Wer momentan nicht genug von dem staubsaugenden Grünling im Geisterhotel bekommen kann, für den hat Nintendo die passenden Inhalte parat. Denn mit dem Mehrspieler-Paket erwarten Fans von Luigi’s Mansion 3 neue Inhalte, die sich auf den Mehrspielermodus konzentrieren.
Das Mehrspieler-Paket ist in zwei Teile unterteilt, wobei wir einen Blick auf den ersten Teil des Bundles werfen konnten. Die zweite Hälfte wird erst am 31. Juli 2020 nachgereicht. Inwieweit sich die Anschaffung des neuen Paketes lohnt, könnt ihr in unserem Angespielt! nachlesen.
Vom Geisterjäger zum Diskogänger
Doch welche Inhalte erwarten Käufer des Pakets überhaupt? Für rund 9,99 Euro erhalten Spieler insgesamt sechs neue Minispiele für den Polterpark sowie sechs neue Kostüme für den Wirrwarrturm, aufgeteilt auf beide Pakete.
Im ersten Paket kann Luigi sich in eine Ritterrüstung schmeißen, wie eine Mumie einbandagieren oder in feinster Diskomanier in das bunte Treiben der 80er-Jahre begeben. Natürlich könnt ihr auch hier die unterschiedlichen Farben verwenden, die euch schon für das Standard-Outfit zur Verfügung standen. So kommt etwas mehr Abwechslung unter die Spieler, die ihr Aussehen nun etwas individueller einstellen können. Natürlich kleidet sich auch Fluigi gemäß dem gewählten Outfit.
Allerdings muss hierbei gesagt sein, dass die Kostüme rein kosmetischer Natur sind. Ihr erhaltet dadurch keine Boni wie beispielsweise stärkere Saugkraft oder mehr Lebensenergie. Das Einzige, was sich durch die Auswahl eures Kostümes ändert, sind die unterschiedlichen Etagen des Wirrwarrturms. Habt ihr das Diskogänger-Outfit ausgewählt, so kann es beispielsweise passieren, dass ihr mit Neonfarbe bepinselte Geister auf der Tanzfläche einsaugen müsst.
Die Etagen richten sich dabei an den entsprechenden Leveln, die sich im Hauptspiel befinden. Rein optisch sind die Etagen wirklich gut umgesetzt. Ebenso wie im Hauptspiel strotzen die Etagen nur so vor Detailreichtum und beeindrucken unter anderem durch ihre Lichtkulisse. Während euch in Disko-Manier grelle Farben entgegenleuchten, warten als Mumie verkleidet düstere Katakomben, die nur spärlich mit Fackeln ausgeleuchtet sind. Für Stimmung ist auf den einzelnen Etagen also gesorgt!
Achtung, elektrisches Feld!
Ein wenig mehr Abwechslung ins Spielgeschehen bringen da die drei neuen Minispiele. Am meisten Spaß hat mir die Grusel-Geisterjagd gemacht, da sich dieses Spiel stark an der Kernmechanik des Hauptspiels orientiert. Euer Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu erlangen, indem ihr Geister einsaugt. Sollte euch bereits bekannt vorkommen, nicht wahr?
Der Clou an dem Minispiel sind die unterschiedlichen Bodenplatten. Mit der Zeit ändern sich diese nämlich in besondere Platten, die Blitze abgeben, sobald ihr Timer abgelaufen ist. Befindet ihr euch dann mit dem einzusaugenden Geist auf so einer Platte, entwischt euch nicht nur der Geist, sondern ihr verliert auch drei gesammelte Punkte.
So müsst ihr taktisch vorgehen und euch gut überlegen, in welche Richtung ihr Luigi steuern wollt und wann ihr besser vom Geist ablassen solltet, bevor euch noch der Blitz trifft. Ihr müsst zudem beachten, dass nicht jeder Geist die gleiche Anzahl an Punkten gibt. Die einfachen Geister geben jeweils nur einen Punkt, während besonders starke Geister mehr Punkte geben. So fühlt sich jede Runde der Grusel-Geisterjagd anders an!
Und als ob es damit noch nicht genug wäre, taucht ab und an der Polter-Pinscher auf und beglückt einen glücklichen Spieler mit einem Upgrade für den Staubsauger. Somit habt ihr beim Einsaugen keine Leiste mehr, bis ihr den Geist umherschleudern könnt, sondern könnt direkt loslegen. Ein wirklich spaßiges Minispiel!
