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Im Test! Doom 64

TitelDoom 64
Japan20. März 2020
Bethesda Softworks
Nordamerika20. März 2020
Bethesda Softworks
Europa20. März 2020
Bethesda Softworks
SystemPlayStation 4, Xbox One, PCs, Switch
Getestet fürXbox One
Entwicklerid Software, Nightdive Studios
GenresEgo-Shooter
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungDeutschland Nordamerika 

Neben der Hauptserie, welche ihr Debüt bereits im Jahre 1993 auf MS-DOS feierte, gab es mit Doom 64 auch einen Nintendo-64-Ableger des Ur-Vaters des Shooter-Genres aus den 90er-Jahren. Doom 64 erschien erstmals im Jahre 1997 für Nintendo 64 und war ein komplett eigenständiger Titel mit eigener Story, neuen Maps und sogar einigen neuen Gegnerarten.

Für Nintendo 64 war Doom 64 neben den meist familienfreundlichen Titeln wie Zelda, Mario und Konsorten ein ungewöhnlich harter Titel für Nintendo-Verhältnisse. Ein Doom-Spiel für eine Nintendo-Konsole war damals sicherlich etwas Außergewöhnliches. Der Titel erhielt zur damaligen Zeit zwar eher gemischte Wertungen, welche letztendlich aber doch eher positiv ausfielen.

Gewohnt brachiale Shooter-Action

Für alle Doom-Fans ließ sich id Software zum Anlass der Veröffentlichung von Doom Eternal, dem neuesten Teil der Hauptserie, etwas ganz Besonderes einfallen. Denn Doom 64 sollte als aufgehübschter und modernisierter Port für PlayStation 4, Xbox One, PCs und für Nintendo Switch erscheinen. So können nun endlich alle Doom-Fans in den Genuss des Titels aus dem Jahre 1997 kommen.

Der Port von Doom 64 war ursprünglich für Vorbesteller von Doom Eternal als kostenlose Beigabe in Form eines DLC-Codes enthalten, kann nun aber auch eigenständig in den jeweiligen Stores für je 4,99 Euro erworben werden.

Ob die moderne und aufgehübschte Portierung, welche von Nightdive Studios entwickelt wurde, halten kann, was sie verspricht, und ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Ein Marine gegen die Horden der Dämonen

Die Story von Doom 64 setzt direkt nach Doom 2 an, in welchem der Doom Slayer die Erde vor einer drohenden Dämonen-Invasion rettete. Um die Gefahr einer weiteren Invasion zu beseitigen, bombardierte das Militär die Forschungsstationen auf den Himmelskörpern Phobos und Deimos mit Atomwaffen.

Furchteinflößende Bossgegner erwarten euch

Durch diese radioaktiven Angriffe wurde jedoch auch jegliche Möglichkeit ausgeschlossen, diese Forschungseinrichtungen genauer zu untersuchen. Diese Chance nutzte ein neuer Dämon, welcher „Mother Demon“ genannt wird, um sich unbemerkt in der Marsbasis einzunisten und eine neue Armee von Dämonen heranzuziehen, um die Menschheit erneut heimzusuchen und auszulöschen.

Als dies bekannt wird, entsendet die Menschheit einen Marine-Spezialtrupp, um die befallene Marsbasis ein für alle Mal zu säubern und den Dämonen den Garaus zu machen. Doch wie sollte es auch anders sein, wird dieser Trupp bis auf eine einzige Marine-Einheit komplett ausgelöscht.

Ihr übernehmt nun also die Rolle dieses Marine-Soldaten, welcher sich allein gegen die Horden der Dämonen zur Wehr setzen muss, um die Menschheit zu retten und die dämonischen Invasoren ein für alle Mal in die Flucht zu schlagen.

Spielerisch setzt der Titel auf Altbewährtes

Spielerisch hält sich Doom 64 sehr strikt an die beiden Vorgänger und bietet klassisches Shooter-Gameplay mit 32 eigens für diese Version kreierten und interessanten Levels, welche mit Dämonen quasi nur so vollgestopft sind.

»Ihr durchquert die unzähligen Maps dabei wie im Rausch, stets auf der Suche nach dem nächsten Schlüssel sowie besseren Waffen und erledigt auf diesem Weg natürlich auch dutzende Dämonen.«

Ihr durchquert die unzähligen Maps dabei wie im Rausch, stets auf der Suche nach dem nächsten Schlüssel sowie besseren Waffen und erledigt auf diesem Weg natürlich auch dutzende Dämonen. Doom-typisch erwartet euch im Verlauf der Story auch der ein oder andere spannende Bossfight. Diese stellen dabei die spielerischen Highlights von Doom 64 dar.

Der Großteil der Waffen von Doom 64 wurde außerdem direkt vom Vorgänger Doom 2 übernommen und diese verfügen nun teilweise auch über Rückstoß, um das Feeling noch etwas authentischer zu gestalten. Neu hinzugekommen ist die dämonische Laserkanone „Unmaker“, welche durch drei in den Leveln versteckte Artefakte aufgerüstet werden kann.

