ihren Fokus nicht auf die Geschichte gelegt, sondern auf ein Gameplay-Gesamtpaket. Resident Evil 4 hat einen enorm hohen Wiederspielwert. Tears of the Kingdom ist ein Monster darin, wenn es um Erkundung und optionale Entdeckungen geht. Ich denke, bei Final Fantasy XVI wird es darauf hinauslaufen, ob das Spiel eben nach dem einmaligen durchspielen noch irgendwas zu bieten haben wird. Bei 80 Euro wird die Debatte aufkommen, ob es Post-Game Content geben wird. Da wird man mir bestimmt hier jetzt vehement widersprechen, aber ein Spiel wird sicherlich auch daran gemessen, ganz besonders vermutlich ein modernes Final Fantasy mit großer Spielwelt (wenn auch nicht Open World, so wird das Spiel denke ich mal ziemlich groß sein). Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie das Spiel ankommen wird.

  2. Die neuen Resident Evil Spiele entstehen halt immer noch komplett von japanischen Teams, aber den letzten Schliff holt man sich, sehr wahrscheinlich, durch externe westliche Berater, die man anheuert. Man hat den Anime-Stil bei Resident Evil ausgemerzt und bei der Story merkt man halt, auch wenn die von japanischen Autoren geschrieben wurde, ein amerikanischer Autor hat hier nochmal nachgeholfen, stilistisch alles nochmal anzupassen.

    Da kann ich als Außenstehender nur Vermutungen anführen, aber wenn man sich die Endprodukte genau anschaut, dann geht das gefühlt weit über eine kleine Nachkorrektur hinaus. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen, alles von der Prämisse bis hin zur audiotechnischen Designentscheidungen gehen alle auf die Kappe der westlichen Berater. Nicht unbedingt inhaltlich, aber wenn man das Konzept diktieren darf, dann ist der "Schaden" ja schon getan.


    Den Großkonzernen wird das relativ wenig jucken, aber da geht damit auch alles flöten, was ich an der japanischen Ecke so amüsant fand. Der einzige Lichtblick den ich da habe ist das Gameplay und selbst da ist in Zukunft nicht alles sicher. Da scheint es ja Reibereien zu geben, wenn man sich mal anhört, wie sie sich nicht einig werden ob die Demo mehr Fokus auf die Story oder das Gameplay legen soll. Das könnte hier auch schon das letzte Final Fantasy sein, das gameplaytechnisch sehr extravagant ist.

  3. Ich fänd mal ein Final Fantasy geil das sich spielt wie ne Mischung aus FF7 Remake, Star Ocean 4, und Mass Effect/Horizon/Xenosaga bzw. Xenoblade Chronicles so richtig durch und durch auf Space Setting getrimmt


    Hab’s noch nie bisher ein total spaciges FF, wär mal was erfrischend Neues

  4. Ist jetzt nicht so, dass mich das begeistert. "Lasst uns das kopieren, das hat mal funktioniert im Westen!".


    Aber gut abwarten. 15 fand ich jetzt nicht per se schlecht, aber in mancher Hinsicht war es schon ein Fuckup. Eine klare Vision könnte der Reihe bereits helfen.

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