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Im Test! Shantae: Half-Genie Hero Ultimate Edition

TitelShantae: Half-Genie Hero Ultimate Edition
Japan27. April 2018
WayForward Technologies
Nordamerika27. April 2018
Marvelous USA
Europa27. April 2018
WayForward Technologies
SystemPlayStation 4, PlayStation Vita, PC, Xbox One, Nintendo Switch, Wii U
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerWayForward Technologies
GenresPlattformer
Texte
Deutschland Nordamerika
VertonungNordamerika

Über einen Mangel an Indie-Plattformern auf Nintendo Switch kann man sich wirklich nicht beschweren. Generell haben die letzten Monate und Jahre gezeigt, dass kleine, aber feine Spiele durchaus ihre Daseinsberechtigung haben und vielen Spielern eine spaßige Erfahrung bieten können. Ein solches Spiel zu finanzieren ist dennoch keine leichte Aufgabe. Es braucht sehr oft die Leidenschaft und das Portmonee der Fans, um ein solches Projekt umsetzen zu können. Eines dieser Spiele ist Shantae: Half-Genie Hero.

Im Oktober 2013 endete die Kickstarter-Kampagne und bis Ende 2014 konnten Fans noch weiter spenden. Zum Schluss kamen 900.000 US-Dollar zusammen und Entwickler WayForward Technologies hat sich an die Arbeit gemacht. Fast vier Jahre später ist der Titel für sechs Plattformen erschienen und jetzt endlich werfen wir einen Blick auf die Ultimate Edition für Nintendos neuste Konsole.

Shantae ist halb Genie und halb Mensch

Was viele Spieler nicht wissen: Bei Shantae: Half-Genie Hero handelt es sich nicht um eine komplett neue IP. Vielmehr ist dieser Titel der vierte Teil der Shantae-Reihe. Auch wenn es nicht nötig ist, die anderen Teile gespielt zu haben, um seinen Spaß an Half-Genie Hero zu haben, so fällt einem beim Spielen dennoch auf, dass einiges an Exposition fehlt. Viele Charaktere werden kaum oder nur kurz vorgestellt, obwohl sie interessante Persönlichkeiten haben. Auch die lustigen Gegner scheinen den Charakteren bereits bekannt zu sein. Doch auch wenn einiges an Erklärung fehlt, so liegt hier die Stärke der eigentlichen Geschichte. Die Rahmenhandlung selbst ist nämlich simpel. Shantae ist halb Genie und halb Mensch und soll mit ihren Kräften ein kleines Dorf beschützen. Als ihr Onkel an einer neuen und revolutionären Apparatur werkelt, geht plötzlich einiges schief.

An sich muss man als Shantae nur die einzelnen Teile der Maschine zusammensuchen und sie aktivieren. Nicht viel später hat man dann auch schon die Credits auf dem Bildschirm. Doch es sind die einzigartigen und schrulligen Charaktere, die einem immer wieder ein Lächeln oder sogar ein Lachen ins Gesicht zaubern. Speziell ein böser Tintenfisch, der es versteht, die vierte Wand zu brechen, ist ein absolutes Highlight. Nach dem Beenden der Geschichte wünscht man sich, viel mehr Zeit mit den Charakteren verbracht zu haben, aber in drei bis fünf Stunden inklusive Gameplay ist leider nicht genug Zeit dafür. Das ist auch der größte Kritikpunkt. Will man im Story-Modus wirklich alles sehen, benötigt man keine sechs Stunden. Das ist viel zu wenig und schmerzt noch viel mehr, da diese kurze Zeit mit sehr viel Spaß und Kreativität gefüllt ist.

Grafisch ein absoluter Augenschmaus

Die bunte Optik und der einzigartige Mix aus Orient und Amazonas weiß auf allen Bildschirmen zu überzeugen.

