Titel | The DioField Chronicle |
22. September 2022 | |
Square Enix | |
22. September 2022 | |
Square Enix | |
22. September 2022 | |
Square Enix | |
System | PlayStation 4/5, Xbox One/Series, Nintendo Switch, PC |
Getestet für | PC (Steam) |
Entwickler | Square Enix, Lancarse |
Genres | SRPG |
Texte | |
Vertonung |
*ding ding ding* Mit The DioField Chronicle läuten wir die zweite Runde von Square Enix‘ spektakulärem Super-Herbst ein. Dabei handelt es sich um eine kurze Zeitspanne, in der zu viele Spiele erscheinen, die sich allesamt an dieselbe Zielgruppe richten und es fast schon unmöglich ist alle diese vielversprechenden Titel zu spielen. Voice of Cards: The Beasts of Burden machte vor einigen Tagen den überzeugenden Anfang und nun verabschieden wir uns von leichten JRPG-Snacks und widmen uns einem etwas weniger leichten SRPG-Brunch.
Bevor es nun endgültig losgeht noch eine kleine persönliche Anmerkung. Vor einem neuen Testmuster versuche ich anderen Reviews zum jeweiligen Spiel so fern wie möglich zu bleiben, um so unvoreingenommen wie möglich zu sein. Nachdem ich The DioField Chronicle, inklusive sämtlicher Nebenmissionen, beendet hatte, konnte ich nicht widerstehen einen kleinen Blick auf andere Meinungen zu werfen. Was ich da zu sehen bekam, hat mich doch sehr überrascht. Auf welche Weise genau, das erfahrt ihr in den kommenden Absätzen.
Birth of a Nation
Die Geschichte von The DioField Chronicle beginnt mit einem jungen Trio, welches sich durch einen beachtlichen und mehr oder weniger zufälligen Beweis seiner Stärke Zutritt zu einer kleinen privaten Söldnerarmee verschafft, die von einem wohlhabenden Adeligen auf der Insel von DioField finanziert und geleitet wird.
Als Teil dieser sogenannten Blaufüchse, und damit als Teil einer politischen Fraktion, lernen unsere vorläufigen Protagonisten nicht nur die Welt und all ihre Abgründe besser kennen, sondern auch viele andere Personen, die um das Schicksal von DioField kämpfen. Jeder dieser mal mehr und mal weniger prominenten Charaktere hat seine ganz eigenen, teils fragwürdigen Gründe, der Privatarmee von Lord Hende beizutreten.
Es dauert nicht lange, bis sich vier besonders fähige Kämpfer aus der Gruppe herauskristallisieren und sich von da an als Angelpunkt für den Spieler etablieren. Was von hier an folgt, ist ein Marathon bestehend aus politischen Macht-Spielchen rund um einen externen Zweifronten-Krieg und einen internen Bürgerkrieg. Es geht unter anderem um Vorrechte für besondere Handelsrouten, um Schürfrechte für die kostbaren Jade-Minen, um den Zweifel am monarchischen System und die Eigenverantwortung eines jeden beim Führen einer Nation.
Die wenigen unter euch, die sich mit der Marketing-Kampagne von The DioField Chronicle befasst haben, werden wissen, dass die drei Worte „of“, „Thrones“ und „Game“ mehrfach gefallen sind. Hauptsächlich, weil die Komponisten der weltbekannten HBO-Serie für dieses Videospiel angeheuert wurden, aber auch in Sachen Erzählung hat man sich zweifelsohne von George R. R. Martins Opus inspirieren lassen.
Ambivalenz
Die Geschichte dreht (und wendet) sich regelmäßig mit vielen verzweigten persönlichen Hintergründen und Motiven. Fast immer steckt mehr hinter den Charakteren und ihren Entscheidungen, als die ersten Unterhaltungen erahnen lassen. Das gilt insbesondere für unsere vier Hauptcharaktere, die teilweise bis zur letzten Sekunde sehr ambivalent bleiben. Das ist etwas, was man besonders bei japanischen Spielen nur sehr sehr selten sieht. Gut/böse oder falsch/richtig gibt es in The DioField Chronicle nicht. Eine Intention mag aus richtigen Gründen gewählt sein, aber die daraus resultierende Handlung nicht.
