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Angespielt! Unser zweites Hands-On mit Nintendo Switch

Ganz bewusst haben wir uns für einen zweiten Hands-On-Artikel zu Nintendo Switch entschieden! Nach dem Bericht von Jan „mit den großen Händen“ lest ihr nachfolgend den Erfahrungsbericht von Daniela vom Switch-Event in München!

Am 17. Januar wurden wir von Nintendo zum Switch-Event in München eingeladen. Jan konnte schon ein paar Tage vorher beim Event in Frankfurt dabei sein und Hand an die neue Nintendo-Konsole legen. Seinen Hands-On-Bericht lest ihr hier, während ich euch nun in diesem Artikel von meiner ersten Erfahrung mit Nintendo Switch berichte.

Als Nintendo Switch am 13. Januar bei einer Präsentation näher vorgestellt wurde, war ich weder besonders euphorisch noch enttäuscht. Ich konnte den Konsolen-Handheld-Hybrid noch nicht richtig einschätzen und wollte erst das Event in München abwarten, um mir eine bessere Meinung bilden zu können. Mein erster Gedanke, als ich Nintendo Switch zum ersten Mal „live“ gesehen habe, war: „Oh, die ist aber echt klein!“. In einer Vitrine war die Dockingstation mit Joy-Cons am Grip, Nintendo Switch im Tabletop-Modus mit den davor liegenden Joy-Cons und eine Version im Handheld-Modus ausgestellt. Dabei muss ich auch erwähnen, dass die farbigen Joy-Cons nicht ohne Grund die Namen „Neon-Rot/Neon-Blau“ tragen, sie leuchten wirklich regelrecht.

nMCELznZIm Laufe des Events habe ich alle dort anspielbaren Spiele testen dürfen: The Legend of Zelda: Breath of the Wild, Mario Kart 8 Deluxe, 1-2-Switch, Splatoon 2, ARMS, Snipperclips und unter anderem Titel wie Super Bomberman R oder Fast RMX. Dadurch konnte ich auch alle verschiedenen Modi ausprobieren, die die Switch bietet. Mein Lieblingsmodus ist der Handheld-Modus, was vielleicht daran liegt, dass ich mich auch sonst eher als Handheld-Spielerin einordnen würde und Handhelds Konsolen vorziehe. Aber ich denke eher, dass es die Tatsache ist, dass Nintendo Switch – beziehungsweise der Bildschirm – so angenehm leicht ist und mit den beiden Joy-Cons an den Seiten einfach gut in der Hand liegt. Ich dachte zuerst, dass sie schwerer sein würde.

Die Auflösung auf dem Bildschirm ist zwar niedriger als auf dem TV, wenn Nintendo Switch in der Dockingstation ist, aber das hat mich gar nicht gestört und fällt aufgrund der Größe des Bildschirms nicht auf. Auf mich wirkt er auf jeden Fall sehr hochwertig. Besonders Splatoon 2 und Mario Kart 8 Deluxe haben mir im Handheld-Modus großen Spaß gemacht, gerade bei Splatoon 2 bevorzuge ich ihn gegenüber der Steuerung mit dem Pro Controller. Das liegt daran, dass sich für mich als Spielerin der Wii-U-Version von Splatoon mit dem GamePad die Bewegungssteuerung im Handheldmodus einfach intuitiver anfühlt und man das Feedback auf dem Bildschirm in der Hand als noch direkter empfindet. Beim Spielen mit dem Pro Controller brauchte ich einige Zeit, um die Intensität der Bewegungen richtig einschätzen zu können.

snipperclipsDer Tabletop-Modus ist meiner Meinung nach der Modus, der Nintendo Switch wirklich zu einer besonderen Konsole macht. Dieser Modus ist einzigartig, denn so etwas gab es meines Wissens nach noch nie. Es ist so praktisch, Nintendo Switch überall nutzen zu können und wenn man mit Freunden spielen möchte, immer zwei Controller parat zu haben. Den Tabletop-Modus, also Nintendo Switch mit ausgeklapptem Ständer und den „losen“ Joy-Cons, habe ich mit Mario Kart 8 Deluxe und Snipperclips getestet. Bei Mario Kart haben wir den Battle-Modus gespielt und ich muss sagen, ich war auch hier überrascht, wie gut das „nur“ mit den Joy-Cons funktioniert. Am Anfang ist das zwar ungewohnt, weil die Controller doch recht klein sind, aber alle Tasten und Knöpfe bieten, die man braucht.

