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Im Test! Pokémon Schwert und Schild – Erweiterungspass: Die Schneelande der Krone

TitelPokémon Schwert Erweiterungspass: Die Schneelande der Krone
Japan23. Oktober 2020
Nintendo
Nordamerika23. Oktober 2020
Nintendo
Europa23. Oktober 2020
Nintendo
SystemNintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerGame Freak
GenresRPG
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
Vertonungnicht vorhanden

Pokémon Schwert und Schild sind die ersten Spiele der Hauptreihe mit einem Erweiterungspass. Dieser Pass wurde zudem auf zwei DLC-Pakete aufgeteilt. „Die Insel der Rüstung“ öffnete am 17. Juni ihre Pforten für Trainer und lud auf ein Abenteuer im Dojo ein, mit viel Charme und einer Stimmung, die einem Kung-Fu-Film in nichts nachstand. Auch wenn sich die Story zu kurz angefühlt hat, bot die Insel der Rüstung nützliche Funktionen, die einen längeren Aufenthalt lohnenswert machten.

Vor allem für Trainer, die sich im Kampf gegen andere Spieler erproben wollen. Seit dem 23. Oktober ist nun auch der zweite Teil, „Die Schneelande der Krone“, spielbar und lädt Trainer zu einer Expedition in den eisigen Süden Galars ein. Ich habe wieder meine Tasche gepackt und bin für euch in den Zug gestiegen, um nun herauszufinden, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis des Erweiterungspasses stimmt.

Eine Reise für erfahrene Spieler

Am besten könnt ihr die Schneelande ab Level 70 genießen.

Wie bei der Insel der Rüstung erhalten alle Spieler Zugang zum DLC, die den Erweiterungspass gekauft und die Naturzone einmal betreten haben. So können auch neue Spieler direkt die Schneelande der Krone besuchen. Allerdings skalieren die Level der Pokémon im Gegensatz zur Insel der Rüstung nicht mit dem Fortschritt des Spielers mit. Wenn euer Team also nicht mindestens Level 70 hat, dürft ihr in den Schneelanden eine schwere Zeit haben. Aber zumindest eine der neuen Funktionen könnt ihr direkt ausprobieren: das Dynamax-Abenteuer!

Legendäre Pokémon en masse!

»Bis zu vier Spieler können auf ein Dynamax-Abenteuer aufbrechen. Jede dieser Expeditionen besteht aus vier aufeinanderfolgenden Runden an Raids.«

Während die Insel der Rüstung ganz im Fokus der Wettkämpfe gegen andere stand, konzentriert sich der zweite Teil des DLC auf die Zusammenarbeit zwischen Trainern. Durch eine Unterhaltung zwischen dem neuen Charakter Peony und seiner Tochter Mila erfahre ich direkt nach meiner Ankunft vom Dynamax-Abenteuer. Dabei handelt es sich um Expeditionen in ein riesiges Nest voller Dynamax-Pokémon. Weil das Nest hochkonzentrierte Galar-Partikel ausstößt, dürfen nur speziell trainierte Leihpokémon verwendet werden. Bis zu vier Spieler können auf ein Abenteuer aufbrechen und jede dieser Expeditionen besteht aus vier aufeinanderfolgenden Runden an Raids. Nach jedem Raid darf ich das besiegte Raid-Pokémon fangen.

Dies ist sehr zu empfehlen, da die Fangrate hier immer 100 Prozent beträgt. Noch dazu haben die Pokémon im Dynamax-Abenteuer eine stark erhöhte Chance, schillernd zu sein. Nach jedem Raid können die Spieler entscheiden, ob sie ihr aktuelles Pokémon mit dem gerade gefangenen austauschen möchten. Es kann allerdings immer nur ein Spieler ein Pokémon tauschen, hier ist also strategisches Planen wichtig.

Auf dem Abenteuer findet man viele Gigadynamax-Pokémon!

