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Gamescom 2015: Präsentation zu Nobunaga’s Ambition

Nobunaga’s Ambition (jap.: Nobunaga no Yabou) ist eine in Japan recht bekannte Serie von Strategie-Simulations-RPGs, die bereits älter als 30 Jahre ist und mehr als zehn Titel umfasst. Am Freitag hatten Alhym und ich die Gelegenheit, uns eine Präsentation zu Nobunaga’s Ambition: Sphere of Influence anzusehen – dem ersten Titel der Serie, der in Europa erscheint, wenn man von dem Pokémon-Crossover Pokémon Conquest absieht. Im Anschluss gab es eine Fragerunde mit einem dem japanischen Entwickler.

Nobunaga's Ambition-Sphere of Influence_01Nobunaga’s Ambition: Sphere of Influence spielt, wie auch die anderen Spiele der Serie, im Japan zur Zeit der streitenden Reiche („Sengoku-Ära“). Zu dieser Zeit existierte Japan als vereinigtes Land noch nicht; stattdessen kämpften eine Reihe von Clans und Feldherren um die Vorherrschaft über die verschiedenen Territorien. Nobunaga Oda war derjenige, der es durch kluge Diplomatie und strategisches Geschick schaffte, den Grundstein für das heutige Japan zu legen. Ziel des Spiels ist daher, das gesamte Land unter Nobunagas Banner zu vereinigen.

Äußerst beeindruckend ist, wie viel Mühe das Team in die Details gesteckt hat: 300 historische Schlösser wurden originalgetreu in das Spiel eingebaut, an ihren echten Orten. Das Spiel umfasst ganz Japan, über 200 historische Feldherren und die dazugehörigen Reiche.

Das Gameplay setzt sich im Kern aus drei Komponenten zusammen:

  • Aufbau: Die Schlösser und Gebiete, über die man die Kontrolle besitzt, kann man aufbauen und bestimmte Aktionen ausführen lassen, auch automatisiert. Es ist wichtig, dass es immer genug Nahrung für die Bevölkerung unter der eigenen Kontrolle gibt. Die Simulationselemente sind natürlich noch weitaus komplexer, wir haben jedoch nur einen groben Einblick bekommen.
  • Diplomatie: Die Beziehung zu anderen Reichen ist wichtig. Ob man kämpft oder ein Bündnis mit den anderen schließt, ist dem Spieler überlassen – wichtige historische Ereignisse werden aber von der Story diktiert.
  • Kampf: Statt einer direkten Auseinandersetzung einzelner Krieger geht es in Nobunaga’s Ambition darum, ganze Armeen gegeneinander in die Schlacht ziehen zu lassen. Dabei kontrolliert der Spieler, wohin er seine Streitkräfte schickt. Die Strategie entfaltet sich bereits darin, die Streitkräfte an den richtigen Orten zu platzieren, den eigentlichen Kampf kann der Spieler nicht so genau steuern wie etwa in Total War. Ein Sieg kann auf verschiedene Weise errungen werden, zum Beispiel, indem man die Feinde einschüchtert.

Besonders interessant fanden wir, dass das Spiel wirklich den Eindruck erweckte, als könnte der Spieler den Spielverlauf sehr stark beeinflussen. Auch wenn das Ziel und einige Stationen dahin vorgegeben sind, ist es doch letztlich dem Spieler überlassen, wie er diesen Weg gehen will. Zusammen mit den Simulationselementen und der Liebe zum historischen Detail könnte also jeder Durchgang aufs Neue interessant werden. Ob das in der Realität wirklich so gut funktioniert, werden wir sehen, wenn das Spiel bei uns erschienen ist.

Grafisch macht Nobunaga’s Ambition nicht allzu viel her. Als Cross-Release für PlayStation 3, PlayStation 4 und PlayStation Vita nutzt das Spiel technisch die PlayStation 4 natürlich nicht voll aus. Die historischen Figuren wurden dennoch mit viel Liebe zum Detail modelliert.

Nobunagas-Ambition-Creation-PS4-Launch-TitleIm Westen erscheint das Spiel nicht für PlayStation Vita, dafür aber via Steam für PCs. Eine Veröffentlichung für Xbox One sei nicht geplant, verriet man uns, denn als Spiel primär für den japanischen Markt verkaufe sich die Konsole dort einfach zu schlecht – keine große Überraschung. Man wolle zunächst sehen, wie gut der Titel im Westen ankommt, und mit den gewählten Plattformen will Koei Tecmo einen großen Teil der potentiellen Zielgruppe erreichen.

In der Fragerunde erfuhren wir noch mehr: Das Spiel wird deshalb lokalisiert, weil es ein Jubiläumstitel ist, in den man sehr viel Mühe gesteckt hat und mit dem man viele alte Spieler, denen die Nobunaga-Spiele irgendwann zu kompliziert wurden, zurückgewinnen wollte. Dieses Spiel ist also besser zugänglich als andere Teile der Serie, soll aber dennoch mit viel Spieltiefe aufwarten können.

Wir erfuhren auch, dass es nicht möglich ist, von seinen Verbündeten verraten zu werden, außer es ist Teil der vorgegebenen Handlung. Man selbst wiederum kann seine Bündnispartner hintergehen, etwa, indem man mit den Feinden dieser diplomatische Beziehungen pflegt.

Wenn ihr selbst einen kurzen Einblick in das Spiel haben wollt, solltet ihr euch am besten den Trailer unten ansehen.

Fazit: Nobunaga’s Ambition: Sphere of Influence hat uns mit seiner Liebe zum Detail und der Kombination von Simulations- und RPG-Elementen positiv überrascht. Wie gut die vielen interessanten Ideen in der Praxis funktionieren, können wir natürlich noch nicht beurteilen, aber wir sind nach der Präsentation optimistisch gestimmt.

Das Spiel erscheint bei uns mit englischer und japanischer Sprachausgabe am 4. September physisch für PlayStation 4 und digital für PlayStation 3 und via Steam für PCs.