Titel | Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX |
06.03.20 | |
Nintendo | |
06.03.20 | |
Nintendo | |
06.03.20 | |
Nintendo | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Spike Chunsoft |
Genres | Dungeon-RPG |
Texte |
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Vertonung | Keine |
Wahrscheinlich jeder Fan der Pokémon-Reihe wünschte sich mindestens schon einmal, auch im realen Leben ein Pokémon-Trainer zu sein. Auch ich hatte diesen Wunsch, vor allem als Kind, oft. Der Gedanke, selbst eines der niedlichen Monster zu sein, kam mir nicht unbedingt. Dies änderte sich mit Pokémon Mystery Dungeon: Team Rot und Team Blau für Nintendo Game Boy Advance und Nintendo DS. In diesen Spin-off-Spielen ist das Gameplay recht anders als in der Hauptreihe. Die Serie feiert nun mit Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX ihr Debüt auf Nintendos Hybrid-Konsole durch ein Remake der ersten beiden Ableger.
Ein kafkaeskes Pokémon-Abenteuer
Sobald ihr Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX startet, müsst ihr ein kleines Quiz absolvieren. Dieses soll eure Persönlichkeit bestimmen und weist euch anschließend eines von 16 Starter-Pokémon zu. Gefällt euch die Auswahl nicht, könnt ihr euch anschließend selbst einen Starter auswählen. Danach müsst ihr ein Partner-Pokémon bestimmen. Dieses wird euch für eine lange Zeit in der Story begleiten.
Kurz darauf erwacht ihr in der Welt der Pokémon und schnell wird klar, ihr seid eigentlich ein Mensch! Euer ausgewählter Partner findet euch bewusstlos auf einer Wiese. Kurz darauf macht ihr euch jedoch gemeinsam zur Rettung eines Raupi auf. Dieses ist in einem der Mysteriösen Dungeons gelandet. Hierbei handelt es sich um Gebiete, welche immer wieder ihren Aufbau ändern. Dies ist natürlich aus Gameplay-Gründen so geregelt, denn immer bei dem Betreten eines Dungeon verändert sich die Struktur und die Platzierung der Items.
Nachdem das Kind von Smettbo gerettet wurde, wird von euch ein Retterteam gegründet. Diese machen sich die Rettung von Pokémon in Not zur Aufgabe. Davon gibt es in letzter Zeit immer häufigere Fälle. Der Grund hierfür liegt in immer häufiger auftauchenden Naturkatastrophen, deren Ursprung jedoch unbekannt ist. Natürlich werdet ihr im Laufe der Story herausfinden, was eigentlich los ist und wieso ihr überhaupt in ein Pokémon verwandelt wurdet.
Auf in die Dungeons!
Der Ablauf in Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX ist stark geregelt: Euer Pokémon wacht morgens auf und trifft sich außerhalb seines Hauses mit dem Partner-Taschenmonster. Entweder wird dann die Story vorangetrieben und ihr bekommt diverse Zwischensequenzen sowie neue Aufgaben oder ihr müsst Rettungsaufträge erfüllen, damit letztendlich auch die Geschichte weitergeht. Nach erfülltem Gang in einen Dungeon geht es ins Bett, damit das Ganze am nächsten Tag wieder von vorn losgeht.
Wer jedoch unvorbereitet auf Abenteuerreise geht, der wird schnell auf die Nase fallen. Deswegen sollte man sich vor jedem Gang in den nächsten Dungeon auf dem Pokémon-Platz vorbereiten. Dort bekommt ihr im Kecleon-Laden Heil-Gegenstände und andere nützliche Items. Außerdem können dort Technische Maschinen (TM) gekauft werden. Mithilfe dieser Gegenstände können eure Pokémon neue Attacken erlernen.
Euer Inventar ist vor allem zu Beginn des Spieles recht begrenzt. Darum ist ein Besuch bei Kangama nach nahezu jedem Abenteuer wichtig. Dort können Gegenstände gelagert und abgeholt werden. Im Laufe des Spiels sammeln sich da einige wichtige Dinge an, aber vor allem Heil-Items sollte man immer dabei haben. Denn je nachdem, mit welchen Pokémon man sich in das Abenteuer stürzt, kann Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX recht knackig werden.
