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Im Test! Star Wars Jedi Knight: Jedi Academy

TitelStar Wars Jedi Knight: Jedi Academy
Japan26. März 2020
Aspyr Media
Nordamerika26. März 2020
Aspyr Media
Europa26. März 2020
Aspyr Media
SystemPlayStation 4, Nintendo Switch
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerRaven Software
GenresAction-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungDeutschland Nordamerika 

Die Jedi-Knight-Serie gilt speziell unter Star-Wars-Fans bis heute als eine der besten Star-Wars-Spielereihen, die es jemals gegeben hat. Diesen Umstand hat die Reihe vor allem einem Titel zu verdanken, Star Wars Jedi Knight: Jedi Academy, welcher die Reihe endgültig in den Fokus sehr vieler PC- und Xbox-Spieler gerückt hatte. Der Titel erschien ursprünglich bereits im Jahre 2003 für PCs und Xbox und sorgte neben der Knights-of-the-Old-Republic-Reihe für Begeisterungsstürme bei den Fans.

Zum größten Teil lag das am für damalige Verhältnisse sehr ausgereiften und abwechslungsreichen Multiplayer-Modus, welcher neben „Free for All“ auch „Capture the Flag“ und einige weitere Spielmodi bot. Das „Kampfsystem“ (beziehungsweise wie ihr das Lichtschwert führen konntet) war für damalige Verhältnisse revolutionär und einzigartig und hielt die Spieler lange Zeit motiviert und bei Laune.

Erstmals kann man seinen Charakter frei nach den eigenen Wünschen gestalten.

Der Singleplayer-Modus von Jedi Academy galt hingegen schon damals als der schwächste der Jedi-Knight-Reihe. Vor allem nach der sehr guten Kampagne des Vorgängers Jedi Knight 2: Jedi Outcast hatten sich viele Fans deutlich mehr vom Nachfolger erhofft. Dennoch wurde, wie bereits erwähnt, der Multiplayer-Modus im Vergleich zum Vorgänger nochmal um ein ganzes Stück erweitert und verfeinert und war so gesehen ein Ausgleich zum eher mittelmäßigen Story-Abenteuer des neuesten Teils.

Der amerikanische Entwickler Aspyr Media gab 2019 dann schließlich bekannt, dass man an Umsetzungen von Jedi Knight 2: Jedi Outcast und Jedi Knight: Jedi Academy für PlayStation 4 und Nintendo Switch arbeite. Jedi Academy sollte sogar mit dem beliebten Multiplayer-Modus erscheinen und somit für reichlich Langzeitmotivation sorgen.

Diese Ankündigung kam für viele Star-Wars-Fans sehr überraschend, da sich Disney, der aktuelle Rechteinhaber der Star-Wars-Lizenz, eigentlich vom Expanded Universe, zu welchem auch die Jedi-Knight-Reihe zählt, distanziert hatte. Disney wollte lediglich Kanon-Content zur Star-Wars-Lizenz veröffentlichen. Das stieß vielen Fans natürlich sauer auf, da erst das Expanded Universe, welches äußerst viele interessante Charaktere und Sidestories eingeführt hatte, die Marke Star Wars erst zu dem gemacht hatte, was sie heute ist.

Umso erfreulicher ist es jetzt natürlich, Umsetzungen der beiden Jedi-Knight-Abenteuer auf modernen Konsolen zu sehen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja in Zukunft doch noch die Fortsetzung mit Kyle Katarn, welche sich die Fans schon seit vielen Jahren so sehr wünschen.

In unserem Test erfahrt ihr ausführlich, was Star Wars Jedi Knight: Jedi Academy so besonders macht und warum sich selbst heute, ganze 17 Jahre später, immer noch Spieler erbitterte Kämpfe im Online-Modus liefern.

Eure Ausbildung zum Jedi beginnt

In Jedi Academy übernehmt ihr nicht wie in den Vorgängern die Rolle des Ex-Söldners Kyle Katarn, sondern die des jungen Jedi-Padawans Jaden Korr. Jaden befindet sich auf dem Weg zum Tempel der Jedi, um in den Künsten der Macht unterwiesen zu werden. Kyle Katarn hingegen fungiert neben Luke Skywalker als Lehrmeister im Tempel der Jedi auf dem Rebellen-Planeten Yavin 4.

Die Ausbildung im Tempel der Jedi beginnt.

Bei der Gestaltung eures Charakters habt ihr erstmals in der Jedi-Knight-Reihe weitestgehend freie Wahl, denn ihr könnt über Rasse, Geschlecht und das Design eures Lichtschwerts entscheiden.

Während des Spiels habt ihr außerdem die Wahl, ob ihr euch der dunklen oder der hellen Seite der Macht anschließen wollt. Dies bestimmt über den späteren Verlauf und Ausgang der Storyline.

Als junger Padawan Jaden Korr beginnt ihr also nun eure Ausbildung im Tempel der Jedi und werdet mit den Kräften der Macht und des Lichtschwertkampfs vertraut gemacht und nach und nach auf verschiedene Missionen in der gesamten Galaxis entsandt.

Im Verlauf der Story trefft ihr außerdem auf einen altbekannten Widersacher. Dieses Zusammentreffen bringt die Geschichte von Jedi Academy dann erst so richtig ins Rollen. Jede weitere Info hierzu wäre aber als Spoiler anzusehen und die Spannung sollte ja erhalten bleiben.

Mehr oder weniger spannende Missionen quer durch die Galaxis

Beim Missionsdesign muss man sagen, da kommt Jedi Academy keinesfalls an dessen Vorgänger Jedi Outcast heran. Denn dieses wirkt oft zusammengewürfelt und nicht immer wie aus einem Guss. Nach jeder abgeschlossenen Mission werdet ihr beispielsweise wieder zurück auf die Missionskarte geworfen und sollt euch dort für die nächste Mission entscheiden. Das wirkt oft etwas lieblos und wahllos aneinandergereiht und hätte auch schöner inszeniert werden können.

Immer wieder treiben Bossfights die Spannung in die Höhe.

Nach dem Beenden von Schlüsselmissionen wird die eigentliche Storyline des Spiels in Cutscenes vorangetrieben. Auch einige mehr oder weniger spannende Bossfights haben es ins Spiel geschafft. Diese stellen vielleicht sogar die Highlights der ansonsten doch recht seichten Kampagne dar.

Als Hauptwaffe dient bei Jedi Academy natürlich das obligatorische Lichtschwert. Aber auch allerhand Feuerwaffen wie beispielsweise den beliebten E-11-Blaster, welchen auch die Sturmtruppen nutzen, könnt ihr zu eurem Vorteil verwenden. Das Spiel legt den Fokus aber ganz klar auf das Lichtschwert, denn die zahlreichen Kämpfe mit den finsteren Sith sind eindeutig auf den Schwertkampf ausgelegt.

Einen ganz anderen Eindruck macht hingegen der sehr ausgereifte und spaßige Multiplayer-Modus von Jedi Academy. Neben etlichen Anpassungsmöglichkeiten für euren Charakter gibt es auch in Sachen Spielmodi-Auswahl und Balancing absolut keine Gründe zur Beanstandung.

»Auf Konsolen hingegen arten die Lichtschwertduelle im Multiplayer-Modus durch die Stick-Steuerung doch gerne in Hektik und Chaos aus.«

Vor allem im Multiplayer-Modus macht sich jedoch die im Vergleich zur PC-Fassung deutlich trägere Konsolensteuerung bemerkbar. Speziell in den hektischen Lichtschwertduellen hatte man auf PCs stets das Gefühl, die Kontrolle über die Situation zu haben. Auf Konsolen hingegen arten die Lichtschwertduelle durch die Stick-Steuerung doch gerne in Hektik und Chaos aus. Vielleicht ist das aber auch einfach nur Übungssache und man gewöhnt sich früher oder später an die etwas andere Steuerung.

Der PlayStation-4- und Nintendo-Switch-Port von Jedi Academy bot zum Release außerdem die Möglichkeit, zusammen mit PC-Spielern zu spielen. Da dies jedoch in purem Chaos ausartete, entschied sich der Entwickler Aspyr dazu, die Spielserver wieder getrennt zu schalten. Diese Entscheidung halte ich für sehr schade, da speziell Crossplay dafür gesorgt hätte, dem Multiplayer-Modus in puncto Spieleranzahl wieder richtig Leben einzuhauchen. Immerhin darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Titel aus dem Jahre 2003 handelt und dementsprechend nicht mehr die Masse an Spielern im Multiplayer-Modus aktiv sind.

Optisch aus dem letzten Jahrzehnt, aber gut angepasst

Der Multiplayer-Modus tröstet über die seichte Kampagne hinweg.

Bei der Optik muss man ganz klar erwähnen, dass das Spiel aus dem Jahre 2003 stammt und dementsprechend nicht mit Titeln wie beispielsweise „Star Wars: Fallen Order“ mithalten kann. Dennoch wurde Jedi Academy an moderne Umstände angepasst und so läuft das Spiel mit Kantenglättung und meist stabilen 60 Frames. Hier und da kommt es mal zu einem kleinen Einbruch der Bildrate, dies ist aber selten wirklich störend.

Auch an einen 16:9-Modus haben die Entwickler gedacht und so ist das Spiel sowohl auf PlayStation 4 als auch auf Nintendo Switch einwandfrei spielbar. Auch auf größeren Monitoren macht das Spiel eine gute Figur und sieht trotz seines Alters immer noch passabel und spielbar aus.