Denn das Team sollte für den letzten Raid besonders gut vorbereitet sein: Der letzte Raid ist immer ein legendäres Pokémon! Alle Legendären aus den vorigen Hauptspielen sind so zu finden, inklusive der Ultrabestien. Wie aber für die Serie üblich, sind manche der Pokémon nur in jeweils einer der Editionen nativ zu finden, beispielsweise Xerneas in Pokémon Schild und Yveltal in Pokémon Schwert. Mysteriöse Pokémon wie Jirachi, Darkrai oder Arceus sind allerdings nicht mit von der Partie.

Keine Zeit für langes Nachdenken

Einziges Manko am Dynamax-Abenteuer ist die Eingabezeit. Das Spiel lässt einem weniger als eine Minute, um Entscheidungen zu treffen. In der Zeit schaffe ich es gerade so, alle Wege einmal anzuschauen. Auch das Beraten mit Mitspielern, ob und wer ein gefangenes Pokémon gegen sein aktuelles austauscht, ist so ziemlich hektisch. Ein bisschen mehr Bedenkzeit wäre hier ganz gut gewesen.

Ich schaffe es, mit einem Team aus NPCs ein Suicune zu besiegen und darf einen Ball meiner Wahl werfen, denn auch hier ist die Fangrate 100 Prozent. Nachdem das Abenteuer abgeschlossen ist, kommt nun der schwierige Teil: Von den vier gefangenen Pokémon darf ich nur eins behalten. Wähle ich das legendäre Pokémon, kann ich dieses in nachfolgenden Raids nicht noch einmal fangen, auch wenn es am Ende als Raid-Boss auftaucht. Ich wähle eines der Pokémon und bekomme im Anschluss noch ein paar Dyna-Erze als Belohnung, die ich am Eingang gegen nützliche Items eintauschen kann.

Eine neue Legende

»Der Hauptfokus der Story liegt auf der Legende über den Herrscher der Reichen Ernte. Dieses geheimnisvolle Pokémon soll einst Fruchtbarkeit über das Land gebracht haben.«

Nachdem ich zurück ins Tageslicht getreten bin, betrachte ich die normalen Raid-Nester mit leichter Abneigung. Ich verspüre keinerlei Motivation mehr, einen normalen Raid zu machen, da ein mühevoll erkämpfter Sieg nicht automatisch ein gefangenes Pokémon bedeutet. Das ist für mich der dickste Pluspunkt am Dyna-Abenteuer, dass ich auch genau weiß, dass ich eines der Pokémon am Ende behalten darf. Ich wende mich also von den Nestern ab und marschiere den Pfad entlang zu einem kleinen Dorf namens Freezedale. Dort treffe ich erneut auf Peony, der für mich Notizen zu drei Legenden der Kronen-Schneelande vorbereitet hat. Die Notizen enthalten allerdings nichts als vage Gerüchte. Ich schnappe mir also eine Expeditions-Uniform und erkunde die Kronen-Schneelande auf der Suche nach Hinweisen.

Der Hauptfokus liegt auf der Legende über den Herrscher der Reichen Ernte. Dieses geheimnisvolle Pokémon soll einst Fruchtbarkeit über das Land gebracht haben und ist das Maskottchen von Freezedale. Es beginnt eine lustige kleine Schnitzeljagd, bei der ich mich von Hinweis zu Hinweis hangele und immer mehr über die Geschichte des Herrschers aufdecke. Einzig die vielen Begegnungen mit Peony trüben den Spaß ein wenig. Wo er anfangs noch ganz witzig wirkte, werden seine Unterbrechungen zunehmend störender. Die Interaktionen mit ihm wirken etwas erzwungen, als hätten die Entwickler etwas zu sehr versucht, die Handlung aufzulockern und krampfhaft Comedy-Sketches einzubauen.

Winterwunderland

»Alte Tempelruinen, Friedhöfe, frostige Wälder, verzweigte Höhlen und ein Schollenmeer sorgen für reichlich visuelle Abwechslung beim Erkunden.«

Davon lasse ich mich aber nicht abhalten und erkunde weiter die Schneelande. Alte Tempelruinen, Friedhöfe, frostige Wälder, verzweigte Höhlen und ein Schollenmeer sorgen für reichlich visuelle Abwechslung beim Erkunden. In der südlichen Hälfte der Schneelande wird das Klima wieder etwas wärmer. Dort hat sich der Schnee zurückgezogen und gibt den Blick auf eine große Wiesenfläche frei, in deren Mitte ein riesiger rosafarbener Baum in den Himmel ragt und zu Screenshots einlädt.

