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Im Test! The Coma 2: Vicious Sisters

Titel The Coma 2: Vicious Sisters
Japan 28. Januar 2020
Headup, WhisperGames
Nordamerika 28. Januar 2020
Headup, WhisperGames
Europa 28. Januar 2020
Headup, WhisperGames
System PC
Getestet für PC
Entwickler Devespresso Games
Genres Horror-Sidescroller
Texte
Japan Nordamerika
Vertonung koreanisch

Nach dem Erfolg von The Coma: Cutting Class, welches unter „The Coma: Recut“ neu aufgelegt wurde, setzt Entwickler Devespresso Games mit The Coma 2: Vicious Sisters den Horror im koreanischen Sehwa-District fort. Der Steam-Titel hat seit dem 28. Januar seinen Early-Access-Status verlassen. Im gleichen Zuge wurden alle alten Speicherstände gelöscht, um ein vollständigeres Spielerlebnis zu bieten. Ob uns die verdrehte Parallelwelt, aka „The Coma“, Schauer über den Rücken gejagt hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Schülerin Mina Park macht eine schwere Zeit durch: Ihr Kumpel Youngho ist plötzlich in ein tiefes Koma gefallen. Gleichzeitig geht der Schulalltag weiter und Prüfungen sowie ungebetene Verehrer üben eine zusätzliche Belastung aus. Als wäre das nicht schon genug, endet ein langer Tag in der Sehwa High nicht in den heimischen vier Wänden.

Nachdem der unheimliche Blutmond am Himmel aufgegangen ist, findet sich die junge Frau in einer schrecklichen Version ihrer Schule wieder. Zerbrochene, verformte Körper füllen die Innenräume der Lehranstalt. Alles wirkt dunkel, heruntergekommen und gefährlich. Kann Mina diese Parallelwelt wieder verlassen?

Gefahr an jeder Ecke

In diesem Horror-Sidescroller bewegt sich die Schülerin durch Gänge und Wege, in denen viele Gefahren schlummern. Manchmal greifen abartige Klauen aus der Decke nach ihr. Zuckende Körper schlagen nach allem, was sich ihnen nähert. Giftige Dämpfe bersten aus Gewächsen, die den Sehwa-District überziehen. Um nur ein paar Bedrohungen zu nennen.

Man sollte deshalb mit offenen Augen durch das Spiel gehen. Gefahren können im Voraus vermieden werden, wenn man gut genug aufpasst. Ein gezielter Sprint oder Dash retten oft vor Verletzungen und bringen Mina halbwegs sicher durch „das Koma“. Aufmerksame Spieler werden mit den „Standardgefahren“ dieses Titels kaum Probleme haben.

Unterwegs gibt es einige Items zu finden, die das schwere Los der Schülerin etwas erleichtern können. Neben Gegenständen, um die Lebensleiste zu füllen, gibt es auch solche, die der Ausdauer auf die Sprünge helfen, Blutungen stoppen oder Vergiftungen heilen. Mina kann aber nur eine Handvoll Dinge in ihren Rucksack stecken, weshalb man sich genau überlegen sollte, was man mitnimmt. Hier muss man aber nicht zu sparsam sein. Es gibt relativ viele Items zu finden und notfalls können welche an Automaten gekauft werden. Solange man das nötige Kleingeld hat, versteht sich.

Queen of Horror

Die Krone für das tödlichste Wesen im sogenannten Koma geht aber eindeutig an die »Vicious Sister«. Fast sieht sie aus wie eine normale Frau im schicken Business-Outfit. Ihre langen Gliedmaßen und das tentakelüberzogene Gesicht erinnern aber lebhaft daran, dass sie alles andere als ein Mensch ist.

Wie besessen sucht sie die Ecken und Winkel der Parallelwelt ab. Wenn man ihre Absätze aus der Ferne klackern hört, sollte man schleunigst ein Versteck suchen. Sei es in einem Spind oder unter einem Tisch – Hauptsache, das Monster sieht euch nicht! Die drohende Gefahr ist aber noch nicht vorbei, denn sie kann Mina atmen hören. Um die Luft anzuhalten, muss ein QTE mit den Pfeiltasten erfolgreich eingetippt werden.