An dieser Stelle gehe ich einmal näher auf die Joy-Cons ein: Ja, sie sind ungewohnt klein. Aber ich denke, dass das vor allem deshalb so wirkt, weil wir bei Konsolen üblicherweise große Controller gewohnt sind. Bei Mario Kart 8 Deluxe hatte ich das Gefühl, genau so präzise steuern zu können wie mit jedem anderen Controller auch. Man hält einen Joy-Con dabei waagerecht und dank des Analogsticks geht die Präzision beim Fahren auch nicht verloren. Für unterwegs eine tolle Möglichkeit, zusammen die Pisten unsicher zu machen. Ich denke aber, dass ich bei längeren Sessions lieber zum Handheld- oder TV-Modus mit Pro Controller greifen würde – einfach aus Bequemlichkeit. Bei Snipperclips hat der Tabletop-Modus mit den Joy-Cons als Controller auch sehr gut funktioniert, die Eingaben waren präzise und für mich wirkte es so, als wäre dieses Spiel einfach für diesen Modus gemacht.

Auf die Spielerfahrung mit den Joy-Cons ist vor allem 1-2-Switch ausgelegt. Hier muss ich sagen, dass mich die Minispielsammlung dank der simplen Spiele und der kurzen Dauer nicht beeindruckt hat. Hier muss man die Joy-Cons meistens senkrecht halten und gerade da empfand ich die Lage der Tasten als nicht besonders optimal. Beim Melken war es für mich eher unbequem, die Innentasten so hintereinander zu drücken als würde man eine abrollende Bewegung kreieren. Das HD-Rumble-Feature wurde beim Spiel „Ball Count“ demonstriert. Im Vorfeld habe ich mehrfach von Kollegen gehört, die das Frankfurter Event besucht hatten, dass dieses Feature besonders toll sein soll. Ja, man bekommt ein Gefühl dafür, wo sich die rollenden Kugeln beim Neigen des Joy-Cons befinden und wie sie gegen die „Innenwände“ stoßen – eine interessante Tech-Demo, mehr aber auch nicht. Für mich war es nicht so einfach zu entscheiden, ob sich nun vier oder fünf Kugeln bewegen. Ich bin gespannt, inwiefern dieses Feature noch in „richtigen Spielen“ eingesetzt wird, das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, aber nur „Ball Count“ war mir zu wenig.

ARMS habe ich im TV-Modus ausprobiert und mit den beiden Joy-Cons ohne Grip dazwischen gesteuert. Ein wichtiger Faktor ist hier die Bewegungssteuerung, die in Kombination mit den verschiedenen Elementen und Kampftechniken erst einmal eine Eingewöhnungszeit braucht. Für manche mag die Steuerung mit den Joy-Cons wie wildes Gefuchtel wirken, man kann aber durchaus verschiedene Manöver und Kombos starten, die eine präzise Bewegung mit den Joy-Cons erfordern. Und die hat auf mich definitiv ausgereifter gewirkt als die Genauigkeit und das Bewegungsfeedback mit der Wii-Fernbedienung.

zelderAls letztes gehe ich auf den TV-Modus und die Steuerung mit den Joy-Cons im Grip beim Spielen von The Legend of Zelda: Breath of the Wild ein. Wenn die Joy-Cons links und rechts an der Halterung haften, ergibt sich daraus ein normaler Controller. Für mich war es nur ungewohnt, dass die Hände so nah aneinander sind und so wenig Platz dazwischen ist. Bei einem standardmäßigen PlayStation-4-Controller liegen die Hände tatsächlich weiter auseinander. Dazu kommt, dass die Schultertasten auf jeder Seite sich ebenfalls sehr nahe aneinander befinden. Man muss schon genau aufpassen, dass man beim Drücken von L/R nicht auch ZL/ZR mitdrückt. Abgesehen davon funktioniert die Steuerung recht gut. Dass die + und – Tasten so weit oben liegen, ist ziemlich praktisch, da sie gerade bei Zelda oft genutzt werden, zum Einsehen des Inventars oder der Karte und Quests. Breath of the Wild sieht sowohl auf dem Fernseher als auch im Handheld-Modus gut aus, man merkt den Unterschied zur Wii-U-Version beispielsweise durch die erhöhte Weitsicht und die verstärkte Vegetation.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich durch das Event in München einen positiven Eindruck der Switch mitnehmen konnte. Die vorgestellten Spiele machen Spaß und am meisten beeindruckt mich das Konzept mit den verschiedenen Modi, in denen man Nintendo Switch nutzen kann. Schade fand ich, dass Super Mario Odyssey nicht anspielbar war, darauf hätte ich mich am meisten gefreut. Die anderen Spiele haben mir fast alle gefallen, mich jedoch (noch) nicht von einem Launch-Kauf überzeugt. Jeder bewertet das Line-up anders, für mich reicht es noch nicht ganz zur Anschaffung im März aus, aber die bereits angekündigten Titel für die Zukunft sorgen dafür, dass ich früher oder später zur Besitzerin einer Nintendo Switch werde.