Bildmaterial: Pokémon Schwert und Schild, Nintendo, The Pokémon Company / Game Freak
“Schnapp’ sie dir alle!”, so der Slogan des weltweit beliebten Pokémon-Franchise. Nachdem die Pokémon-Hauptreihe mit Pokémon Let’s Go! bereits etwas mit der altbewährten Formel experimentierte, warteten Fans mit Hochspannung auf den angekündigten traditionelleren Titel. Das erste Material zur achten Generation der Pokémon-Hauptspiele wurde in einer dedizierten “Pokémon Direct” Ende Februar 2019 präsentiert – Schwert und Schild wurden die jeweiligen Editionen getauft. In diesen Ablegern werden Spieler in die Galar-Region eingeladen, um neue Ortschaften und Pokémon kennenzulernen.
Eine Woche vor der diesjährigen E3 präsentierte eine weitere Pokémon Direct neues Material zum Spiel, auf welchem auch die spielbare Demo auf dem Post-E3-Event von Nintendo basierte. Dort konnte ich Hand anlegen und erste Eindrücke des Spiels gewinnen.
Wasser marsch!
Die Demo von Pokémon Schwert und Schild verfrachtete mich in die Arena der neu vorgestellten Kate. Doch bevor man auf die Wasser-Spezialistin trifft, muss man sich in der Arenahalle erst durch ein Rätsel fuchsen. An verschiedenen Stellen strömte Wasser aus Rohren herab und versperrte den Weg. Hier galt es, verschiedenfarbige Schalter zu betätigen, um Wasserventile zu öffnen und zu schließen. Für Serien-Veteranen hört sich das gewiss nicht revolutionär an. Immerhin war die Grafik in der Arena-Halle durchaus ansehnlich, wenn sie auch nicht so ausführlich designt war.
Auf dem Weg zur Arenaleiterin traf ich auf einige Trainer, die mir Pokémon der achten Generation zeigten – in dem Fall hier Cottini und “Impidimp”, dessen deutscher Name noch nicht bekannt ist. In meinem Team befanden sich die drei Starter-Pokémon, Wolly, Krarmor und “Yamper”, ein Elektro-Corgi. In den Kämpfen zeigte sich das Spiel in einer guten Form, die Pokémon-Modelle sahen gut modelliert aus und die Effekte der Angriffe wirkten sehr dynamisch. Obwohl die Pokémon-Spiele mit der Generation auch die Plattform wechseln und dadurch einen Bildschirm verlieren, macht das Bildschirmlayout keine Probleme in den Kämpfen. Die Menüpunkte sind in Gefechten am rechten Rand des Bildes, es bleibt also in dem Leerraum in der Mitte genug Platz, um das Kampffeld zu präsentieren.
Recht fix traf ich dann auf Arenaleiterin Kate in der Mitte eines Stadions, umringt von Massen an Zuschauern. Als erstes Pokémon stand mir Goldini gegenüber, das war aber schnell beseitigt. Darauf schickte sie Kamalm in den Kampf, ein neues Schildkröten-Pokémon vom Typ Wasser/Gestein. Dagegen wechselte ich Chimpep ein und wir verwandelten beide unsere Kämpfer für drei Runden in gigantische Wesen durch das Dynamax-Phänomen.
Stadiongesänge in der Arena
Die Zuschauer fingen jetzt an, Stadiongesänge zur Hintergrundmusik hinzuzufügen, was eine nette Idee ist. Schädigende Angriffe werden nun zu Max-Angriffen, die je nach Typ auch unterschiedliche Terrain-Effekte hervorrufen – der Gesteinsangriff von Kamalm sorgte beispielsweise für einen Sandsturm, Chimpeps Pflanzenangriff erzeugte den Grasfeld-Terraineffekt. Nicht schädigende Angriffe werden oft zu einer Version von Schutzschild oder haben eine andere Wirkung.
Durch die Doppelschwäche gegen Pflanze war auch dem gigantischen Kamalm schnell der Garaus gemacht. Nachdem mir Kate den Orden der Wasser-Arena überreichte, der als Teilstück in eine runde Form gelegt wurde, was in voller Form eventuell eine Medaille darstellen soll, war die Demo auch vorbei.
Game Freak, schärfe dein Schwert
Als langjähriger Pokémon-Fan versuche ich, den Spielen der 8. Generation positiv entgegenzublicken. Manchen wird das durch die Verkündung, dass es trotz des Franchise-Slogans nicht alle vorherigen Pokémon in das Spiel schaffen werden, erschwert, doch da kann ich noch halbwegs darüber hinwegsehen. Auch wenn Pokémon mit Sonne und Mond das Arena-System durch die Inselprüfungen ersetzte, hat mir das Gesamtpaket dennoch nicht so nachhaltig Spaß gemacht wie beispielsweise die 5. Generation. Game Freaks Schwert ist in meinen Augen etwas erstumpft und der Gedanke an die Arena-Struktur erweckt ein Gefühl der Ermüdung in mir.
Ich würde nicht behaupten, dass die Demo den technischen Stand des Spiels wirklich gut repräsentiert, denn sie zeigte ja nur eine Arena. Lief man in der Arena umher, lief alles flüssig. Auch in den Kämpfen kam es zu keinen Rucklern – selbst dann nicht, wenn zwei Pokémon im Dynamax-Zustand miteinander rangelten. In ihrer geschlossenen Form zeigte die Demo, dass ein Teil der Pokémon-Tradition – das Kampfsystem und Arenen – wohl immer noch funktioniert.
Doch um gegen meine sich anbahnende Pokémon-Ermüdung anzukommen, müsste noch mehr Innovation kommen, sei es durch die Naturzone, durch die Geschichte, durch etwas Überraschendes. Ob das auch wirklich eintritt, werde ich dann wohl mit eigenen Augen sehen müssen, sobald Pokémon Schwert und Schild am 15. November 2019 für Nintendo Switch erscheint.
Ich freu mich auf Pokemon Schwert.
Auch wenn ich es nicht Day One kaufen werde, aufgrund der Gameflut. Aber so hab ich dann wenigstens bisschen Zeit, um verschiedene Meinungen und Tests zu lesen^^.
Nichtsdestotrotz, werde ich, bei einer negativen Bewertung trotzdem zum Spiel greifen, denn als Neuling hab ich ohnehin keine Erwartungen. Was mir sehr zugute kommt^^