Und all das wird von neuen Klängen untermalt, die eine herrliche Winterstimmung aufkommen lassen. Besonders die Musik des Herrschers der Reichen Ernte sowie die Bossmusik der legendären Pokémon in den Dyna-Abenteuern haben es mir angetan. Während das eine Musikstück mystisch klingt und die Stimmung einer längst vergangenen Zeit widerspiegelt, erzeugt das andere eine epische Atmosphäre, die für die legendären Pokémon mehr als angemessen ist und noch Stunden später im Kopf bleibt.

Nachdem ich alle von Peonys Expeditionen abgeschlossen habe, kann ich noch weitere Geheimnisse in den Schneelanden aufdecken. Beispielsweise treffe ich abhängig von der Tageszeit berühmte Persönlichkeiten und entdecke das eine oder andere Objekt, das zu einer weiteren Begegnung mit einem seltenen Pokémon führt. Und wenn mir das Erkunden einmal zu anstrengend wird, kann ich noch beim Galar-Star-Turnier antreten. Dieses neu eingeführte Turnier lässt mich Seite an Seite mit meinen Lieblingstrainern wie Mary oder den Arenaleitern kämpfen und verspricht ein fettes Preisgeld am Ende.

Gemeinsam statt einsam

Das erstmalige Erkunden und das Durchspielen der Geschichte haben mich am Ende auf ungefähr acht bis zehn Stunden Spielzeit gebracht. Also schon deutlich mehr als auf der Insel der Rüstung, die ich nach etwa vier Stunden schon abgeschlossen hatte. Nach dem ersten DLC war ich noch skeptisch, was das Preis-Leistungs-Verhältnis anbelangt. Aber jetzt, wo ich auch den zweiten Teil gespielt habe, denke ich, dass die 24 Euro ein fairer Preis sind. Die Storys in beiden DLCs mögen etwas kurz ausfallen, allerdings bietet der Erweiterungspass über diese erste Spielzeit hinaus noch Mehrwert.

Man bekommt viele neue Möglichkeiten, um sich ein gutes Team für die kompetitive Szene zusammenzustellen, aber auch der Spaß mit Freunden kommt nicht zu kurz. Am meisten Zeit habe ich tatsächlich mit dem Dynamax-Abenteuer verbracht, da ich mich per Passwort mit meinen Freunden verbinden und nach schillernden Pokémon jagen konnte. Jede Runde ist aufs Neue ein Erlebnis, da man abgesehen vom legendären Pokémon nicht vorher wissen kann, welchen Pokémon man auf dem Weg begegnet. Pokémon-Fans können hier auf jeden Fall beruhigt zuschlagen. Für Neueinsteiger gibt es sogar seit November ein Bundle, bei dem der Erweiterungspass direkt mit dabei ist.

 

Story

Der Hauptcharakter trifft auf Peony, der zu einer Legenden-Expedition einlädt, bei der die Geheimnisse um den Herrscher der Reichen Ernte gelüftet werden.

Gameplay

Das neue Dynamax-Abenteuer macht vieles richtig, was bei Standardraids schieflief.

Grafik

Qualitativ kein Unterschied zum Hauptspiel, optisch aber definitiv schön anzusehen.

Sound

Der tolle Soundtrack von Pokémon Schwert und Schild wurde um neue, stimmige Stücke erweitert.

Sonstiges

„Die Schneelande der Krone“ ergänzt das Hauptspiel um weitere neue Funktionen, Attacken und über 200 Pokémon aus älteren Generationen.

Bildmaterial: Pokémon Schwert und Schild, Nintendo, The Pokémon Company / Game Freak

1 Kommentar

  1. Danke für den Test, aber nach wie vor können mich beide DLC nicht locken...
    Aber schön zu lesen, daß hier vom Umfang etwas mehr hergibt

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