Es ist unglaublich spannend den Charakteren dabei zuzusehen, wie sich ihre Persönlichkeiten, Ideale sowie die Gruppendynamik mit zunehmender Macht und Verantwortung der Söldnertruppe verändern. Das gilt auch für die vielen Nebencharaktere, die man entweder im Laufe der Story oder auf Nebenmissionen kennenlernt.
Obwohl diese weniger prominenten Charaktere keinen wirklichen Einfluss auf die Hauptgeschichte haben, so besitzen alle eine interessante Persönlichkeit und Motive, die jede zusätzliche Interaktion mit diesen zu einem absoluten Genuss machen. Es ist unendlich tragisch, dass bei all diesen starken Charakteren die Geschichte generell etwas zu kurz kommt.
Qualität verdient mehr Zeit
Viele Wendepunkte werden nur erzählerisch präsentiert und spannende Konflikte wie der Kampf für die Demokratie und die Gruppen, die aus diesem Kampf Profit schlagen, werden nicht ausführlich genug behandelt. An sich ergibt das im Kontext Sinn, da die Söldnertruppe nur als Hammerschlag genutzt wird und die politischen Machtkämpfe meistens nur aus der Ferne verfolgt. Trotzdem wäre hier mehr drin gewesen. Ebenso wünscht man sich, mit jedem Charakter viel mehr Zeit verbringen zu können. Ein paar Dialoge und maximal eine Nebenmission gehen verschwenderisch mit den abwechslungsreichen Charakteren um.
Nichtsdestotrotz schaffen es nur wenige Spiele eine so große Gruppe von spielbaren Charakteren so gut zu gestalten, dass man mit jedem einzelnen mehr Zeit verbringen möchte. Das liegt auch daran, dass bei vielen über lange Strecken nicht sicher ist, auf welcher Seite sich diese befinden. Einer der wichtigsten Gründe, warum das so ist und ich darauf herumreite, ist eine der größten Stärken von The DioField Chronicle: die atemberaubend gute Lokalisation!
Dem Spieler stehen zwar sowohl die japanische als auch die englische Sprachausgabe zur Verfügung, aber tut euch allen einen Gefallen und wählt die englische Option. Die Übersetzung und Wortwahl der oft bedeutungsschwangeren Dialoge voller Subtext ist exzellent gelungen und gibt Handlung und Charakteren so viel mehr Tiefe. Eine Übersetzung und Performance, die für dieses Spiel im Fantasy-Mittelalter-Setting absolut perfekt passt, und das gigantische i-Tüpfelchen ist die grandiose Synchronisation.
Ohrgasmus
Jeder einzelne Synchronsprecher füllt die teils viel zu kurz kommenden Charaktere mit so viel Leben und Persönlichkeit, dass ich fast schon gezwungen war, mir mehr Hintergrundinformationen zur Vertonung anzueignen. Dabei stellte sich heraus, dass fast alle Sprecher kaum oder gar keine Erfahrungen mit Videospielen hatten.
Bei diesen Personen handelt es sich um Schauspieler, sei es auf der Theaterbühne, auf dem Fernsehbildschirm oder der großen Leinwand. Man spürt in jeder Dialogzeile, wie viel Mühe sie sich gegeben haben um nicht nur Charaktere, sondern auch die Welt mit Leben zu füllen. Es wurde nicht nur gesprochen, sondern tatsächlich geschauspielert, was die gesamte Performance weit über das gewohnte Niveau hebt. Absolut fantastisch.
Und wie bereits oben erwähnt hat man sich nicht nur in Sachen Synchronisation etwas vom Genre entfernt. Man konnte auch Komponisten an Land ziehen, die ebenfalls eher weniger Erfahrung mit Videospielen hatten. Hier fällt das jedoch weniger stark auf. Die wenigen Stücke sind sehr atmosphärisch und passen sich den jeweiligen Szenen wunderbar an, aber kein Stück sticht wirklich heraus und viel zu oft hört man dieselben Tracks wieder und wieder. Diese sind zwar qualitativ auf einem hohen Niveau, aber das reicht nicht, um länger im Kopf zu bleiben.