Natürlich gibt es auch noch eine Bank, bei der ihr euer Geld abgeben könnt. Das solltet ihr auch machen, denn bei einer Niederlage verliert ihr all euer Erspartes und sämtliche Gegenstände, die ihr bei euch tragt. Bei dem gefräßigen Schluppuck könnt ihr eure Angriffe „verlinken“. Dies bedeutet einfach, dass mehrere Angriffe hintereinander eingesetzt werden können. Dies kann ordentlich reinhauen, bringt euch aber bei fehlenden Angriffspunkten dann schneller in Schwierigkeiten als ihr wollt. Denn die zusätzlichen Angriffe werden auch dann eingesetzt, falls ein Gegner bereits besiegt ist und da jede Attacke nur eine begrenzte Anzahl an Ausführungen hat, gehen dann wertvolle Punkte verloren.
Das Retterteam muss wachsen!
Ihr seid natürlich nicht die ganze Zeit mit nur zwei Pokémon unterwegs. Nach kurzer Zeit können sich euch andere Pokémon anschließen, wenn ihr sie in einem Dungeon besiegt habt. Die Wahrscheinlichkeit, ob euch ein neues Monster begleitet, ist bei jedem Pokémon unterschiedlich und lässt sich durch diverse Fähigkeiten erhöhen. Im Vergleich zum Original sind eure festen Teams auf drei Mitglieder geschrumpft, es können euch aber bis zu fünf weitere Pokémon in einem Dungeon zusätzlich begleiten. Hierfür müsst ihr sie wie erwähnt im Kampf besiegen, nach dem Dungeon können sie sich euch dann anschließen.
Dies geht jedoch nur, wenn das jeweilige Pokémon-Camp bereits freigeschaltet wurde. Neue Camps könnt ihr bei Knuddeluff in der Stadt erwerben. Dabei sind manche Camps ganz schön teuer, aber wer ein bisschen sparsam spielt, hat in kurzer Zeit alle Gebiete freigeschaltet. Schade: Im Original konntet ihr die Camps sogar betreten und darin zwischen den rekrutierten Pokémon umherlaufen. All das ist im Remake deutlich simpler gestaltet. Ihr wählt aus einem Menü einfach das gewünschte Gebiet aus und könnt dort dann auf die jeweiligen Monster zugreifen.
Eure Optionen liegen dann darin, ein Taschenmonster mithilfe von Gummibohnen zu verstärken, sie wegzuschicken oder mit Gegenständen zu verbessern. Die Gummibohnen erhöhen einen zufälligen Wert und geben möglicherweise neue geheime Fähigkeiten. Diese sind zahlreich: Eine Fähigkeit, die schneller Pokémon rekrutiert oder eine Fähigkeit, welche gelegentlich Angriffspunkte erfrischt. Diese Gummis gab es früher schon, allerdings gibt es nun nicht mehr für jedes einzelne Element eigene Bohnen.
Viele Quality-of-Life-Verbesserungen…
Bevor ihr euch nun in ein Abenteuer stürzt, sollte man Rettungsaufträge bei der Pelipper-Post annehmen. Am sinnvollsten ist es da natürlich, möglichst viele Aufgaben in einem Dungeon zu sammeln und diese nach und nach zu erledigen. Als Belohnungen winken nicht nur Geld und Gegenstände, denn manchmal könnt ihr dann sogar den Auftraggeber rekrutieren. Mehrere Team-Slots ermöglichen auch das Erschaffen von verschiedenen Truppen, um nicht immer eure Aufstellung ändern zu müssen. Ebenfalls kann auf dem Auswahlbildschirm für den Dungeon noch einmal auf das Lager und die Bank zugegriffen werden.
Anders als in der Hauptreihe lauft ihr mit eurem Retterteam durch zufallsgenerierte Gegenden. Trefft ihr auf ein feindliches Pokémon, wechselt das Geschehen nicht in einen eigenen Kampf-Bildschirm, denn die Action findet direkt statt. In Kombination mit den Schultertasten könnt ihr dann eine von vier Attacken auswählen und bekommt dabei direkt angezeigt, ob es ein effektiver Angriff ist oder nicht. Eure Bewegung findet in einem Feld-Muster statt, ihr könnt euch in acht Richtungen bewegen. Hierbei ist jeder Zug eures Anführers auch eine Aktion für den Gegner. Diese bewegen sich nur, wenn ihr euch bewegt. Zeit zum Planen ist also genug. Manche Attacken können übrigens auch über mehrere Felder hinweg treffen und dementsprechend solltet ihr eure Strategie anpassen.
…doch sind wirklich alle sinnvoll?
