Bildmaterial: Monster Hunter World: Iceborne, Capcom
Monster Hunter: World hat ein gewisses Suchtpotential. Wie dieses aussehen kann, habe ich euch vergangenes Jahr in unserem Test geschildert. Doch etwas hat in dem Spiel immer gefehlt – und zwar ein Eisgebiet. Mit der Erweiterung Iceborne liefert Capcom genau dieses nach. Schneereiche Landschaften, neue sowie bekannte Monster und weitere Fertigkeiten. Einige dieser Neuerungen konnten PS-Plus-Besitzer am vergangenen Wochenende in einer Beta testen. An diesem Wochenende können alle PlayStation-4-Besitzer die Beta testen. Für Xbox-One- und PC-Spieler wurde noch keine Demo angekündigt.
Klammert euch an die Monster
Ladet ihr die Beta herunter, habt ihr die Auswahl zwischen dem Solo- sowie Multiplayer-Modus, in denen euch drei Missionen mit steigender Schwierigkeit erwarten, und dem Trainingsbereich. Letzterem solltet ihr im Vorfeld einen Besuch abstatten, denn es gibt viel zum Ausprobieren. Im Grunde hat jede Waffe neue Angriffsmuster bekommen. Diese möchte man als guter Jäger oder Jägerin natürlich perfekt beherrschen.
Neben dem bereits bekannten Trainingsareal gibt es ein weiteres. In diesem steht lediglich ein großer Wagen mit Fässern drauf. Mit einem Tuch (und einem Poogie-Gesicht) dient es euch als Monsterersatz. Dort habt ihr die Gelegenheit, die Klammerklauen ausgiebig zu testen. Erfahrene Jägerinnen und Jäger können die neuen Fertigkeiten ebenfalls am Groß-Jagras in der ersten Mission austesten. Er bietet ähnliche Herausforderungen, nur dass sich der Jagras mehr bewegt.
Doch kommen wir zurück zu den Klammerklauen. Mit L2 visiert ihr an und feuert anschließend mit Kreis. Wenn sich das Monster nicht gerade in einem Wutanfall befindet – und ihr deshalb herunterfallt – habt ihr nun die Möglichkeit, es zu verletzen. Seid ihr erfolgreich, befindet sich an der jeweiligen Stelle eine offene Wunde. Greift ihr dort an, nimmt das Monster mehr Schaden. Auch ganz nützlich ist die Fertigkeit, das Monster mit Hilfe der Klammerklauen in eine gewünschte Richtung zu lenken, um es so in eine Falle oder Wände laufen zu lassen. Das ermöglicht neue Strategien und Kommunikationsabsprachen mit seinen Mitjägerinnen und Mitjägern.
Eine Schleuder sie zu knechten
Eine weitere nützliche Neuerung ist die Schleuder. Die gibt es natürlich bereits seit Beginn, wurde jedoch insoweit verbessert, dass ihr nun auch bei gezogener Waffe feuern könnt. Zwischen einer Kombo eine Schallbombe zu werfen oder einen Stein, um das angreifende Monster zu irritieren, ist nun eine Leichtigkeit. Naja, vielleicht auch nicht so ganz. Wer seine bisherigen Muster kennt, muss diese ein wenig aufbrechen. Hat man seinen Rhythmus jedoch gefunden, läuft alles wie von selbst.
Des Weiteren bekommt herumliegende Munition eine komplett neue Bedeutung bzw. endlich eine tragende Bedeutung. Zuvor habe ich zumindest die Schleuder nur mit „nützlichen“ Items wie Blitzbomben und Co. beladen und habe weniger auf meine Umgebung geachtet. In der Beta habe ich bereits öfter nach den Fundorten gesucht und meine Schleuder permanent beladen und sogar durch Fähigkeiten der Rüstung die Kapazität erhöht. Vorher hatte diese Fähigkeit eine geringere Bedeutung.
Neue Angriffe sie zu richten
Waffen können davon ebenfalls profitieren. So besitzt der Bogen mit „Tausend-Drachen“ einen neuen Kurzdistanzangriff. Dieser feuert nicht nur Pfeile, sondern ebenfalls all eure Munition ab und verursacht dadurch großen Schaden. Diesen Angriff zu aktivieren, ist jedoch auf den ersten Blick ein wenig umständlich. Bei (fast) allen Waffenkategorien benutzt ihr L2 + R2 bei gezogener Waffe, um zu schleudern. Beim Bogen sind die Tasten bereits belegt und so kommt R3 ins Spiel, was den Bogen vorbereitet und den Schuss wie beim Drachentöter-Angriff schließlich abfeuert. So etwas will erst einmal in Fleisch und Blut übergehen.
Gleiches gilt für Schwert und Schild, die definitiv nicht nur für Anfänger sind. Wer diese Waffe richtig beherrscht, schadet dem Monster mit präzisen und mächtigen Angriffen. Dazu zählt der neue perfekte Sturmangriff, welcher gutes Timing benötigt – ähnlich wie bei den Angriffen des Großschwerts, nur deutlich schneller. Zudem kann das S&S nun zwischen zwei verschiedenen Formen der Schleuder wechseln, wobei die neue Form stärkere Munition verschießt. Dies wird ebenfalls mit R3 aktiviert. In dieser Form gelangt ihr auch in den perfekten Sturmangriff. Mit diesen zusätzlichen Tastenkombinationen vergeht erneut jede Menge Zeit, bis man alles verinnerlicht hat. Dank der Klammerklauen könnt ihr nun auch einen Uppercut ausführen.
Dann gibt es noch den Lai-Hieb des Langschwertes, die kreisende „Säge“ der Energieklinge, neue Klänge für das Jagdhorn und vieles mehr. Etwas zu viel, um alles hier im Detail anzusprechen. Wer die neuen Angriffe und Kombos dennoch in voller Gänze betrachten und Gameplay dazu sehen möchte, demjenigen empfehle ich, mal beim YouTube-Kanal “Arekkz Gaming” oder “Gaijin Hunter” vorbeizuschauen. Dort gibt es anschauliche Videos, die euch den einen oder anderen Move näherbringen.
Eine Welt sie zu vereisen
Die Schneelandschaft der Raureifweite hat mich in der Beta von Beginn an verzaubert. Alles wirkt so detailreich, zum Beispiel, dass mein Jäger und die Monster Spuren im Schnee hinterlassen. Zudem gibt es Eisflächen, die zerbrechen, wenn unter anderem der Tigrex wütet. Wie in den vorherigen Gebieten wirkt alles sehr lebendig, vom kleinen Käfer über die Pinguine – die man leider nicht fangen kann – bis hin zu den dort lebenden Monstern.
Die Raureifweite bietet im Grunde das, was ich von einem Eisgebiet erwartet habe. Zumindest fürs Erste! Denn das Gebiet müsste auf Dauer noch mehr bieten als nur das Genannte. Mir fehlen die klirrenden Eishöhlen oder eventuell Schneestürme. Die Beta lief in meinen Augen ebenfalls recht flüssig. Zwar beschränkte sich meine gesamte Spielzeit nur auf ein paar Stunden, dennoch fielen mir keine groben Fehler auf.
Mit einem positiven Aspekt möchte ich das Angespielt verlassen: dem Sicht-Modus. Dahinter verbirgt sich ein Foto-Modus für Jägerinnen und Jäger. Einmal ausgewählt, könnt ihr vor Monstern oder schönen Umgebungen posieren sowie schicke Screenshots machen. Doch es ist Vorsicht geboten! Während der Aufnahme pausiert das Spiel nicht und ihr seid immer noch angreifbar. Wer also den zusätzlichen Nervenkitzel bei der Jagd sucht, sollte mal ein Foto mit dem Tigrex machen (ohne Ghillie-Mantel).
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