Handgemacht und detailarm
Grafisch muss man The DioField Chronicle in zwei Gruppen teilen. Zum einen sind da die kleinen Dioramen, auf denen sämtliche Missionen und Kämpfe stattfinden und die der Spieler aus der Vogelperspektive begutachten kann. Zum anderen das Hauptquartier und die ein oder andere Zwischenbasis der Söldnergruppe, die als Hub zwischen den Missionen genutzt werden und die man in 3rd-Person-Perspektive mit Andreas, dem wohl interessantesten der vier Hauptcharaktere, spielt.
Mit dem Lauf der Geschichte und den ständig neu hinzustoßenden Charakteren wächst dieses Hauptquartier und wird mit der Zeit mit mehr Leben gefüllt. Doch leider ist auch hier das fehlende Budget an jeder Ecke deutlich zu spüren. Es werden nur wenige Räume geboten, die dazu da sind Dialoge mit den Kameraden zu führen und Verbesserungen an den Kämpfern vorzunehmen. Von mehr als einem dutzend Räumen gibt es nur in vier davon sinnvolle Interaktionsmöglichkeiten.
Bis zuletzt bleiben die restlichen Räume leer und detailarm. Mit der Möglichkeit zwischen den Räumen hin und her zu springen, wird man den Großteil des Hauptquartiers gar nicht zu Gesicht bekommen. Vor allem, da alle Dialogoptionen und Missionen auf der Karte markiert sind. Es warten keine versteckten Items oder Interaktionen auf SpielerInnen.
Verschenktes Potential
Deutlich wird das fehlende Budget oder auch die fehlende Zeit, wenn man sieht, dass es eine Küche und große Mensa gibt, sowie Trainingsgründe vor dem Hauptquartier, die keinen spielerischen Einfluss haben. Viele andere Titel haben bereits bewiesen, dass man einen solchen Hub interessant gestalten kann, sodass man gerne durch die Flure streift. Hier ist das leider nicht gelungen.
Die Dioramen hingegen sind wunderschön gestaltet mit vielen Details und Effekten, die einen handgemachten Eindruck erwecken, so als würde man ein physisches Strategie-Spiel vor sich haben. Viel Liebe ist in diese kleinen Maps und die beeindruckenden Angriffsanimationen geflossen.
Die kleinen Charaktermodelle können ebenfalls überzeugen, auch wenn die feindlichen Modelle viel zu häufig recycelt werden und sich oft zu wenig voneinander unterscheiden. Ganz im Sinne von handgemachten Dioramen gibt es auch leider keine Wetter-Effekte.
Unendliche Kontrolle
Auf diesen Dioramen beginnt man fast jede Mission mit vier aktiven Einheiten/Charakteren, die jeweils einen Subcharakter zugewiesen bekommen, sofern man genug Charaktere zur Auswahl hat. Aus der Vogelperspektive befehligt man dann seine Einheiten und schreitet in Richtung feindlicher Streitkräfte.
Während man eine Route plant, pausiert das Geschehen, sodass man genug Zeit hat den optimalen Weg zu wählen. Dabei sieht man auch die Blickfelder der Feinde und die Reichweite der eigenen Einheiten. Das spielt eine große Rolle, denn Angriffe von hinten verursachen immer einen erhöhten Schaden. Treffen sich die beiden Einheiten, so startet der Kampf in Echtzeit und die eigenen Kämpfer greifen mit normalen Attacken an.
Dann gilt es jede Einheit optimal zu positionieren und ihre mächtigen Fähigkeiten zu nutzen, die den Hauptschaden verursachen. Ohne diese Fähigkeiten kommt man in keiner Mission weit. Es gilt eine gute Kombination aus Single-Target- und AOE-Attacken zu kombinieren, um auf alle Eventualitäten gefasst zu sein. Wichtig ist dafür die Zusammenstellung der Einheiten. Diese werden eingeteilt in verschiedene Gruppen wie Magiker oder Dieb. Die Namen dieser Einheiten erklären meist schon genau, um was für eine Art von Kämpfer es sich handelt.