Gewohnt phänomenaler Soundtrack mit deutscher Synchronisation

Soundtechnisch gibt sich Jedi Academy, wie eigentlich jedes andere Star-Wars-Spiel auch, absolut keine Blöße. Denn neben dem fantastischen Star-Wars-Soundtrack gibt es auch eine komplette deutsche Synchronisation, teilweise sogar mit Originalsprechern aus den Filmen. Fans der originalen Vertonung können das Spiel jedoch wahlweise auch in Englisch spielen.

Einzig und allein bei den Soundeffekten muss man erwähnen, dass diese nicht neu abgemischt wurden und sich teilweise doch etwas blechern oder schlecht abgemischt anhören. Das ist soundtechnisch wohl der einzige Kritikpunkt und bei einem Port eines so alten Titels noch verkraftbar.

Das schnellere Speicher- und Ladesystem ist Gold wert

Anders als bei der Portierung von Jedi Outcast hat sich der Entwickler Aspyr, was das Speichersystem von Jedi Academy anbelangt, deutlich mehr Mühe gegeben.

Denn das überarbeitete Speichersystem ermöglicht es euch, euren aktuellen Spielstand innerhalb einer Sekunde zu speichern. Ihr müsst den Speichervorgang zwar immer noch manuell im Hauptmenü auslösen, jedoch funktioniert das nun deutlich schneller, als es noch beim Jedi-Outcast-Port der Fall war.

Da Jedi Academy neben einigen Trial-and-Error-Passagen auch den ein oder anderen knackigen Bossfight bietet, kommt das deutlich flinkere Speicher- und Ladesystem natürlich gelegen und vermeidet unnötigen Frust mit zu langen Speicher- und Ladezeiten.

Fazit

Vor allem für Fans der Jedi-Knight-Reihe und Star-Wars-Fans allgemein ist die Umsetzung von Star Wars Jedi Knight: Jedi Academy für PlayStation 4 und Nintendo Switch auf jeden Fall einen Blick wert. Der Titel bietet neben der doch etwas seichteren Singleplayer-Kampagne einen interessanten Multiplayer-Modus mit etlichen Spielmodi. Hier wird die Zeit allerdings zeigen müssen, wie viele Spieler sich auch über einen längeren Zeitraum mit diesem Online-Modus befassen und ob der Titel auch in einigen Monaten noch so aktiv wie beispielsweise auf PCs gespielt wird. Da sich der Entwickler Aspyr gegen eine Crossplay-Funktion entschieden hat, sind die Lager jedoch geteilt, was über einen längeren Zeitraum für deutlich weniger Spieler sorgen dürfte.

Technisch gibt es an den beiden Ports aber fast nichts zu mäkeln. Sowohl auf Nintendo Switch als auch auf PlayStation 4 sieht das Spiel dem Alter entsprechend gut aus, bietet meist flüssige 60 Frames pro Sekunde und einen 16:9-Modus, welcher das Spiel auch auf großen und modernen Bildschirmen gut aussehen lässt. Auch soundtechnisch zeigt sich der Titel von seiner besten Seite und bis auf einige Soundeffekte lässt sich auch hier nichts Negatives ankreiden.

Für Star-Wars- und Jedi-Knight-Fans ist Jedi Academy also uneingeschränkt zu empfehlen. Alle anderen müssen überlegen, ob ihnen ein eher mittelmäßiger Story-Modus und ein zwar spaßiger, aber über einen längeren Zeitraum gesehen wahrscheinlich leerer Multiplayer-Modus das Geld wert sind. Falls ihr auf der Suche nach einem sehr guten Singleplayer-Star-Wars-Abenteuer seid, würde ich die Umsetzung von Jedi Knight 2: Jedi Outcast für PlayStation 4 oder Nintendo Switch vorziehen. Diese bietet jedoch keinen Multiplayer-Modus.

 

Story

Der junge Padawan Jaden Korr muss sich mit der Macht vertraut machen und Missionen in der Galaxis absolvieren. Ein altbekannter Widersacher hat es jedoch auf euch abgesehen.

Gameplay

Verschiedene Missionen in der gesamten Galaxis inklusive Bossfights warten auf euch. Für Multiplayer-Fans gibt es einen abwechslungsreichen Online-Modus obendrauf.

Grafik

Grafisch natürlich nicht auf dem neuesten Stand, aber mit Kantenglättung, meistens 60 Frames pro Sekunde und 16:9-Modus auch heute noch einigermaßen ansehnlich und spielbar.

Sound

Der fantastische Soundtrack und die deutsche Synchronisation sind sehr gelungen. Die Soundeffekte jedoch oft nicht perfekt abgemischt und teilweise etwas blechern.

Sonstiges

Das deutlich schnellere und überarbeitete Speicher- und Ladesystem erspart euch etwas Frust bei den Trial-and-Error-Passagen.

Bildmaterial: Star Wars Jedi Knight: Jedi Academy, Aspyr Media / Raven Software

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