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Berserk-Schöpfer Kentaro Miura mit 54 Jahren verstorben

Heute erschütterte eine traurige Nachricht weltweit Manga- und Anime-Fans. Kentaro Miura ist verstorben, er wurde 54 Jahre alt. Das gab der japanische Verlag Hakusensha via Twitter über den offiziellen „Berserk“-Account bekannt. Demnach sei der berühmte Managaka bereits am 6. Mai verstorben – als Ursache nennt man eine Aortendissektion.

Miuras Meisterwerk: Berserk

Miura wurde im Juli 1966 geboren und feierte (nach ersten Publikationen in der Schülerzeitung) sein Debüt als Mangaka in der bekannten „Weekly Shonen Jump“. Im Folgenden war er an diversen Projekten beteiligt – den meisten dürfte Miura aber für die Schöpfung seines herausragenden Werkes Berserk bekannt sein. Zunächst mit einem One-Shot im Jahr 1988 angedeutet, nahm die Reihe 1989 ihren Anfang und begeistert bis heute Fans weltweit.

Angesiedelt in einer trostlosen „Dark Fantasy“-Welt, handelt Berserk von der leidvollen Reise des Söldners Guts. Das viel gelobte Werk umfasst 363 Kapitel und bleibt bis heute unbeendet. Neue Kapitel erschienen in der jüngeren Vergangenheit, aufgrund von Miuras gesundheitlicher Verfassung, nur noch unregelmäßig.

Berserk erhielt im Laufe der Jahre diverse Anime- und Videospiel-Adaptionen, darunter einen 25-teiligen Anime aus dem Jahr 1997 sowie zwei Anime-Staffeln aus den Jahren 2016 und 2017. Den letzten Videospiel-Auftritt markierte der Musou-Titel Berserk: Band of the Hawks aus dem Jahr 2016.

Es lohnt sich nach wie vor

Einige unter euch werden bislang vielleicht interessiert in Richtung Berserk geschielt, sich aber nicht an die Reihe gewagt haben. Immerhin handelt es sich um ein Mammutwerk, das zudem noch nicht abgeschlossen war und durch Miuras Tod aller Voraussicht nach auch unbeendet bleibt. Das dürfte potenzielle LeserInnen nun umso mehr abschrecken, sich in Guts‘ Geschichte zu investieren – absolut verständlich.

Ich kann trotzdem nur uneingeschränkt raten: Lest Berserk. Miuras Magnum Opus erzählt eine einzigartige Geschichte, die sich respektvoll mit gewichtigen Themen und Fragen über Liebe, Verlust, Rache, Schuld und dem Sinn des Lebens auseinandersetzt. Mit einer unvergleichlichen Bildsprache transportiert, wusste mich Miura nicht nur mit Guts‘ Geschichte, sondern auch visuell stets in seinen Bann zu ziehen.

Nicht umsonst genießt Berserk seinen Status als vielzitiertes Werk und das über diverse Medienformen hinweg. Wer weiß etwa, ob die Souls-Reihe (in der Form, wie wir sie lieben) ohne Berserk je das Licht der Welt erblickt hätte.

Wir wünschen Miuras Angehörigen und Freunden Kraft in dieser schweren Zeit.

Bildmaterial: Hakusensha