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Activision: Bobby Kotick sieht sich heftiger Kritk von Xbox und PlayStation gegenüber

Viele Schnittmengen haben wir nicht mit Activision (Liste von Activision-Spielen) und das ist vielleicht auch ganz gut so. Immer wieder traten in den letzten Wochen und Monaten Berichte über Fehlverhalten innerhalb der Firma auf. Und immer schien es so, als mogeln sich Activision und Bobby Kotick irgendwie da durch. Bis in dieser Woche die Bombe platzte. Diesmal hat es Activision sogar in die Tagesschau geschafft.

Ein Bericht des Wall Street Journal zeigt auf, dass Activision-Chef Bobby Kotick seit Jahren von dem Fehlverhalten einiger Mitarbeiter gewusst hat. Demnach soll Kotick direkt über die Vorwürfe unterrichtet worden sein, nach denen eine ehemalige Mitarbeiterin von einem männlichen Vorgesetzten zweimal vergewaltigt worden sein soll.

Eine außergerichtliche Einigung soll anschließend erzielt worden sein, über die Kotick den Vorstand des Unternehmens nicht informierte – wie auch über die Vorwürfe nicht. Bei einem anderen Vorfall soll ein männlicher Angestellter mit zwei Wochen Urlaub und einer anderen Position im Unternehmen belohnt worden sein.

Die Liste der Vorwürfe ist lang, Eurogamer hat einige davon gesammelt. So lang, dass im Sommer sogar der Staat Kalifornien auf den Plan trat. Im Anschluss gab es im Unternehmen eine Rundmail von Fran Townsend. Die Klage sei „wahrlich unbegründet und unverantwortlich“, hieß es darin an die MitarbeiterInnen. Die E-Mail sorgte für allerhand Kritik, woraufhin Kotick sie als „ungehörig“ bezeichnete. Das Wall Street Journal berichtet nun, die E-Mail sei von Kotick geschrieben und er habe Townsend nur angewiesen, sie zu verschicken.

Activision Blizzard gab sich in einem ersten Statement wenig einsichtig. Man wirft dem Wall Street Journal vor, im Bericht „wichtige Änderungen, die im Gange sind“ zu ignorieren. Unter der Leitung von Kotick seien „erhebliche Verbesserungen“ vorgenommen worden und es gäbe eine „Null-Toleranz-Politik für unangemessenes Verhalten.“

Das Fass ist übergelaufen.

Jim Ryan und Phil Spencer schalten sich ein

Seitdem hat sich nicht nur eine Gruppe von Aktionären gegen Kotick gewandt. Gestern hat sich Jim Ryan zu Wort gemeldet, der in einer E-Mail schrieb, er sei „entmutigt und ehrlich gesagt fassungslos“. Er sei überzeugt, dass Activision „nicht genug getan“ habe, „um eine tief sitzende Kultur der Diskriminierung und Belästigung anzugehen.“ Bloomberg liegt diese E-Mail vor.

Demnach habe Ryan seinen MitarbeiterInnen auch versichert, dass man sich an Activision gewandt habe, um zu klären, wie Activision reagieren möchte. Heute stimmte nun auch Phil Spencer ein. Er teilte seinen MitarbeiterInnen mit, dass Xbox aufgrund der Berichte „alle Aspekte unserer Beziehung“ evaluieren wolle. Man sei „zutiefst beunruhigt über die schrecklichen Ereignisse und Handlungen„.

Der Druck auf Kotick wird jeden Tag größer.

Bildmaterial: Call of Duty: Modern Warfare, Activision

8 Kommentare

  1. @ElPsy

    Dass es nicht das richtige Thema für die üblichen Kritiken ist, da gebe ich dir Recht. Ich muss sagen, dass ich mich von meinen Emotionen hab leiten lassen - und die sind, vor allem Ryan gegenüber, alles andere als freundlich gesinnt.

    Auf der anderen Seite muss sich besonders Sonys Chef solche Vergleiche gefallen lassen, da sein Team rund um Sony und PlayStation nun mal „vorbelastet“ ist. Das haben sie sich mit ihren dämlichen Zensurbewegungen und dem aggressiven Pro-Female-Gehabe auf YouTube (regelmäßiges Uploaden von Kampfspiel-Turnier-teilnehmenden Frauen, „Women of PlayStation“) selbst eingebrockt.

  2. Allgemein finde ich es doch ein bisschen geschmackslos wenn man ausgerechnet bei einem Thema wo die beiden flachpfeifen ausnahmsweise mal was richtiges sagen, wieder mit den typischen Kritiken um sich haut (die ich zwar nicht Teile, aber an sich legitim sind, nur nicht hier), die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben und im Gegensatz dazu auch komplett unwichtig sind.

