Titel | Prinny 1 & 2: Exploded and Reloaded |
12. November 2020 | |
Nippon Ichi Software | |
13. Oktober 2020 | |
NIS America | |
16. Oktober 2020 | |
NIS America | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Nippon Ichi Software |
Genres | Plattform |
Texte |
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Vertonung |
Die Disgaea-Reihe besitzt viele interessante Charaktere mit Charme und Witz. Doch eine der beliebtesten Charakter-Arten sind wohl die Prinny. Es handelt sich hierbei um niedere Dämonen, die aus den Seelen von verstorbenen Verbrechern entstanden sind und nun mit ihren zerbrechlichen Körpern als Sklaven für ihre Taten büßen. Das Lustige an ihnen ist die Tatsache, dass sie unfassbar schnell explodieren. Meistens spielen die Pinguin-ähnlichen Wesen nur eine Nebenrolle, doch auf PlayStation Portable erhielten sie mit „Prinny: Can I Really Be the Hero?“ und „Prinny 2: Dawn of Operation Panties, Dood!“ zwei Spin-off-Titel, in denen sie die Hauptrolle spielten. Mit einem Port für Nintendo Switch bringt NIS America beide Spiele nun in die heutige Zeit.
Können wir wirklich ein Held sein, dood?
Die Story in beiden Spielen ist im Grundgerüst sehr ähnlich. Im ersten Ableger müsst ihr für Overlord Etna ein super leckeres Dessert besorgen, da jemand ihr Essen aus dem Kühlschrank gestohlen hat. Hierfür müssen nun zahlreiche Level durchlebt werden, in denen ihr unterschiedliche Zutaten sammeln müsst. Im zweiten Prinny-Spiel ist der Name das Programm: Das Höschen von Etna ist verschwunden und die Prinny müssen es wiederfinden.
Eine Sache, welche die Prinny-Spiele nun wirklich gut machen, ist mit einem total bekloppten Rahmen eine abgedrehte Geschichte zu erzählen. Die charmanten und lustigen Gespräche mit den unterschiedlichen Charakteren heben die Stimmung und sorgen für nicht nur ein kleines Schmunzeln an mancher Stelle.
Lass uns ein leckeres Dessert kochen, dood!
Bei beiden Spielen handelt es sich um 2D-Plattformer. Euer Prinny kann springen, sprinten, Doppel-Sprünge vollführen und natürlich auch angreifen. Die Level sind teilweise sehr knifflig aufgebaut und verlangen von euch teilweise sehr präzise Sprünge. Leider ist dies nicht wirklich möglich. Die Sprung-Mechanik in beiden Prinny-Spielen war schon, als ich es 2008 gespielt habe, nervig und nicht gut. Im Port hat man daran leider nichts geändert.
Der Grund: Sobald ihr den Prinny in eine Richtung springen lasst, könnt ihr die Richtung nicht noch einmal ändern. Auch die Reichweite ist nicht wirklich zu beeinflussen. Nur mithilfe eines Doppel-Sprunges könntet ihr noch einmal die Richtung ändern und an Höhe gewinnen, aber auch da gilt die Regel: einmal unterwegs, Augen zu und beten. Die Momente, in denen ich aufgrund der starren Mechanik in einen vorher nicht sichtbaren Abgrund oder Gegner gesprungen bin, waren einfach viel zu häufig. Da die Prinny-Spiele von euch teilweise sehr präzise Manöver abverlangen, ist das einfach nur schlecht. Vielleicht bin ich auch einfach zu schlecht? Wer weiß! Wenn man teilweise bis zu zehn Versuche braucht, um einen Abgrund zu überwinden, weil gleichzeitig noch mehrere Gegner angreifen und den Sprung noch schwieriger machen… nun, sagen wir, ich habe das ein oder andere mal in ein Kissen geschrien. Auch ein Treffer eines Feindes wirft euch übrigens kurz zurück und ich hatte das Gefühl, dass dies wohl zu 70 % die Ursache eines Sturzes in den Abgrund war.
Apropos Feinde: Diese könnt ihr im ersten Ableger mit zwei Angriffsmöglichkeiten belagern. Auf dem Boden nutzt ihr eure beiden Schwerter, um eine auf Knopfdruck endlose Angriffskette durchzuführen. In der Luft ist der Angriff ein wenig anders. Dort holt der Prinny ebenfalls seine Schwerter raus, wirft aber dann quasi Projektile schräg nach unten, während er den vorgegebenen Sprungpfad weiterfliegt. Grundsätzlich ist das bei Feinden auf dem Boden okay. Leider gibt es auch viele Gegner in der Luft, bei denen diese Kampfart dann doch ein wenig schwierig zu nutzen ist. Auch bei diversen Bosskämpfen ist diese Art des Kampfes in der Luft nicht wirklich optimal.
Soll ich wirklich meinen Po einsetzen, dood?
Um fliegende Feinde auf den Boden zu bringen, könnt ihr jedoch immerhin eine Stampfattacke einsetzen, damit sie auf den Boden fallen. Eine Stampfattacke kann die Gegner kurz paralysieren und ermöglicht euch, mehr Schaden zuzufügen. In den teilweise extrem knackigen Bosskämpfen müsst ihr den Boss sogar erst mit mehreren Stampfattacken betäuben, bevor ihr überhaupt Schaden ausrichten könnt.
