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Belgien: Lootboxen in Fifa, Overwatch und CS:GO illegal

Nach den Niederlanden greift auch Belgien hart gegen gewisse Formen von Lootboxen durch. Dabei nimmt sich die belgische Glücksspielbehörde konkret die Spiele Fifa 18, Overwatch und Counter Strike: Global Offensive vor, welche im Land nun als illegales Glücksspiel gelten. Diese Glücksspielelemente müssen nun selbstredend entfernt werden, ansonsten droht eine Geldstrafe bis 800.000 Euro oder gar eine Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahre. Wenn Minderjährige davon betroffen sind, könne diese Strafe aber auch verdoppelt werden, wie Justizminister Koen Geens ausführt.

Auslöser für die aktuellen Untersuchungen in Belgien war übrigens der Skandal rund um Star Wars: Battlefront 2, dieses Spiel kommt nun jedoch ohne Konsequenzen davon, weil man die Lootboxen wieder entfernt hatte. „Häufig kommen Kinder in Kontakt mit solchen Systemen und das können wir nicht zulassen“, so Geens. Er beauftragte deswegen die Behörden mit der Untersuchung und nannte die Entwicklung „äußerst beunruhigend“.

Geens will nun einen Dialog mit den betroffenen Entwicklern und Publishern aufnehmen um zu klären, wer für die Entfernung der Lootboxen zuständig ist. Eine konkrete Frist zur Umsetzung gibt es in Belgien jedoch noch nicht. Geens macht aber klar, dass er durchgreifen will. So habe man bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Minderjährige und Erwachsene vor den Einflüssen von beispielsweise Glücksspielwerbung zu schützen. Deswegen müsse sichergestellt werden, dass Kinder und Erwachsene nicht mit Glücksspiel konfrontiert würden, wenn sie nur Spaß mit einem Videospiel haben möchten.

Das Thema Lootboxen hat sich in den letzten Wochen mehr und mehr zum Dauerbrenner entwickelt, welches Stellen für die Alterskennzeichnung von Computerspielen, Behörden und Politiker umtreibt, auch auf Druck der Fans.

In den Niederlanden wurden Lootboxen in vier Spielen als Glücksspiel eingestuft, bei welchen man Gegenstände gegen Echtgeld handeln kann. Die Herausgeber wurden mit einem Brief informiert und haben demnach acht Wochen Zeit, ihre Spiele entsprechend anzupassen. Ansonsten drohen Bußen oder gar Verbote.

Die ESRB in den USA möchte fortan Spiele, in denen man mit Echtgeld Ingame-Inhalte kaufen kann, kennzeichnen. Die USK hingegen war Maßnahmen zunächst abgeneigt und verglich Lootboxen mit Panini-Sammelbildern und Überraschungseiern, die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hingegen veröffentlichte eine eher allgemein gehaltene Stellungnahme. Der Einzelfall sei entscheidend.

via derStandard, Eurogamer, Bildmaterial „Lootboxen“: Free-Photos auf Pixabay