Doom 64 bietet also altbewährte Shooter-Kost und lehnt sich, was Änderungen und Anpassungen anbelangt, nicht weit aus dem Fenster. Wer simple Shooter-Kost und die Doom-Reihe mag, wird sicherlich auch mit Doom 64 Spaß haben.

Technische Möglichkeiten der 64-Bit-Konsole genutzt

Auf der technischen Seite wurden die Möglichkeiten und Vorteile von Nintendos 64-Bit-Heimkonsole gut genutzt. So konnten die Entwickler mit einer weiterentwickelten Doom-2-Engine nun farbig beleuchtete Räume gestalten, welche den Maps nochmal eine ganz andere Atmosphäre und Vielfalt verleihen. Auch waren im Vergleich zu den PC-Teilen bessere Texturen nun möglich und so macht Doom 64 einen deutlich schärferen und knackigeren Eindruck als die PC-Gegenstücke.

Natürlich darf man dennoch nicht vergessen, dass es sich um einen Port eines Spiels aus dem Jahre 1997 handelt und die Optik heutzutage absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Alles in allem ist Doom 64 aber auch heute noch gut spielbar und dank einiger Anpassungen wie beispielsweise einem 16:9-Modus und butterweichen 60 FPS an moderne Verhältnisse angepasst. So macht Doom 64 auch auf einem großen Monitor oder TV-Gerät eine gute Figur.

Leider ohne den brachialen Metal-Sound

Doom 64 kommt soundtechnisch leider ohne den brachialen Metal-Soundtrack der modernen Doom-Teile daher. Der brachiale Soundtrack, der aus der Feder des Komponisten Mick Gordon stammt, verleiht den modernen Doom-Titeln das gewisse Extra und treibt euch regelrecht durch die actiongeladenen Level.

Auch die Gruselstimmung kommt nicht zu kurz

Bei Doom 64 arbeiteten die Entwickler dagegen mit einfacheren Klangteppichen, welche eine beklemmende Atmosphäre vermitteln sollen. Diese fällt bei Doom 64 somit ein Stück bedrohlicher aus als bei den modernen Doom-Titeln, welche den Fokus deutlich mehr auf Highspeed-Action legen.

Die Soundeffekte können sich jedoch hören lassen und machen auch heute noch eine gute Figur. Egal, ob das bedrohliche Grunzen der zahlreichen Gegner oder aber der wuchtige Klang eurer abgefeuerten Waffe, die Effekte können gemessen am Alter des Titels stets überzeugen.

Ursprünglich war auch ein Multiplayer-Modus für Doom 64 geplant. Da während der Entwicklung des Titels jedoch nicht mehr genug Zeit vorhanden war, um diesen fertigzustellen, wurde die Idee dann letztendlich verworfen und der Titel erschien ohne einen Mehrspieler-Modus.

Fazit

Doom 64 bietet alles, was man von einem Doom-Titel erwarten könnte. Brachiale Shooter-Action mit 32 eigens für die Konsole kreierten Levels, spannende Bossfights und eine ordentliche Umsetzung für moderne Konsolen und PCs. Nightdive Studios haben bei der Portierung ganze Arbeit geleistet und bescherten dem Titel neben einem 16:9-Modus auch butterweiche 60 FPS und die Möglichkeit, den Titel in 4K zu spielen.

Alle Doom- und Shooter-Fans können also bedenkenlos zugreifen. Spieler, die mit dem Shooter-Genre nicht so viel anfangen können, sollten sich vielleicht erst noch das ein oder andere Gameplay-Video ansehen, um herauszufinden, ob das Spiel den eigenen Geschmack trifft.

Da es sich um eine Portierung eines Titels aus dem Jahre 1997 handelt, muss man einige Sachen natürlich mit genügend Abstand betrachten. Sowohl grafisch als auch soundtechnisch kann der Titel natürlich keinesfalls mit modernen Titeln konkurrieren. Dennoch ist Doom 64 auch heute noch gut spielbar und macht immer noch eine gute Figur.

 

Story

Als einziger überlebender Marine-Soldat müsst ihr die von Dämonen befallene Marsbasis säubern. Schlagt die Horden der Dämonen ein für alle Mal in die Flucht, um die Menschheit zu retten.

Gameplay

Gewohnt brachiale Shooter-Action, wie man es von einem Doom-Titel eben gewohnt ist. 32 eigens für diese Version kreierte Level sorgen dabei für Langzeitaction.

Grafik

Neue Effekte wie farblich gestaltete Räume und bessere Texturen sorgen für eine schönere Optik im Vergleich zu den PC-Gegenstücken. Trotz des Alters auch heute noch ansehnlich.

Sound

Gute Soundeffekte und beklemmende Klangteppiche sorgen für Atmosphäre. Leider ohne den schmetternden Metal-Sound der modernen Doom-Teile.

Sonstiges

Wie auch im Original bietet der Port von Doom 64 leider keinen Mehrspieler-Modus. Dieser hätte dem Titel sicherlich gutgetan und zu noch besseren Wertungen verholfen.

Bildmaterial: Doom 64, Bethesda Softworks / id Software, Nightdive Studios