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Sonntagsfrage: Arbeitsbedingungen bei Entwicklern – Schaut ihr hinter die Fassade eines Videospiels?

Videospiele sind heutzutage nicht nur bewegte Bilder. Sie ziehen uns in eine atemberaubende Welt, lassen uns mit unseren Freunden gemeinsam Missionen bewältigen oder bieten uns cineastische Zwischensequenzen, welche direkt aus dem MCU stammen könnten. Videospiele sind mehr geworden, vor allem für Entwickler. Nämlich mehr Arbeit.

Spielerinnen und Spieler wollen immer mehr und erhöhen stets ihre Ansprüche an bestimmte Spiele. Dem wollen Entwicklerstudios natürlich nachkommen. Dies führt je nach Unternehmungsführung zu Mehrarbeit, Überstunden oder, wie man es in der Branche nennt, Crunch Time. Mitarbeitende eines Unternehmens stecken unzählige Arbeitsstunden in ein Projekt und gehen dabei manchmal an ihre körperlichen Grenzen.

Fantasian HPU

Immer häufiger gibt es Enthüllungen in der Fachpresse

In den letzten Jahren enthüllen Nachrichtenseiten immer häufiger solche Themen. Gerade bei AAA-Spielen tauchen solche Informationen auf. So gab es bereits große Kritik an Rockstar Games wegen der Entwicklung von Red Dead Redemption 2.

Letzten Monat veröffentlichte Polygon einen großen Artikel zu den Arbeitsbedingungen bei Epic zu Fortnite und wie sich diese durch den enormen Erfolg verändert haben. Vor wenigen Tagen gab es sogar einige Informationen zu Cyberpunk 2077 von CD Projekt zu diesem Thema.

Wie sieht es bei euch aus? Schaut ihr hinter die Fassade eines Videospiels, in dem ihr die Entwicklungsphase bei Studios näher betrachtet? Eventuell ist euch das Thema auch egal und ihr seid nur an dem fertigen Produkt interessiert? Teilt gerne eure Meinung mit uns in der heutigen Sonntagsfrage!

Hinweis: Aus technischen Gründen funktioniert das Umfrage-Tool nicht über das Forum. Aus diesem Grund votet bitte über die Webseite. Wir arbeiten derzeit an einer Lösung dafür.

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Die Ergebnisse der Sonntagsfrage vom 19. Mai

In einem Monat werden erneut zahlreiche Mario-Level gebaut. Dieses Mal nicht von Nintendo selber – auch wenn das Spiel welche enthält – sondern von Spielerinnen und Spielern auf der ganzen Welt. Die Rede ist natürlich von Super Mario Maker 2, welches am 28. Juni für Switch erscheint.

Passend zur ausgestrahlten Direct wollten wir daher von euch wissen, ob ihr das Spiel käuflich erwerben werdet. Ein knappes Drittel von euch konnte selbst von der Direct nicht überzeugt werden und hat kein Interesse daran. 25 Prozent mussten erst gar nicht überzeugt werden und hatten das Spiel bereits vorbestellt.

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11 Kommentare

  1. "Ich habe schon mal etwas dazu gehört/gelesen, aber nicht weiterverfolgt."
    Nicht das ich da nicht gänzlich dran interessiert bin, aber es fehlt mir einfach die Zeit bei der Masse an für mich interessanten Titeln noch jeweils den Werdegang mitzuerleben
    Letzten Endes wird ein Spiel dadurch bei mir nochmal subjektiv beeinflusst, rühmen sich die Entwickler für Erfolg XY den sie umgesetzt bekommen haben mir aber nicht gefällt oder ich es eben schlecht umgesetzt, belanglos etc. finde dann mache ich mir da letztlich mehr Gedanken drum warum man primär den Fokus auf Sache XY gelegt und und nicht auf was anderes
    Das fragt man sich natürlich auch so schon hin und wieder, aber die meisten Erklärungen bei solchen Sachen definiert die Mehrheit gefühlt eh als Ausrede, wie schwer man dann dafür geschuftet hat interessiert in solchen Momenten niemanden und im Gegenzug erntet man noch Undank
    Bei gewissen Details die man so aufschnappt habe ich schon gewissermaßen Mitleid mit dem ein oder anderen Entwicklerstudio, aber wenn das Spiel am Ende interessant genug für mich ist unterstütze ich es ja durch einen Kauf und mehr kann man als Otto Normalo ohnehin nicht tun
    Letzten Endes ist es halt etwas das man als Konsument halt auch aus Leidenschaft konsumiert und dadurch kann sich das schon ein wenig auf einen auswirken, objektiv muss ich aber sagen ist es ein Job wie jeder andere auch
    Kaum jemand weiß und/oder interessiert sich letzten Endes so sehr wie ein Produkt hergestellt wird solange das fertige Produkt am Ende ausreichend überzeugt (außer Ausnahmen wie Nahrungsmittel etc.) , welche Schritte und Problemchen dafür nötig sind und mit sich bringt ist der Masse doch eigentlich scheißegal, dazu kommt noch das dem einen etwas besser liegt als anderen und so wird eine Arbeit im Vergleich doch ab oder aufgewertet
    Der eine kann bspw. nicht länger als 2h sitzen und kriegts im Kreuz während andere ihre komplette Schicht auf den Beinen verbringen und sich kaum von der Stelle rühren und froh wären wenn sie mal abseits der Pausen kurz etwas sitzen könnten
    Ich denke das jeder hier aus seinem Arbeitsbereich Arbeitsschritte und Voraussetzungen schildern könnte die ein Großteil niemals in Betracht ziehen würden das es nötig ist oder so aufwendig ist dies und jenes zu tun bzw. herzustellen oder was auch immer