    Hey der Philly ist aber ein Guter. Wo Jimmy alles mies macht, hat der Phill in den letzten Jahren ja wohl nen absolut geilen Job gemacht. Habe selten wen erlebt, der in dieser Branche so ne strahlend weiße Weste trägt.

    Der weiß sich und seine Marke zu verkaufen. Bedenkt man, dass die Marke XBox um ein Haar eingestampft worden wäre und dann das was er draus gemacht hat.

    Der Mann hat meinen Respekt verdient..

  3. Hey der Philly ist aber ein Guter. Wo Jimmy alles mies macht, hat der Phill in den letzten Jahren ja wohl nen absolut geilen Job gemacht. Habe selten wen erlebt, der in dieser Branche so ne strahlend weiße Weste trägt.
    Der weiß sich und seine Marke zu verkaufen. Bedenkt man, dass die Marke XBox um ein Haar eingestampft worden wäre und dann das was er draus gemacht hat.

    Der Mann hat meinen Respekt verdient..

    Ja ja der Phil Spencer, der Messias der noch nie in ein Fettnäpfchen getreten ist. Phil Spencer ist ein noch größerer Dampfplauderer als Jim Ryan je sein könnte. Phil Spencer ist ist es der sich immer ins Gespräch rücken muss und dabei zufällig über die japanische Konkurrenz herziehen muss, was schon fast einer Zwangsstörung gleichkommt. Ein Beispiel wären da Floskeln wie “die machen ihre Arbeit sehr gut, aber wir sind besser, Stichwort Playstation Showcase bzw. PS5 Enthüllung”, darüber täuscht auch nicht seine kumpelhafte Art nicht hinweg. Nicht zu vergessen der äußerst unsympathische Move gezielt Third Party (Ninja Theory, Obsidian, DoubleFine, ZeniMax) Entwickler aufzukaufen, um der Konkurrenz Stück für Stück den Garaus zu machen. Ach ja da war ja was noch einem überteuerten Xbox Gold Abo, welches in Windeseile zurückgezogen werden musste, aufgrund einiger berechtigter Reaktionen. Jedenfalls wird Sony jemanden wie dich sicher nicht vermissen, da du ja bereits so penetrant auf deinen Lager Wechsel aufmerksam machen musstest.

    So nun wieder zum Thema, es ist wichtig das beide sich da gemeldet haben ind wenn dann die Konsequenz lautet, das Playstation seine Marketing Kooperationen mit Activision einschränkt oder beendet dann, war die öffentliche Antwort folgerichtig.

  4. Mir war klar, dass hier insbesondere die feministisch geschwängerten MeToo-White Knights bei Sony ihre Empörung zum Ausdruck bringen mussten. Ich sehe es wie Sylver: Nun hat man in „proud California“ brav den Zeigefinger erhoben. Und weiter? Solche Fälle wird es in jeder Firma immer wieder geben. Meistens sogar unentdeckt. Klar, das ist absolut scheiße, aber ich kann da jeder/jedem Belästigten nur ans Herz legen, sich zu wehren. So banal es auch klingt: Es gibt heutzutage ausreichend Stellen, und ganz bestimmt auch in den USA, die gute Hilfe leisten.

    Edit: Geht mir ähnlich. Jim Ryan hat mir PlayStation umso „madiger“ gemacht. Begonnen hat mein persönlicher Sony-Abwärtstrend schon seit Bestätigung der Anti-Ecchi-Richtlinien, als Shawn Layden noch das Zepter führte. Da mich die westlich inspirierten Exclusives von Sony nicht interessieren, verkommt meine PS4 Pro so langsam zum Staubfänger. Leider gibt es auf Xbox kaum nischige Japano-Titel, daher bleibe ich momentan bei der Switch und beiße in den sauren Apfel, wenn’s um schlechte Ports geht.

    Du vermittelst hier gerade massiv den Eindruck, dass du nicht verstehst wie Business gemacht wird.
    Die beiden Vertreter von Sony und MS sprechen hier natürlich in aller erster Linie als Investor, entsprechend sind sie an einem vernünftigen Business Continuity Management seitens ihres Partners interessiert.
    Im Klartext: Wenn Activision Mist baut, drückt das den Kurs, die Zukunftsaussichten und die Investitionsbereitschaft der Investoren. Daher überdenkt man die Partnerschaft und nimmt eventuell Geld raus.
    Glaubst du ernsthaft da geht es irgendjemandem um die Menschen? Niedlich.

  5. Mir wäre beim gesamten Thema eine größere Sachorientierung lieber. Wenn MS und Sony beide investieren, tun sie sich keinen Gefallen damit das Thema wieder aufzuwärmen, anstatt einfach alles seinen Gang gehen zu lassen. Ich bin ehrlich gesagt allgemein bisher eher erschrocken, zu welchen Konsequenzen die Berichterstattung selber bislang geführt hat und halte die Politik die da gefahren wird für nicht gerade sinnvoll.

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