Grafisch ist die Welt von Shantae: Half-Genie Hero ein absoluter Augenschmaus. Sowohl auf dem kleinen als auch auf dem großen Bildschirm weiß die bunte und vielfältige Welt zu verzaubern. Die Farben sind sehr kontrastreich und ob zu Land, zu Luft oder im Wasser: Das Geschehen läuft stets flüssig ab. Das einzigartige Charakterdesign und die beeindruckenden Animationen tun dann ihr Restliches, um ein Abenteuer zu kreieren, das man nicht so schnell wieder vergisst. Auch der Soundtrack passt wunderbar zur Kombination aus Orient und Amazonas. Rhythmus und Melodien motivieren zum Weiterspielen und passen zu Shantaes Bauchtänzer-Auftritt. Jedes Level bietet neue und sehr unterschiedliche Musikstücke. Dabei ist keines unpassend oder langweilig.

Leider sieht es in Sachen Vertonung nicht so gut aus, denn diese ist kaum vorhanden. Somit laufen die toll geschriebenen und absolut witzigen Dialoge nur auf dem unteren Bildschirmrand ab. Es wäre schön gewesen, wenn die Entwickler für die Ultimate Edition hier ein wenig nachgeholfen hätten. So verlieren die Charaktere ein wenig an Tiefe.

Keine Blöße beim Gameplay

Beim Gameplay wiederum geben sich die Entwickler keine Blöße. Zumindest nicht bei den wenigen Stages, die bei diesem Spiel geboten werden. Insgesamt werden dem Spieler nur sechs Areale zum Erkunden angeboten. Für einen Plattformer ist das deutlich zu wenig. Die einzelnen Areale sind zwar noch einmal in kleinere Abschnitte unterteilt und bieten vielfältige Möglichkeiten unter Wasser und in der Luft an, dennoch hat man sehr schnell alles gesehen. Würde man die einzelnen Levels jeweils einmal durchlaufen, so würden nicht einmal zwei Stunden auf der spielinternen Uhr stehen.

Die Bosskämpfe sind nicht nur vom Gameplay her spaßig, sie sind dazu noch ein Augenschmaus und meist sehr lustig.

Stattdessen orientieren sich die Entwickler ein wenig an dem Metroidvania-Genre. Die Levels müssen zu einem späteren Zeitpunkt ein oder zwei weitere Male durchlaufen werden, um alle Geheimnisse zu entdecken. Das liegt daran, dass Shantae in der Lage ist, sich mit ihrem Hüftschwung in verschiedene Tiere zu verwandeln. Im Laufe des Spiels kann man sich in immer mehr Tiere verwandeln, was auch in älteren Levels neue Wege öffnet. Mal ist das eine Möglichkeit, Sammelgegenstände zur Komplettierung des Spiels finden, aber oft genug ist das auch von der Geschichte so vorgesehen.

Die Tierformen an sich sind kreativ eingesetzt und gewinnen mit jeder neuen Form an Nutzen und Komplexität. Fängt man mit einem kleinen Affen an, der sich an Wände klammern kann, so kommen später unter anderem ein Elefant zum Zerstören von Bodenplatten und eine Krabbe zum Abtauchen hinzu. Das süße Artdesign, die tanzende Verwandlung und der verschiedene Nutzen der Formen macht als Kern des Gameplays riesigen Spaß und motiviert zum weiteren Erkunden. Ebenso die Anzeigen unter jedem Level, denn zu jeder Zeit kann man sehen, ob man schon alle Geheimnisse gefunden hat oder nicht. Somit ist man nicht auf Komplettlösungen oder Glück angewiesen, um alles zu finden.

Mehr Anspruch im Hardcore-Modus

Ein Tipp, den man unbedingt beachten sollte, bevor man sich in das Abenteuer stürzt, ist, dass man mit dem Hardcore-Modus anfangen sollte. Shantae: Half-Genie Hero ist ohnehin schon so kurz und der normale Modus bietet dann keinerlei Herausforderung. Wer mit dem anspruchsvolleren Hardcore-Modus beginnt, der wird zwar richtig gefordert, hat aber dadurch viel mehr Spaß und auch Zeit in der bunten Welt voller Zombies und Piraten.