Randbemerkung und milder Spoiler: Sie ist nicht das einzige übermächtige Monster, das Mina an den Kragen will. Tatsächlich gibt es da noch ein weiteres Wesen, das aber merkwürdigerweise einen kurzen Auftritt hat. Ein neues Monster für jede neue Map wäre eigentlich eine lustige Idee gewesen.

Renn!

Wenn sie Mina entdeckt, bricht sie in ein Geschrei aus, das einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Danach sprintet sie in unheimlichem Tempo los und versucht, die Schülerin zwischen ihre abartig langen Krallen zu bekommen. Wenn es so weit kommt, bedeutet das das Aus. Egal, wie viel von Minas Lebensbalken übrig ist, egal wie viele Heil- und Ausdaueritems sie hat, ihre verrückte Stalkerin tötet sie auf der Stelle.

Nur ein Gegenstand kann die junge Frau noch retten, wenn sie in die Fänge der „bösartigen Schwester“ gerät. Ein Pfefferspray wehrt das Monster für kurze Zeit ab und eröffnet ein kurzes Zeitfenster, um davonzulaufen.

Die Entwickler haben alles richtig gemacht, denn sie haben einen Gegner erschaffen, der mir so richtig Angst eingejagt hat. Gerade weil die „Vicious Sister“ so schnell, gefährlich und abartig ist, wollte ich ihr gar nicht erst begegnen. Wenn ich dann ihre Absätze durch die Gänge und Straßen hallen hörte, war ich gespannt wie ein Bogen und suchte verzweifelt nach Unterschlupf. Dass sie nicht zwangsläufig das Zimmer betreten muss, in welchem ich mich gerade aufhalte, war mir völlig egal. Hauptsache versteckt!

Stalker

Die Gefahr, von der bösartigen Schwester erwischt zu werden, sitzt einem fast ständig im Nacken und bildet den Kern des Horrors in diesem Spiel. Wie schon erwähnt ist dieser Aspekt des Ablegers gut gelungen. Stellenweise wurde es mir aber auch zu viel. Wenn man die Gegend nach einem Questitem absucht oder nach Collectibles Ausschau hält und ständig diesem mächtigen Gegner in die Arme rennt oder auch nur sehr häufig dessen Schritte hört – es strengt an.

Die Begegnungen sind meist zufällig und können, so vermute ich zumindest, durch langsames Gehen und das Ausschalten des Feuerzeuges leichter vermieden werden. Trotzdem gab es Stellen im Spiel, da konnte ich die langbeinige Tentakel-Frau scheinbar gar nicht mehr abschütteln. Die Punkte, an denen Grusel ins Nervtötende umschwenkte, hielten sich zum Glück aber in Grenzen.

Ärgerlich war, dass man inmitten einer wilden Verfolgungsjagd immer noch (versehentlich) Dinge anklicken konnte, die einen inneren Monolog in Mina auslösen. Wenn die Handlung um einen herum daraufhin zum Stehen kommen würde, wäre das alles kein Problem. Nur leider kann so ein Textblock gerne einmal den Tod bedeuten, denn der „Vicious Sister“ ist es recht herzlich egal, ob Mina sich in Ruhe die Inschrift an einer Tür durchliest.

Unschön, aber schön

Natürlich gibt es auch noch mehr zu tun, als immer nur um das nackte Überleben zu kämpfen. Es finden sich vereinzelt ein paar nette, nicht allzu anspruchsvolle Rätsel. Notizen bringen einem die Spielwelt näher und es gibt sogar ein paar NPCs, mit denen man plaudern kann. Alles verpackt in eine schrecklich-schöne, handgezeichnete Parallelwelt, die voller gruseliger Details steckt. Dabei sind die Landschaften, trotz sich wiederholender Assets, abwechslungsreich und versprühen einen unheimlichen Charme.