Die Bosskämpfe reichen von super einfach bis hin zu „Ich möchte mir mit meiner Switch den Schädel einschlagen“-schwer. Wirklich cool an den Prinny-Spielen ist, dass die Level unterschiedliche Bossgegner haben, je nachdem, wann im Verlauf des Spieles ihr die Stages betretet. Direkt zu Beginn könnt ihr zwischen einem Großteil der Level auswählen, nach jeder bewältigten Stage vergeht ein wenig Zeit im Spiel. So trefft ihr tagsüber in einer Welt quasi auf andere Gegner als nachts. Sogar die Stages selbst sind dann teilweise ein wenig anders. Auf diese Weise erhöht sich der Wiederspielwert der Prinny-Titel enorm… wenn man sich mehrfach mit der Steuerung rumschlagen möchte.
Im zweiten Prinny-Titel gibt es noch ein paar weitere Mechaniken, um ein wenig mehr zum Kämpfen zu animieren. In beiden Spielen gibt es eine Kombo-Leiste. Während im ersten Ableger diese euch lediglich ein paar extra Punkte und ab und an ein Bonus-Leben gibt, könnt ihr im zweiten Titel mit einer erfolgreichen Kombo in einen extra starken Modus wechseln. Wird dieser aktiviert, bekommen alle Feinde in der Umgebung extrem viel Schaden und ihr bekommt neue Angriffsmanöver. Dies ist vor allem bei den Bossgegnern eine sehr hilfreiche und spaßige Mechanik.
Eins, zwei oder drei? Ob ihr wirklich steht, seht ihr, wenn euch das Licht ausgeht, dood!
Im ersten Prinny-Titel könnt ihr euch entscheiden, ob der Prinny nach nur einem oder nach drei Treffern besiegt ist. Ich habe großen Respekt vor allen, die sich für Ersteres entscheiden. Mein Frustrationslevel war schon immens hoch mit einem Ende des Prinny-Lebens nach drei Treffern. Nach nur einem Treffer zum letzten Checkpoint zurückgeworfen zu werden, klingt für mich nach der absoluten Hölle. Immerhin habt ihr 999 Prinny-Leben, doch diese verschwinden schneller, als man „Ich habe keine Lust mehr auf diesen Mist, dood!“ sagen könnte. Sind diese aufgebraucht, müsst ihr übrigens wirklich komplett von vorne starten. In Prinny 2 habt ihr die zusätzliche Option, nach zwei Treffern ein Leben zu verlieren.
Eine kleine Sache, welche das Gameplay ab und an ein wenig aufmischt, sind Fahrzeuge. An manchen Stellen findet ihr entweder einen Panzer oder eine Art Flugschiff, in welchen ihr herumballern könnt. Diese halten natürlich auch nur eine gewisse Anzahl an Treffern aus, aber es macht durchaus Spaß, mit denen mal ordentlich loslegen zu können.
In beiden Spielen gibt es ein paar extra Dinge zum Freischalten, indem ihr kleine versteckte Monster in den Level findet. Diese sind immer unter der Erde versteckt und können nur durch eine Stampfattacke freigelegt werden. Wer also wirklich alle haben möchte, muss quasi aller paar Meter den Prinny-Po auf den Boden knallen lassen und die flinken Viecher dann schnell besiegen. Generell gibt es einiges freizuschalten im Spiel. Durch das Beenden der Story schaltet ihr zusätzliche Bosskämpfe frei und im zweiten Prinny-Titel könnt ihr sogar eine komplett neue Storyline mit Asagi freischalten, welche ein etwas anderes Gameplay hat. Wer also zusätzliche Stunden mit dem Spiel verbringen möchte, kann dies in dem Prinny-Pack durchaus noch machen.
Wieso ist alles so verschwommen, dood?
Wenn ein PSP-Spiel portiert wird, erwarte ich grundsätzlich keine wundervolle Grafik. Was ich von einem Port auf eine HD-fähige Konsole jedoch erwarte, ist ein gestochen scharfes Bild. Dies liefert mir Prinny 1 & 2: Exploded and Reloaded leider nicht. Während die Level und Hintergründe in einem 3D-Stil erscheinen, sind die Charaktere in 2D-Sprite-Art gezeichnet. Das ist nicht untypisch für die Disgaea-Reihe und finde ich auch an sich gut. Leider wurden die Sprites nicht überarbeitet und nun einfach auf den großen Bildschirm gepackt, was das ganze Bild ein wenig verwaschen aussehen lässt. Nun könnte man meinen, im Handheld-Modus ist das nicht so schlimm. Leider fällt dies auch da auf. Besonders bei größeren Bossgegnern ist es da ein wenig schade, wenn die Sprites einfach unscharf und nicht schön sind. Auch die Menü-Inhalte sind leider nicht überarbeitet und einfach schwammig.
Immerhin kann man sich über die musikalische Untermalung nicht beschweren. Beide Prinny-Spiele haben einen klasse Soundtrack und bieten eine gute englische Sprachausgabe. Wer jedoch keine Lust hat, „dood“ andauernd in englischer Sprache zu hören, der kann das gesamte Spiel auch mit der japanischen Vertonung bewältigen.
Wir sind gar keine Helden, dood!
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Prinny 1•2: Exploded and Reloaded, NIS America
Das der Port so mies umgesetzt wurde lässt mich etwas bereuen mir die LE gekauft zu haben, hoffe das ich mit dem Platforming nicht sooo heftige Probleme habe da ich das Genre sehr mag udn da einiges gewohnt bin, aber hört sich nicht so schön an