Per Hüftschwung verwandelt sich Shantae in unterschiedliche Tiere und kann in dieser Form auch die härtesten Rätsel lösen.

Neben der Hauptgeschichte gibt es ein paar kleine Fetch-Quests in Shantaes Heimatstadt. Diese benötigen oft bestimmte Verwandlungen und belohnen den Spieler mit nützlichen Items und Juwelen, die man gegen weitere Gegenstände eintauschen kann. Zudem bietet die Ultimate Edition alle Extras, die zuvor nur als DLC erschienen sind. Dazu gehören diverse Modi, die alle ein etwas abgeändertes Spielprinzip bieten. In fünf neuen Modi kann man zum Beispiel als böse Piratenkönigin oder als Shantaes Freunde meist bekannte Level erneut durchspielen.

Die Areale sind dabei dieselben, jedoch benötigt es eine andere und auf die neuen Charaktere zugeschnittene Strategie, um die Levels zu meistern. Hinzu kommen noch Ninja-, Offizier- und Strand-Modus. Hier spielt man erneut mit Shantae in den bekannten Gebieten, jedoch nicht als Genie, sondern als Ninja, Polizist oder Strand-Dame. All diese Modi machen Spaß und sind sehr abwechslungsreich, aber ohne richtige Erzählung und in den Levels, die man schon mehrmals gesehen hat, können sie dann doch nicht das Ruder herumreißen.

Eine bezaubernde Genie

»Shantae: Half-Genie Hero ist ein unglaublich bunter und charmanter Plattformer mit Metroidvania-Einflüssen. Die Charaktere sind spaßig, das Gameplay abwechslungsreich und motivierend und Grafik sowie der Soundtrack passen wunderbar zum Abenteuer. Leider hat man in der Hauptstory in weniger als 6 Stunden alle Inhalte abgeschlossen. Die vielen neuen Modi der Ultimate Edition bieten darüber hinaus zwar noch einige Stunden Spaß, aber in den bekannten Levels und ohne richtige Geschichte sind diese dann nur ein kleiner Trost für die Kürze des Abenteuers. Dennoch sollten Fans von Plattformern auf jeden Fall einen Blick auf dieses Spiel werfen, besonders die, die oft mit der Konsole unterwegs sind.«

 

Es fehlt einiges an Erklärung und Exposition, aber nichtsdestotrotz machen die Charaktere viel Spaß und bieten einige tolle Schlagabtausche.
Gut spielbarer, schneller Plattformer mit Metroidvania-Einflüssen. Die verschiedenen Tier-Verwandlungen sind eine großartige Idee, um neue Geheimnisse in bekannten Gebieten zu finden.
Knallbunter Stil, der Orient und Amazonas gekonnt kombiniert und abwechslungsreiche Welten erschafft. Hier hätte man jedoch quantitativ mehr bieten müssen.
Treibender Soundtrack, der vor allem von seinem Rhythmus lebt und sich jeder Situation perfekt anschmiegt. Leider wurde auf eine richtige Vertonung weitestgehend verzichtet.
Hauptgeschichte ist viel zu kurz und viel zu einfach. Der Hardcore-Modus sollte von Anfang an bevorzugt werden. Fünf weitere Modi verlängern die kurze Spieldauer und machen mit ihrem vielfältigen Gameplay Spaß.

2 Kommentare

  1. Ich liebe die Reihe und habe mir das Spiel jetzt mit der Ultimate Edition ein zweites mal zugelegt, die ganzen Add Ons hatte ich nämlich noch nicht, freue mich auf einen neuen Durchgang^^
    Bin auch gespannt wie sich die Reihe weiterentwickelt und wann man das nächste Spiel ankündigt, gehört bei Indiegames auf jeden Fall zu meinen Favoriten

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