Der Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler hat den Zensurrückblick 2018 veröffentlicht. Demnach ist 2018 erst das dritte Jahr, in dem kein neu erschienenes Spiel indiziert oder verboten wurde. Seit 2012 aktualisiert der VDVC jährlich seine Zensurstatistik.
Die Indizierungen von Criminal Girls 2 und Valkyrie Drive Bhikkhuni sind in der Statistik nicht enthalten, weil der VDVC (aus unten genannten Gründen) nur Gewaltdarstellungen betrachtet. Auch ein Trend zeigt sich. Nämlich, dass es grundsätzlich weniger Erwachsenenspiele gibt – bzw. Spiele, die als solche eingestuft werden.
Nach 2015 ist die Zahl der Erwachsenenspiele abrupt nach einem Jahrzehnt mit jährlich etwa 50 auf die Hälfte zurückgegangen. Gleichzeitig sind Indizierungen nunmehr die Ausnahme – zuvor war noch ein bedeutender Anteil der Spiele auf dem Index gelandet. Letztes Jahr gab es neben einigen ausgelaufenen Indizierungen drei Listenstreichungen auf Antrag Painkiller: Overdose, Borderlands und Saints Row The Third.
Indiziert wurden (vmtl. wegen “Posendarstellungen”) Criminal Girls 2 und Valkyrie Drive Bhikkhuni. Diese Indizierungen wegen sexueller Inhalte tauchen aber (aktuell noch) nicht in unserer Statistik auf. Interessant sind aber insbesondere zwei Nicht-Streichungen: Wolfenstein 3D wurde nach 25 Jahren auf Listenteil B folgeindiziert. Grund hierfür ist, dass offenbar das Spiel selbst im Gerichtsurteil als Propagandamittel eingestuft wurde. Zudem wurde trotz Antrag eine Streichung von Dead Rising (2006) abgelehnt.
Warum der VDVC nur Gewaltdarstellung in der Statistik betrachtet:
Es sei noch angemerkt, dass wir in der Statistik ausschließlich Gewaltdarstellung betrachten. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer ist, dass Indizierung beispielsweise bei verfassungsfeindlichen Symbolen keine Rolle spielt. Wie wir schon im letzten Jahr sagten und wie es mittlerweile auch die USK berücksichtigt, sind Schnitte hier oft unnötig. Die Beurteilung, ob die Selbstzensur nun nötig war oder nicht, ist jedoch leider kaum möglich. Die von uns genutzten Quellen besitzen hier leider keine Aussagekraft. Unsere Quellen sind die Berichte der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) sowie die Datenbank der USK-Kennzeichnungen. (Außerdem fügen wir alle uns anderweitig bekannt gewordenen Videospiele hinzu.)
Das führt letztlich dazu, dass Selbstzensur wie sie beispielsweise Senran Kagura Burst Re:Newal durch XSEED und Marvelous erfahren hat oder vielmehr erfahren musste, in diesem Bericht gar keine Rolle spielt. Auch viele andere Spiele, die aufgrund von Sonys „Anti-Ecchi-Richtlinien“ durch Publisher und Entwickler beschnitten wurden, sind nicht enthalten. Wir haben uns zuletzt bemüht, Spiele, die von dieser Thematik betroffen sind, in diesem Sammelartikel zu archivieren. Das betrifft allerdings nicht explizit nur Deutschland.
Ich finde Zensur dumm. Bringt das Spiel so raus wie es gedacht ist, oder lasst es. Oder fügt eine 18+-Option mit ein. Aber ich bin erwachsen und will mich nicht von irgendwelchen Zensurheinis bevormunden lassen. x: