Toshihiro Nagoshi hat eine beeindruckende Karriere hingelegt, die nicht nur ‚Yakuza‘ heißt. Von Daytona USA bis Super Monkey Ball – Nagoshi hat Erfahrungen gesammelt. Diese soll er jetzt für NetEase mit seinem eigenen Nagoshi Studio einbringen. Mit 4Players sprach er über seine Karriere und sein erstes Projekt bei Geldgeber NetEase.
Nach seinem ersten Halbjahr in der neuen Umgebung ist Nagoshi demnach „fast jeden Tag in Bewerbungsgesprächen“ – er sucht noch immer neue MitarbeiterInnen für sein Studio und dessen erstes Spiel, für das „ein Entwicklungsplan“ schon stehe. Nagoshi-Fans dürfen sich auf ein Konsolenspiel freuen, auch wenn die Marke ‚NetEase‘ zunächst anderes befürchten ließ.
Kein Mobile-Spiel, das ist unmöglich
Doch bei seinem ersten Treffen mit NetEase habe Nagoshi gesagt: „Ich werde kein Mobile-Spiel machen, das ist schlicht unmöglich. Und: Das könnt ihr außerdem viel besser als ich.“ Sie seien zum Glück seiner Meinung gewesen. Keinen Hehl macht Nagoshi darum, dass NetEase das bieten kann, was die Neugründung eines Studios deutlich vereinfacht. „NetEase hat Geld. Und zwar eine ganze Menge Geld“, so Nagoshi.
In den letzten Jahren sei er in der Top-Management-Ebene von Sega angekommen und lief mehr oder weniger „Gefahr“, auch noch CEO zu werden. „Ich bin ein Spieler und Spielemacher, ich möchte meine Karriere dahingehend auch weiter pushen. Schließlich kam ich zu dem Punkt, dass ich dafür bessere Aussichten sah, wenn ich meine eigene Firma gründe und eben nicht weiter bei Sega bleibe“, erklärt Nagoshi.
Was wir von seinem neuen Spiel erwarten können, ist bis heute noch unklar. Es wurde schlicht noch nicht vorgestellt. In älteren Interviews hatte Nagoshi bereits deutlich gemacht, dass sich das neue Spiel nicht zu weit von dem entfernen würde, was Yakuza und Judgment ausmache. Gleichzeitig sei das Setting allein aber auch kein Selling-Point.
Gegenüber 4Players machte er deutlich, dass jeder Spielemacher seine Präferenzen hat. „Ich sage mal so: Jemand, der ein Fußballspiel entwickelt, der hat wahrscheinlich zuvor selbst Fußball gespielt oder ist zumindest ein großer Fan davon. […] Um es kurz zu machen: Ich mag Alkohol und ich mag Frauen – also ja, wahrscheinlich passe ich deshalb so gut zu den Yakuza-Spielen.“
Wie ein Quentin-Tarantino-Film
Konkret wollte er nicht werden, aber immerhin verriet er: „Es wird durchaus Gewalt als Spielelement beinhalten, ich möchte aber nicht zu sehr in Richtung Thriller oder gar Horror gehen. Mein Spiel soll eher wie ein Quentin-Tarantino-Film werden – es darf also durchaus Humor dabei sein. Etwas, das nur einschüchternd oder nur blutig und brutal ist, das passt nicht zu meinem Geschmack – ich will einen menschlichen Touch, etwas Albernheit und etwas Ernsthaftigkeit, danach steht mir aktuell der Sinn.“
Auf die Frage, wann wir das Spiel endlich kennenlernen würden, sagte Nagoshi, er sei nicht der Typ, der etwas lange zurückhalten kann. „Ich denke, ich werde damit viel früher an die Öffentlichkeit gehen als es andere Entwickler täten!“ Vielleicht zur Tokyo Game Show schon im September? Mal sehen.
Bildmaterial: Nagoshi Studio