Befriedigend experimentieren
Die Subcharaktere können glücklicherweise ebenfalls frei ausgewählt werden. Diese bieten der Haupteinheit ihre eigenen Fähigkeiten an. Es ist also sehr sinnvoll einen Nahkämpfer, wie zum Beispiel einen Dieb, mit einem Subcharakter zu kombinieren, der auf Fernangriffe spezialisiert ist, wie etwa einen Bogenschützen. Es ist nicht besonders schwer die optimale Kombination an Einheiten zu finden, aber das Experimentieren mit neuen Charakteren und Einheiten macht unglaublich viel Spaß.
Die Fähigkeiten verbrauchen EP und besitzen, je nach Kraft, eine lange Abklingzeit. Man muss also genau darauf achten, wann und wie oft man welche Fähigkeiten benutzt. Buffs und Debuffs spielen eine ebenso große Rolle wie direkter Schaden und Heilung. Auch hier ist eine ausgewogene Kombination der richtige Weg zum Ziel.
Gerät man dennoch in eine Notlage, was bei so einigen Bosskämpfen nicht ungewöhnlich ist, dann können nur noch die mächtigen Beschwörungen das Blatt wenden. Diese an die Final-Fantasy-Reihe angelehnten Monster können verheerenden Schaden anrichten, Gegner einfrieren oder alle Charaktere heilen. Zwei Beschwörungen kann man mit auf jede Mission nehmen und je mehr Gegner man besiegt, desto häufiger kann man diese nutzen. Die Effekte und kurzen Beschwörungs-Sequenzen sind absolut delikat, wenn sie sich bis zur letzten Mission etwas zu häufig wiederholen.
Ein flaches Ass im Ärmel
Ein solches Echtzeit-Strategiesystem steht und fällt mit der Steuerung. Das gilt besonders dann, wenn es für Konsolen erscheint, die keine Maus-Tastatur-Steuerung anbieten. Jeder, der nur wenige Minuten mit The DioField Chronicle verbringt, wird merken, dass hier alles richtig gelaufen ist. Die Steuerung ist einfach und intuitiv, sodass jeder Kampf, so hektisch er auch sein mag, wunderbar von der Hand geht. Hat man sich an die Steuerung, das System und die Charaktere gewöhnt, kann man die Spielgeschwindigkeit auf 150 % oder 200 % erhöhen. Ein Segen für das Gold- und EXP-Sammeln.
Als jemand, der keinerlei Berührungspunkte mit dem Genre hat, habe ich all diese Systeme schnell verinnerlicht. Der normale Schwierigkeitsgrad bot eine angenehme Herausforderung, bei der ich ab und an ins Schwitzen geraten bin. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass jemand mit mehr Erfahrung im Strategie-Genre den normalen Schwierigkeitsgrad als Kinderspiel erachtet.
Ebenso zweifle ich nicht daran, dass solche SpielerInnen viel Tiefe in den Kämpfen vermissen. Verschiedene Reaktionen auf die Magie-Arten, Vor- und Nachteile aus erhöhter oder tiefer Positionierung und komplexe Arenen wären nur wenige Beispiele, die im Genre bereits seit langem Standard sind.
Genau mein Ding
Aber beim Spielen wird klar, dass The DioField Chronicle nichts anderes ist und sein will als ein Einstieg ins SRPG-Genre. Die fehlende Komplexität in den Kämpfen ermöglicht SpielerInnen mehr mit den vorhandenen Systemen zu experimentieren und das Genre sowie die Charakteren besser kennenzulernen. Mir hat das unglaublich viel Spaß gemacht, auch wenn viele Missionen keine große Herausforderung waren. Frust kommt hier, selbst bei den vielen Experimenten, nie auf. Für (hoffentlich) folgende Ableger wären tiefgreifendere Elemente in den Kämpfen jedoch sehr wünschenswert.
