Titel | Black Clover – Quartet Knights |
09. September 2018 | |
Bandai Namco Entertainment | |
14. September 2018 | |
Bandai Namco Entertainment | |
14. September 2018 | |
Bandai Namco Entertainment | |
System | PlayStation 4, PC |
Getestet für | PlayStation 4 |
Entwickler | Ilinx |
Genres | Third-Person-Shooter |
Texte |
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Vertonung |
PlayStation 4 – eine gute Konsole für Fans von Videospiel-Umsetzungen zu Anime und Manga. Hier gibt es dank Bandai Namco Europe sogar hierzulande nicht ganz so bekannte Titel wie “The Seven Deadly Sins: Knights of Britannia” oder “JoJo’s Bizarre Adventure: Eyes of Heaven”. Mit Black Clover: Quartet Knights erschien nun ein weiterer PS4- und PC-Titel, welcher auf einem in Deutschland wohl nicht ganz so bekannten Manga basiert. Dabei liegt der Fokus, ähnlich wie im neuesten Naruto-Streich Shinobi Strikers, größtenteils auf Online-Kämpfen. Aber lohnt sich das bei so einem Titel, im Vergleich zum großen Naruto, überhaupt?
Keine Magie, dafür aber ein Schwert!
Bei Black Clover geht es um eine Welt, in welcher Menschen die Fähigkeit besitzen, Magie zu wirken. Grundsätzlich steckt in jeder Person das Potential, Magie zu wirken, doch der Hauptcharakter der Serie, Asta, besitzt keinen Funken davon in seinem Körper. Doch dank des namensgebenden Black-Clover-Grimoire besitzt er ein Schwert, welches Magie negieren kann. Dadurch konnte er sich den Black Bulls, einer Gruppe von Kämpfern unter dem königlichem Banner, anschließen.
Dort setzt dann auch der recht kurze Story-Modus von Black Clover: Quartet Knights an. Ihr seid gemeinsam mit Yami, dem Anführer der Gruppe, und anderen Mitgliedern des Teams auf dem Weg zu einer Mission. Dort gibt es einen Kampf, doch plötzlich ist Yami verschwunden. Als Asta und seine Freunde dann in den Raum gehen, in den ihr Anführer ging, finden sie dort nur eine junge Person, die wie Yami aussieht.
Es stellt sich dann heraus, dass es sich dabei tatsächlich um Yami handelt, doch in einer jüngeren Form. Was der Grund dafür ist, verrate ich nicht, aber das ist eigentlich recht offensichtlich. Ihr müsst letztendlich einige Story-Kämpfe erledigen, manchmal gegen bekannte Charaktere aus der Serie oder einfach ein paar Wellen an unbekannten Magiern besiegen. Das Ganze endet dann in einem tatsächlich recht coolen Bosskampf und dem Freischalten einer zweiten Story, in welcher ihr die Geschehnisse aus der Sicht von Yami sehen könnt.
Dass der Titel auf Vier-gegen-Vier-Kämpfe ausgelegt ist, merkt man im Story-Modus häufiger. Manchmal müsst ihr alleine gegen drei Gegner kämpfen, was nicht wirklich spaßig ist, wenn man dann durch die Gegend geschleudert wird. Größtenteils ist der Schwierigkeitsgrad aber nicht besonders hoch. Die Kämpfe dienen letztendlich einfach dem Erlernen des Kämpfens, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Fans der Reihe dürfen sich über komplett neue Anime-Szenen freuen, welche nur für dieses Spiel gezeichnet wurden. Natürlich sind auch die Sprecher der Charaktere aus der Serie mit dabei.