Oh nein, bitte nicht der Schwan …
Meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr: Ich werde den Plastik-Schwan aus dem Hauptspiel nicht los! Schon in der Story von mir gehasst, schwang ich mich für dieses „Angespielt!“ in der Fluss-Münzjagd wieder auf den aufblasbaren Schwimmgefährten. Ihr befindet euch in diesem Minispiel nämlich in einer reißenden Strömung zwischen zwei Wasserfällen und müsst versuchen, so viele Münzen wie möglich einzusammeln.
So weit, so einfach, denkt ihr? Falsch! Denn zwischen euch und den Münzen stehen ein Haufen Baumstämme und Bomben, die ebenfalls im Wasser treiben. Wer hier die Steuerung nicht meisterhaft beherrscht, der landet auch gerne mal in den Stacheln am Rand. Und glaubt mir, die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig!
Mit eurem Staubsauger könnt ihr entweder ein- oder aussagen. Je nachdem ändert sich natürlich eure Bewegungsrichtung. Zudem reagiert der Schwanenring ein wenig verzögert zu eurem Staubsaugersaugen, um das Geschehen so realistisch wie möglich zu halten. In der Hektik kann es da mal passieren, dass der Schwan mit euch durchgeht!
Ein wirklich sehr großer Kritikpunkt an dem Spiel ist aber nicht die gewöhnungsbedürftige Steuerung, sondern der Verlust eurer Münzen. Fliegt ihr den Wasserfall hinunter oder begegnet den Stacheln beziehungsweise einer Bombe, verliert ihr ALL EURE Münzen. Somit kommt es lediglich in den letzten Spielminuten darauf an, Münzen einzusammeln, theoretisch könntet ihr euch vorher die ganze Zeit treiben lassen. Diese Prämisse ist im Minispiel Grusel-Geisterjagd deutlich besser gelöst, da man hier nur einen Teil seiner Punkte verliert. Wirklich schade!
Völkerball trifft Obstsalat
Dagegen kommt es bei Schreckwegball schlichtweg auf euren Skill und euer Einschätzungsvermögen bezüglich Abprallprozesse an. Denn hier werden die Spieler in zwei unterschiedliche Mannschaften aufgeteilt, die sich dann gegenseitig mit Obst beschießen müssen. Donnert die Melone aus eurem Staubsaugerrohr, müsst ihr hoffen, das Geschoss im richtigen Winkel abzuschießen.
Die verschossene Munition zerschellt nämlich nicht einfach an Wänden, sondern prallt gemäß der geltenden physikalischen Gesetze (Eintrittswinkel = Austrittswinkel) ab. So kann es sein, dass ein Spieler von einem vermeintlich verfehlenden Geschoss doch noch getroffen wird. Bleibt das Obst in der eigenen Hälfte liegen, kann natürlich zurückgeschossen werden.
Dieses Hin- und Herschießen bringt eine wirklich spaßige Dynamik in das Minispiel, was man von anderen so nicht kennt. Ihr müsst ständig auf der Hut sein und die Flugbahnen des Obstes verfolgen, das auf euch zufliegt. Nachdem ihr dreimal getroffen wurdet, scheidet ihr aus der Runde aus. Geschieht das mit eurem gesamten Team, erhält das gegnerische Team den Punkt.
Spiel, Spaß und Spannung?
Alles in allem sind die neuen Minispiele für den Polterpark das Geld wert. Natürlich liegt es am persönlichen Empfinden, welches der neuen Minispiele euch Spaß macht und welches eher nicht. Schade ist hier allerdings, dass ihr die Minispiele nicht online, sondern nur lokal mit Freunden auf der Couch spielen könnt. Den Online-Modus vermisst man hier schmerzlich.
Eher weniger lohnen die neuen Kostüme, in die sich Luigi schmeißen kann. Zwar könnt ihr den Wirrwarrturm online bestreiten und euch so von der Masse mit eurem selbst gewählten Outfit in der richtigen Farbkombo abheben, allerdings geben die Kostüme neben dem optischen Effekt keine weiteren Fähigkeiten. Dafür sind die Etagen des Wirrwarrturms echt schön anzusehen, wenn Luigi sich entsprechend in Schale geschmissen hat.
Da der zweite Teil des Mehrspieler-Paketes drei weitere Minispiele bringen wird, kann ich noch nicht abschätzen, ob das Mehrspieler-Paket sein Geld wert ist. Allerdings könnt ihr mit dem ersten Teil schon euren Spaß haben, wenn ihr entsprechend Freunde im realen Leben besitzt, mit denen ihr auf einer Couch zusammenkommen könnt.
Bildmaterial: Luigi’s Mansion 3, Nintendo / Next Level Games
Konnte leider noch nicht den Mehrspieler ausprobieren.
Aber wenns gefällt werd ich auf ein Sale warten. Für 10 Euro ist mir das etwas zu wenig.