    Jeder kann sich bspw. mit einem Drucker daheim Bildchen ohne große Mühe ausdrucken, also kein allzu großer Akt Dinge zu drucken oder?
    Ich fertige bspw. Etiketten für Nahrungsmittel, Waschmittel und dergleichen wo man aus einer Vielzahl an über 7000 Farben ein Proof vom Kudnen bekommt die man in eine Maschine einbaut, eine sogenannte Tauchwalze nimmt die Farbe auf und gibt sie an die Rasterwalze ab die es in verschiedenen Stärken gibt für die Abgabe an ein Gummiklischee worauf teile des fertigen Bilds zu sehen sind, entweder gerastert oder als Fläche, von der Rasterwalze wird die überschüssige Farbe dann von einem Rakelmesser abgestriffen um nur der Tiefe der winzigen Näpfchen der jeweiligen rasterwalze abzugeben, durch verschiedene Rädchen pro Farbwerk kann man die Farbabgabe regeln und muss zusätzlich die Farben passend übereinander stellen sodass die Farben ein scharfes gleichmäßiges Bild ergeben, das Gedruckte läuft direkt pro Werk durch eine UV-Lampe zur Trocknung, wird anschließend durch einen Magnetzylinder mit entsprechendem Stanzblech gestanzt, dann noch nach oben entgittert und auf eine Rolle gewickelt, wenn eine Rolle voll ist wird sie beklebt und kommt in einen Karton der ebenfalls geklebt und beklebt wird und auf Palette gepackt und je nach Rollengröße befinden sich auf einer Rolle im Durchschnitt 3000-5000 Etiketten was 200-500 Laufmetern entspricht, was pro Karton 5-20 Kilo sein kann
    Das ist der stinknormale tägliche Arbeitsvorgang, ABER es kann Schmutz auf der Papierbahn sein, diese kann eingerissen sein oder ganz reißen wodurch man 1-2h die komplette Maschine mühselig wieder einfädelt, Farbe kann nicht richtig trocknen, es kann die falsche Farbmischung genutzt werden, Druckzylinder können unrund sein was zu starken Farbschwankungen pro Umdrehung kommen kann, das Druckbild kann falsch aufgebaut sein, der Inhalt des Textes kann vertauscht worden sein, die Rollen können falsch gewickelt worden sein, oder nicht richtig beklebt, die Hülsen für die Rollen können zu groß oder zu klein oder zu eng sein oder lösen sich anschließend von der Rolle oder verkanten sich, kleben nicht richtig zu, einzelnen Bahnen wickeln sich um Walzen und müssen frei geschnitten werden, es ist ein Sonderformat das sich nicht entgittern lässt, Papier oder Folie, transparent oder Thermo, Matt-/Hochglanz-/Thermo-/bedruckbarer und/oder Fensterlack, richtiges Farbmuster, richtige Sorte, alle Taschen und Farben im System eingescannt, Kleber der sich überall absetzen kann, Papierrollen Vorbereitung die man umher schiebt von bis zu 300kg pro Rolle, Palette aus Holz oder Plastik, in Kartons oder lose auf Palette, Farbkarten mit Druckdaten anfertigen für spätere Aufträge, Kamerasystem einstellen für bessere Fehlererkennung und und und...

    Wen interessiert das? So gut wie niemandem, es interessiert mich während der Arbeit ja schon kaum mehr als das nötigste um alles zum laufen zu kriegen und warum, weil die Wurstpackung für die das Etikett gedacht ist und ich gedruckt habe am Ende eh im Müll landet für die ich mir so gesehen den Arsch aufgerissen habe und teilweise auch 2-4h rumgewerkelt habe bis man farblich und optisch damit zufrieden ist, um sie innerhalb von einer 8h Schicht Tausend bis Millionenfach zu produzieren, letzten Endes gibt man sich nur Mühe um hochwertiger aussehenden Abfall zu produzieren der millionenfach täglich weggeschmissen wird und wenn man dann selbst im Laden steht und einige Erzeugnisse aus der Branche sieht wo die Farben so nebeneinander stehen das man nichts lesen kann oder denkt es wäre ein schlechter 3D Effekt fragt man sich schon warum man sich so viel Mühe machen muss wenn es dem Endkunden letztlich Scheißegal ist was er da sieht, wenn er es überhaupt sieht, eine Marke die sich bewährt wird sich auch dann gekauft wenn das Etikett scheiße aussieht oder kauft jemand seine Teewurst abhängig vom Etikett, ich glaube nicht, man muss nur wissen da ist Teewurst drin und ob sie grob oder fein ist und bis auf die Wertetabelle ist der Rest bei vielen komplett egal weil es halt eh im Müll landet, absolut verständlich und geht mir nicht anders aber juckt es da auch nur irgendjemanden was für ein Aufwand damit verbunden war, ich denke nicht und so wird es vielen bei den Games auch gehen da es arbeitstechnisch gesehen weder besser noch schlechter ist als andere Jobs