Mehr Shooter als Kampf-Spiel
Ein Trainingsmodus gibt die Möglichkeit, alle Charaktere auszuprobieren und zu erlernen. Das Gameplay selbst ähnelt einem Shooter, denn ihr besitzt mit den meisten Charakteren einen Fernangriff, welcher mit einem Fadenkreuz ausgerichtet werden kann. Dieser ist dann auch mit Munition versehen und muss nachgeladen werden. Auf den anderen Tasten des Controllers besitzt ihr dann stärkere Fähigkeiten, welche nach Nutzung für kurze Zeit nicht noch einmal eingesetzt werden können. Auch eine ultimative Fähigkeit lädt sich im Laufe des Matches auf und bringt je nach Charakter unterschiedliche Effekte. Die Kämpfer aus der Serie sind in vier Klassen unterteilt: Nahkämpfer, Fernkämpfer, Heiler und Unterstützung. Danach sind dann auch die Fähigkeiten der Charaktere ausgerichtet, wobei ein Unterstützer auch ordentlich Schaden austeilen kann, während er die Teammitglieder mit Effekten versieht.
In den Online-Kämpfen gibt es mehrere Spiel-Modi. Beispielsweise gibt es ein Areal, welches erobert werden muss. Ist dieses Feld eingenommen, gilt es, es zu verteidigen, bis man genügend Punkte gesammelt hat. Quasi ein sogenannter King-of-the-Hill-Modus. Bei diesem Spielmodus gibt es jedoch eine recht nervige Sache: Solange auch nur ein Gegner auf dem Punkt ist, den ihr gerade eingenommen habt, und dabei seid zu gewinnen, könnt ihr nicht den Sieg erringen. Es müssen alle Feinde besiegt sein, dann muss der Timer ablaufen, damit ihr gewinnen könnt.
Allerdings hat Black Clover: Quartet Knights eine eigentlich nette, aber in dieser Sache recht doofe Mechanik. Wurdet ihr besiegt, dauert es ein paar Sekunden, bis ihr wieder in den Kampf einsteigen könnt. Dabei kann man sich einfach am Ausgangspunkt wiederbeleben lassen, was für ein solches Spiel ja völlig normal ist. Die zweite Option wäre dann, direkt bei einem Team-Kameraden aufzutauchen.
Das führt dann zu einem Problem für das andere Team, wenn dadurch ein nahezu unendlicher Fluss an Feinden auf dem Punkt steht, solange man nicht alle mit einem Schlag besiegt hat. Denn auch wenn die Idee, schneller wieder im Geschehen zu landen, grundsätzlich nicht verkehrt ist, behindert es so den Spielfluss und streckt die Matches unnötig in die Länge.
Ein anderer Spielmodus ist die Schatzjagd. Dabei taucht ein Schlüssel auf, den euer Team erlangen muss. Doch dieser bleibt nicht einfach in eurem Besitz, denn ein Feind kann euch diesen durch einfache Angriffe flott abnehmen und für seinen eigenen Vorteil nutzen. Das Ziel ist es, mithilfe des Schlüssels eine Truhe zu öffnen und dadurch Punkte zu erlangen. Wer als Erstes eine bestimmte Anzahl an Punkten erlangt hat, gewinnt.
Im Kampf gegen andere Magier
Der Online-Modus ist, wie gesagt, das Herzstück des Spiels, doch wirklich viel freischalten durch Online-Zocken könnt ihr nicht. Man levelt zwar auf und verbessert seinen Rang, aber das war es eigentlich auch schon. Mit dem erlangten Geld können Farb-Varianten der Charaktere oder die für die Personalisierung der Charaktere wichtigen Grimoire-Karten erworben werden.
Diese bringen eine tolle Möglichkeit, seinen eigenen Spielstil zu finden. Sind die Karten erworben, könnt ihr sie bei den jeweiligen Kämpfern ausrüsten und damit diverse Boni aktivieren oder Fähigkeiten abändern. Wer offensiver spielen möchte, kann dies also mithilfe der Grimoire-Karten ermöglichen, während defensives Gameplay dadurch ebenfalls möglich ist.
