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Armed Fantasia wurde auch Sony gezeigt: „Publisher lassen uns keine JRPGs mehr machen“

Mit Armed Fantasia: To the End of the Wilderness ist aktuell ein spiritueller Nachfolger zu Wild Arms bei Kickstarter in einer Finanzierungskampagne. Nur etwa 720.000 Euro ruft die Doppel-Kampagne gemeinsam mit Penny Blood ab. Das reicht natürlich nicht für die Entwickler zweier solcher Spiele.

Da steckt mehr dahinter, aber Sony diesmal wohl eher nicht. Auch wenn man sich gerne an prestigeträchtigen Kampagnen wie einst jener zu Shenmue 3 beteiligt. Gematsu sprach am Rande der Tokyo Game Show mit Lead Game Designer Akifumi Kaneko über Armed Fantasia und brachte interessante Dinge in Erfahrung.

Elden Ring Rectangle

Im Kickstarter-Video zum Start der Kampagne brachten die Macher zum Ausdruck, dass JRPGs nicht mehr so populär wären, wie sie einst waren. „Natürlich gibt es immer noch sehr beliebte JRPGs wie Persona 5, aber bei Persona 5 ist es der fünfte Teil“, stellt Kaneko richtigerweise fest.

„Wenn es sich um einen Teil einer Serie handelt, für die es bereits ein erstes Spiel gibt, ist das in Ordnung, aber wenn es darum geht, ein neues JRPG zu entwickeln, wollen die japanischen Verleger das Risiko einfach nicht eingehen“, erklärt Kaneko aber weiter.

Natürlich hat Kaneko einige Klinken mit seiner Idee geputzt. „In meinem Fall habe ich mich immer wieder an Sony gewandt, aber es kam nichts dabei heraus. Es liegt nicht so sehr daran, dass JRPGs nicht populär sind, sondern daran, dass die Publisher sie uns nicht mehr machen lassen.“

Money!

Wie man das ändern könnte? „Money“, antwortet Kaneko auf Englisch und lacht. „Wenn ein Spiel ein Hit wird und sich gut verkauft, ist das natürlich kein Problem. Sequels einer bereits existierenden Serie bringen viel Geld ein“, so Kaneko.

„Daher ist es für sie schwierig, Geld für einen neuen Titel auszugeben, da dieser nicht so viel einbringen wird. Für einen japanischen Publisher, der ein neues Spiel entwickelt, geht es wirklich um Geld. Um Geld! (Lacht.)“

Bildmaterial: Armed Fantasia: To the End of the Wilderness, Wild Bunch Productions

61 Kommentare

  1. Und ganz ehrlich so groß fand ich jetzt die Nachfrage dannach nicht. Klar aktuell durch die Kickstarter Kampagne kommen die Leute wieder aus ihren Löchern gekrochen aber abseits davon hab ich jetzt kaum gehört wie Leute nach nem neuen WA gefragt haben.

    Die Frage ist weniger, warum die Leute jetzt aus ihren Löchern gekrochen kommen, sondern weshalb sie sich in diese Löcher hineinverkrochen haben. Es gibt augenscheinlich eine gar nicht mal so kleine Gruppe an Gamer*innen, deren Bedürfnisse in den letzten 10-12 Jahren (zumindest außerhalb des Indie-Sektors) reichlich unterrepräsentiert waren.
    Und wer weiß, sollten EIYUDEN CHRONICLE, PENNY BLOOD und ARMED FANTASIA erfolgreich werden, könnte das vielleicht eine Trendkorrektur nach sich ziehen.
    Wäre nicht das erste Mal, dass Projekte, an die keiner glaubte außer einer Handvoll Übriggebliebener, einen regelrechten Boom auslösen. Mitunter sind sogar ganze Szenen daraus entstanden. Kleiner Tipp für alle, die meinem Geschwafel jetzt schwer folgen können: Das erste "Soulslike" hieß KING'S FIELD, erschien für die PS1, erntete schwache Kritiken und es gab seinerzeit de facto keinen Markt dafür.