Abseits der Kämpfe gibt es im Hauptquartier nicht allzu viel zu tun. Hier kann man die Nebenmissionen angehen, die sich in zwei Arten unterteilen. Da wären die ganz normalen Kampfmissionen, die sich wie alle anderen Gefechte spielen, und die Dialogmissionen, in denen man ein kurzes Gespräch mit seinen Kameraden führt und dafür dann einen Haufen Geld bekommt. Eigentlich sollten die guten Dialoge und Synchronsprecher Belohnung genug sein, aber hier wird man somit gleich zweimal belohnt. Es bricht mir das Herz, dass außerhalb der Story-Sequenzen und Dialogmissionen kein Dialog vertont ist.
Mit diesem, und auf Missionen verdientem Gold kann man jedoch so einiges anrichten. Man kann sämtliche Fähigkeiten hochleveln, neue Waffen erforschen oder ersteigern, Ausrüstung und Missionen kaufen oder die Beschwörungen verstärken. Zu Beginn scheinen diese ganzen Optimierungsmöglichkeiten noch absolut unbezahlbar, sodass man definitiv nicht in der Lage ist, die vier Haupteinheiten mit dem besten Equipment auszurüsten oder die stärksten Fähigkeiten aufzuleveln, aber bis zum Abspann wird das meiste erschwinglich. Besonders, weil man alle Missionen so oft wiederholen kann, wie man will, und einige auch nur eine Minute in Anspruch nehmen und trotzdem viel Belohnung ausschütten.
Von Bäumen und Freuden
Zusätzlich erhalten alle Charaktere und Subcharaktere nach Missionen Erfahrungspunkte und klassische Level-ups, welche die Statuswerte verbessern. Steigt ein Charakter im Level, so erhält er zudem einen Fähigkeitspunkt, der in einen persönlichen Skill-Tree, mit sinnvollen passiven Fähigkeiten, investiert werden kann. Großes Lob gilt den Entwicklern, denn all diese Optimierungen haben einen wirklich spürbaren Impakt auf die Kämpfe, sodass gegen Ende der Schwierigkeitsgrad eher abflacht.
The DioField Chronicle hat mich mit all seinen Missionen und Errungenschaften etwa 21 Stunden an das Steam Deck gefesselt. Nach dem Review stürze ich mich mit großer Vorfreude in den „New Game Plus“-Modus auf dem hohen Schwierigkeitsgrad.
Wie schon bei Voice of Cards: The Beasts of Burden läuft auch dieses Spiel absolut fabelhaft auf Valves „kleinem“ Handheld. In butterzarten 60 FPS läuft das gesamte Geschehen auf dem Bildschirm mit einer überzeugenden grafischen Qualität. Ich erwähne das speziell, weil sich die Missionsstruktur von The DioField Chronicle für einen Handheld anbietet. Die meisten Missionen dauern nur zwei bis sieben Minuten, was das Grinden sehr angenehm macht. Schnell ein- und wieder aussteigen zu können verbessert das Spielerlebnis ungemein.
Vielleicht euer erstes SRPG
Nach dem gewöhnungsbedürftigen Ankündigungstrailer habe ich The DioField Chronicle mit zurückhaltender Erwartungshaltung verfolgt. Ich war sehr gespannt, wie gut mir ein Echtzeit-Strategie-RPG gefallen und wie gut die Steuerung auf einem Controller funktionieren würde. Erwartet habe ich einsteigerfreundliche Kämpfe und viele Rollenspielelemente. Das habe ich auch bekommen.
Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die vielen unglaublich interessanten und ambivalenten Charaktere sowie die absolut überwältigende Lokalisation. Nicht eine Dialogzeile habe ich übersprungen, weil ich von den talentierten Synchronsprechern und der guten Übersetzung nicht genug kriegen konnte.
Es steht außer Frage, dass es den Kämpfen an Tiefe und Komplexität fehlt. Selbiges gilt für die regelmäßigen Besuche im Hauptquartier. Aber nichtsdestotrotz haben die Stärken von The DioField Chronicle diese Schwächen überstrahlt und ich hatte über 21 Stunden sehr viel Spaß mit diesem Einstieg in das Genre.
Ob dieser Umfang nun einen Vollpreis rechtfertigt oder man lieber auf eine Rabattaktion wartet, muss jeder für sich entscheiden, aber bitte lasst euch dieses Spiel nicht entgehen. Black Friday is coming!
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: The DioField Chronicle, Square Enix, Lancarse