Das Problem am Online-Modus ist letztendlich, dass es bereits zum Release des Spiels nicht unbedingt viele Spieler auf PlayStation 4 gab. Dadurch dauert die Suche nach einem Match umso länger. Findet ihr keine Spieler oder es kommen nicht genug Personen hinzu, packt das Spiel einfach CPU-Bots in die Teams. Dass dies absolut unfair enden kann, wenn ihr gegen ein Team aus vier Menschen spielt und gleichzeitig selbst aber nur drei Computer-Partner habt, brauche ich euch nicht zu sagen. Es ist aber immer noch besser, als es beispielsweise im kürzlich erschienenen Naruto Shinobi Striker ist. Dort seid ihr im Falle eines Disconnects oder Nicht-Finden von Mitspielern einfach weniger Kämpfer als das Gegner-Team.
Ein weiteres Problem ist, dass die Angriffe irgendwie nicht viel, naja, Wirkung zeigen. Damit meine ich nicht, dass sie keinen Schaden verursachen, sondern ihr bekommt nur recht wenig zufriedenstellende Rückmeldung vom Spiel über einen guten Treffer. Dabei möchte ich mal den Vergleich zu dem Spiel ziehen, an dem sich Black Clover scheinbar irgendwie orientiert hat, wenn man sich die Idee mit dem Team-Shooter mit Cooldown-Fähigkeiten anschaut: In Overwatch ist es ein tolles Gefühl, mehrere Gegner zu besiegen oder einen Headshot zu landen.
In Black Clover: Quartet Knights schmeißt ihr dem Feind einfach so lange kleine Furzel-Zauber entgegen, bis er ein bisschen Schaden genommen hat oder eure stärkeren Fähigkeiten wieder einsetzbar sind. Auch das Zielen auf Konsole ist schwierig, da die Charaktere so viel rumhüpfen und die Zielunterstützung wirklich schlecht ist. Man kann seine Feinde nicht richtig anvisieren, sondern nur das Fadenkreuz in die Richtung halten und hoffen, dass es dann folgt.
Fans der Serie dürfen sich über toll animierte Anime-Szenen freuen und grafisch ist der Titel eigentlich auch ansprechend. Es ist nun kein Dissidia, was die Qualität der grafischen Performance angeht, aber Black Clover: Quartet Knights fängt den Stil der Serie sehr gut ein und weiß mit tollen Magie-Effekten zu überzeugen. Auch die Soundqualität des Spieles ist hoch, mit tollen Songs und einer sehr guten, japanischen Sprachausgabe. Ebenfalls lobenswert: Die Texte des Spieles sind komplett auf Deutsch, wenn gewünscht.
Keine Magie im Spiel – wie bei Asta
»Ich habe in Vorbereitung für das Review extra den Manga zu Black Clover gelesen und habe, auch wenn er von Klischees nur so überfüllt ist, daran viel Freude. Umso mehr ärgere ich mich, dass die Videospiel-Umsetzung wieder so ein Experiment geworden ist, wie schon The Seven Deadly Sins: Knights of Britannia oder Naruto: Shinobi Striker es waren. Ich möchte einfach nur coole Beat-’em-up-Action wie in der “Naruto: Ultimate Ninja Storm”-Reihe, aber irgendwie macht Bandai Namco immer etwas anderes.
Dass bei einem Spiel, welches nicht unbedingt so groß ist wie Naruto oder Dragon Ball, das Ganze dann auch noch zu einem Online-Titel gemacht wird, ist ebenfalls nicht sehr hilfreich. Black Clover: Quartet Knights ist für Fans der Reihe eine coole Gelegenheit, die beliebten Magier in Aktion zu sehen, aber wirklich packen kann das Gameplay jedoch nicht.«
Asta und Co. finden einen jungen Yami, welcher sich nicht an sie erinnern kann. Gemeinsam müssen sie Karna aufhalten, welche das Königreich zerstören will. | |
4-vs.-4-Team-Kämpfe, welche größtenteils wie ein Shooter ablaufen. Jeder Magier hat unterschiedliche Fähigkeiten, welche in vier Klassen unterteilt sind. | |
Der Stil des Anime ist perfekt eingefangen, kleine Ruckler stören manchmal den Spielfluss. | |
Tolle japanische Sprachausgabe und flotte Songs unterstützen die Action. | |
Heftiger Fokus auf Online-Kämpfe, wenig freischaltbarer Inhalt, sehr kurzer Story-Modus. |
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