  2. In den meisten Fällen ist das heute Standard bei solchen Kickstarter-Projekten. Die Qualität der Übersetzung ist ne andere. Bei Bloodstained war es eine einzige Katastrophe, selbst die Anforderungen für die Platin Trophäe war falsch beschrieben. Wie ich kürzlich schon geschrieben hatte, meistens landet das Script in irgendeinen Online-Translator und dann kommt da irgendein Durchfall bei raus. Es reicht vermutlich um den Kontext zu verstehen, aber es ist nicht vergleichbar mit einer Lokalisierung, die von echten Menschen stammt, die auch die Sprache verstehen.

    Also wenn Penny Blood keine Komische Übersetzung haben sollte, wäre ich sogar enttäuscht. :D
    Die zwei ersten Shadow Hearts Teile wurden beide auf Deutsch übersetzt, und beide hatten eine nicht Fehlerfreie Übersetzung. Okay Teil 2 hatte jetzt nicht viele Fehler, aber Teil 1 war stellenweise ziemlich witzig, hier mal einen Beispiel...

  3. In den meisten Fällen ist das heute Standard bei solchen Kickstarter-Projekten. Die Qualität der Übersetzung ist ne andere. Bei Bloodstained war es eine einzige Katastrophe, selbst die Anforderungen für die Platin Trophäe war falsch beschrieben. Wie ich kürzlich schon geschrieben hatte, meistens landet das Script in irgendeinen Online-Translator und dann kommt da irgendein Durchfall bei raus. Es reicht vermutlich um den Kontext zu verstehen, aber es ist nicht vergleichbar mit einer Lokalisierung, die von echten Menschen stammt, die auch die Sprache verstehen.

    Also den gebratenen Frisch in Bloodstained find ich immer noch episch ^^

  4. Hier wird ja schon wieder auf 4 Seiten fleißig diskutiert. Ich finde es auch schade, dass Sony keinen Wert mehr auf JRPGs legt, weil es genau diese JRPGs waren, die mich damals zum Sony Fan gemacht haben.


    Umso schlimmer finde ich, dass man im Hause Sony mit Geld um sich wirft, sobald die Worte "Open World" fallen, denn damit kann ich wirklich nichts mehr anfangen.
    Aber mein Spielegeschmack unterscheidet sich inzwischen extrem vom Mainstream, weshalb mir eigentlich nur noch kleine Nischentitel und Indies bleiben. Die meisten AAA Spiele sind heute nichts mehr für mich.


    Bezüglich dessen, dass es Indie Entwickler heute leichter haben denn je, möchte ich 2 Dinge sagen:
    1. Die erfolgreichen Indiespiele, die man heute so hat, wären früher Spiele gewesen, die von großen Entwicklern entwickelt wurden. Früher haben sich die Entwickler einfach getraut "mehr Risiken" einzugehen und auch mal Nischentitel zu entwickeln, von denen man nicht wusste, wie sie angenommen werden. Es wurde viel mehr experimentiert, wohingegen heute nur noch das gemacht wird, was sich verkauft. Sprich: Open World, Battle Royal, Endzeit Setting, Zombies, GaaS oder Soulslikes.
    Es gab mal Zeiten, da hat Sony auch Spiele wie PaRappa the Rapper, Kula World oder Intelligent Qube zumindest gepublished hat. Solche Spiele würde man heute nur noch von Indie Studios sehen. Dazu kommen noch die ganzen JRPGs und Action Adventures, die man in dieser Form auch nur noch von Third Party Entwicklern oder Indies bekommt.
    2. Würde ich nicht unbedingt sagen, dass es für Indies wirklich leichter geworden ist. Es gibt zwar eine Handvoll Titel die in aller Munde sind, aber es gibt auch Millionen von Titel, die komplett untergehen. Und diese Handvoll Titel, die heute erfolgreich sind, sind es auch nur, weil sie das machen, was früher gestandene Entwicklerstudios gemacht haben, heute aber nicht mehr machen, weil das Verhältnis zwischen Gewinnerwartung und Risiko nicht mehr stimmt.


    Die Gameingindustrie ist einfach nur noch ein Business. Da wo es bei den großen Entwicklern früher noch Träumer gab, die coole Ideen hatten, die sie umsetzten wollten, hat sich das alles in kleine oder Indie Entwicklerstudios verlagert.

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