Titel | Yomawari: The Long Night Collection |
25. Oktober 2018 | |
Nippon Ichi Software | |
26. Oktober 2018 | |
NIS America | |
26. Oktober 2018 | |
NIS America | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Nippon Ichi Software |
Genres | Horror-Adventure |
Texte |
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Vertonung | – |
Bildmaterial: Yomawari, NIS America / Nippon Ichi
NIS America ist ja eher nicht dafür bekannt, Spiele aus dem Survival-Horror-Genre hervorzubringen. Doch die niedliche Optik täuscht! Denn mit Yomawari: The Long Night Collection erwarten euch zwei gruselige Spiele, die ihr nun bequem auf eurer Nintendo-Switch-Konsole spielen könnt. Enthalten sind die beiden Titel Yomawari: Night Alone und Yomawari: Midnight Shadows. Ob das Drama der beiden Schwestern und Freundinnen auch auf der Hybridkonsole seinen Zweck erfüllt, könnt ihr im folgenden Test nachlesen.
Nur noch eine Taschenlampe
In beiden Titeln erwartet euch zu Beginn ein leichter Einstieg in die Story. Im ersten Teil „Night Alone“ führen einen Hund namens Poro Gassi, der durch einen tragischen Unfall sein Leben verliert. Dies sollten wir natürlich der großen Schwester beichten, doch zuhause angekommen bringen wir keinen Ton über den Tod des geliebten Haustieres heraus. Natürlich macht sich unsere große Schwester Sorgen und rennt des Nachts hinaus, um sich auf die Suche nach dem „vermissten“ Hund zu machen. Hier erwarten euch während der Geschichte insgesamt sieben Kapitel, nach jedem kehrt ihr nach Hause zurück und könnt das Spiel speichern.
Im zweiten Teil „Midnight Shadows“ um die beiden Freundinnen Yui und Haru, die sich voller Begeisterung ein Feuerwerk anschauen. Doch auf dem Weg nach Hause werden die beiden Mädchen getrennt und so liegt es an Haru, ihre Freundin Yui zu finden. In diesem Teil ist es sogar möglich, beide Freundinnen zu spielen, allerdings bleibt der Spielanteil von Yui eher gering.
Vielmehr liegt es in ihrem Aufgabenbereich, versteckte Hinweise für Haru sichtbar zu machen. Auch hier kehrt ihr nach jeder anstrengenden Nacht müde heim, um direkt in der nächsten Nacht nach eurer Freundin zu suchen. In beiden Geschichten finden wir nur noch eine Taschenlampe vor, die schon das Grauen andeutet, das sich auf den Straßen der japanischen Kleinstadt breitmacht.
Eine japanische Kleinstadt in Aufruhr
In beiden Teilen sind die Straßen der Kleinstadt plötzlich mit allerlei Monstern gefüllt, die uns nach dem Leben trachten. Mit der Taschenlampe machen wir uns also auf den Weg, die Stadt zu erkunden und den Monstern möglichst aus dem Weg zu gehen. Zu diesen zählen Schattenfiguren, große Krabbler, Geisterhunde, Tausendfüßler und viele mehr, die uns verfolgen und bei Berührung sofort töten. Doch wer jetzt starke Schock-Momente erwartet, der wird in beiden Yomawari-Teilen enttäuscht. Solltet ihr in Berührung mit einem Geist kommen, gibt es lediglich einen kleinen Schocker, bei dem alteingesessene Horror-Fans nur müde gähnen können.
Als einzige Gegenmaßnahme stehen uns eine kleine Taschenlampe, Steine und Papierflieger zur Verfügung. Die Wesen werden durch die Taschenlampe sichtbar, allerdings werden sie so auch auf uns aufmerksam. Steine und Papierflieger hingegen können zur Ablenkung benutzt werden. Oft stehen Geister an ungünstigen Eckpunkten, an denen man vorbeigehen muss. Da ist ein häufiges Sterben und erneutes Versuchen bereits vorprogrammiert, denn leider gibt es in Yomawari kein Kampfsystem. Uns bleibt nur die Option, uns in Büschen oder hinter Straßenschildern zu verstecken. Im Versteck wird der Bildschirm plötzlich schwarz und rote Wolken sowie unser Herzschlag deuten an, wie weit entfernt sich der Geist von uns befindet.