  2. "Ich habe schon mal etwas dazu gehört/gelesen, aber nicht weiterverfolgt."
    Ich weiss darüber Bescheid, und befürworte die Extremfälle auch nicht bei denen man gezwungen wird 80 Stunden in der Woche zu arbeiten.
    Was aber prinzipiell Crunch angeht halte ich das nicht wirklich für verwerflich, solange es optional ist. Man verdeint schliesslich dank Überstunden auch mehr Geld, es gab auch viele Posts und Tweets von Entwicklern die sich daran nicht stören, das sei nunmal so, man steckt ja auch sein Herzblut in ein solches Projekt. Wer dann während den letzten 2-3 Wochen einfach nur keine Lust hat Überstunden zu machen...so schlimm ist das nicht.
    God of War wäre so ein Beispiel, viele Entwickler bei Santa Monica haben sich für Cody Barlog, Sony und Santa Monica ausgesprochen. Da habe man freiwillig gerne daran gearbeitet.

    Finde es halt nur scheisse bei solchen Fällen wie...alles was jemals von EA released wurde. Wo der Crunch nur daher kommt das Ea ein Spiel noch zu einem bestimmten Quartal releasen möchte, egal ob die Qualität nun stimmt oder nicht.

    Im grossen und ganzen muss ich aber dann sagen das es mir ein wenig egal ist. Ich habe Detroit Become Human geliebt, das Spiel ist überragend. Ich boykottiere das Spiel doch nict wegen schlechten Arbeitsbedingungen, das hilft den Entwicklern dann auch nicht.

  3. So hart das klingen mag, aber mich interessiert diese Problematik in keinsterweise und ist erst recht kein Grund einen Entwickler/Publisher als Konsument zu boykottieren, solange die Umstände keinen Einfluss auf "MICH" haben.
    Das mag jetzt arrogant klingen, aber davon abgesehen das Entwickler etc. jederzeit sich einen anderen Arbeitgeber aussuchen können wie jeder normale andere Mensch oder sich bei ihrer Gewerkschaft beschwert, Klage einreicht oder den Betriebsrat einsetzt, verstehe ich nicht warum darum ein so großes Fass aufgemacht werden muss.
    Wer einen Vertrag unterzeichnet muss damit nun mal leben.

    Diese Problematik gibt es auch in anderen Berufsgruppen und ich sehe in diesen Fällen nicht wie sehr sich Leute dafür einsetzen und meist die Gewerkschaft genutzt wird oder gestreikt wird etc.
    Wenn also Mitarbeiter Probleme haben mit ihrem Arbeitgeber, sollen sie halt ihre Rechte nutzen statt sich auf sozialen Medien auszuheulen und auf Boykott der "Fans" zu hoffen bzw. auf einen "Shitstorm" damit der Arbeitgeber doch noch einlenkt.

  4. Wozu auch ein Boykott? Es ist doch so üblich in der Branche und bei manchen Entwicklern kommt es ins Gespräch, bei anderen eben nicht. Schön ist dass natürlich nicht aber es ist doch in immer mehr Berufen so dass Mitarbeiter bis ans Äußerste ausgenutzt werden. Menschen sind eben nur noch Ware und nichts weiter.
    Außerdem würde ich die Kunden hören wolle wenn z.B. Square Enix dass FF7 Remake um weitere 3 Jahre verschieben würde weil man Crunchtimes verhindern möchte. Spätestens da würde keinen mehr das Wohl der Arbeiter jucken...nach dem Motto " wenn es mich nicht betrifft, ist es mir egal".

  5. @RexXx
    Soweit ich weiß, gibt es noch keine Gewerkschaft für Spiele Entwickler. Oder zumindest ist sie noch nicht gestartet oder so.
    Motion Capture/ Synchro Leute hatten ja glaube schon mal gestreikt und da kam auch was bei raus. Aber die gehören ja irgendwie in eine andere Gruppe als Entwickler.

    Heutzutage bringt rumgeheule im Netz mehr als rumgeheule im rl. Zumindest wenns viral geht, wie in letzter Zeit so einiges. + man hat die Anonymität.

    Oftmals wird sich aber nicht über crunch aufgeregt, sondern über schlechte/ toxische Arbeitsplätze. Bei Rockstar wurden diese absurden Arbeitszeiten nur so am Rande eines normalen Interviews erwähnt und gerade Journalisten und Fans haben sich viel mehr darüber aufgeregt als die eigentlichen Angestellten. Viele Entwickler haben über Twitter gesagt, dass sie komplett freiwillig diese Zeiten auf sich genommen hatten.

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