Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und das Team von JPGames.de will euch dieses Jahr nun zum insgesamt achten Mal seine Spiele des Jahres präsentieren. Täglich werden bis zum 31. Dezember daher einige Teammitglieder drei Favoriten des Jahres 2022 sowie die am heißesten erwarteten Titel des nächsten Jahres vorstellen – heute ist Tim (saebaxyz) an der Reihe.
Die Souls-Reihe hat Gameplay-Makel wieder salonfähig gemacht. „Git Gud“ hallt es aus allen Ecken, wenn Gegnerattacken durch Wände clippen, man an verschiedenstem Schrott in der Umgebung festhängt oder der obligatorische pixelperfekte Sprung mal wieder im Abgrund endet. Das erinnert alles an einen Haufen Spiele aus meiner Jugend und im Prinzip kann ich daran nichts Falsches erkennen, denn machbar ist auch hier alles, sofern man nur das nötige Durchhaltevermögen mitbringt.
Elden Ring bringt diese Formel nun in einer offenen Welt unter, was meiner Meinung nach zweifelsohne gelungen ist. Ich möchte mir sogar herausnehmen zu sagen, dass die frei begehbare Welt weitaus zugänglicher für ein neues Publikum ist als die altbackenen Souls-Titel. Dass Elden Ring trotz Mitwirken Georg R. R. Martins im Kern ein Souls-Spiel bleibt, erkennt man aber an der packenden Story, die serientypisch Jahre vor dem Spiel ihren Höhepunkt erreichte. So heißt es auch hier, Schnipsel aus einer längst vergangenen Zeit zu sammeln und sich dazu warme Gedanken zu machen. Doch das Wichtigste zum Schluss: „Find the Albinauric Woman!“
Mit Octopath Traveler hob man 2D-Grafik auf das nächste Level. Mit Erfolg! Denn weitere 2D-HD oder HD-2D, High 2 Definition … ihr wisst, was ich meine, Spiele sollten in die erfolgreichen Fußstapfen treten. Wie schon beim vorherigen Titel belebt man auch hier wieder etwas Altes und etabliert es in der breiten Masse. Vorbei die Zeit der klumpigen 3D-Modelle. 2D war schon immer besser als 3D! Da habt ihr es. Doch genug von dem Nonsens.
Triangle Strategy erglänzte dieses Jahr ebenso in großartiger 2D-Pracht und auch, wenn das allein schon genügen würde, kann das SRPG auch mit einer intrigenreichen Geschichte aufwarten. Das „Game of Thrones“ der JRPGs überzeugt mit überzeugenden Haupt- und Nebengeschichten, interessanten Charakteren sowie Entscheidungen, die wirklich Einfluss auf den Lauf der Geschichte nehmen. Letzteres motiviert besonders zum wiederholten Spielen, sofern man die Zeit dafür erübrigen kann. Auch wenn der womöglich von einer KI randomisierte Titel des Spiels nicht wirklich vielversprechend wirkt, hat mich auch dieses 2D-Prunkstück absolut überzeugen können.
Xenoblade hat sich zu einem meiner guilty pleasures entwickelt. Während Teil eins noch versuchte, eine ernsthafte Story zu erzählen und vom Nischenstatus nur dank englischer Synchronisation in den Meme-Himmel emporstieg, bot Teil zwei eine komplett andere grafische Umsetzung, Story und weitaus mehr komödiantische Einlagen. Die gelungene Anime-Optik, der dumme, stumpfe Humor, die kitschigen Feels und zu guter Letzt, die Gatcha-Waifus. All das entbrannte meine Leidenschaft für die Reihe. Folglich führte kein Weg an Teil drei vorbei.
Xenoblade Chronicles 3 schafft es, die guten Dinge aus den Vorgängern mitzunehmen und daraus ein wohlschmeckendes Süppchen zu kochen. Die Geschichte rückt die ernsteren Themen wieder etwas mehr in den Vordergrund, vergisst aber trotzdem nicht den Humor außen vorzulassen. Die Charakterdesigns haben sich für die Serie etabliert und sind ein wunderbares Werkzeug, Emotionen der Charaktere in Szene zu setzen, auch wenn man die animeesken Gesichtsausuferungen enorm zurückgeschraubt hat. Mit weit über hundert Stunden konnte Xenoblade Chronicles 3 mein 2022 definitiv bereichern.
Das gesamte Team von JPGames wünscht euch einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2023!
Bildmaterial: FromSoftware, Square Enix, Nintendo / Monolith Soft