Auch die Charaktermodelle und Animationen können sich sehen lassen und werten damit den Gesamteindruck stark auf. Einzig das Hin- und Hergewippe der Personen während der Dialoge mutete etwas seltsam an. Ich schätze, es sollte die Atmung der Charaktere simulieren, wirkte jedoch ziemlich unnatürlich.

Ein paar wichtige Story-Sequenzen werden in dynamischen Standbildern erzählt. Oft sind diese Abbildungen in Comic-Panels dargestellt und mit Sprechblasen überblendet. Was jetzt nicht so spektakulär klingt, ist aber wirklich schön gemacht. Etwas irritierend fand ich aber, dass diese Cutscenes einen etwas anderen Stil hatten als die Charaktere während der Dialoge. Erstere waren etwas kantiger und skizzenhafter.

Klack, klack, klack

Wie bereits erwähnt, waren die klappernden Stöckelschuhe der „Vicious Sister“ ein Warnsignal für den Spieler und ein Geräusch, das sich seither in mein Gehirn gebrannt hat. Aber auch sonst tragen Musik und Geräusche wunderbar zur grauenhaften Atmosphäre des Spiels bei und waren oft ausschlaggebend für die Stimmung.

Auch die koreanische Synchronisation klang super, auch wenn leider meistens nur in Cutscenes ganze Texte gesprochen wurden. Während des Spielverlaufs geben die Personen oft nur ein Geräusch oder Wort von sich.

Fazit

Mit „The Coma 2: Vicious Sisters“ holt man sich ein etwa sechs- bis siebenstündiges Gruselspiel ins Haus, das sowohl mit inneren als auch mit äußeren Werten punkten kann. Optisch und akustisch zeichnet sich ein liebevolles Bild ab. Wobei einem der (etwas) niedliche, handgezeichnete Stil schon liegen sollte.

Was das Gameplay angeht, hat man von den Standardgegnern wenig zu befürchten. Das Herzstück bilden diejenigen Monster, die Mina immer auf den Fersen sind und sie auch mit einem Schlag töten können. Die bringen richtig Nervenkitzel in die ganze Sache, stellenweise sind sie aber zu aufdringlich. Interessant ist hierbei, dass Mina zum Ende des Spiels hin immer weniger Lebensenergie zur Verfügung hat. Also genau umgekehrt zu den meisten anderen Titeln.

Der Ableger bietet ein paar interessante Charaktere und hat eine durchaus spannende Geschichte zu erzählen. Ich hätte mir aber noch etwas mehr Fokus auf die Story gewünscht. Lange tappt man im Dunkeln und gegen Ende kommen die Informationen dann etwas gehäuft.

 

Story

Schülerin Mina verschlägt es plötzlich in „das Koma“, eine gruselige Parallelwelt. Während ihrer Bemühungen, in ihre eigene Dimension zurückzukehren, muss sie sich einigen Gefahren stellen und stößt dabei auf alte und neue Gesichter.

Gameplay

In diesem Sidescroller gilt es Rätsel zu lösen, Items zu verwalten und möglichst unbeschadet den Gefahren dieser Welt zu trotzen. Dabei sitzt die tödliche „Vicious Sister“ stets im Nacken.

Grafik

Schöne und liebevolle, handgezeichnete Figuren und Hintergründe. Der Unterschied des Zeichenstils zwischen Spiel und Cutscene ist anfangs etwas irritierend.

Sound

Gelungene Geräuschkulisse und Musik geben dem Titel einen großen Teil seiner furchteinflößenden Atmosphäre. Auch die Synchronsprecher leisten tolle Arbeit.

Sonstiges

Es gibt einzelne Blätter, die Mina optional sammeln kann. Diese vertiefen die Lore des Titels. Zudem gibt es noch Kostüm-DLCs für die Protagonistin.

Bildmaterial: The Coma 2: Vicious Sisters, Headup Games, WhisperGames / Devespresso Games

1 Kommentar

  1. Danke für den Test! Werde ich mir definitiv mal anschauen. Vorher Aber ggf den Erstling mal ansehen..

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