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Medienecho: The Last of Us Part I wird auch von Kritikern kontrovers besprochen

Am 2. September erscheint The Last of Us Part I und selten war ein so populäres Spiel auch so kontrovers. Es geht natürlich konkret um das Remake. Viele sind der Meinung, es war einfach noch nicht an der Zeit für ein Remake. Andere finden die 79,99 Euro, die Sony aufruft, vollkommen überteuert. Wieder andere freuen sich einfach, eine legendäre Geschichte auf PS5 (und später PCs) erneut zu erleben.

„Das größte Problem von The Last of Us Part I ist nicht der Preis, sondern die Hybris, die dazu führt, dass ein Spiel in ebenso vielen Konsolengenerationen dreimal veröffentlicht wird“, schreibt Fanbyte. Auch für eines der größten Spiele aller Zeiten gäbe es „eine Linie“, findet Autor Kenneth Shepard.

Fantasian HPU

„Eine profitorientierte Behauptung“

„Es ist eine profitorientierte Behauptung, dass Naughty Dogs postapokalyptische Geschichte eine so große kulturelle Bedeutung hat, dass sie ein drittes Mal neu aufgelegt werden muss, um modernen Standards zu entsprechen, und das weniger als zehn Jahre nach der ursprünglichen PlayStation-3-Veröffentlichung und obwohl sie mit günstigeren Mitteln problemlos spielbar ist“, schließt Shepard.

Eurogamer steigt so tief nicht ein. „Ob ihr das braucht, müsst ihr entscheiden“, meint Alexander Bohn-Elias. Er nennt The Last of Us Part I eine „eindrucksvolle Rekonstruktion“ mit „viel Liebe und Köpfchen“. Der „junge Klassiker“ sei „lohnend zukunftssicher gemacht“ worden. Bohn-Elias sieht das Remake als „Glücksfall in Sachen Spielekonservierung und Zugänglichkeit“.

„Lohnend zukunftssicher gemacht“

Schon jetzt wird deutlich, dass das Remake in den Medien ebenso kontrovers besprochen wird, wie es von den Fans diskutiert wurde. IGN konzentriert sich auf die Technik und da gibt es offenbar keine zwei Meinungen. Ein „wunderschönes und durchdachtes Remake“ nennt es IGN-Autor Luke Reilly. Er hat „beeindruckende Verbesserungen“ an der „komplett neu gestalteten Welt“ ausgemacht. In einem Nebensatz merkt er aber auch an, dass The Last of Us Remastered auch schon ziemlich gut war.

Jordan Middler von VGC findet den Unterschied zwischen dem PS4-Remaster und dem PS5-Remake aber durchaus beachtlich. „Manchmal fühlt sich der Unterschied zwischen der PS4- und der PS5-Version des Spiels ähnlich an wie bei Demon’s Souls von Bluepoint. Und das liegt nicht an der weitläufigen Stadt oder den abgenutzten Innenräumen, die fantastisch aussehen, sondern an den Charakteren.“ Mit den überarbeiteten Charakteren habe Naughty Dog sich selbst „viel mehr Raum eingeräumt, um die Geschichte wortlos zu vermitteln“.

„Verbesserungen bestenfalls oberflächlich“

Für die deutsche GamePro ist „der grafische Sprung zwar bemerkenswert, jedoch bietet Part I darüber hinaus kaum nennenswerte Neuerungen, um für ein komplett neues Spielerlebnis zu sorgen.“ Am Ende steht für Autorin Linda Sprenger trotzdem die „beste Version eines Meisterwerks“.

Die wohl schonungslosesten Worte unserer Sichtung führt Blake Hester bei Game Informer auf. In seinem Review „I Thought The Last Of Us Was Better Than This“ nennt er es die „bedauerliche Wahrheit“ von The Last of Us Part I, dass jeder Bereich, in dem es noch ein PS3-Spiel ist, umso deutlicher wird. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich The Last of Us noch liebe, wenn ich diese Version spiele. Ich glaube eher, ich liebe meine Erinnerungen an The Last of Us.“ Die Verbesserungen würden sich bestenfalls oberflächlich und schlimmstenfalls überflüssig anfühlen.

Bildmaterial: The Last of Us Part I, Sony, Naughty Dog

22 Kommentare

  1. Na ja, kommt, über das Vollpreis-Melken von Wii U-Spielen auf Switch, ohne nennenswerte Verbesserungen, wurde sich auch oft genug aufgeregt. :D Immerhin versucht man hier wenigstens, ein Stückweit Verbesserungen gegenüber dem TLoU-Original zu betreiben. Rechtfertigen Detailänderungen den Preis von 80 Euro? Ich finde: Nö. Ist aber auch nur meine Meinung dazu. Da warte ich auch lieber auf einen Sale. PlayStation-Games sind ja generell nicht allzu preisstabil. Nach einer Weile sollte das Ding für die Hälfte zu haben sein. Geduld dürfte sich hier also wiedermal lohnen.

    Generell ist meine subjektive Empfindung aktuell auch: „Arrogant PS3-Sony is back!” Dieses Hohe Ross-Gehabe - „Ach, unsere Produkte kauft man eh mit Handkuss; ganz gleich wie teuer“ -, samt der entsprechenden Preiserhöhungen an allen Ecken und Enden, gefällt mir ebenfalls nicht. Inflation, klar, aber warum ziehen Nintendo und MS hier nicht nach, wenn’s gerade wirklich so inflationär im Gaming-Business ist? So krass in Geldnot kann der Jim Ryan-Konzern doch nicht sein, oder? :/

  2. Bei Nintendo bekommt man wenigsten 5-6 Stunden extra Content bei Sony dagegen entfernt man den Multiplayer. Schon klar das man hier die Leute aushungern lässt für den Multiplayer Modus von Tlof2 aber dennoch ein bitterer bei Geschmack.

    Naja hab das Spiel bereits 3x mal durch ein weiteres mal vllt in 10 Jahren wieder aber der Preis von 80€ ist erstaunlich hochgegriffen wer da mitmacht schadet mehr dem Gaming als das er es unterstützt.

  3. Um hier mal nen Aufschrei zu provozieren, habe den Part 1 nun doch noch vor Erscheinen bestellt (weil ich günstig für nur 22 Euronen nenPs5 Controller dazu bekam, den ich gerade dringend brauche). Damit rückt es nun auch in die wird eher zeitnah gespielt Riege auf, und nicht irgendwann nachgeholt (vermutlich spätestens im kalten dunklen Herbst, will ja Grusel dieses Jahr im Oktober hauptsächlich spielen)
    Ach ja, den Mulitplayer vermisse ich nicht, da ihn nie gespielt hätte.. Für mich persönlich also kein Verlust, aber verstehe, wenn das einigen sauer aufstößt.
    Und nun holt die Fackeln und Mistgabeln! XD

  4. @Yurikotoki Sorry, kein Aufschrei hier. Nur, weil ich dem Remake kritisch gegenüber stehe, heißt das ja lange nicht, dass ich denen, die Bock auf das Spiel haben, den Spaß vermiesen will.
    Also, viel Freude mit dem Spiel, das meine ich ernst! Immerhin bekommst du eines der schönsten Spiele, die du aktuell auf dem Markt bekommen kannst, und, wie Dr. Hasenbein dazu sagen würde:

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