Die Geister sind – wie oben bereits angedeutet – sehr abwechslungsreich gestaltet und erfordern unterschiedliche Taktiken. Einige Geister fürchten das Licht, deshalb wäre es besser, diese mit der Taschenlampe zu verscheuchen. Andere Geister fühlen sich jedoch durch das Licht der Taschenlampe bedroht und zeigen ein eher aggressives Verhalten – hier empfiehlt sich eine Flucht zur nächstgelegenen Versteckmöglichkeit. Ab und an gibt es sogar Bossgeister, die eine bestimmte Ausweichtaktik erfordern und dadurch ein bisschen mehr Abwechslung in das Spiel bringen.
Haltet die Augen offen!
Während unserer Erkundungstouren durch die Stadt gibt es aber neben der Taschenlampe und Steinen eine Vielzahl an Items, die uns bei der Suche weiterhelfen. Ein Beispiel wäre die 10-Yen-Münze, mit der ihr an Jizo-Statuen das Spiel speichern könnt. So gilt es, sich gut zu überlegen, wann die gefundenen Items eingesetzt werden sollten. Aber auch Items, die wir einfach nur zum Vervollständigen einer Sammlung benötigen, sind im Spiel verstreut.
Die Yomawari-Spiele bieten einen für dieses Genre wirklich einzigartigen Look. Die niedlichen Figuren und das wirklich detailliert eingefangene Flair der japanischen Kleinstadt lassen nur schwer vermuten, was für ein Horror sich anbahnt. Aber auch der stimmige Sound trägt zur Atmosphäre bei. Überall hört man das Summen der Beleuchtung, zirpende Grillen, raschelndes Laub und gruselige Laute, was zu einer spannenden Stimmung beiträgt. Musik ist im Spiel eher fehl am Platz, denn diese würde die erzeugte Soundkulisse drastisch stören und dem Spiel ein wenig den Horror nehmen.
Insgesamt ist die Kleinstadt trotz der Fülle an Monstern wirklich sehr realistisch gestaltet und den Straßen Japans nachempfunden. Kleine Getränkeautomaten, die nachts die Straßen erleuchten, Strommasten, die Architektur der Häuser… vieles lässt einen in die Welt Japans eintauchen. Mit der Zeit wird immer mehr von der Karte aufgedeckt, welche detailliert gestaltete Orte preisgibt.
Offen bleibt allerdings, wieso die Geister überhaupt in der Kleinstadt auftauchen. Von einer wirklichen Story kann hier insgesamt nicht die Rede sein. Man wird nach der kurzen Einführung direkt ins Spiel geworfen, ohne einen Schimmer zu haben, was das Spiel vom Spieler erwartet. Allerdings sind die Gameplay-Mechaniken sehr simpel, sodass man relativ schnell in das Spiel findet.
Lohnt sich der Schrecken ein zweites Mal?
Zwei Schwestern/Freundinnen verlieren sich aus den Augen und suchen einander in einer mit Monstern gespickten Stadt. | |
Erkunde die Stadt, ohne die Aufmerksamkeit der Geister auf dich zu lenken! | |
Horror-Abenteuer in niedlicher Chibi-Optik. | |
Stimmige Soundkulisse der idyllischen Kleinstadt, gespickt mit gruseligen Horrorlauten. | |
Für Sammelwütige ist genug zu tun. Kenner der japanischen Folklore haben vielleicht einen Vorteil; das Spiel ist relativ kurz mit circa 20-25 Spielstunden. |
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