Gestern Abend trendete „Nintendo“ in Großbritannien bei Twitter. Der Grund war für die meisten Videospielfans kein guter. Nintendo erzielte einen Erfolg vor Gericht, der britische Online-Provider verpflichtet, ROM-Seiten zu blockieren.
„Die Unternehmen BT, Virgin Media, EE, Plusnet, Sky und Talk Talk müssen den Zugriff auf Anbieter von Spiele-ROMs blockieren“, berichtet Golem. Fünf ROM-Seiten sind demnach konkret betroffen. Nintendo hat dem Bericht zufolge erfolglos versucht, Kontakt zu den Betreibern aufzunehmen.
Insofern scheint das, was Gegner der Entscheidung als Netz-Zensur bezeichnen, für Nintendo der nächste logische Schritt gewesen zu sein. Die ROM-Seiten sollen rechtlich geschützte Inhalte von Nintendo verwenden, vor allem aber nicht lizenzierte Spiele-Klassiker und aktuelle Spiele wie Super Mario Odyssey, Zelda: Skyward Sword und Animal Crossing: New Horizons zum Download anbieten.
Nintendo steht immer wieder in der Kritik, weil die Firma rigoros ihre Inhalte vor illegalen Verwendungen schützt, gleichzeitig aber alte Spiele „unter Verschluss“ hält. Viele Fans sind der Meinung, Nintendo müsse alte Spiele zugänglich machen oder wohl zumindest tolerieren, wenn sie zugänglich gemacht werden.
Nintendo hingegen sieht das anders und schützt seine Marken wie kaum ein anderer Hersteller in der Branche. Auch Spiele, die man teilweise jahrzehntelang unberührt ließ, schützt man mit kostenintensiven Rechtsstreits. Aktuell wieder erfolgreich.
Bildmaterial: Donkey Kong Country: Tropical Freeze, Nintendo
Wenn Nintendo es wenigstens selbst auf die Reihe bekäme, mal eine ordentliche Emulation ihrer (oder anderer) Klassiker anzubieten, ergäbe dieses vehemente Unterbinden sämtlicher anderer Möglichkeiten ihrerseits immerhin einen Sinn, aber so wie sie es aktuell anstellen, ist es grundsätzlich nachvollziehbar, dass man als Kunde Umwege geht.
Dabei wäre doch durchaus ein Markt da, nur müsse dieser auch attraktiv gestaltet werden.
Einfach nur lieblose Emulation per Streaming und ohne QA anzubieten ist meines Erachtens nach nicht der richtige Weg. Bietet alte Klassiker günstig im Store an, gebt uns mehr Möglichkeiten zur Anpassung (Skalierung, Auflösung, Steuerung) und es würde euch auch gedankt. Es gibt ja bereits verschiedene Sammlungen alter Reihen, welche zumindest in etwa in die richtige Richtung gehen. Daran könnte man sich doch orientieren...
Das Spiele auf nicht Original System gespielt wird ist mir egal. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich selbst kann es nicht, habe es versucht aber mir macht es nur auf der original Hardware Spaß außer PS1 da bevorzuge ich eine PS2.
Es geht mir mehr um die Spiele wo es sich viele sehr einfach machen. Wenn ich ein Spiel entdecke was mir fehlt dann kaufe ich es mir. Wenn es nicht zu kaufen ist dann warte ich bis ich es finde. Aber viele versuchen es gar nicht erst, was durch diese ganzen Angebote auch nicht nötig erscheint.
Wenn muss Nintendo, Sega ... und Sony sich um den erhalt kümmern. Niemand anderes denn die ROM Seiten haben einfach nicht das Recht dazu. Ich wäre für eine gemeinschaftliche Bibliothek.
Bin da vielleicht etwas Extrem nehmt mir das nicht übel. Ich bevorzuge einfach Original und nix anderes.
Man kann halt auch andersherum fragen. Warum sollen die Spieler das respektieren? Ich meine, Urheberrecht an sich ist wie gesagt ein recht modernes Phänomen. Das ist nichts in Stein gemeißeltes. Ich finde es ebenso wie gesagt sehr wohl etwas positives aber man muss doch nicht so tun als wären das irgendwie göttliche Gesetze. Wir sehen ja auch, dass offenbar sich nicht daran gehalten wird also ein "muss" ist das nicht. Fm fall von Lego ist es ja sogar so, dass das Urheberrecht da Lego selber in den Hintern beißt, andere Firmen dürfen mittlerweile eben sehr wohl dasselbe machen. Also wenn ich eine Nachfrage X habe, warum soll Anbieter Y sie nicht befriedigen dürfen? Klar ist es kein Artikel täglichen Bedarfs, klar muss man nicht alles haben aber so what, Nachfrage ist Nachfrage.^^ Ich sehe auch ehrlich gesagt nicht, inwiefern es in jedem Fall besser wäre eine uralte Cartridge zu kaufen als eine Rom zu laden. Hypothetischer Codezeilenschreiber Shinji Ikatawa von Nipponsoft 0815 wird in beiden Fällen keinen Yen erhalten. Mich erinnert es ja ein klein wenig an die Musikindustrie oder Streaming, beides hat die Industrien darauf gebracht legale Möglichkeiten anzubieten, um die Nachfrage zu befriedigen. Heute profitieren wir alle davon.
Wenn das so gehandhabt wird bei roms dann kann ich das ja überall so machen. Ich finde man sollte sich an das Urheberrecht halten egal um was es geht. Ansonsten entsteht eine Gleichgültigkeit.
keine Ahnung ob ich das zu kritisch sehe, jeder soll das für sich selbst entscheiden. Ich bevorzuge jedenfalls die cartridge. Eine rom hat für mich keinen Wert.
bei Lego, bin jetzt nicht Lego interessiert aber hab mal paar Videos von diesem Lego YouTuber gesehen. (Der macht das mit YouTube doch eh nur für Geld und Werbung seines Ladens. Ich glaube nicht das man sonst noch eine Chance hat ) Ich selbst würde mir Lego kaufen und nicht von den anderen Herstellern. Ich denke wer mit Lego aufgewachsen ist wird nur das auch kaufen.
Von der Legalität mal ganz abgesehen finde ich moralisch nichts daran verwerflich, bei alten Spielen ROMS bzw. Emulatoren zu nutzen.
Alleine beim SNES gab es zahlreiche JRPG Perlen, die niemals nach Europa gekommen sind und z.T. nicht mal Japan verlassen haben. Nur so konnte ich als Teenager Perlen wie Final Fantasy IV - VI, Chrono Trigger, Earthbound oder Super Mario RPG kennenlernen. Ganz zu Schweigen von den zahlreichen Fan-Translations wie Seiken Densetsu 3, Treasures of Rudras, Live a Live oder Bahamut Lagoon. Gute Spiele, welche ohne Roms und den Anstrengungen von leidenschaftlichen Fans auf ewig in Japan versumpft wären.
Und bei aller Liebe, einen NTSC SNES mit dazugehöriger, völlig überteuerter Software muss ich mir wirklich nicht gönnen - bei aller Liebe zum Hobby. Da ticke ich mittlerweile ganz anders. Das Wichtigste ist das Spiel selbst. Alles andere, die physische Repräsentation davon, sei es Cardrige, CD, Blu Ray oder Collector's Edition, reizt mich nicht mehr. Und wie es @WolfStark schon so schön beschrieben hatte: die ursprünglichen Entwickler sehen keinen Cent davon, wenn rare Module zu Mondpreisen vertickt werden.
Aber wir müssen auch gar nicht beim SNES bleiben: Auch bei PS1 Spielen gibt es immer noch neue Fanübersetzungen von Sachen, die es nie aus Japan geschafft haben. Beispielsweise die kürzlich erschienene Übersetzung von Racing Lagoon - einer Mischung aus Rennspiel und RPG, von Squaresoft. Natürlich könnte man sich das Original kaufen und dann einen Patch drüber laufen lassen... aber come on.
Oder gehen wir zur PS2: Die Xenosaga, vor allem Teil 3, kannst du für normales Geld nicht mehr erwerben. Kein Spiel der Welt ist 300 Euro Wert. Interessierte sollten auch hier auf Emulation zurückgreifen, anders ist es nicht möglich an diese Perle zu kommen.
Bei modernen Switch Spielen ist das natürlich eine ganz andere Sache, aber alle oben genannten Spiele haben vor zig Jahren ihr Geld schon eingespielt, die Entwickler wurden bezahlt und sind zu 90% der Fälle sowieso nicht mehr bei der alten Firma tätig.