Um es Einsteigern leichter zu machen, gibt es neue Optionen und Änderungen, von denen ich teilweise persönlich kein großer Fan bin. Habt ihr im Original den A-Knopf betätigt, hat euer Pokémon einfach einen Stoß gemacht, welcher den Gegnern ein wenig Schaden zugefügt hat. Dies reichte in Kämpfen meist aus und wenn es schwieriger wurde, packte man die „richtigen“ Attacken aus. Dies wurde nun komplett entfernt und der A-Angriff dient quasi als automatischer Angriff. Dabei wird einer der vier Angriffe des Pokémon automatisch ausgewählt und ausgeführt. Man kann also Kämpfe theoretisch durch Spammen von A gewinnen. Wirklich zu empfehlen ist das aber nicht, da die Wahl nicht immer optimal ausfällt und ehrlich gesagt nimmt dies dem Spiel auch seinen Reiz.
Eine weitere Option ist das automatische Laufen. Dabei sprintet das Pokémon völlig automatisch durch den Dungeon zu den nächsten Items oder zur nächsten Treppe und wird nur von Gegnern aufgehalten. Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber durch die Kombination mit den automatischen Attacken kann man auf diese Weise das Spiel sich selbst spielen lassen. Das finde ich ein wenig schade. Hinzu kommt dann noch eine weitere Sache, bei der sich das Spiel fast schon selbst spielt.
Wie bereits erwähnt können euch bis zu sieben weitere Pokémon begleiten. Diese werden allesamt von der CPU selbst gesteuert und ihr könnt immer nur über die Aktionen des Anführers, zwischen dem jederzeit gewechselt werden kann, selbst entscheiden. Habt ihr also eine vollständige Gruppe, dann macht ihr eine Aktion und schaut dann einfach nur noch zu. Ihr könnt durch Taktik-Einstellungen noch entscheiden, wie sich eure festen Teammitglieder verhalten sollen. Über die Aktionen der neu hinzugekommenen Freunde könnt ihr keine Einstellungen vornehmen. Ärgerlich wird es dann, wenn man neue Monster rekrutieren möchte, denn hierfür muss der Anführer den letzten Schlag ausführen. Zugegeben, bei einem Bosskampf ist es immerhin ganz cool, wenn da acht Pokémon volles Feuer geben.
In Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX trefft ihr nur auf Pokémon aus den ersten drei Generationen. Hierbei gibt es jedoch ein paar Ausnahmen, die wir euch an der Stelle natürlich nicht verraten wollen. Ebenfalls neu sind die Mega-Entwicklungen, welche ihr nach einiger Spielzeit durchführen könnt und die eure Pokémon deutlich stärker machen. Ebenfalls neu sind hungrige Pokémon, die ihr in den Dungeons antreffen könnt. Gebt ihr denen etwas zu essen, schließen sie sich euch direkt an.
Wie aus einem Bilderbuch
Mit dem Remake hat man sich für einen recht schicken Look entschieden, der die ganze Optik so darstellt, als würde man sich ein mit Wasserfarben gemaltes Bilderbuch anschauen. Auf dem Bildschirm einer Nintendo Switch sieht das wirklich klasse aus und die 3D-Modelle der Pokémon sind liebevoll gestaltet. Lediglich auf dem großen Bildschirm kann der Stil dafür sorgen, dass der Hintergrund im Vergleich zu den Pokémon ein wenig „verwaschen“ aussieht.
Auf der musikalischen Ebene gibt es nichts zu meckern. Es gibt tolle neue Versionen von alten Melodien und nervig wird es eigentlich nie. Wobei ich zugeben muss, dass ich dann doch irgendwann von der super fröhlichen Musik in der Stadt ab und an zu viel hatte.
Ein repetitives, aber spaßiges Abenteuer
Trotz der kleinen Macken, welche die Neuerungen teilweise mit sich bringen, spielt sich Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX gut und kann echt süchtig machen. Letztendlich ist der Ablauf jedoch ziemlich repetitiv und könnte so manchen Spieler schnell langweilen. Auch die optisch ziemlich langweiligen Dungeons können schnell öde werden.
Doch wer Fan von Dungeon-RPG- oder „Roguelike“-Spielen ist, kann hier viel Spaß haben. Zumal der Charme der Charaktere einen sehr großen Teil dazu beiträgt. Wer sich noch immer nicht sicher ist, ob der Titel etwas für einen ist, sollte sich einfach die Demo aus dem eShop herunterladen. Euren Fortschritt könnt ihr dann sogar in die Vollversion übernehmen.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX, Nintendo / Spike Chunsoft
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